Kind hat Angst vor Ärzten

Hallo.
Meine Tochter ist 9 Jahre und verweigert ärztliche Behandlung/Untersuchungen, weil sie Angst hat. Selbst Ultraschall oder einen Abdruck machen beim Kieferorthopäden ist schwierig. Viele ärztliche Behandlungen mussten abgebrochen werden. Beim Impfen musste sie von 3 Leuten festgehalten werden ( ich weiß das sich dadurch die Angst verschlimmert, aber mit gut Zureden und Belohnen erreicht man bei ihr nichts). Wir besprechen mit ihr immer was genau beim Arzt gemacht wird,gehen es mit Bilder/Wissensbücher durch, vor Corona haben wir sie öfters so zum Arzt mitgenommen, damit sie merkt, dass es nicht schlimm ist und wir hatten Gespräche bei einer Psychologin. Wir nehmen ihre Ängste ernst und ich verstehe auch, dass Blutabnehmen, Imofungen ect. nicht grade angenehm sind, aber es muss ja nunmal gemacht werden. Nun sieht es wohl so aus, dass sie wegen einer zahnärtlichen Behandlung sediert werden muss. Aber es ist ja auch nicht immer die Lösung. Es ist nunmal mit mehr Risiken verbunden.Zumal wir das auch selbst Bezahlen müssen. Sie wird sich ja trotzdem nächstes Mal wieder weigern.

Hat jemand einen Rat oder Tipp für uns?
Angst zu haben ist ja Ok, die wird sie wahrscheinlich immer haben, die wird man ihr nicht komplett nehmen können, aber es ist ja nunmal notwendig.

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Hallo

ihr sollte schnell zu einem KJP gehen sollt und dann die passende Therapie bekommt.
Der Auslöser muss gefunden werden

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Es könnte helfen, wenn man ihr zunächst zu Hause jeden einzelnen Minischritt der Behandlung erklärt und nachspielt.
Und bei der Behandlung selbst auch jeweils jeden einzelnen Minischritt erklärt bevor man ihn ausführt.

Meine kleine Tochter hat manchmal Angst beim Arzt (zum Glück nur Situationsbedingt und nicht generell) z.B. vor einer Impfung und vor dem Sauger beim Zahnarzt.
Impfen konnten wir toll vorher durchspielen immer mit Erfolgloserlebnis. Das war dann trotz Angst ok.

Zahnarzt konnten wir nicht durchspielen, da ich nicht wusste, dass ihr der Sauger Angst macht.
Sie hatte Panik und sich verweigert.
Die Assistentin hat sie gefragt, wovor genau sie denn Angst hätte.
Dann hat sie den Sauger eingeschalten und mit ihrem Finger angetippt. Danach durfte meine Tochter mit dem Finger dran fassen.
Da dies noch nicht ausgereicht hatte gegen die Angst, durfte sie den Sauger selbst halten und mal in den Mund nehmen, um zu fühlen, wie sich das anfühlt.
Dann war es ok. Danach durfte die Zahnarzthelferin bei ihr saugen.

Lg mcbess

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Hallo!

Erst einmal stellt sich mir hier die Frage, wo diese Angst her kommt. Hat sie einmal schlechte Erfahrungen gemacht? Wie ist Eure Haltung vor Arztbesuchen?
Seit wann hat sie diese Angst?
Ich stell mir bei manchen meiner Patienten auch die Frage, warum hat das Kind solche Angst vor mir? Aber bisher wurde es bei allen Kindern im Laufe der Zeit besser.

Was mir allerdings auffällt ist dieser Satz:
"Wir besprechen mit ihr immer was genau beim Arzt gemacht wird,gehen es mit Bilder/Wissensbücher durch,"
Vielleicht ist das zu viel des Guten. Vielleicht gibt ihr das das Gefühl, dass ihre Ängste doch irgendwie begründet sind. Manchmal ist weniger eben auch mehr. Ich bin immer froh, wenn ein Kind bei mir ganz unbefangen auf dem Stuhl sitzt und noch gar nicht wirklich weiß, was passieren wird (beim ersten Mal mach ich ohnehin noch nichts).
Wichtig ist es aber auf jeden Fall, dass Eure Tochter Hilfe bekommt. Ängste sind erst einmal nichts schlimmes, ganz im Gegenteil. Aber wenn jemand übermäßige Angst vor harmlosen, aber eben zwingend erforderlichen Maßnahmen hat, führt an einer Therapie kein Weg vorbei. Und bis dahin habt ihr nur die Möglichkeit, mit einer Sedierung zu arbeiten. Sprich doch einmal beim Kinderarzt an, ob er da auch etwas verordnen kann, sodass ihr Eurer Tochter vor dem Arzttermin ein Axiolytikum nehmen kann.

LG

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Ich würde es professionell therapieren, weil ich zu viel Angst hätte dass das Kind sobald es mehr Mitsprache über den eigenen Körper bekommt als Jugendliche/Volljährig gar keinen Arzt mehr an sich heran lässt und nirgendwo mehr hin geht. Wie will sie später eigentlich dauerhaft verhüten ohne FA Besuch? Ich meine, kaum jemand verlässt sich immer nur auf Kondome in Beziehungen und so? Sie sollte auch von selbst zum Arzt gehen können wenn sie krank ist. Es kann auch Mal was ernstes sein und wenn sie nicht hingeht, dann kannst du sie später nicht mehr mit drei Leuten festhalten lassen und hinschleifen.

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Verhüten ohne Gyn ist ganz einfach. Dafür gibt es Kondome.

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Ja, sicher, darauf habe ich Bezug genommen und ich halte es für keine Dauerlösung für die meisten Beziehungen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Bitte wendet euch an einen Kinder- und Jugendpsychiater, damit an dem Problem gearbeitet werden kann. Ich stelle es mir ganz, ganz furchtbar vor, festgehalten zu werden, wenn ich panische Angst haben. Der Vertrauensbruch ist immens. Das ist doch alles kein Zustand so.

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Woher kommt die Angst?
Wie ist es mit anderen Begleitpersonen?

Wie ist es, wenn
- kein weißer Kittel angezogen ist
- das Versprechen gehalten wird, dass NICHTs gemacht wird (mehrere Vorgespräche, bevor was gemacht wird)?

Was sagte die Psychologin? Konnte sie Draht zu ihr aufbauen oder war das auch schwierig?

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Meine Tochter entwickelt allgemein schnell Ängste. Warum weiß ich leider nicht. Dazu kommt auch, dass sie schon schlechte Erfahrungen beim Arzt gemacht hat. Sie wurde schon mehrfach festgehalten, weil eine Behandlung nötig war und wir mit reden nicht weitergekommen sind. Auf mein Wunsch wird sie nun bei Behandlungen sediert, damit wir sie nicht festhalten müssen und die Angst nicht nich schlimmer wird.

Auch wenn der Arzt meint er schaut nur und macht nichts hat sie Angst, lässt es aber zu.

Die Psychologin meinte, dass meine Tochter halt einfach so ist und wir das akzeptieren sollen. Sie ist halt einfach eine ängstliche Person. Es ging bei dem Gespräch um Ängste allgemein. Meine Tochter hat kaum mit der Psychologin gesprochen, sie war eher mit malen beschäftigt und hatte kein Interesse an einem Gespräch. Wobei sie aber die Fragen meistens kurz und knapp beantwortet hat.

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Das heißt, die Psychologin hatte kein Interesse daran, an den Ängsten mit deiner Tochter zu arbeiten?

Allgemein ängstlich, kann vieles bedeuten.
Behindern euch diese Ängste im Alltag, würde ich das abklären lassen. Am besten bei Reha-kids oder anderen Stellen fragen, wer GEEIGNET ist.
Also nicht irgendein Psychologe (der schlimmer macht), sondern spezielle Stellen, die auf Ängsten bei Kindern spezialisiert sind.

Das mit dem Festgehalten werden kenne ich.
Ich habe dadurch ein Trauma bekommen, blöderweise war mein Trauma eines Psychologen größer, als das bei Ärzten.

Inzwischen kann ich zu Ärzten gehen. Muss ich ja. Mein Wunsch meine Gesundheit zu erhalten, ist größer. Dazu brauchte ich aber richtig, richtig, richtige gute Ärzte (und noch mehr Arzthelferinnen), die mir da echt geholfen haben.
In der Schwangerschaft hatte ich kurze Abstände; die Motivation, dass es meinem Kind gut geht. Und Arzthelferinnen, die für mich eine gute Stunde eingeplant haben, schon öfter Angstpatientinnen hatten und Atemübungen voll unterstützt haben.

Sediert wurde ich als Kind auch schon. Ging nicht anders.
Heute als Erwachsene gibt es zwei Extreme: entweder ich stehe auf und gehe. Wenn das Vertrauen nicht passt, keine Chance. Oder ich vertraue dieser Person, die das macht und dann klappt das auch.

Mit Atemübungen, Absprachen, Ansprechen, Vertrauen schaffen, Arzthelferinnen, die mich schon kennen (und mehr Zeit einplanen), Tipps von Arzthelferinnen, klappt das inzwischen ziemlich gut.
Als Kind keine Chance.
Allerdings wird ein Kind schneller festgehalten, als ein Erwachsener. Als Erwachsener wurde ich einfach vor die Wahl gestellt: lass es über dich ergehen oder gehe. Dich zwingt keiner. Ich war bereit, mich darauf einzulassen, weil mir das Ergebnis wichtiger war (allerdings sind schon einige Erwachsene in meinem Umfeld verstorben, weil sie nicht oder viel zu spät zum Arzt gegangen sind). Deswegen zog / ziehe ich die Wahl vor: irgendwie wird es schon klappen.

Als Kind, das nicht kooperierte: mit Gewalt festhalten.
Das hängt mir heute noch nach.
Ein ungeduldiger Tonfall oder etwas, das mich an früher erinnert und mir gefriert alles.

Das Risiko, dass einige nicht mehr zum Arzt gehen oder zu lange aufschieben (bis die Schmerzen unerträglich sind), ist sehr hoch.


Da deine noch andere Ängste hat, würde ich das echt abklären lassen.
Manchmal helfen da schon für sie passende Strategien, mit denen SIE GUT klar kommt.
Manchmal braucht es schon etwas mehr.

Laufen lassen und nur beim körperlichen Zwingen, kann das Problem auf Dauer verschlimmern.

Mir selbst helfen Atemübungen (als Kind keine Chance).
Wendet euch an eine spezielle Stelle, die für Ängste bei Kindern spezialisiert ist. Fragt, wie ihr Angststörungen vorbeugen könnt, wie ihr sie jetzt unterstützen könnt. Vielleicht bessert es sich recht schnell, vielleicht braucht es länger. Vielleicht reicht es noch zu beobachten (bei anderen Ängsten), vielleicht braucht sie ein paar Sitzungen.
Lieber jetzt, so lange Psychologen noch ok sind und sie mit der Zeit Vertrauen aufbauen kann, als wenn sie so durch ist mit medizinischem Personal, dass das auch nicht mehr geht.

Damit ihr keinen Fehlgriff macht: hört euch um, die sich WIRKLICH auskennen, wo schon andere Eltern mit ähnlichen Problemen GUTE Erfahrugnen gemacht haben. Und wenn es weiter zum Fahren ist.

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