Grundschule Kind zum Lernen zwingen?

Mein großer Sohn ist in der 3. Klasse und ich bin zur Zeit gar nicht mehr sicher, was am besten ist. Er macht grundsätzlich zur das für die Schule, was er machen muss, Freiwilliges macht er schon aus Prinzip nicht, keine Lust. Seine Zensuren nach einem Halbjahr mit Noten sind ok, fast nur 2en, eine 1.

Ich schaue ja auch immer, was er in der Schule macht und versuche ihn zu unterstützen. Aber er ist so unwillig #schrei Zurzeit üben sie, wie man eine Geschichte schreibt. Da habe ich ein interssantes Bild rausgesucht und wollte mit ihm Stichpunkte für die einzelnen Teile der Geschichte sammeln. Er saß da wie sieben Tage Regenwetter, irgendwann auf dem Boden, hat nicht mitgemacht. Irgendwann habe ich die Geduld verloren. Er erkennt auch nicht, dass er davon profitieren kann, nur, dass er arbeiten muss. Wir machen auch nicht sehr oft etwas extra für die Schule. Andere Eltern sind da richtig knallhart und lassen ihre Kinder ständig Extraaufgaben erledigen. Für Mathe zum Beispiel machen wir nie etwas extra, da ist er eh gut.

Er meinte heute, er sagt uns selbst, wenn er Hilfe braucht. Finde ich prinzipiell auch gut, aber in der 3. Klasse erscheint es mir noch zu früh. Er muss ja noch das Lernen lernen. Von sich aus lernt er auch nicht extra für einen Test, er macht da gar nichts.

Was denkt ihr? Zum gemeinsamen Üben zwingen, wenn man als Eltern Bedarf erkennt, oder einfach lassen?

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Ich würde nur dafür sorgen, dass er die Hausaufgaben macht, mehr nicht.
Seine Noten sind doch völlig in Ordnung, da muss man nicht lernen.

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Solang die Noten passen u es nicht seitens der Lehrkräfte eingefordert wird, lassen. In dem Alter finde ich Freizeit extrem wichtig, Freunde treffen, Hobbys. Druck raus u Lebensfreude rein sozusagen 😉

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In eurem Fall: lassen.

Meine Eltern haben nie mit mir gelernt. Ich hatte die gesamte Schulzeiten nur 2en und 1en.
Für's Abi musste ich dann doch lernen (weil so viel Stoff), aber das war dann auch sinnvoll und nötig.

Meinem Grundschulkind biete ich immer an, mit ihm zu lernen. Dies nimmt es gerne an. Zwingen würde ich es allerdings nicht.

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Die Noten sind doch völlig ok. Ich würde mir eher Gedanken machen, wenn mein Kind für ne 2 in der 3. Klasse schon stundenlang Extraaufgaben erledigen und richtig lernen muss. Wie soll das dann erst auf einer weiterführenden Schule werden?
Meine Tochter hat in der GS außer den Hausaufgaben nie etwas gemacht. Ihre Noten waren durchgängig gut bis sehr gut. Auf dem Gymnasium in Klasse 5 hat sie auch nach dem Minimalprinzip gearbeitet und ordentliche Ergebnisse eingefahren. Ab Klasse 6 musste auch sie dann mehr tun. Aber da war sie auch älter und "reifer" und hat den Sinn erkannt. Jetzt in Klasse 7 muss sie lernen, auch mal länger. Aber sie merkt selber, wo sie etwas tun muss.

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Genau so ist es bei meiner Tochter auch - mit dem Unterschied, dass sie in der Grundschule oftmals nicht einmal die Hausaufgaben vollständig erledigt hatte - sie lag notenmäßig trotzdem im guten Bereich.
Auf dem Gymnasium waren die Hausaufgaben dann nicht mehr so langweilige, da wurden die auch freiwillig und meist vollständig erledigt. Ihre Noten wurden zunächst einmal sogar besser, sind dann aber - u.A. auch durch Corona in der 6. Klasse schlechter geworden. Jetzt ist sie in der 7, und der Zeugnisschnitt liegt bei 2,4. Hier ist noch zu erwähnen, dass unsere Tochter in einigen Fächern zwischen 2 Noten stand und die Lehrer zum Halbjahr für die schlechtere Note entschieden haben. Außerdem muss unsere Tochter noch lernen, dass es nichts bringt, gegen unbeliebte Lehrer zu kämpfen ;-).

LG

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Ich hatte das Thema mit meinen Viertklässler auch, als er in die Schule kam. Anfangs habe ich versucht mit ihm zusammen zu lernen, oder ihm am Wochenende ein paar Zusatzaufgaben zu geben. Er ist ein sehr guter Schüler. Ich habe jedoch schnell wieder aufgehört, da er es (im Moment) nicht braucht.

Ich habe ihm eher durch die zusätzlichen Aufgaben den Unterrichtsstoff vermiest. Es ist ihm in der Schule, sowieso oft schon langweilig durch die vielen Wiederholungen, da sind Extraaufgaben wirklich der Graus.
Durch die Zusatzaufgaben würde er das Lernen auch nicht Lernen. Dies kann er erst Lernen, wenn er es wirklich benötigt.

Er macht nun die Hausaufgaben, meistens in der Nachmittagsbetreuung und das wars dann. Wenn er nicht alles schafft, muss er dies nacharbeiten. Das einzige was wir nochmal abgefragt haben, waren das 1x1 und die Hauptstädte der Bundesländer. Das ist halt einfach auswendig lernen. Hin und wieder frage ich mal nach, ob er alles verstanden hat, oder noch mal üben will, aber wenn das nicht der Fall ist und die Note stimmt, greifen wir nicht ein.

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Danke erstmal für eure Einschätzung. Er hat viel Zeit zum Spielen. Wenn wir mit ihm üben, dann vielleicht 1 - 2 mal die Woche. Wenn eine Arbeit angekündigt wird, dann üben wir. Sonst hätte er eher 3en als 2en,weil er von sich aus gar nichts lernt. Er hat leider so gar keine innere Motivation, etwas von sich aus zu machen. Auch die Hausaufgaben sind immer hingeschnuddelt mit zig Fehlern, Hauptsache schnell fertig werden.

Und ich denke, kinder müssen dich auch das Lernen lernen. Das alleine finde ich schon schwierig und weiß nicht, wie man ihm das am besten beibringt.

Ich bin halt im Zwiespalt, möchte ihn bestmöglich unterstützen, aber halt auf die richtige Art #kratz

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Hi,

so wie es im Moment ist, ist es doch in Ordnung. Er lernt ein wenig und schreibt dadurch 1er und 2er. Passt doch alles. Bei uns wird auch nur regelmäßig Kopfrechnen geübt, (Malaufgaben, Geteiltaufgaben) , das wars. Mein Große, jetzt Klasse 5, muss mittlerweile ein wenig lernen vor Klassenarbeiten. Aber auch das hält sich im Rahmen (ca. 2 mal 15-20 Minuten). Das kommt schon noch. In SU war, je nach Thema, auch mal lernen angesagt z.B. wozu brauchen wir die Niere? Wozu die Leber? Das hätte sie so nicht gewusst. Aber solange die Noten passen ist es gar nicht notwendig. Dann erschließt sich dem Kind der Sinn auch gar nicht.

LG

Isabel

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Hallo,

meine Große wurde auch in der 3.Klasse sehr selbständig. Jetzt in der 4. Klasse erkennt sie, dass es gut sein kann, vor Klassenarbeiten zu lernen und kommt von sich aus an. Da war halt mal eine Note dabei, die ihr selbst zu schlecht war.

Wenn du fördern möchtest, obwohl dein Kind es nicht für nötig hält (und die Noten es auch nicht notwendig machen!!) würde ich das spielerischer verpacken.
Für Geschichten in Deutsch sind z.b. diese Story Cubes super. Da würfelt man Bilder und setzt die zu einer Geschichte zusammen. Mündlich. Und natürlich dann jeder, also erst du, dann er, dann Papa... Das können kleine Geschwister auch schon früh. Macht Spaß ;-)
In Mathe eher Kniffel spielen.

Aber "Lernen lernen" würde ich dann,wenn es nötig ist. Gegen den Widerstand des Kindes ist das doch kontraproduktiv.
(Ich selbst wusste z.T. im Studium noch nicht, was andere machen, wenn sie "lernen". Man merkt sich die Inhalte halt, oder? ;-) ).

LG!

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zweischneidig. -- wenn er sich angwöhnt, NIE etwas zu machen, dann fehlt ihm das "lernen lernen".
wenn die Noten gut sind, ist das vielleicht auch noch gar nicht nötig, ABER es wird später enorm schwer. -- ich denke mal zumindest eine feste Zeit vor Arbeiten (bei usn wars früher ne Woche -- heute im Gym zwei Wochen) fängt man eben an, auf eine Arbeit zu üben/lernen. --- das ist, was ich mit ihm anfangen würde: sinnvoll, Anlassbezogen, nämlich auf eine Arbeit hin.

Einfach so ohne Gund? -- da hat glaub ich kein Kind Bock drauf und das würde ich nicht erzwingen. Allerdings ist ein Test ein "Grund" -- und da würde ich jetzt so langsam drauf bestehen, dass man eben wiederholt -- durchliest, - Übungsaufgaben macht etc... --- ich habe das bei meinen Kindern verpasst -- udn es ist so enorm frustrierend, wenn ein 5. und 7. Klässler nicht weiß, "WIE" man auf eine Arbeit lernt und total hilflos nicht in der lage ist, sich das selbst zu organiseren (Lernplan, Häufigkeit, Inhalt).

Hätte ich bei den leichten Drittklässlersachen angefangen mit: Such Dir mal aus dem Herft 3 passende Aufgaben raus, --- oder eben das anschubsen, selbst drüber nachzudenken, was auf diese Arbeit jetzt nötig ist, dann wären die Kids da besser reingewachsen und wären heute selbständiger.... (und ich entlaster) --- wir arbeiten daran, - aber es ist mühsam und wir haben da viel verpasst in der Grundschulzeit.

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Naja, so ein bisschen was lernen vor den Schulaufgaben hat noch keinem geschadet. Zum Glück passt es ja mit den Noten bei deinem Sohn und er kann ja durch das Lernen, auch wenn er es nicht gerne tut, gute Noten erreichen. Von daher würde ich ihn nicht mehr zwingen, als unbedingt notwendig. Der Stoff wird mit der Zeit von ganz alleine umfangreicher und damit auch die Zeit, die er investieren muss. Was ich sagen will: Es ist ausreichend, was ihr da macht, man muss nicht in der 3. Klasse auf 5. Klass-Niveau aebeiten.

Falls etwas zu schludrig erledigt wurde, wird die Lehrerin ihm schon Rückmeldung geben und er muss es nochmal ordentlich erledigen. Dann lernt er‘s schon.