Mein Sohn ärgert andere 8J

Hallo zusammen
Ich bin total hilflos und brauche dringend Tipps

Mein Sohn ist 8J und ist schon immer sehr extrovertiert, schnell beleidigt wenn es nicht so läuft wie er will, muss immer der Chef sein und ist sehr unhöflich zu anderen wenn er nicht mit Ihnen spielen will, die dann an der Tür klingeln. Da macht er die Tür auf und sagte ich hab keine Zeit ohne das die Kinder ausgesprochen haben oder er Sie begrüßt hat. Habe ihn auf das Thema schon mehrfach angesprochen und er versucht den anderen erstmal aussprechen zu lassen und soll dann eben freundlich absagen.
Er ist sehr sehr schnell beleidigt wenn die anderen Kinder sich gut verstehen beim gemeinschaftlichen Playdate. Dann wird er patzig und will das sie gehen oder wenn er wozu kommt und jemand ist den er nicht mag, dann sagt er derjenige soll gehen. Entweder bekomme ich dies zugetragen oder bekomme es zufällig mit. Ich rede dann immer mit ihm und frage wieso er so handelt,.
Er schubst und schlägt keine Kinder.
Aber er ist gemein und ist gleichzeitig am jammern das er keine richtigen Freunde hat oder keiner mehr klingelt. Heute hat ein Vater bei uns geklingelt und hat sich beschwer das wohl mein Sohn die ganze Zeit zu seiner Tochter gesagt hat sie soll verschwinden.

Ich weiß absolut nicht mehr wie ich da weiter vorgehen soll, ausser die alte Leiher mit Gespräcjen. Habe nun die Klassenlehrerin mal angeschrieben und gefragt wie es so Inder Klassengemeinschaft läuft

1

ich würde den Schulsozialarbeiter mit ins Boot holen, dafür gibt es solche Stellen.
und deinem Sohn solltest du klar machen, dass bei diesem Verhalten kein Kind Lust hat mit ihm zu spielen.
Ist er in einem Verein?
Falls nicht , wäre Fussball gut, temasport, einordnen und auch mal unterordnen lernen

2

Hallo,

wir hatten das mit 6/7 Jahren, genau so ein Verhalten.
Ich ging teils am Stock mit dem, aber man muss da konsequent bleiben.

Und mein Junior hat mit der Zeit kapiert, dass er mit diesem Verhalten keinen Blumentopf gewinnt.
Weder bei uns noch bei anderen.
Er versaut es sich eigentlich nur selbst.

Er hat sich beklagt, dass XY Geburtstag feiert, er aber nicht eingeladen war.
Ich habe ihn nicht bemitleidet, sondern ihn daran erinnert dass er diesem Jungen gegenüber auch schon einige Male ziemlich patzig und gehässig war, ihm mit "keine Lust" die Tür vor der Nase zugeschlagen hat als er klingelte, usw.

Oder wenn die anderen Kids draussen spielten und einfach mal keine Lust auf ihn hatten - weil er mal wieder wegen irgendwas beleidigt war oder der Anführer sein wollte usw.

Er bekam zu Ostern Playmobil geschenkt, sein Freund durfte aber nichts anfassen.
Wir haben ein Spiel gespielt und wenn er verloren hat, hat er gebockt und Theater gemacht.
Er wollte bestimmen, welcher Film geschaut wird oder war bockig wenn es nicht sein Lieblingsessen gab oder der Lieblingspulli in der Wäsche war...usw. usw

Er geht auch seitdem zum Kampfsport und dort geht es neben der Technik auch ums Miteinander, dass man zwar stets im Duo kämpft aber Punkte fürs Team sammelt, es wird auch viel gemeinsam gemacht (vor Corona z.B, auch Zeltlager, Halloweenpartys usw) und da hat er sich mit der Zeit gut eingefügt.

Wer dort meint, er müsse sich wie einst Dschingis Khan aufführen und herumplärren und bocken, der muss mal zackzack 20 Liegestütze machen oder mit den Trainern ein paar Runden um die Halle laufen oder Medizinbälle aufräumen. ;-)
Da war meiner nicht der einzige, aber die Trainer dort haben das 1A im Griff.

Und inzwischen ist er auch privat und in der Schule viel umgänglicher, spielt wieder mehr mit anderen Kindern und es gibt nicht mehr wegen jedem Pups gleich Ärger.

Vielleicht hilft auch mal ein Gespräch mit einem Schulpsychologen oder Kinderarzt - der Sohn einer Freundin hatte auch in der Grundschule so eine kurze Zündschnur und der bekam dann Ergotherapie, die ihn unglaublich gut tat.
Wäre es hier so weiter gegangen oder würde es wieder hochkommen, dann wäre das auch unser Plan.

LG

3

Sport, den er mag, der kindgerechtes und diszipliniertes Training erfordert - Kampfsport (Judo, Boxen...) jenseits der Kinderei, Turnen, sowas. Bei leichteren Fällen tut es vielleicht auch einfach ein Mannschaftssport. Und immer wieder drüber reden - "Ich kann gut verstehen, dass du enttäuscht und traurig bist, dass z nicht mit dir spielen/feiern/was machen möchte, aber überleg mal, warum das so ist. Hast du ihm neulich nicht die Tür vor der Nase zugehauen? Wie hat er sich da wohl gefühlt? ..." Wenn das bei eigener Bedroffenheit nicht klappt, helfen oft auch entsprechende Kinderbücher. Hier sehr gute Erfahrungen mit Comics. Was ich nicht machen würde, ist ihn mit seinen wütenden Gefühlen alleine lassen ("selber schuld"). Das tut keinem Kind gut.

4

Ich kann mich den vorherigen Antworten anschliessen: Empathie wecken, indem du ihm immer wieder aufzeigst, wie sein Verhalten auf andere wirkt und was das als Konsequenz für ihn bedeutet. So wie es im Kampfsport gemacht wird, wo Team grossgeschrieben wird.

Aber einen anderen Tipp möchte ich dir noch mitgeben: Schau mal, hinter sein Verhalten. Welches Gefühl könnte dahinter noch sein? Macht er das vielleicht aus Angst vor Ablehnung? Ist er vielleicht innerlich unsicher? Will eigentlich dazugehören und möchte auch, dass andere ihn dabeihaben wollen, damit er "wichtig" ist? Vielleicht ist er von der Persönlichkeit eher der Leader und fühlt sich deswegen schnell gekränkt und reagiert bockig, wenn er (seine Ideen und Vorschläge) abgelehnt wird.

Denn wenn du seine Persönlichkeit anschaust und das tiefere Gefühl und Bedürfnis findest, kannst du daran arbeiten, an seinem Selbstbild und darüber verändert sich auch sein Verhalten.

LG und viel Erfolg!