Muss das Frühstück gesund sein?

Hallo zusammen,

Hagrid besucht mittlerweile die 3. Klasse unserer örtlichen Grundschule.
Wie alle anderen Eltern wurden wir auch gebrieft, dass das Schulbrot gesund sein soll.
Natürlich gibt es also Körnerbrot, Gemüse und Obst.

Nun hat Hagrid mehrfach den Wunsch nach ungesunderem Essen geäußert (Schokoaufstrich, Toast, Cornflakes). Seine Begründung (zu Hause gibt es auch nicht immer gesundes Frühstück) kann ich nachvollziehen und überlege daher sein Schulfrühstück an einigen Tagen ein wenig "ungesünder" zu gestalten.
Also Körnerbrot mit Schokoaufstrich, oder Cornflakes anstatt Brot. Oder Toastbrot mit normalen Aufschnitt.

Nun bekomme ich allerdings von anderen Muttis die Breitseite, es wäre verantwortungslos, wie soll das Kind denn gesunden Essen lernen.
Meine Argumente (er lernt seit 9 Jahren und sollte es nun endlich wissen und Zucker gehört auch zu einer ausgewogenen Ernährung) werden nur belächelt.

Daher stelle ich die Frage an euch, findet Ihr es zwingend notwendig, dass ein Frühstück in der Schule ausschließlich aus gesundem Zeug bestehen muss? Oder drückt Ihr auch mal ein Auge zu?

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Ach, das Thema war doch schon der große Aufhänger im Kindergarten. Zwischen total gesund und nur Schrott in der Brotdose liegen doch Welten.

Meine ist jetzt auch in der 2. Klasse, es kommt das in die Dose worauf sie Hunger hat. Die Bedingungen stelle ich dabei: Es muß Brot (bei uns immer stinknormales Graubrot) sein (weil es länger sättigt), etwas Obst oder Gemüse dazu und keine klebrigen Getränke. Also ja, es kommt durchaus vor, das Nutella oder Marmelade auf dem Brot ist, sie zusätzlich noch einen Pfannkuchen, Pizzastück oder Butterkuchen vom Vortag dabei hat und auch Rosinen oder Bananenchips sind für uns Obst;-). Und es verirrt sich auch mal eine Milchschnitte in die Dose#zitter.

Was alles als "gesundes Frühstück" sein soll, da habe ich mich schon im Kindergarten über die Erzieher und jetzt auch in der Schule schlapp gelacht. Da braucht keiner mehr über die Brotdose meiner Tochter mit mir zu diskutieren. Der Drops ist lange gelutscht. Kennst du das abgepackte Körnerbrot vom Discounter? Pures Weizenbrot mit ein paar Dekokörner innen und außen? Das wollte mir mal eine Erzieherin als "gesund" verkaufen, das meine Tochter aber immer Bäckerbrot, mit 70% Roggenanteil dabei hatte, das war ihr ein Dorn im Auge. Beim "gesunden Frühstück" werden in der Schule tonnenweise stinknormale Weizenbrötchen verteilt, mit Margarine und Mortadella/Salami vom Discounter (warscheinlich wegen der Vitamine darin#rofl).

Nee, ich bin mit dem Thema echt durch und ich diskutiere auch in der 3. Klasse nicht mehr mit anderen Eltern darüber. Die Schule bittet allerdings darum, den Kindern keine richtigen Süßigkeiten mitzugeben, da es deswegen oft Ärger gab. Der Ärger entstand aber, weil manche Kids gleich ne ganze Tüte Schokobons oder Gummibärchen dabei hatte und der Teil der Klasse der keine Süßigkeiten darf, total eskaliert ist und geschnorrt hat. Diese Mengen haben ja auch normalerweise nichts in der Schultasche zu suchen, finde ich und ich schließe mich da der Bitte an.


Gruß von meiner Tochter, die heute mit Nutellabrot und Apfel zur Schule ist;-).

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Ach je, meine ist in der 3. Klasse#klatsch.

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Wie so oft eine wunderbar normale und gesunde Antwort von dir 😁🙌🏻

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Nein bei uns war gesundes Frühstück kein Muss, lieber auch mal was ungesunde, Hauptsache das Kind ißt überhaupt etwas. Meiner war da sehr speziell, er hat dann auch locker von 7-17 Uhr ohne Essen ausgehalten, das wollte ich nicht und habe mich dann ehr an seine Wünsche gehalten und was andere Mütter denken und sagen ist mir ziemlich egal 😎

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In der Grundschule habe ich die Brote durchgeschnitten--eins für zu Hause, eins für die Schule. Daher gab es für die 3 Vollkornbrot mit Wurst oder Käse. Da habe ich nicht groß drüber nachgedacht wenn ich ehrlich bin.
Obst gab es selten, weil es meist nicht gegessen wurde und wenn ich Lust hatte, gab es mal Paprika oder Gurke dazu.
Aber ich kenne das, andere Mütter wurden fast zum Tode verurteilt, weil sie dem Kind eine Milchschnitte eingepackt haben #augen

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Mein Kind isst sehr selektiv. Belag auf Schulbrot grundsätzlich Butter & Salz. Nur Gurke, Möhre als Beilage... also variiere ich das Brot, was ja auch keine Körner haben darf.

Da ich zusätzlich noch eine Vesperbox packe, die Süßkram enthält, lass ich das am Vormittag. Wobei ich natürlich nicht weiß, wann er genau was isst ;-) bringt er das Gemüse aber wieder mit, gibt es das am Nachmittag zu Hause.

Mein Kind wird seid der Kita mit diesem "Gesunden Essen"-Gedöns verfolgt, er weiß es also und so richtig das sein mag, keine Frage, aber ich mach da keinen Wettbewerb draus und gebe meinem Kind das mit, was ich denke, was okay ist und nicht was andere mir sagen.

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Gar nicht so kompliziert denken.

Wenn es umgehen willst anzuecken:

Einfach daheim vor der Schule,das ungesunde Frühstück und dann in der Schule,das gesunde.

Alternativ
..ist dir egal was andere machen oder denken.

Bei uns war es ab Klasse 3 egal. Viele Kinder fingen an ,das Essen zu tauschen. Mit Kräcker,Babybel und Co.konnte man regelrecht handeln auf den Pausenhof. Dann kam leider Corona.

Meine Tochter brachte immer alles komplett mit zurück. Seitdem macht sie sich ihre Brotdose selbst. Da passiert es mal das kalte,gekochte Kartoffeln vom Vortag in der Dose landen oder nur Äpfel,Reissalat. Highlight waren kalte Spaghetti mit Sosse. Romanesco und Brokkoli war auch schon dabei. Eiermuffins,Würstchen usw.

Brot hing meinen Kind irgendwann zum Hals raus.
Mich interessiert schon lange nicht mehr was andere Eltern denken.

Gib deinen Jungen mit,was er möchte. Wirst ja merken ob er es essen darf oder nicht. Ich hätte das anderen Eltern gar nicht auf die Nase gebunden.

Und was ist schon gesund? Die Salami auf den Vollkornbrot (was vielleicht noch mit Zuckerrübensirup gefärbt ist) ist auch nicht gesünder als dünner Nutellaaufstrich.

Gummibärchen, Süsskram....das wäre allerdings definitiv keine Alternative.

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Schlag doch so kleinkarierte Menschen mit ihren eigenen Waffen und kontere, dass du ausschließlich selbstgemachte/selbstgebackene Brote mit selbstgemachten Aufstrichen mitgibst.

In meinem 13-jährigen Muttersein mit 4 Kindern durfte ich erleben, dass die Aussage „selbstgemacht/selbstgebacken, dann weiß ich was drin ist“ die größten Kritiker zum Schweigen bringt 😅.

Ich persönlich lege viel Wert auf gesunde Mahlzeiten, da ich als Kind übergewichtig, schüchtern und obendrein Brillenträgerin war und somit leider viel Hänsel-Potential bot 😭. Mein Plan geht bisher auf, alle meine Kinder sind schlank, essen viel und gerne Obst&Gemüse. Brot und Co. backe ich ausschließlich selbst und auch unser Schokoaufstrich ist selbstgemacht.

Und wie immer: Die Dosis macht das Gift ☠️. Also von mir: Auge mal zudrücken 😅

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Nein, ich finde das kein Muss und finde es völlig legitim, wenn auf dem Vollornbrot auch mal Nutella drauf ist. Ich finde es sehr bevormundend, wenn eine Schule oder Elternteile einem vorschreiben wollen, was ich meinem Kind mitgebe.
Gebe auch zu Bedenken, dass diese hoch verarbeiteten Wurstwaren nun auch alles andere als gesund sind.
Es ist natürlich die Frage, ob man sich das Leben nicht leichter macht, wenn man einfach mitzieht. Das muss jeder für sich entscheiden.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass auch Kinder lernen müssen, dass es unterschiedliche Haushalte, unterschiedliche Regeln und Herangehensweisen gibt. Ich lass mir ja auch nicht verbieten, meiner Tochter ein Pony zu Weihnachten zu schenken, nur weil dann alle anderen Kinder ggf heulend zu Hause stehen und ebenfalls ein Pferd zu Weihnachten bekommen wollen. Ist für mich ne ähnliche Sache.

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Hi,
gemischt.
So richtig auffallend ungesund nur in Ausnahmefällen, wenn zB nach er Geburtstagsfeier noch Kuchen übrig war.

Bei uns haben manche Lehrkräfte sich die Boxen auch angeschaut. Die Eltern wurden auch ständig ermahnt, was mitzugeben sei etc.
Auf der anderen Seite konnten die Kinder beim Pausenverkauf Schokoriegel kaufen, aber wehe die Eltern packen so was ein… naja.

Meine beiden essen morgens im Normalfall Müesli, da werden Vollkornfleks untergemischt. Bei Müesli ist die Spannweite ja auch sehr groß.

Außerdem bin ich bei vermeintlich gesundem Brot auch skeptisch. Dunkles Brot ist oft eingefärbt, Körnerbrot ist teilweise verdauungs-kritisch. Ich weiß nicht, ab welchem Alter das gut verdaut werden kann. Ich hab auch als Erwachsene Probleme, wenn es zu viel wird.

Mein Sohn ist recht schwierig mit dem Essen. Als er kleiner war, hab ich mir entsprechend Gedanken gemacht. Unser Kinderarzt meinte dazu, dass das gar nicht so wichtig ist und man das nicht übertreiben und das Kind unnötig quälen muss.

Viele Grüße

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Ich hätte es in der Tat ganz gut gefunden, wenn unsere Schule sich etwas mehr zum Thema "gesundes Frühstück" involviert hätte. Ich hasse diese Tage, an denen mein Sohn sein Brot etc. komplett wieder heim bringt weil ein Kind Geburtstag hatte und Muffins oder Süßigkeiten verteilt hat. Bei 27 Kindern hat gefühlt ständig jemand Geburtstag.
In der Kantine gibt es täglich Nachtisch (ich frage mich immer wer den überhaupt erfunden hat) und nachmittags dann ab und an Kekse in der OGS.

Ich bin weiß Gott keine "Ökomutter" aber ein bisschen mehr Achtsamkeit in diesem Bereich hätte ich gut gefunden. Man hat ja gar keinen Überblick mehr, was die Kinder über den Tag verteilt an Süßkram essen.

Generell versuche ich auch oft das Ungesunde mit dem Gesunden zu verbinden: Körnerbrot mit Nutella finde ich absolut legitim. Toast gibt es bei uns auch ab und an, allerdings kein Weißes.
Und ja, auch ich packe mal ne Milchschnitte ein (wenn es dazu auch ein Schwarzbrot mit Käse gibt). Cornflakes mag ich allerdings gar nicht und würde die auch nicht mitgeben.

Die Wünsche Deines Kindes sind absolut in Ordnung. Warum päpstlicher sein als der Pabst? Auch ich weiß, dass Süßigkeiten ungesund sind und esse dennoch täglich Schokolade :-p