Hi,
wie ist es bei eurem Kindern bzw. in eurem Umfeld? Gibt es Lernrückstaende durch die Schulschliessungen und den Distanzunterricht? Mein Sohn ist in Französisch ziemlich hinterher. Das betrifft die ganze Klasse. Die Sprache kam in der 7. Klasse neu hinzu und durch die ganzen Ausfälle und dann noch mit Masken wurde wenig Stoff vermittelt. Der andere Sohn war in der Grundschule und hat dort auch Lücken aufgebaut, da sind wir noch dran. Bei ihm betrifft es Kopfrechnen und Rechtschreibung. Da wurde einfach zu wenig gemacht.
Was sind eure Erfahrungen?
LG
Juli
Lernstand
Durch die Bank in allen Fächern, wo "aufgebaut" wird, besteht bei sehr vielen Klassenkameraden Rückstand.
Die Lernfächer, wie Bio, Erdkunde, wo jedes Kapitel was komplett neues ist, - ist alles paletti, -- ist ja jedes Thema neu und für sich in der Arbeit abgefragt, - aber Mathe und Sprachen sind sie oft hinterher ... oder es fehlen Basics, die es in den Folgearbeiten schwer machen, weil hier und da dauernd Punkte fehlen und Fehler gemacht werden, die eben Punktabzug geben, aber gar nix mit dem neuen Thema zu tun haben ....
Hallo
Bei uns und den Kindern im Umfeld wurde der Fernunterricht sehr straff durchgezogen. Dazu auch etliche weitere Angebote durch die allermeisten Lehrer. In manchen Fächern muss ich sagen, dass durchaus unverhältnismäßig viel gefordert wurde. Allgemein wehte hier eher der Wind, daheim = mehr Zeit also auch mehr Arbeit. Rückstände rein durch diese Zeit, haben sich bisher nicht bemerkbar gemacht.
LG
Das war bei uns ganz anders. Nur Arbeitsblaetter und ganz selten mal ein Online Meeting.
Englisch, da wird in Klasse 8 nach den Osterferien mit dem Englischbuch der Klasse 8 angefangen- im ganzen Jahrgang.
Oh je, das ist ja ein dreiviertel Jahr Rückstand. Das ist viel.
Ich habe mit meinen Kindern die Sprach Bücher aus dem Unterricht gebraucht geholt über Ebay Kleinanzeigen, wir haben die Vokabeln sortiert, Vokabelkarten gemacht und die ganzen Vokabeln aus Klasse 7 über die Sommerferien verteilt, jeden Tag ne halbe Stunde gelernt, mit Vokabel memory und so vokabel apps und so. Schon bisschen spielerisch, aber ich habe zu den Kindern gesagt. Die machen den Lehrplan weiter und das fehlt euch dann alles. Und so war es. Das üben über den Sommer hat uns einigermaßen gerettet. Hätten wir uns da auf die Schule verlassen, das hätten sie nicht mehr aufgeholt. Dadurch kamen sie jetzt einigermaßen gut mit. Aber ich weiß natürlich, dass das nicht alle Kinder so mitmachen.
Da ging es um Französisch/Spanisch 1. Lernjahr, auch fast die ganze Zeit Home schooling und naja es war nicht gar nichts, aber sicher gefestigt war der Stoff definitiv nicht.
Nein!
Es wurde schulintern viel aufgeholt. Betreute
Selbstlernzeiten wurden für Unterricht in den Hauptfächern eingestampft. Der Stoff der 7. Klasse durch täglichen Onlineunterricht, Arbeiten und Alternative Leistungsnachweise durchgezogen.
Der Große ist in die Oberstufe gekommen. Er hatte die Möglichkeit wenn nötig Intensivierungskurse in Anspruch zu nehmen, wenn es hakte. Auch hier im Lockdown täglicher Onlineunterricht, teilweise erst am Abend, wenn Lehrer Kleinkinder tagsüber betreuen musste.
Er ist in der Schule besser denn je. Beide Kinder sind mit Onlineunterricht sehr gut klar gekommen, auch durch viel Engagement der Schulen und gute Infrastruktur.
Wer jetzt krank ist oder in Quarantäne wird beim Kleinen zum Unterricht dazugeschaltet
So war es aber schon von Beginn an.
Hi,
die meisten Eltern in der Klassen WA haben es damals so Easy Peasy hingestellt. Manche haben Dienstags schon nach Zusatzaufgaben gefragt, da war mein Jüngster, noch an dem Kram von letzter Woche dran................
Wir sind beide voll arbeiten gegangen im Homeschooling, bzw. ich habe eine 1 Std. vorher angefangen, ohne Pause, 6 Std. rangeklotzt und bin dann gefahren. Um daheim, den Kleinen, 3. Klasse zu motivieren, die Hausaufgaben zu machen.
Seine Klassenlehrerin hatte doppelt soviel aufgegeben, als mein Großer Sohn, im 8. Schuljahr hatte.
Kopfrechnen und Rechtschreibung............das ist doch wirklich nicht viel, was man nicht hätte üben können. Jede Aufgabe in Deutsch und Sachkunde, muß halt fehlerfrei sein, die falsch geschriebenen Worte verbessert. Aus dem Lesebuch mal ein Text diktieren, oder das kleine 1x1, während dem Wäsche falten, Gemüse schnibbeln, abfragen.
Bei einer neuen Fremdsprache.................da fällt mir, außer stur Vokabeln lernen und Filme in Muttersprache anschauen, und deutschen Untertitel nicht viel ein, was man zusätzlich, zum Unterrichtsmaterial hätte machen können.
Der Grundschüler ist im 5., mit einer guten Durchmischung der anderen Grundschulklassen, der Große im 10., 2 Klassen zusammengewürfelt. Sie kommen super zurecht, anscheinend hat es gereicht. Ich habe aber auch viel Federn gelassen, bei der ganzen Aktion, denn freiwillig haben sie die "Pflicht" nicht gemacht. Für "Kür", hatte ich keine Kraft mehr.
Gruß
" Ich habe aber auch viel Federn gelassen, bei der ganzen Aktion, denn freiwillig haben sie die "Pflicht" nicht gemacht. Für "Kür", hatte ich keine Kraft mehr."
Genau so ist es! Man darf nicht vergessen, dass die meisten Eltern so ganz nebenbei noch einer erwerbsmäßigen Arbeit nachgehen. Im ersten Lock-Down hab ich offen gestanden immer ganz neidisch auf die vielen Leute geschaut, die in der näheren Umgebung so ihre Gärten gemacht, den Dachboden ausgemistet, das Wohnzimmer tapeziert haben - und das alles neben dem Homeschooling mit den Kindern. Ich hatte beruflich eher mehr als weniger zu tun, meinem Mann ging es genauso. Und trotzdem musste wir es irgendwie noch hinbekommen, dass die Kids in der Schule den Anschluss nicht verlieren. Wie dem auch sei, irgendwie hat es gereicht, die Kinder kommen beide mittlerweile ganz gut mit. Aber leicht war das ganz bestimmt nicht. Und wenn mir dann jemand schreibt, es wäre ja überhaupt kein Problem, dass die Eltern ihren Kindern den Lehrstoff vermitteln, könnte ich... . Dazu kommt noch, dass es immer ein Unterschied ist, ob Mama versucht, einem etwas zu vermitteln (wir sind nun weiß Gott auch keine Fachkräfte), was sie selber vor 30 Jahren irgendwie doch ganz anders gelernt hat, oder ob das ein Lehrer macht, der dafür immerhin ein paar Semester studiert hat. Mein Sohn hat während irgend einer Homeschooling-Phase das "halbschriftliche Dividieren" lernen müssen. Für meine Man (Jahrgang 61, er hat es offen gestanden auch nicht so mit dem Internet) waren das böhmische Dörfer, und auch ich hab ein bisschen gebraucht, bis ich mich in dem Thema eingelesen hatte. Nun ja, aber an einem Tag sollten die Kinder Aufgaben lösen, und es war nur mein Mann zuhause. Er hat meinem Sohn kurzerhand erklärt, wie man schriftlich dividiert - und mein Sohn durfte die ganzen Aufgaben noch einmal halbschriftlich rechnen, obwohl die Ergebnisse gestimmt haben. Ich finde es ist immer leicht gesagt "Die Eltern können doch...", wenn man selber Zeit hat um sich voll und ganz um die Kinder zu kümmern.
LG
Hi,
ja, es gehen soviele Menschen, hauptsächlich Politker und Lehrer, davon aus, das die meisten Eltern daheim waren.
Selbst wenn sie im Homeoffice daheim waren, sollten sie dort nicht die Hausaufgaben mit den Kindern machen, sondern für ihre Arbeitgeber arbeiten.
Mein Mann arbeitet als Disponent bei einem Kurierdienst, die hauptsächlich Arztpraxen, Labore und Pharmaunternehmen anfahren. Da war die Hölle los. Und da gibt es kein HO, der fuhr weiterhin 56 km einfach.
Ich war bei dem schlechtesten Arbeitgeber der Welt, hatte noch 50% Arbeit von der Kollegin, die komplett daheim blieb, da ja auch die Kindergärten zu hatten. Sie hätte so gerne Homeoffice gemacht, oder wenn ihr Mann von der Arbeit kam, noch paar Stunden in der Firma verbracht........."ging nicht".
Ich hätte auch noch den Keller aufzuräumen, und Wohnzimmer und Elternschlafzimmer zu tapezieren.
Der Status und die Flohmarktgruppen bei Facebook explodierten mit Artikeln, die meine ganzen Bekannten und Freunden, aufräumen, sortieren und verkaufen konnten.............
Wir habens überlebt, als gerupftes Hinkel...
Ich kann die Frage eigentlich gar nicht beantworten, weil ich nicht weiß, auf welchem Stand die Klasse sein müsste. Aber ich glaube schon, dass weniger gelernt wurde als wenn die Kinder normal Unterricht gehabt hätten. Ein Sprachbuch ist jetzt fertig und weiß nicht, ob sie schneller oder langsamer gewesen sind. Gravierende Lücken gibt es, glaube ich, nicht. Es ist wie es ist. So lange Kind mitkommt, bin ich zufrieden.
Hi,
ich hab mich sehr stark gekümmert, einfach weil mir schleierhaft war, wie die das sonst nachholen wollen.
Es gibt Lücken, aber vor allem bei Dingen, die Lehrer-seitig nicht kamen. Bei den meisten Dingen, die kamen, hab ich auch dafür gesorgt, dass das gemacht und geübt wurde. Durch die 1:1-Betreuung auch teilweise intensiver als im regulären Unterricht. Damit stehen meine Kinder ziemlich gut da.
Bei meiner Tochter gab es zum aktuellen Schuljahr noch ein bisschen Klassendurchmischung. Die neuen Kinder aus der ehemaligen Parallelklasse standen in Französisch ziemlich schlecht da, weil sie nur etwa 70% des letzten Buches gemacht hatten - war dann im Wesentlichen ihr Problem…
Also mein Fazit ist: manche hatten gutes HomeSchooling, manche schlechtes; manche haben sich reingehängt, andere weniger. Manche Lehrer haben sich extrem bemüht, andere haben sich verdünnisiert (der wöchentliche 2-Zeiler „arbeitet weiter von … bis“). Bei dem Gehalt des Deutschunterrichts meiner beiden Kinder, kann man sich durchaus fragen, wenn das, was sie so bekommen haben angeblich alles passte, warum man dann die Stundentafel nicht auf maximal eine Wochenstunde reduziert. Auf der anderen Seite heißt es dann, ja, die Aufsatzform ist doch aus dem letzten Schuljahr bekannt - äh, nein.
Ausbaden müssen es eben letztendlich die Schüler.
Viele Grüße