Mama, ich kann nicht schlafen, ...ergänze beliebig...

Guten Abend.

Ich möchte meinem Unmut Luft machen. Wie reagiert ihr in vergleichbaren Situationen? Ich will es einfach abstellen. Hilfe!

Meine erste Tochter wird bald 9 und besucht die dritte Klasse. Nachdem wir bis vor 2 Jahren einige Zeit in therapeutischer Beratung waren, kamen wir zu dem Schluss, dass wir erziehrisch ohne Medikation klarkommen. Meine Tochter hat eine eher leichte ADHS Problematik (nicht ausdiagnostiziert).

Wie gesagt, kommen wir recht gut klar, auch schulisch, aber natürlich ist ein Leben mit so einem allzeit präsenten, emotional sehr extrovertierten, oft bedürfnisnimmersatten Persönchen jeden Tag eine Herausforderung. Aktuell ist einfach meine Laune und Geduld zu Ende. Irgendwann schöpfe ich wieder neue Kraft, aber gerade ist da eben keine Kraft und ich stresse mich auch nicht, die jetzt herbeizaubern zu müssen.

Was mich tierisch nervt, dass sie nahezu jeden Abend aus dem Bett wieder runter kommt. Sie kommt dann lautlos ins Wohnzimmer marschiert und jedesmal ist es ein (manchmal sogar mit kurzem Erschrecken) Triggermoment für mich.
Immer jammernd:
Ich kann nicht schlafen
Ich möchte bei dir (oder Papa, wenn er daheim ist) sein
Meine Beine tun weh
Meist kann sie halt nicht schlafen.

Sie macht sich abends emotional seit Monaten Stress, hat ein übersteigertes Nähebedürfnis, möchte uns vorlesen, es muss zeitig Ruhe herrschen, die Schwester soll ins Bett, damit sie bloß einschlafen kann, da sie auch keinesfalls ihre Tür anlehnen oder gar schließen will. Bereits nach wenigen Minuten verspürt sie Druck und sagt, sie könne nicht schlafen. Alle Tipps, lies etwas, geh nochmal Pipi machen, Dreh dich einfach um, hör ein Hörspiel, werden abgewiegelt. Sie schläft zwar immer danach ein, aber sie muss erst runterkommen und meinen Puls in die Höhe treiben.

Ich sage ihr klipp und klar, dass sich nicht die gesamte Familie, nach ihrem selbstgemachten Stress richten kann. Andere müssen nicht ihretwegen ins Bett (sind sehrwohl leise), ich habe keine Lust ausnahmslos jeden Abend vorgelesen zu bekommen und nach dem Gute Nacht sagen hasse ich es, dass sie ständig herunterkommt. Sie kann tagsüber viel Nähe mit mir/uns teilen, was sie dann aber nicht will, da zieht sie so oft Medien vor. Ich will es aber abends nicht. Zumindest nicht in dem Ausmaß. Sie verlangt mir soviel Kraft ab, abends ist meine Zeit und das wird unter normalen Umständen nicht verhandelt.
Sie bekommt viel Ausgleichsangebot, Radtour, Spielplatz, Inliner, wir gehen zusammen joggen, Papa kocht mit ihr, sie besucht keine Nachmittagsbetreuung, sie verabredet sich, sie könnte oft reiten, da wir ein Pferd haben, aber zu Vielem muss man sie zwingen oder überreden. Sie will lieber Medien konsumieren und ganz ehrlich, ich zwinge sie nicht mehr. Selten nimmt sie die Angebote wahr, wenn, hat sie stets Spaß, aber ich habe eben keine Lust, mir dann abends in meiner knappen Zeit für meine eigenen Bedürfnisse anzuhören, dass ihre Bedürfnisse nicht gestillt sind.

Wem geht es ähnlich? Bin ich allein mit diesem Gefühl? Einerseits tut sie mir leid, aber ich darf doch auch mal Feierabend haben und dieses neue nervige Ritual muss aufhören.

Danke fürs Zuhören!

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Puh, ja ich denke wir sind alle froh, wenn abends Ruhe in die Bude kommt. Ich habe auch Verständnis dafür, das Eltern ihre Akkus auch sekber auftanken müssen und wollen. Und ich denke auch jeder kennt diese Phasen, wo es mit dem einschalfen der Kids nicht wirklich gut funktioniert. Wir alle sind keine Computer, wir können keinen "Off-Knopf" drücken, weder bei den Kindern noch bei uns. Auch wir haben Abende, wo wir schlecht runter kommen.

Und deswegen habe ich weniger Verständnis, wenn man als Erwachsener Erwartungen an die Kinder stellt, die sie nun mal aktuell nicht erfüllen können. Ich kenne diese Phasen sehr gut, man hat es sich gerade gemütlich gemacht und man hört die Kinderzimmertür und tapsigen Schritte des Kindes. Ja, man denkt "Och nö, ich will nicht mehr." und es ist völlig egal, ob die Kids 3, 6 oder 9 Jahre alt sind. Ich habe dann genau zwei Möglichkeiten, entweder ich fahre die Situation mit unsinnigen Aussagen hoch oder ich nehme die Situation an, egal wie sehr ich gerade am Limit bin. Letzteres dauert vielleicht 5 Minuten und ich habe wieder Ruhe (auch wenn das Kind dann immer noch nicht schläft). All die Aussagen, die dein Kind dann abends macht, die kenne ich zu gut, auch der jammernde Ton. Ihre Beine schmerzen, wenn sie wächst....also wird sie samt Kühlpack (Placebo Effekt) ganz ruhig und langsam Ruchtung Zimmer gelenkt. Sie möchte bei mir sein, okay entspricht gerade nicht so ganz meinen Vorstellungen, aber auch da....ruhig Richtung Zimmer, 5 Minuten kuscheln, Ruhe im Karton. Sie kann nicht (wie sonst innerhalb von 10 Minuten) einschlafen...."Ach Maus, manchmal ist das so, war ja heute auch nicht viel los bei dir und du hast heute morgen lange geschlafen (Ferien), komm kuschel dich noch 5 Minuten zu uns. Sie will unbedingt noch was erzählen, "Ach Maus, schade das dir das jetzt einfällt, ich bin so erledigt, das ich gar nicht mehr richtig zuhören kann....ich kann nur kurz mit dir Kuscheln. Sag mir nur schnell, worum es geht, dann kannst du es mir morgen früh gleich erzählen."....und ja, ich merke mir das und spreche sie gleich am nächsten Morgen darauf an....darauf kann sie sich verlassen. Aktuell ist es der Osterhase, auch wenn sie schon 9 ist, sie freut sich mega darauf...."Ach Maus, dann setz dich ins Bett und schreib dir kurz auf was du noch basteln willst, ich komme in 5 Minuten zu dir und ich schaue, ob wir alle Materialien dafür haben. Die Liste besteht dann aus drei Wörtern und sie ist ruhig eingeschlafen, ich brauche nur noch das Licht ausmachen.

Was ich damit schlicht sagen will, entweder ich steige abends in den Kampfring und verbrate sinnlos Energie, die ich aktuell gar nicht habe oder ich raffe mich einfach auf und komme meinem Kind halbwegs entgegen....das schont schlichtweg meine Nerven. Udn über allem schwebt, das ich als Erwachsener die Situation unter Kontrolle habe, ohne genervt zu sein. Warum? Weil ich einfach weiß, das mein Kind nicht kommt, weil es mich in Grund und Boden nerven will oder sich denkt, das sie mir den Abend versauen will, sondern weil sie im Bett einfach zur Ruhe kommt und das was sie umher treibt an die Oberfläche kommt.
Ich muß den ganzen Tag (Arbeit/Privat) die passende Kraft aubringen, ich kann mich auch nicht vor meinen Arbeitgeber stellen und sagen, das ich heut nicht die Kraft habe, ich muß abliefern. Obwohl, doch kann ich, mit den passenden Konsequenzen. Also warum, sollte ich gerade an meinem Kind (was nun gar nichts für mein Limit kann) den Aufstand proben? Und merke ich, das bei mir wirklich nichts mehr geht, dann liegt es an mir daran etwas zu ändern, auch das hat mein Kind nicht dauerhaft auszubaden. Und lasse ich tagsüber zu viel Medienkonsum zu (der mir durchaus eine Verschnaufpause bringt), obwohl ich weiß, das es mir abends vor die Füsse fällt, dann muß auch ich das ausbaden, nicht das Kind. Wer A sagt, der muß auch B sagen.

So handhabe ich das.

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Vielen Dank für diese wunderbare Antwort- dem schließe ich mich vollumfänglich an 🤗

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Sie ist ein Kind. Du bist erwachsen. Sie kann einschlafen, wenn du etwas Nähe und Struktur bietest - lass dir vorlesen. Sucht gemeinsam einen passenden Text aus. Das schaffst du. Freu dich doch, dass sie lesen will und deine Nähe schätzt. Danach hast du Feierabend, erstmal braucht dich aber dein Kind. Ängste vergehen am ehesten, wenn man Nähe und warme (!), verlässliche Strukturen erlebt. Wenn du das aktuell nicht leisten kannst, kann das vielleicht dein Partner?

(Ärger und Druck anderer helfen dagegen gegen Ängste genau nichts, machen sie eher schlimmer, weil dein Kind dann auch noch Angst vor deiner Reaktion auf ihre Angst haben muss. Dass Ängste irrational sind - ja, klar, es sind halt Gefühle und keine logischen Argumentationen. Gefühle sind aber nicht richtig oder falsch. Sie sind halt da, und man muss Wege finden, funktional mit ihnen umzugehen. Das macht man nicht, indem man die Ängste bestärkt (Schwester muss ins Bett - geht's noch?), sondern Wege findet, mit denen alle leben könne. Struktur, positive Interaktion, Nähe - dadurch Wärme, Erwartbarkeit, viel weniger Druck. Dann wird das auch.)

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Hallo,

darf ich fragen, wie euer Nachmittag/Abend aussieht? Habt ihr/ hat sie eine Gute-Nacht-Routine?

Ich kann absolut verstehen, dass du Zeit für dich oder auch Zeit für deinen Partner haben möchtest und das ist auch absolut in Ordnung!
Es scheint, als bräuchte sie noch etwas Entspannung, um in den Schlaf zu kommen - könntet ihr eine halbe Stunde früher ihre "in Bett geh-Zeit" legen, dann könnte sie dir noch eine halbe Stunde vorlesen, meditieren (hilft mir sehr zum Abschalten!), eine Atemübung machen oder ihr macht eine Art Kuschel-Tages-Resumee-Besprechung? So würdest du noch dieselbe Zeit für dich/euch haben, ohne den Stress und gleichzeitig bekommt sie ebenfalls, was sie scheinbar noch braucht.

Sie ist 9Jahre alt, ich würde das Thema ganz einfach mit ihr besprechen und fragen, was sie möchte, wieso sie das braucht, ob sie weiß, warum sie nicht einschlafen kann etc - aber(!) natürlich tagsüber ansprechen, nicht während der Streiterei und auch nicht kurz vorher. Vielleicht am Wochenende, da sind meist alle weniger gestresst und ihr habt Zeit, darüber zu sprechen, es eventuell sacken zu lassen und euch Vorschläge zu überlegen.

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Hallo.

Da nicht jeder Tag gleich terminiert ist, kann nicht jeder Nachmittag und Abend gleich ablaufen. Generell ist es aber so, dass wir spätestens um 18 Uhr gemeinsam Abend essen, das läuft meist sehr konstant ab. Danach machen wir uns gemeinsam bettfertig. Danach dürfen sie noch im Zimmer spielen oder eben vorlesen, wir spielen gemeinsam etwas. Sie malen dann, hören ein Hörspiel, wir machen noch ein Kartenspiel oder eben lesen. Manchmal Entspannung oder Massage. Danach geht es dann ins Bett, immer im gleichen Muster. Nochmal lüften, Zähneputzen, Pipimachen, allen gute Nacht sagen mit kurzem Kuscheln.

Meiner Meinung nach vollkommen ok. Qir besprechen vorher Strategien ZB lesen im Bett, Kopfhörer und leise Hörspiel. Eigentlich kein Thema. Aber da sie es sich scheinbar angewöhnt hat, kommt sie nochmal raus. Wenn mein Mann schichtbedingt zu Hause ist, öfter (nein, sie verbringen täglich viel Zeit miteinander). Wie gesagt, bei meinem Mann spielt sie das Spiel dann sehr weit, weswegen ich eben von mittlerweile angewöhnen Verhalten ausgehe. Natürlich ist alles kein Thema, wenn sie mal krank ist. Ich möchte das nur nicht zu einem Standardritual werden lassen.

LG

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Von außerhalb ist es natürlich immer schwer einzuschätzen, was könnte man also ausprobieren..?

Ist es wirklich jeder Abend, an dem sie nochmal zu euch kommt?
Falls ja, ist es immer gleich- also beispielsweise nach 5 Minuten oder mal so und mal nach ner Stunde?
Falls nein, würde ich anfangen eine Art Tagebuch anzufangen, um herauszufinden, ob an diesen Tagen was anders lief (mehr /weniger Bewegung, direkt vor Schlafen oder länger davor - kann zB auch aufpuschen, mehr geredet, Probleme in der Schule, bedtinmtes Essen, ganz was anderes)

Was würde passieren, wenn du zustimmst und sobald sie auftaucht, dir vorlesen lässt oder dich dazulegst (würde es ihr auch reichen, wenn du nur anwesend bist? Ich setz mich an manchen Tagen in das Zimmer meiner Tochter und lese mein Buch, wenn sie nicht allein sein möchte)? Schläft sie dabei oder direkt danach dann und wie lange dauert das? 5 Minuten? Oder eher ewig hinziehend?

Kann verstehen, dass du irgendwann keine Lust mehr hast und es automatisch so einen Widerwillen entstehen lässt, aber deine Tochter macht das sicher nicht, um dich zu ärgern. Und so eine Diskussion dauert ja auch und kostet Kraft, vielleicht ist "nachgeben" momentan für euch die beste Lösung. 😊

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Ich kann dir nur berichten, wie es bei uns läuft. Unser Sohn ist 11 und seit dem er ein Baby/ Kleinkind ist, läuft es immer gleich ab. Wir treffen uns alle im großen Bett. Dann wird noch kurz gekuschelt, über den Tag gesprochen, vorgelesen und dann wird er ins Bett gebracht und wir bleiben kurz bei ihm, bis er eingeschlafen ist. Dauert meist keine 5- 10Minuten. Das Prozedere, was in anderen Familien abläuft mit Hundert mal rauslaufen, Kind muss alleine einschlafen etc. Darauf hatten wir keine Lust. Bleib doch einfach noch kurz bei ihr.

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Das ist schön, dass das bei euch klappt. Wir pflegen auch gewisse Rituale, angepasst an die Bedürfnisse der Kinder, auch, wenn diese sich mit steigendem Alter ändern. Mit der jüngeren klappt das auch wunderbar. Auch, wenn sich äußere Umstände mal deutlich ändern. Alles spielt sich schnell ein und gut ist. Hätte ich also zwei Kinder wie sie, könnte ich auch behaupten, seit halt mal konsequent und transparent, dann treten solche Probleme nicht auf.

Tun Sie bei Manchen halt leider trotzdem. Was ich in der Therapie auch gelernt habe, dass es eben nicht immer eine Lösung gibt. Es gibt Situationen, daraus kann man nur das Beste machen, wird aber die Wunschlösung nicht erreichen. Schön, dass es bei euch rund läuft. Freu dich darüber und sei dankbar.

LG

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dein KInd hat Ahds?? lass doch mal austesten, Meddien sind absolut kontraproduktiv, falls es wirklich adhs ist, braucht sie eine 100% Struktur für Ihren Tag.
und eine klare Ernährung, keinen Zucker, keine E-stoffe sind in allen Fertigprodukten und müssen nicht ausgewiesen werden in DE, und Weissmehl sollte auch vom Speiseplan.
Sie sollte einen Sport machen, bei dem man sich konzentrieren muss, Fechten oder Bogenschiessen ist da super.
Wenn der Tagesrythmus passt, wird es abends auch besser!

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Medikamente sind bei den allermeisten ADHS-Kindern das A und O, um einen stabilen Selbstwert aufzubauen und überhaupt Therapiefähigkeit herzustellen. Sie sind damit alles mögliche, aber sicher nucht "absolut kontraproduktiv".

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Ja mei, da rennst du bei mir offene Türen ein, nur leider bin ich nicht der einzige Mensch im Universum meines Kindes. Ich würde sie längst zucker- und medienarm durch Leben geleiten, aber leider sind da 110 Prozent meines Umfeldes anderer Meinung. Diesen Kampf kämpfe ich nicht mehr, weil ich chancenlos bin. Ich mache mir diesbezüglich auch keinen Stress mehr, ich versuche den Kindern den mit meinen Mitteln bestmöglichen Rahmen zu bieten. Sie können davon annehmen, soviel sie wollen, aber unnötigen Zwang füge ich mir dabei selbst nicht mehr zu.

Wie gesagt, ist ja alles in einem aushaltbaren Rahmen, momentan bräuchte ich für mich halt einen entspannten Rahmen, den ich nicht bekomme. Daher mein momentanes Down.

LG

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Hallo,

Meine 9 jährige Tochter ist Autistin, ich weiss also wie nervenaufreibend so ein Tag sein kann. Die Situation wird sich allerdings nicht ändern wenn Du nichts änderst.

Deine Tochter braucht Nähe um gut einschlafen zu können, was spricht denn dagegen die ihr zu geben? Ich begleite meine Tochter seit 9 Jahren in den Schlaf, ich selbst hatte als Kind große Ängste allein in meinem Zimmer Abends, kann sie daher verstehen. Wir reden kurz noch über den Tag, kuscheln, und schon schläft sie. Dauert meistens keine 10 Minuten.

LG
Sunny

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Hallo
Ehrlich gesagt finde ich dein/euer Verhalten etwas kindisch. Sie ist erst 9, hat es gerade nicht ganz einfach und ihr seid erwachsen. Was sie braucht, kommuniziert sie auch klar. Ihr macht es euch mit „keine Lust“ ,“Feierabend“ und x alternativen Angeboten nur unnötig schwer. Wie würdest du es denn finden, wenn dein Partner dir am Abend sagen würde, dass er jetzt genug com Tag hatte und seine Ruhe braucht, wenn du mit etwas zu ihm kommst?
Man muss sicher nicht ein Riesen Programm auffahren, aber am Abend ein paar Minuten länger jemand abstellen, der einfach da ist.
Das sollte sich machbar sein. Gerade erfährt wir Ablehnung und dass ihre Gefühle abgetan werden. Für dich ist das selbstgemachte Stress. Da ist er jedenfalls und so wird sie nicht lernen, damit umzugehen. Oder, noch schlimmer, sie öffnet sich nicht mehr, weil sie erkannt hat dass ihre Gefühle nicht ernstgenommen werden.
Wir machen es so, dass wir am Abend schon alle gemeinsam über den Tag sprechen, was uns auf dem Herzen liegt, was besonders schön war,.. Das tut allen gut und daraus sind schon tolle Gespräche entstanden. Vieles ist dann schon gesagt. Natürlich reicht das manchmal nicht. Dass abends alles hochkommt, ist ja auch Erwachsenen nicht fremd. So ist das halt.

LG

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Es sind eigentlich drei Dinge, die ich herauslesen kann.
1. Der Medienkonsum scheint für dein Kind zu hoch zu sein. Also reduzieren.
2. Dein Kind klagt über Beinschmerzen. Ist das abgeklärt? Osteopath, Wachsstumsschmerzen?
Ich hatte als Kind selber Wachsstumsschmerzen in dem Alter. Meine Kleine hat das schon sehr früh ebenfalls. Das kann einem den Spaß an Bewegung und auch den Schlaf rauben. Auch hatte meine Tochter Blockaden und das Reiten war unheimlich anstrengend für sie. Ein Termin beim Osteopath, jede Menge Massagen und Dehnübungen haben es leichter gemacht und ihr den Spaß an der Bewegung wieder gegeben.


3. Du musst abends selber runterkommen. Du scheinst auch sehr angespannt zu sein. Das überträgt sich auf dein Kind. Lernt gemeinsam abends den Tag abzuschütteln und den Körper zur Ruhe zu bringen.
Wenn ich schon abends beim Vorlesen angespannt bin, weil ich noch dies und das machen muss oder möchte, schlafen meine Kinder an den Abenden grundsätzlich nicht ein.

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1. Bin ich ganz deiner Meinung, aber leider nicht allein weisungsbefugt. Nervt mich selbst, liegt aber nicht immer in meiner Macht.

2. Beinschmerzen sind seit Jahren ein riesen Thema und natürlich in dem Sinne abgeklärt, dass medizinisch, orthopädisch, osteopatisch nichts hilft. Entspannung und Massagen, auch den Kiefer machen wir oft. Das ist es ja auch, ich mache schon so viel. Mehr kann ich nicht geben. Dazu kommt natürlich ihre Aufgedrehtheit. Sie ist beispielsweise den ganzen Tag draussen, tobt und spielt, ist sie bei Freunden, sagt sie mir, sobald sie mich sieht, ihre Beine tun weh, dreht aber ins unermessliche weiter auf und tobt weiter um mich danach um schmerzhaft anzubetteln.

3. Ja, das sagt sich leicht.. Mittlerweile bin ich wesentlich ruhiger, aber auch nur weil ich eben auch ein Stück weit meine Bedürfniserfüllubg einfordere. Wenn ich mir abends vorlesen lasse, sie massiere oder wir Entspannungsübungen bin ich natürlich ruhig. Wenn dann dennoch, der meiner Einschätzung nach mittlerweile angewöhnte Nichteinschlafjammer kommt, dann bin ich halt nicht mehr entspannt. Wir haben ihr dabei soviel und lange Hilfe und Begleitung geboten, jetzt können wir nicht mehr.

LG

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Ich lese hier nur Negatives über das Kind. Du kannst nicht mehr, dein Partner kann nicht mehr, Schuld ist das Kind, es soll sich mal zusammenreißen. Nochmal: Ihr seid erwachsen, das Kind ist neun Jahre alt. Wenn sich jemand zusammenreißen muss, dann seid ihr das, zumindest wenn ihr Interesse daran habt, dass die Ängste besser werden. Angst ist furchbar und sowas macht niemand aus Spaß, schon gar kein Kind. Bitte nehmt sie an und ernst.

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Ich kann dir sagen, wie es bei uns ist. Mein Sohn hat ein sehr ausgeprägtes ADS. Er bekommt für die Schule Medikamente, da es sonst nicht läuft, aber auch nur für die Schule. Am Wochenende und in den Ferien kommen wir prima ohne klar, es sei denn er muss viel lernen.

Die Abendproblematik kenne ich auch. Es fiel ihm schwer, abends zur Ruhe zu kommen. Das Gedankenkarusell drehte und drehte sich. Immer wieder kam er raus, weil noch irgendwas war.

Und ich hatte die Wahl, entweder helfe ich ihm oder ich rege mich auf.

Er bekam dann wieder, obwohl es die Kindergartenzeit super so geklappt hat, Einschlafbegleitung. Ich habe mich zu ihm gesetzt, ihn erzählen lassen und dann mit ihm eine Traumreise gemacht.

Das hat prima geholfen, hat selten länger als 20 Minuten gedauert, bis er geschlafen hat und dann hatte ich im Endeffekt mehr Zeit für mich, als sonst :)

Seit er ca 12 Jahre alt ist, schläft er wieder alleine ein.

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Da beineide ich deine Ausdauer. Traumreisen hatten wir auch schon, aber tatsächlich fehlt mir dazu aktuell die Kraft.

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Das verstehe ich natürlich.
Bei uns hat es vermutlich auch geholfen, dass ich selbst ADS habe und mich so gut in ihn hineinversetzten kann, zudem habe ich mir dieses Verständnis selbst als Kind gewünscht und nicht bekommen.
Mein Mann hätte /hat diese Geduld und Ausdauer auch nicht gehabt.