Hallo Zusammen,
vorab, ich bin krank, extrem empfindlich und mein Nervenkostüm ist sehr dünn. Daher will ich nicht ausschließen, dass ich übertreibe und möchte daher um Rat bitten bevor ich jemand unrecht tue.
Mein Kind ist 7,5 Jahre und schlief heute Nacht zum ersten Mal bei den Pfadfindern im Zeltlager. Nur eine Nacht, von gestern bis heute Mittag.
Ich habe im Vorfeld mit einer Leiterin der Gruppe viel geschrieben, da mein Sohn ein paar Handicaps hat die ich besprechen wollte. Unter anderem, macht mein Sohn nachts wieder ins Bett seit dem er vor zwei Monaten einen Unfall hatte und bettlägerig war. Wir haben letztendlich ausgemacht, dass er Nachts ausnahmsweise eine Windelhose anziehen soll damit kein Urin ins Schlafsack geht und er sich auch nicht blamieren muss mit nassen Hosen.
Ich hatte da also schon ein ganz gutes Gefühl. Ich habe für ihn wettergerechte Klamotten mitgegeben, da es gestern bei uns sehr warm war und trocken, heute dagegen nass und kalt. Er hatte Regenjacke dabei, fleece, Regenhose, usw.
Um 12 hat mein Mann ihn abgeholt und er kam dann nach Hause. Ich habe direkt gesehen, dass er die gleichen Klamotten an hat wie gestern, dünnes Shirt und Hose und eine dünne Jacke. Bei 9 grad und strömenden Regen. Es hat sich nach und nach folgendes rausgestellt:
- er hatte Angst sich mit den anderen Kindern den Schlafanzug anzuziehen, falls sie das mit der Windel sehen
- ist extra als letztes aufgeblieben, bis 00 Uhr während alle anderen Kinder längst im Zelt lagen, um sich in seinen Klamotten in den Schlafsack legen zu können
- konnte nicht schlafen weil ihm so kalt war (im Schlafsack sollte man dünne Schlafkleidung anziehen und keine Wanderhose und Jacke)
- heute Morgen hat er vergessen, dass er wettergerechte Klamotten dabei hat und hat einfach seine Sachen angelassen und die dünne Softshell anstatt regenkleidung.
Er kam heim mit blauen Lippen weil ihm immernoch kalt war, von der Nacht (!).
Aber es war total toll und er hatte so viel Spaß. Ich bin, sorry, aber in Tränen ausgebrochen vor Wut. Auf mich, weil ich ihn dahin gelassen hab und ihm Zuviel zugetraut hab. Auf ihn weil er sein Kopf nicht eingeschalten hat und die Gruppenleiterin nicht um Hilfe gebeten hat bzgl umziehen, Windel und dass ihm zu kalt ist und er deshalb nicht schlafen kann. Und ich bin sauer, dass die Gruppenleiter nicht gemerkt oder gesehen haben, dass er sich nicht so wie alle (!) andern Kinder Bettfertig gemacht hat oder heute richtig wetterfest angezogen war. Er ist 7, nicht 12!
Habe gefragt was er gemacht hat als er aufs Klo musste, ah auf dem Gelände war eine Toilette in einem Gebäude, dann ist er halt ein paar mal nachts hin gelaufen. Mit 7! Niemand hat das mitbekommen und das Gelände ist nicht angeschlossen! Es hätte wunders was passieren können!!!
Gerade bin ich so schockiert und wütend, dass ich mich überhaupt nicht für ihn freuen kann, dass er eine schöne Zeit hatte, sondern überlege der Leiterin zu schreiben was schief gelaufen ist, weil sie m.E. nicht richtig aufgepasst hat. Für mich wäre es selbstverständlich das eine ins Zelt schaut ob alle im Schlafanzug sind und alles ok ist, vor allem wussten sie von seinem Problem mit der Windel.
Falls ich eine Glucke bin, bitte sagt es mit aber seid bitte lieb, mir gehts beschissen genug.
Zeltlager - übertreibe ich?
Ich denke auch du bist recht empfindlich und dein Sohn ist für sein Alter leider noch recht unselbständig. Sich warm anziehen wenn einem kalt ist sollte man ab ca. 4-6 Jahren beherrschen und ich würde da dringend deinen Sohn ermutigen und das im Alltag üben.
Ja, Jacke und Wanderhose im Schlafsack ist nicht ideal. Wenn man darin aber trotzdem so friert, dann ist ersten der Schlafsack nicht warm genug und zweitens sehr wahrscheinlich die Isomatte auch Müll.
Das mit dem Bettnässen kann ich verstehen, dass das eine schwierige Situation ist. Die perfekte Lösung weiss ich leider auch nicht. Kann jedoch nachvollziehen, dass deinem Sohn das unangenehm ist. Evtl. hätte er die Windel auf der Toilette kurz anziehen können?
Ja seine Unselbstständigkeit ist leider auf mich und meine Mutter zurück zu führen, auch für mich eine wichtige Lektion gewesen merke ich….
Finde ich wahnsinnig stark deine Einsicht! Es ist auf jeden Fall nicht zu spät und dein Sohn wird das ganz bestimmt lernen. Das Lager war jetzt auch bestimmt eine gute Lektion, du hast ja auch bestimmt mit ihm darüber gesprochen, dass er etwas hätte anziehen sollen.
Hallo, ich kann deinen Ärger gut verstehen. Letztes Jahr war mein Sohn mit 8 zwei Nächte zelten im Hochsommer bei der Waldjugend. Wir hatten auch alles vorher besprochen mit ihm und er hatte genug Sachen bei.
Nach zwei Tagen habe ich ihn in den gleichen Klamotten abgeholt wie ich ihn abgegeben hatte, samt Unterhose und Socken. Das stank vielleicht, als er seine Schuhe auszog
Er hatte sogar nachts drin geschlafen. Die Toiletten sind auch in einem extra Gebäude auf einem nicht abgeschlossenen Gelände.
Nach dem ersten Ärger und Gesprächen mit anderen habe ich eingesehen, dass es Wichtigeres gibt. Er hatte einen Riesenspaß und dieses Jahr ist er wieder dort angemeldet.
Trotzdem finde ich es nicht ok, wenn so gar nicht drauf geschaut wird, dass sich Kinder in dem jungen Alter auch mal waschen und vor allem die Zähne putzen. Zumindest die Zähne sind mir wichtig. Mal schauen wie er dieses Jahr müffeln wird
Ich bin bei dir, Leiter sollten darauf achten und erinnern sowie bestärken ggf, gemeinsam duschen und Zähne putzen gehen.
Aber wir dürfen sie nicht zwingen!!! Gab mal beinah ne Anzeige von Eltern, weil sich ein Kind, das sich nicht richtig waschen wollte, mit einer Gießkanne Wasser über den Kopf bekam. Das Kind hatte sich 5 Tage nicht gewaschen und ne Belästigung für alle, von möglichen Krankheiten mal abgesehen. Waschstelle war vorher bekannt, kalter Bach, muss man halt durch auch die Kinder.
Wir müssen verständlicherweise heute auch vorsichtiger sein als früher, da man viel eher in den Bereich von Misshandlung und Missbrauch kommt.
Ja wegen der Hygiene ist es mir wegen der einen nicht net soooooo wichtig, eher dass es gefroren hat die ganze Nacht und sich verkühlt hat. Daran bin aber auch eher ich schuld fürchte ich weil sein Schlafsack zu dünn war und die isomatte Mist. Ich bin Pfadfinder Mama in Training 😵💫
Der Leidensdruck bei ihm ist zu gering, sonst hätte er um Hilfe gebeten. Ich glaube, du machst dir zu viele Gedanken. Wir hatten auch schon Fahrten vom Kindergarten (wir sollten pro Tag ein Päckchen mit Wäsche zurecht machen) und unser Kind kam nach 4 Tagen mit den gleichen Klamotten zurück, wie wir ihn abgegeben hatte. Die Päckchen waren unberührt. Seine Aussage:ich wollte die schöne Ordnung nicht durcheinander bringen
Er meinte er hatte sogar die Leiterin geweckt weil ihm kalt war und die meinte er soll sich weiter in der Schlafsack reinkuscheln. Ich denke der Schlafsack war zu dünn -den Schuh muss ich mir anziehen. Habe mich zu arg am Wetter Bericht orientiert weil ich mich net auskenne (ich war das letzte Mal in der 9. klasse Zelten) 🥴
Das ist aber ein spannender Aspekt. Er ist ja sogar mit einem Problem zu ihr, dann hätte sie ja auch mal mehr auf ihn eingehen können, da keines der anderen Kinder da ist. Hätte ja auch mal fragen können, ob alles geklappt hat. etc.. Vielleicht ist die Leiterin auch noch frisch im Job 😅
Ja, du übertreibst!
Zeltlager ist ein großer Begriff für eine Nacht im Zelt.
Die Idee mit der Windelhose ist doch super gewesen aber wenn er die nur Nachts braucht, warum hat er sich nicht normal im Zelt umgezogen und ist dann nochmal zum Klo und zieht dort die Windelhose an(Hätte er doch verstecken können)?
Schlafanzug, Regenjacke drüber und dann ab zum Klo.
Besorg einen ordentlichen Schlafsack, Isomatte (Beratung in Kauf nehmen) und Poncho, man schläft nicht in Klamotten im Schlafsack, das wirkt dessen Funktionen entgegen. Aller höchstens einen ungetragenen Pulli ins Fußteil.
Er war zu dünn angezogen? Er ist 7 nicht 5 und die Gruppenleiterin muss mit ihm nicht diskutieren, was er anziehen soll.
Wenn du mit der Gruppenleiterin sprichst, denke bitte dran, dass wir weder Erzieher oder Lehrer und ggf. noch nichtmal selber Eltern sind.
Die Leiter für Wölflinge sind oft recht jung. Wir lernen Grundbegriffe für den Umgang, Erste Hilfe Kurs für Kinder, Jugendschutzgesetz, Dinge über Gruppendynamik etc.
Lass deinem Jungen den Spaß, Pfadfinder sind die beste Schule für Selbstständigkeit und tief durchatmen.
Gut Pfad!
Ich gebe dir in allem recht, ausser das mit der Windel. Meine Schwester leitet auch Wölflilager (in der CH) und in einem Lager hat ein Mädchen plötzlich behauptet, sie habe ihr Pyjama verloren. Am Schluss kam raus, dass sie leider ins Bett gemacht hat und das Pyjama aus Scham versteckt hat. Das zeigt mir 1. die Leiter schauen, dass die Kinder angemessen gekleidet sind 2. dass man Kinder mit solchen Problemen unterstützen muss. Falls TEs Sohn noch einmal ins Lager geht, würde ich mit der Leitung besprechen, dass diese bitte kurz schauen, dass er auf dem Klo die Windel anzieht und sich richtig fürs Schlafen kleidet. Sowas muss schon drin sein, wenn man so junge Kinder betreut. (Auch wenn das wichtigste ist, dass er Spass hatte :))
Ja das hatte ich erwartet und mir gewünscht. Aber hätte ich sowas richtig aufm Schirm gehabt mit 17? Wahrscheinlich hätte ich mich gefeiert, dass alle noch am Leben sind und niemand abgehauen ist. An Windeln und Schlafanzug hätte ich wahrscheinlich auch kein Wert gelegt. Auch wir aber vorher drüber gesprochen haben 😒
Das ist normal. Wenn man bei Kindern in dem Alter möchte, dass sie sich bei Übernachtungen mit Gruppen umziehen, muss man meiner Erfahrung nach die Sachen für jeden Tag in eine Tüte mit passendem Symbol verpacken und mit dem Kind "Anziehen aus Tüte" paar Tage bis Wochen vorher daheim jeden Tag einüben. Die BetreuerInnen können das nicht leisten, sowas ist eh extrem stressig, mies bezahlt und sich bei jedem Kind anzugucken, ob es heute was anderes als gestern anhat, ist zuviel verlangt. Das muss das Kind alleine hinbekommen.
Aber ansonsten - dein Kind hatte ganz viel Spaß und hat sich alleine bewährt. Alles super! Ich denke, er wird sowas gerne nochmal machen, und das ist doch irre viel wert.
Du hast recht, ich muss ihn nächstes Mal besser vorbereiten und mehr einbeziehen beim packen. Auch dass es sehr viel wert war ist richtig.
Du hast schon sehr gute Antworten bekommen, da häng ich mich nicht mehr rein 😉 Nur soviel, wenn früher meine Kinder von Zeltlagern o.ä. heimkamen, stanken sie immer wie die Pumas und fast alle Wechselklamotten kamen zusammengelegt mit zurück. Solange sie strahlten und Spaß hatten, war mir das echt egal..Sie weichten sich in der Badewanne ein und gut 😁
Bei meinem Sohn wiederholte sich das dann später bei der Bundeswehr - nach 2 Wochen Übung im Gelände direkt nach Hause zu kommen, ist....lecker. 🤣🤣
LG Moni
Nein erster Gedanke: Dein Sohn ist noch nicht soweit, zelten zu fahren. Oder: Mama ist noch nicht bereit, Sohn einfach machen zu lassen.
Ich denke, man kann von den Betreuern nicht erwarten, dass sie auf alle Einzelheiten eingehen
Deinem Sohn hat es aber gefallen und das wäre für mich das wichtigste.
Liebe Grüße
Hi,
nein, du übertreibst nicht.
Solche Dinge können auch viele andere Kinder auch ohne Vorgeschichte nicht alleine regeln.
Bei erfahrenen Betreuern funktioniert so was auch ohne dass man als Eltern drauf hinweist, weil sie nämlich wissen, dass es je nach Gruppengröße ein, zwei … fünf solcher Kinder gibt. Auch ältere Kinder übrigens.
Bei solch besonderen Aktivitäten passiert das auch Kindern, bei denen man nicht damit rechnet.
Und wenn du das extra vorab noch angesprochen hast, ist es umso schlechter. Schlechter nicht schlimmer. Also schlecht von der Organisation und Durchführung her, schlimm wird es durch die Kombination mit dem Wetter.
Dass mit den gleichen Klamotten ist in dem Alter auch nicht unüblich. Das machen die wenigsten von alleine.
Keine Ahnung, wie das mit Preis/Leistung ist, ich kann dir nur versichern, dass es andere Vereine und Freizeitorganisationen gibt, bei denen so was anders läuft und denen man sein Kind auch beruhigt ein zweites Mal anvertraut.
Wenn es ein kommerzielles Angebot war, darfst du, denke ich gepflegt sauer werden.
Wenn es eine Vereinssache war, ehrenamtlich und so (was durchaus bewundernswert ist), würde ich vorsichtig das Gespräch suchen, mit dem Hinweis, was sie alles toll gemacht haben, aber eben auch wie enttäuscht du bist, dass die Fürsorge nicht vorhanden war. Dass sind Dinge, die ja auch anders ausgehen können. Keine Ahnung, Kind ist so kalt, dass es versucht, das Lagerfeuer wieder zu entfachen und löst dadurch einen großen Brand aus…
Viele Grüße
Ja, du über treibst. Dein Sohn ist 7 und nicht 3. Er hatte viel Spaß, eine tolle Zeit mit anderen Kindern und hat dabei sicher viel gelernt.
Es hilft den Kindern nicht, wenn man sie in Watte packt. Er hat für sich Lösungen gefunden für sein Problem. Das nächste Mal wird er bessere Lösungen finden. Das geht aber nur, wenn du es ihm zutraust. Bespricht das nächste mal vorher mit ihm, wie er selbst sein Problem auf dem Zeltlager lösen möchte, damit er es dann vor Ort besser schafft.
Und jetzt sei stolz auf deinen Sohn und freu dich mit ihm!