Wie Kind erklären, dass die Schuleingangsphase verlängert wird?

Mein Tochter geht in die zweite Klasse und es zeichneten sich in der Vergangenheit immer mehr Probleme und Defizite ab. Lernen fällt ihr sehr schwer und die Noten sprechen für sich. Egal was wir versucht haben, es hat nichts funktioniert und die Defizite sind nicht mehr aufzuholen... Aus diesem Grund haben wir nach einem Gespräch mit der Schule entschieden, dass sie die Schuleingangsphase verlängern wird und die zweite Klasse wiederholt. Heute steht die Klassenkonferenz an und somit ist der Punkt erreicht, an dem wir ihr zeitnah sagen sollten, dass sie die Klasse wiederholen wird. Wir haben es bisher nicht gesagt und erklärt, da sie ohnehin schon schwer für die Schule zu motivieren ist und mit dem Wissen komplett dicht gemacht hätte und sich gar nicht mehr angestrengt hätte... So war es auch mit der Schule abgesprochen, aber ich möchte ihr natürlich die Möglichkeit geben die letzten Tage mit ihren Freundinnen zu genießen, auch wenn sie sich trotzdem sehen werden, auch wenn sie nicht mehr in einer Klasse sind, und nicht erst am Tag der Zeugnisse sagen...
Ich weiß bereits, dass das ganze in Tränen ausarten wird und sie nur schwer damit zurecht kommen wird, vor allem wegen ihrer Freundinnen und der Tatsache, dass sie durch ihre Noten schon oft nach Hause kam und meinte "bin ich so ein dummes Mädchen?"

Gibt es hier Mamas die diesen Schritt gegangen sind? Wie habt ihr es dem Kind erklärt und es aufgemuntert?
Ich weiß, dass ich viele Tränen trocknen werde und die Sommerferien definitiv kein Zuckerschlecken werden, aber ich möchte es uns allen so angenehm wie möglich gestalten...

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Ich frage mich auch, weshalb das Kind nicht von Anfang an in die Entscheidungsfindung einbezogen wurde. Das halte ich für essentiell und sie jetzt vor vollendete Tatsachen zu stellen nicht für richtig.

Woran liegen denn die Schwierigkeiten des Kindes? Hat sie kognitive Defizite? Konzentrationschwierigkeiten? Intelligenzminderung? ADHs? Ohne eine Diagnose ein Kind die 2. Klasse wiederholen zu lassen finde ich schon ungewöhnlich. Oder hat sie nie gelernt sich vernünftig für etwas anzustrengen?

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Ich würde auch eine Diagnostik anstreben. IQ Test, ADHS/ADS, Dyskalkulie etc. Denn was macht ihr, wenn es auch dieses mal nicht klappt? Lieber jetzt die Sommerferien nutzen, dann wisst ihr wenigstens wo ihr dran seid.

Alles Gute für deine Tochter.

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Hier bin ich auch dabei.

Ich finde zwar nicht, dass ein Kind in dem Alter in die Entscheidung einbezogen werden sollte- weil sie die Tragweite nicht versteht. Wenn ihre Lehrer diese Entscheidung befürworten, dann würde ich da nichts diskutieren.
Aaaber: Es muss sich dringend etwas ändern, wenn die Schule wieder startet. Warum sollte es sonst besser laufen?

Einen IQ-Test kann die Grundschule vermutlich mit einem Sonderpädagogen selbst durchführen. Es ist vielleicht nicht verkehrt, wenn sie da im gewohnten Umfeld ist. Zum Thema LRS oder Dyskalkulie werden die Lehrer schon etwas sagen können.
Hat sie ein Gefühl für Mengen? Dass 12 weniger ist als 17?
Eine ADS-Diagnostik wäre vielleicht interessant- das wäre eine Erklärung, warum sie schwer in die Gänge kommt. Mädchen fallen gerade mit ADS nicht sofort auf, weil sie angepasster sind.

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Hallo :-D,
welche Defizite gibt es und welche Veränderungen/Hilfestellungen sind für das Wiederholungsjahr geplant?

Ich habe leider keine Erfahrung mit der Thematik.

Aber mich würde interessieren, weshalb diese Entscheidung, die Klasse 2 zuwiederholen, ohne Einverständnis des Kindes getroffen wurde.

Du schreibst, dass sie ohnehin schwer für die Schule zu motivieren ist.
Glaubst Du nicht, daß eine solche Entscheidung über den Kopf des Kindes hinweg, nicht auch nach hinten losgehen kann?

Nun sind die Tatsachen geschaffen und es gilt Schadensbegrenzung zu betreiben.

Vielleicht kannst Du ein Gespräch mit Deinem Kind führen und ganz offen mit ihr darüber sprechen. Auch mitteilen, daß eine Wiederholung keine Schande ist und nicht bedeutet, dass sie dumm ist... Oder , falls Du wirklich sehr viele Tränen erwartest, Dir Hilfe von der Schulpsychologin holen.

Auf jeden Fall, sei schnell ehrlich zu Deiner Tochter.

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Wie genau würdest du das Kind in die Entscheidung denn einbeziehen wollen?

Ich muss als Lehrkraft (mit den Eltern zusammen) recht oft über dehnen / wiederholen entscheiden, wüsste aber nicht, wie man die Kinder da einbezieht? Natürlich spricht man mit dem Kind aber eher nach der Entscheidung.

Bitte die Frage nicht falsch verstehen. Ich habe ehrliches Interesse.

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Hallo, ich möchte Dir gerne erklären was ich meinte.
Natürlich ist es so, dass zunächst Lehrer und Eltern eine gewisse Vorentscheidung treffen. Das ist gut und richtig so. Ich denke nur, dass Kinder generell auch das Recht haben sollten, in den Entscheidungsprozess miteinbezogen zu werden und nicht ungefragt über deren Kopf hinweg (verheimlicht) eine Entscheidung getroffen werden sollte.

Ich kann nur von meinem Kind berichten, dass sämtliche Entscheidungen immer VOR eintreten einer Änderung gemeinsam besprochen werden. Wir sind bisher immer sehr gut damit gefahren, auch wenn nicht alle Entscheidungen immer zur Zufriedenheit des Kindes im 1. Moment beigetragen haben. Mit 8 oder 9 Jahren sind Kinder durchaus auch schon in der Lage, den eigenen Standpunkt mitzuteilen und ggf.zu vertreten. Am Ende finde ich es wichtig, eine "gemeinsame" Entscheidung zu treffen, mit der alle gut leben können.

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Meien Tochetr hat auch die Klasse weiderholt. Wir haben ihr einfach gesagt, dass wir Eltern meine, dass es für sie gut ist, nocheinmal die gleiche Klasse zu machen. sie nahm das Argument, dann hätte sie es nicht so schwer und auch in Déutsch wohl besser.

Ihr könnt doch da ansetzen, dass sie kein dummes Mädchen ist, aber es gut für sie ist, einfach alles noch einmal zu lernen und zu üben. dann würden ihre Noten sicher auch besser.
Und das Argument, dass sie die alten Freundinnen weiter sieht in der Pause oder zuhause. und. . . ach wie toll, noch mehr Freunde in der neuen Klasse findet.

unsere Tochter hat es unerwartet ruhig aufgenommen, dass sie die Klasse nochmal macht. Fand dort auch schnell 2 Freundinnen, mit der einen ist sie noch nach über 10 Jahren als junge frau befreundet. Und die aus der "alten" Klasse waren irgendwann dann nicht mehr so wichtig.

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Wie wichtig ist es denn, es jetzt zu sagen ? Und nicht erst einige Tage vor dem Schulstart? Ja, ja, im ersten Moment kommt einem das wie belügen vor, aber unterm Strich ermöglichst du deinem Kind damit angstfreie Sommerferien. Meine Tochter, 13, hätte alles dafür gegeben nicht 6 Wochen im ungewissen zu sein. Das verdirbt einem die Ferien und für was ? Wenn es dann losgeht in der anderen Klasse gibt es für deine Tochter wieder neue Möglichkeiten, die hat sie aber dann erst. Jetzt heißt es Frust pur, ich weiß wovon ich Rede....

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ich finde, da hast Du am falschen Punkt "geschont". -- das hätte vermutlich schon lange unterschwellig mitlaufen sollen, ála: "jetzt musst Du zusätzlich lernen, damit du versetzt wirst" - wobei es bei uns noch keine NOten in der 2. KLasse gab, aber man sieht ja, wie viele Fehler gemacht werden.


Es bringt schulisch rein gar nix, zu schonen, nur weil das Kind dann vielleicht weinen wird, - oder weil Du denkst dass es dann blockiert. Der Ton macht die Musik, aber komplett verschweigen finde ich nicht okay.
Dein Kind muss lernen, sich wahrheitsgemäß einzuschätzen und für die folgenden Jahre solltest Du nicht schonen oder Infos zurückhalten. Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich, -das muss auch ein 2.-Klässler schon lernen.

Okay: das macht sie vermutlich nicht bewusst und ihr übt vielleicht auch viel, -aber so Andeutungen ála wenn das nicht besser wird, kannst Du da nicht bleiben, müssen eigentlich bei solch krassen Defiziten schon frühzeitig mal fallen im richtigen Augenblick, ganz einfach, weil Du sonst vor einer Situation stehst, wie heute.

Wenn es z.B. beim Wiederholen nicht besser wird, muss von Anfang an gesagt werden, dass das jetzt eine Chance ist, aufzuholen und dass sie zusätzlich Übeaufgaben machen muss und lernen muss oder der Versuchsballon geht nach hinten los und der nächst Weg wäre Förderklasse in der Förderschule (zumindest bei uns gibts dafür eine extra Schule).

Für Eure aktuelle Situation: sag es ihr am Abend vor der Zeugnisvergabe mit dem Hinweis: morgen gibts ja Zeugnis -- Dein Lehrer hat mich vorab schon informiert und es fanden Gespräche statt, dass bei denen, die den Stoff nicht richtig können, diese den Stoff von der 2. Klasse nochmal machen müssen. - da bleibt dir ja nix anderes übrig, denn sie kann lesen und es wird drin stehen.

Für die Zukunft würde ich aber auf jeden Fall umdenken und nicht mehr zur Vermeidung von Tränen "schonen".

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Einem Zweitklässler der anscheinend eine Lernbeeinträchtigung hat derart unter Druck zu setzen ala "er ist für sein HANDELN" selbst verantwortlich ist absolut nicht mehr zeitgemäß zum Glück!

Die Eltern sollten eine anständige Diagnostik anstreben und abklären ob Beeinträchtigungen vorliegen und wie sie gefördert werden kann. Das liegt eindeutig im Verantwortungsbereich der Eltern und kann nicht als "Kind muss sich halt auf den Hosenboden setzen" abgetan werden.

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Die Klassenlehrerin meiner Tochter hatte damals den Verdacht ADS wg, Unkonzentriertheit. Intensive Tests bei ner Kinderpsychologin brachte aber die Diagnose: Hör- Wahrnehmungsstörung. Nach dieser Diagnose ging es allen hier besser; Kind wie Eltern. Weil wir nun wußten, was los war und Maßnahmen dagegen unternommen werden konnten.

@TE:
Wenn man dem Kind die Entscheidung positiv vermittelt, kann man vieles abfangen. Ich würde hier nicht sagen, die Eingangsphase wird verlängert, sondern netter formulieren, dass es noch einmal in die 2. Klasse DARF.
Ist der gleiche Inhalt wie: Du mußt noch ein Jahr länger in die Eingangsphase, weil du es noch nicht kannst. Kleiner psychologischer Trick, (hoffentlich) große Wirkung. (nicht klein machen des Kindes, sondern positive Vermittlung)

und eine Wiederholung in der Grundschule ist noch lange nicht das Ende fü reinen guten Abschluß später. Meine Tochter hatte eingeschränkte Realschulempfehlung (eingeschränkt wg. der H_W_Schwäche und damit recht schlechter Deutschnote). Wir haben sie aber bewußt auf die Hauptschule wechseln lassen. Sie blühte regelrecht auf und bekam riesen Selbstbewußtsein.

ihre Schullaufbahn:
Grundschule mit ner 4 - - in Deutsch auf dem Abgangszeugnis
Hauptschule mit guten qualifiziertem Realschulabschluß (Deutsch = 3)
Ausbildung mit 1er und 2er auf der Berufsschule. ( Deutsch = 1 (bzw. 2+)

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Ich finde es sehr traurig und bedenklich das deine Tochter sich selbst als dummes Mädchen sieht . Woran auch immer es hackt da ist auf jeden etwas in die falsche Richtung gelaufen. Du schreibst egal was ihr versucht habt es hat nichts funktioniert worin tut sie sich denn besonders schwer sind es alle wichtigen Fächer oder liegen die Probleme nur bei Deutsch oder nur bei Mathe ? Gründe können vielseitig sein von das dein Kind einfach nur mit dem System nicht klar kommt bis hin zu einer LRS oder einer Matheschwäche , AD(H)S etc. Ihr kennt eure Tochter am besten glaubst du das ihr die verlängerte Schuleingangsphase gut tut und es besser läuft wenn sie das Jahr wiederholt oder wie ist deine Einschätzung dazu ? Eins meiner Kinder hat sich in den ersten Schuljahren furchtbar schwer getan insbesondere in Deutsch mit dem lesen die Lehrer haben uns auch empfohlen das sie ein Jahr wiederholen soll dagegen haben ich mich mit Händen und Füßen gewehrt denn meiner Tochter hätte es außer noch mehr Demotivation nichts gebracht es war ihr aber bewusst das es seitens der Lehrerin im Raum stand wir haben das mit ihr offen kommuniziert . Meine Tochter hat sich auch dumm gefühlt sie war zudem die jüngste in der Klasse weil sie mit 5 eingeschult worden ist das hat sicherlich mit reingespielt war aber nicht der Grund . Meine Tochter kam mit dem System und dem Druck nicht klar die Lehrerin hat die Defizite lange nicht gesehen, das sie noch nicht lesen konnte hat sie bis Ostern nicht mal bemerkt denn meine Tochter hat sich sehr gut verkauft erst als wir sie drauf hinwiesen kam der Druck sie muss bis Ende der ersten Klasse lesen können . Meine Tochter hat sehr wohl und schnell gemerkt das sie nicht mithalten konnte und war kurz davor sich aufzugeben sie hatte eine richtige Kopfblockade entwickelt. Sie wollte nicht wiederholen aber ihr Selbstbewusstsein war schon so im Keller das sie nicht wusste wie sie es schaffen soll , wiederholen hätte es für sie nur schlimmer gemacht dabei hätte sie endgültig das Gefühl gehabt das sie versagt hat . Wir haben es schließlich mit viel Einfühlungsvermögen geschafft das sie sich nicht aufgibt sie hat es dann geschafft in wenigen Wochen das lesen zu lernen und kam in Klasse 2 . Die Probleme gingen trotzdem weiter sie ist weiter hinterher gehächelt angeblich sollte sie wie so viele Kinder die mit dem System Schreiben nach Gehör nicht klar kommen eine LRS haben. Nachdem mein Kind mich in der zweiten Klasse verzweifelt gefragt hat wie lange es noch in die Schule gehen muss haben wir die Reißleine gezogen und unsere Tochter auf einer alternativen Schulform angemeldet , das war die richtigste und beste Entscheidung die wir treffen konnten . Meine Tochter ist dort förmlich aufgeblüht die Lehrerin dort hat es geschafft ihr Freude am lernen zu vermitteln und der immense Druck der vorher auf ihr gelastet hat war runter . Sie ist zum ersten Mal gerne in die Schule gegangen ! Geht dein Kind trotz der Lernprobleme gern in die Schule bzw. ist es bis jetzt gerne gegangen ? Ich finde es sooo wichtig das sie in den ersten Jahren gerne in die Schule gehen natürlich ist Schule kein Vergnügungspark aber das sie gerne gehen sollte erstmal das wichtigste sein . So war es bei uns meine Tochter macht nach einem sehr guten Realschulabschluss mit Qualifikation übrigens bald ihr Abitur . Eine LRS hat sie mit einer 1 in Deutsch ganz sicher nicht . Ich bin sehr froh das ich auf mein Gefühl gehört habe und mich gegen die verlängerte Schuleingangsphase entschieden habe denn für mein Kind wäre das ziemlich sicher noch weiter in die verkehrte Richtung gegangen . Vielen Kindern bringt es aber etwas noch ein Jahr länger in der Schuleingangsphase zu verbleiben und sie können das als Chance nutzen weil sie merken das sie doch etwas können und nicht immer hintenan sind . Ich finde es etwas ungeschickt das ihr bereits entschieden habt und deine Tochter noch gar nichts davon weiß ihr habt das aus dem Grund gemacht damit deine Tochter nicht dicht macht bist du sicher das sie durch das wiederholen nicht wohlmöglich noch mehr dicht macht ? Wenn ihr als Eltern zu 100 % hinter der Entscheidung steht und einen Vorteil darin seht dann könnt ihr jetzt nur noch versuchen eure Tochter davon zu überzeugen und hoffen das sie es auch als Chance sehen kann . Ich kann dir nicht sagen was das richtige für euer Kind ist aber ich finde das ihr dringend mit ihr reden solltet . Am wichtigsten ist es ihr Selbstbewusstsein wieder aufzubauen und den hoffentlich richtigen Weg zu finden wie das gelingt .

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Hallo!
Wenn dein Kind sich selbst schon als dumm bezeichnet und so frustriert ist und kein Selbstbewusstsein mehr hat, dann weiß sie ganz bestimmt, dass sie deutlich schlechter ist, als die anderen.

Bitte zieht die Reißleine jetzt. Specht mit ihr zusammen. Vielleicht kann sie schon mal ein paar Tage in die „neue Klasse“ gehen und alle kennenlernen.

Fakt ist, dein Kind hat die Ziele der 2. Klasse und somit die Mindestanforderungen für die 3 Klasse nicht erreicht und kann nicht wechseln. Die Wiederholung ist eine Chance.

Ich kann euch aber nur als Sonderpädagogin empfehlen, macht euch jetzt auf den Weg herauszufinden, warum eure Tochter Lernschwierigkeiten hat. Denn wenn es nicht besser wird, wird wahrscheinlich im kommenden Schuljahr die Überprüfung des Sonderpädagogischen Förderbedarfs eröffnet. Ich weiß aus Erfahrung, dass dieser Schritt sehr schwer für eine Familie ist

Ihr könnt euch an die Erziehungsberatung oder Schulpsychologin wenden. Wahrscheinlich ist ein Termin bei einem Kinder und Jugendpsycharter effektiver.

Kinder, die in meine Klasse kommen und eine Lernschwäche haben, sind meist in einem so großen und tiefen Loch, dass sie Wochen und Monate brauchen, um ihre Stärken zu sehen.

Seid ehrlich und macht euch auf den Weg.
Vg Basket

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Man kann dem Kind auch einfach erstmal mehr Zeit geben. Von einer Sonderpädagogin hätte ich eine andere Antwort erwartet, die vor allem weniger Panik verbreitet und auch etwas einfühlsamer ist.

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Dazu ist finde ich der Leidensdruck beim Kind schon zu groß!

Wir haben ein Kind mit Entwicklungsverzögerungen und wurden auch oft angegriffen dass wir "zu früh" losgingen. Unsere Psychologin bestätigte uns aber darin, sie meinte dass viele Kinder einen Knacks wegbekommen weil Eltern zu geduldig sind und abwarten und nicht sehen wenn die Kinder unter ihren Problemen leiden.

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Erstmal danke an alle, die geantwortet haben...
Erstaunlich finde ich, dass es bei fast allen hier eine medizinische Diagnose geben muss, wenn ein Kind in der Schule nicht mitkommt... Das ist echt schade...
Also einmal ein kleiner Einblick in unsere Situation:
- Diagnostik auf LRS ist bereits in Klasse 1 gelaufen und konnte nicht bestätigt werden... Durch Ausfall aller Vorbereitungen in Kita und Ausfall der Schule, war sie einfach mit gerade 6 Jahren noch nicht mit dem Kopf im Bereich lernen und Schule angekommen... Die Kenntnisse in Deutsch haben sich durch Förderunterricht extrem verbessert, sind nicht perfekt, aber das verlange ich nach den Anfangsschwierigkeiten nicht...
- sie war gerade erst 6 Jahre alt geworden, als sie eingeschult wurde, laut Ärzten war sie aber bereit für die Schule... Von daher haben wir sie so einschulen lassen, obwohl sie an der Grenze zum "kann-Kind" lag... Meines Erachtens war sie noch zu sehr Kind und zu verspielt, aber das stimmte angeblich nicht...
- ja, mein Kind hat eine geringe Eigenmotivation nach der Schule zu lernen und zu üben und braucht viel Zuwendung, damit das klappt... Als arbeitende Eltern, haben das oftmals die Großeltern übernommen, da ich abends nicht mehr anfangen brauche mit dem Kind komplexe Aufgaben zu lösen... Das ist jetzt anders, ich habe erst Stunden reduziert um sie selbst zu fördern und bin nun im BV und somit komplett Zeit... Und man stelle sich vor, es klappt besser...
- was meinem Kind Spaß macht, das macht und übt sie gerne... Was ihr nicht liegt, da macht sie schnell dicht...
- sie lässt sich sehr schnell ablenken und ist dann schnell mit dem Kopf woanders als bei den Aufgaben
- es gab in Klasse 2 extrem viel Ausfall durch lange und schwere Erkrankung der Lehrerin. Leider war es der Schule nicht möglich eine anständige Vertretung zu stellen... Somit wurden Bilder ausgemalt oder in Selbstarbeit gelesen... Und das über Wochen...
- es erfolgte insgesamt 3 mal eine Aufteilung der Schüler in die anderen Klassen, die im Lernstoff viel weiter waren... Da kam sie erst recht nicht klar... Sobald die Lehrerin wieder da war, wurde der Stoff innerhalb kürzester Zeit durchgenommen... Ein weiteres Problem, wenn dem Kind nicht alles zufällt...
- das Kind soll auch in einem gewissen Maße Kind bleiben und nicht 6 Wochen Sommerferien mit pauken verbringen, in Klasse 3 wird nicht mehr gefragt und Rücksicht genommen, wenn etwas nicht 100% sitzt, der Stoff aus Klasse 1 und 2 muss sitzen... Das ist nicht der Fall...
- in Klasse 3 heißt es später sitzenbleiben und nicht mehr Verlängerung der Schuleingangsphase...

Was ich aber am wichtigsten finde, ist die Tatsache hier einmal anzumerken, dass es Kinder gibt, denen nicht alles zufällt und im Zusammenhang mit unterschiedlichen Umständen, seitens Kind, Schule und Eltern (ja, auch von uns gab es Fehler, die wir gemacht haben, aber beruflich nicht von jetzt auf gleich ändern konnten) dann Probleme auftreten können, wo man die heutige Möglichkeiten im Bildungssystem nutzen kann, wie die Verlängerung der Schuleingangsphase...

Auch ich habe extrem viel dazulernen müssen, aufgrund der Tatsache, dass ich die Situation meiner Tochter nicht verstanden habe... Mir ist immer alles zugefallen, lernen fiel mir immer leicht und nun saß ich da mit meinem Kind, dass das komplette Gegenteil war... Ich habe nicht verstanden, warum mein Kind einige Dinge nicht versteht und ich habe mir Hilfe gesucht um auch selbst mit der Situation zurecht zu kommen und was ich tun kann, um ihr zu helfen ohne selbst zu verzweifeln... Oma und Opa haben da ein Händchen für, sie fühlten sich zurückversetzt in die Zeit mit ihrem Sohn (meinem Mann), der ähnliche Probleme hatte, ohne medizinische Diagnose... Diese Hilfe habe ich frühzeitig gesucht, also schon in Klasse 1...

Soviel zu unserer Situation...

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Warum so patzig!
Diese Infos am Anfang wären hilfreich gewesen. Woher sollen wir das alles wissen. Du hast gefragt, wir haben auf deine ersten Post geantwortet.
Vielleicht hättest du mit diesen Infos auch andere Antworten bekommen.

Mir ist auch nichts zugeflogen, meinem kleine Sohn auch nicht. Es gibt nicht nur super , hochbegabte Wunderkinder hier. Ne mit solchen Kindern ist es auch nicht immer leichter!

Schönen Tag noch

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„Warum so patzig!“ patzig ist hier nur deine Antwort.
„Woher sollen wir das alles wissen. Du hast gefragt, wir haben auf deine ersten Post geantwortet.“ : das brauchtet ihr nicht wissen, weil es nicht Gegenstand der Frage war, die im Übrigen von den wenigsten beantwortet wurde.

Sie wollte wissen, wie sie es ihrer Tochter am besten beibringen kann und nicht, wie es zu dieser Situation kommen konnte. Sie wollte auch keine Therapievorschläge oder sonstige Testverfahren wissen. Die Ursachenforschung ist sehr komplex und kann in einem Forum gar nicht aufgearbeitet werden.
Im klassischen Bildungswesen nennt man das „Thema verfehlt“.

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gibt es für kinder wie dein Kind extra Inklusion?
denken die Lehrer, dass es etwas bringt, wnn sie wiederholt oder wäre eine andere Schulart mit mehr Förderung besser?
Ich würde mir im Vorfeld mal einen Termin in einer Förderschule ausmachen, da kann man nach der 4. auch wieder in die Regelschule zurück

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„ gibt es für kinder wie dein Kind extra Inklusion“
Es ist traurig, dass Kinder auf den Punkt funktionieren müssen. Tun sie es nicht, stimmt irgendetwas nicht mit ihm. Stellt dir vor, manche Kinder brauchen einfach nur mehr Zeit. Ich sehe so oft Kinder aufblühen, nachdem sie das Jahr wiederholt haben. Ohne irgendeine Beeinträchtigung zu haben…

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viel trauriger ist es, dass du so darauf beharrst, Kindern die eventuell benötigte Hilfe zu verweigern

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