Lese Rechtschreib Schwäche

Hallo

mein Kind ist in der 5tn Klasse Gymnasium.

und es hat sich schonmal die frage aufgetan in der Grundschule ob es eine LRS hat. wurde aber nicht getestet.

Nun wieder.. Und ich weiss grade nicht ob ich das testen lassen soll.

Ich meine was bringt einem das wenn man dann im Abschlusszeugnis das stehen hat?
Und jeder zukünftige Chef sich dann womöglich denkt oh nee der kann nicht richtig schreiben, lieber der nächste...

ich weiss nicht was ich machen soll, testen ja oder nein.

Kann mir irgendjemand dazu was sagen, der sich da auskennt oder paar meinungen zum denkanstoß für mich.. bin gerade irgendwie überfragt was ich nun am besten entscheiden soll

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diesen "Nachteilsausgleich" muss man sich mit neuen Tests bei uns jedes Jahr in der Schule neu erkämpfen.
Wenn Dein Kind sonst alles kann und nur die Rechschreibung schuld ist, dass es nicht versetzt würde, lohnt das durchaus. Aber wenn es nur eine leichte Schwäche ist, dann stellt sich die Frage, ob man das überhaupt eingetragen bekommt.

Bei meinem Patenkind war es eine hefige ADS (oder ADHS, kenne den Unterschied nicht) und trotz Nachteilsausgleich hat er es fast nicht geschafft. - er hat sich um 2 Noten verbessert, seit er Tabletten bekommt. Ich halte nix von vorschnellen Tablettengaben, aber ich halte sehr viel von guter und ausreichender ärztlicher Versorgung. - Er ist seit 3 jahren bei einem Spezial Psychiater (Psychologen?), für den sie alle 3 Wochen 80km hinfahren.

Egal wie: der Zettel bringt euch nicht viel, wenn die Versetzung nicht gefährdet ist. Viel wichtiger ist, dass gute Therapie startet, gute Diagnose gemacht wird (man muss es sich ja nicht eintragen lassen) und gute Konzepte entwickelt werden, dem Kind langfristig beim Lernen zu helfen.

Der Sohn meiner Freundin tut mir sehr leid: er bekommt diese ganze Unterstützung wie mein Patenkind nicht. Er hat nach Untersuchung diesen Nachteilsaugleich bekommen und geht einmal die Woche zur Nachhilfe (LOS) und die Mama übt täglich mit ihm -- aber das gibt mehr Stress als dass das was hilft.

Wie gesagt: nur weil ihr testen lasst, hat das ja noch keine Folgen für die Schule.
Nutzt JEDES Angebot und jeden Test oder jede Therapie, die ihr bekommen könnt. -- der Rest wird sich weisen.

Die Sache eintragen lassen lohnt nur, wenn man eben deshalb versetzt wird und mündlich alles kann und nur das "zu Papier bringen" das Problem ist.
Viel wichtiger ist gute Ergo, Behandlung, Therapie, egal wie sie aussieht.

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Für AD(H)S gibt's keinen Nachteilsausgleich. Ich fürchte, du verwechselst da etwas.

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das ist der Grund warum, er Retalin bekommt schätze ich mal --- so ins Detail hab ich nicht gefragt. Es fehlt für manche Zustände ja auch die richtige Bezeichnung, wenn sich so viel vermischt....

-- aber das war tatsächlich die Ursache für die LRS und Dyskalulie, die man ihm vorher diagnostiziert hatte... wie gesagt: gute Therapie, gute Ärzte finden sowa sraus: vieles hängt zusammen.

Das war wie ein Schlag: neues Schuljahr: er fängt mit den Tabletten an und plötzlich ging alles, was vorher nicht ging und als LRS und Diskalulie betitelt wurde.

-- Er kann jetzt Wörter erkennen und schreiben unter Tabletten, was vorher nicht ging.

--- oft wird man eben mit so Schlagwörtern der Gesamtsituation nicht gerecht. Ist ein ganzes Spektrum, das sich da beeinflussen kann. Ich bin sicher nicht dafür, vorschnell Kinder damit "abzuschiessen", aber bei ihm hat man gesehen, dass er diesen Fokus tatsächlich gebraucht hat. -- er hält den SPiegel auch nur bis 14h aufrecht und ist dann auf einer halben STunden kurzem Entzug (mit heftigen Stimmungsschwankungen) und ist dann mittags und wochenends wieder wie früher ...
ganz besondere Art, damit umzugehen, -- für ihn war es genau das richtige schulisch gesehen -- er fing damit aber auch erst mit 14 an.

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Therapiekostenübernahme
Gewissheit
Erstmal einen Nachteilsausgleich

Im Abi wird oftmals kein Nachteilsausgleich gewährt (so war es bei dem Sohn einer Kollegin)
Der Nachteilsausgleich muss teilweise auch jährlich neu beantragt werden.

Wir haben unseren Sohn erst in der 8. Klasse testen lassen. Er hat auch keine LRS ist dabei herausgekommen, aber halt Schwierigkeiten, die er lernen kann zu kompensieren

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Eine Therapiekostenübernahme gibt es uns in Hessen nur selten vom Jugendamt. Dies müssen schon krasse Fälle sein (mit entsprechenden Noten) und es müssen vorher schon andere Ansätze probiert worden sein.

Selbst wenn man die Kosten übernehmen muss: eine spezielle Lerntherapie ist bei LRS immer sinnvoll.

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Bevor du dich auf den Weg machst....

Frage ganz konkret bei den Lehrern nach, worin der Nachteilsausgleich besteht. Und dann zusammen mit den Kind überlegen, ob man das braucht.
Viel wichtiger ist jetzt eine optimale Förderung, weil LRS ja ganz individuell ist.

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Hey!

Ich bin Lehrerin in NRW.
Du solltest das Kind testen und dich ordentlich über Diagnose und Nachteilsausgleich informieren lassen.
Meine Empfehlung: Lass dein Kind in einer spezialisierten Einrichtung testen.
Danach kannst du immer noch überlegen, ob du eine Diagnose einreichst.

Welche Schwierigkeiten hat dein Kind denn? Bloß die Rechtschreibung oder auch im Textverständnis?

Eigentlich gibt es den Nachteilsausgleich bloß im Fach Deutsch. In Englisch wird er, wenn,
freiwillig gewährt.
Dann musst du eine lrs-Therapie nachweisen, damit das Kind den Nachteilsausgleich auch wirklich bekommt. In einer spezialisierten Einrichtung kann man dir da weiterhelfen.

Dass dein Kind einen Nachteilsausgleich hatte, darf nicht auf dem Abschlusszeugnis stehen.

Ansonsten kommen bei uns reihenweise Kinder aus der Grundschule mit vermeintlicher LRS-Diagnose, die in der GS gestellt wurde. In meiner vorletzten Klasse jedes 3. Kind, in der aktuellen 5 von 27. Eine wirkliche LRS gibt es seltener.
Mögliche Ausgleiche müssen beschlossen werden. Der Klassiker war bei uns in Deutsch: Rechtschreibung nicht bewertet und vereinfachter Text. Wir haben Kindern aber auch schon Texte vorgelesen, wenn es wirklich nötig war.
Da könnte euch dann eine spezialisierte Einrichtung beraten, falls eine Diagnose gestellt wird.

Liebe Grüße
Schoko

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Pro Testung: Es tut den Kindern gut zu wissen, ob sie Schwierigkeiten wegen einer lrs (nicht selbst verschuldet) haben oder sie "gesund" sind. Im Falle einer Diagnose können sie mit einer Therapie gute Erfolge erzielen.
In der Schule wird das dauernde Nörgeln über die Rechtschreibung aufhören.

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ja die Frage die sich mir auch stellt. Was fängt man dann an mit dem Wissen wenn das Kind evtl. eine Lese-Rechtschreibschwäche hat.

Welche Therapie? Ich hab keine Ahnung

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Hallo bei uns in Sachsen wird das in der 2 Klasse getestet .Ich habe schon nach 6 Wochen in der ersten Klasse gemerkt das was nicht stimmt . Aber die Leherin hat es ignoriert.
Beim Test wurde es dann bestätigt und er hat die 3 Klasse auf 2 Jahre verteilt gemacht.
War die bester Entscheidung. Jetzt im Abschlusstest war er sehr gut und wir warten auf dem Bericht und evtl auf einen Nachteilsausgleich.Aber bei uns gilt das ein Leben lang.

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Habt ihr mal die Augen ( Augenarzt mit Sehschule) und Ohren ( Pädaudiologe) schecken lassen?

Ggfls. liegt auch was auditives vor--- wenn das Textverständnis das ist aber das Kind die Laute nicht richtig hört und dadurch falsch schreibt...


Es gibt ja auch Klassiker in der Rechtschreibung bei einer LRS die quasi schon da nach schreien, dass es eine LRS ist -- wie ein System was auffällt, wenn man sich die Texte ansieht

und andere Wörter, da wäre es total harmlos, weil einfach so falsch ohne direktes System dahinter..

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Pädaudiologe steht bei uns jetzt auch noch an.

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Hallo. Meine Tochter hat eine diagnostizierte LRS. Sie geht derzeit in die 6. Klasse. Wir haben sie vor zwei Jahren beim Psychologen testen lassen. Daraufhin hat sie vom Jugendamt eine Therapie bewilligt bekommen. Vorher hatte sie einen NTA aufgrund der Lese-Rechtschreibschwäche. Der NTA ist aber meist nicht ausreichend.

Natürlich steht es derzeit auf dem Zeugnis. Auf dem Abschlusszeugnis wird es nicht stehen.
Bevor sie „richtig“ getestet wurde bin ich zu Hause regelmäßig verzweifelt. Alles Üben hat nicht geholfen. Die Therapie hat völlig andere Ansätze. Man lernt quasi nochmal von vorne das Anwenden der Regeln und das hätte ich ihr so nicht beibringen können.

Der diagnostizierte NTA ermöglicht auch, dass die Rechtschreibung bei z.B. Aufsätzen nicht bewertet wird. Das hilft auch, dass das Selbstwertgefühl wieder steigt. Vorher hatte sie teilweise resigniert, da sie trotz regelmäßigem Üben nur schlechte Noten bekommen hat. Die Lerntherapie empfindet sie nicht als belastend. Im Gegenteil.

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Natürlich steht auf dem Abschluss zeugnis der Notenvorteil wegne LRS, sogar im Abizeugnis.

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Was verstehst du denn unter einem "Notenvorteil" ?

Gibt es das Wort?#gruebel

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wenn es den Weg auf ein Gymmi geschafft hat, ist die eher weniger ausgeprägt, oder konntet ihr selbst entscheiden?

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LRS hat ja nichts mit Intelligenz zu tun

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Nein sie hatte sogar eine 2 in Deutsch in der Grundschule.

Sie ist jetzt auch nicht übermässig schlecht. Sie wird ne 3 oder 4 im Zeugnis haben. Glaub sogar noch eine 3.

Aber das liegt dran das sie alle anderen Sachen als die Rechtschreibung in Deutsch kann. Ihr einziges Problem ist wirklich die Rechtschreibung

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Hallo,

ich weiß nicht, ob das in anderen Bundesländern anders ist, aber hier bei uns darf ein Nachteilsausgleich gar nicht auf dem Zeugnis vermerkt werden. Daher ist es natürlich von Vorteil, wenn sich die Deutschnote durch einen Nachteilsausgleich verbessert.

Läuft es auf eine (Teil-)Notenaussetzung hinaus, muss diese auf dem Zeugnis begründet werden. Geht es darum, z.B. mehr Zeit für den Test zu bekommen oder mündlich statt schriftlich geprüft zu werden, steht das - hier bei uns - nicht auf dem Zeugnis.

Ich würde also zunächst in Erfahrung bringen, welche Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs der Deutschlehrer für sinnvoll erachtet und ob dieser auf dem Zeugnis vermerkt wird.

LG