Albtraum - Brennpunktschule und mein Sohn mitten drin

Hallo liebe Community,

nach langem grübeln und so vielen Gedanken in meinem Kopf muss ich nun einfach anfangen meine Gedanken zu sortieren um zu erkennen, was ich und vor allem was mein Sohn (11) zu entscheiden haben. Ich möchte mich kurz vorstellen, damit ihr einen besseren Einblick habt. Ich bin 31 Jahre alt und lebe zusammen mit dem Vater meines Kindes.
Ich versuche die Vorgeschichte kurz und knapp zu halten, weil die eigentliche Entscheidungshilfe, die wir benötigen liegt in der Gegenwart 😉.

Mein Sohn ist seit dem Kindergarten auffällig gewesen. Also das volle Programm, hauen, streiten, provozieren, aus der Reihe tanzen. Das hat sich bis zur 3. Klasse hingezogen. Ihr könnt euch vorstellen, wie belastend diese Jahre waren. Die Lehrer wollten, dass wir unseren Sohn zum Psychologen schicken, allerdings habe ich mich dagegen gewehrt, als persönlichen Gründen. Denn Zuhause war er ein anderes Kind.

Als er vor einem Jahr dann in die 5. Klasse versetzt werden sollte, entschied ich mich dazu, dass er die 4. Klasse noch einmal machen soll, denn in der 5. Klasse habe ich ihn noch überhaupt nicht gesehen. Es stellt sich heraus, dass dies die beste Entscheidung für ihn war, denn dieses Wiederholungsjahr, war s e i n Jahr.
Durch die neuen Lehrer in der Klasse stellte sich heraus, dass er intellektuell begabt ist und eine besondere Förderung ihm helfen kann. Und was soll ich sagen? Er besuchte Kurse in der Universität, forschte an Projekten und es stellte sich heraus, dass er eine Vorliebe für Physik und Chemie hat.

Diese Entwicklung fand allerdings erst im letzten Halbjahr der 4. Klasse statt.
Wie ihr wisst, werden die Empfehlungen für die weiterführenden Schulen bereits im Januar geschrieben.

Da wir die letzten Jahre oft nicht auf die Lehrer gehört haben, war es mir umso wichtiger sehr viel Wert auf die Empfehlung der Lehrer zu legen.

Die Leistungen des ersten Halbjahres der 4. Klasse sagten, dass er auf einer Gemeinschaftsschule gut aufgehoben ist. Demnach meldeten wir ihn nach Empfehlung der Lehrer auf einer Gemeinschaftsschule an. (2 Monate später kam dann der Brief mit der Mitteilung er ist intellektuell begabt). 2 Monate zu spät.
Was heißt zu spät, ich denke, hätten wir vorher erkannt, welche Interessen in ihm stecken, hätten wir bei der Schulwahl genauer hingeschaut.

Nun ist er in der 5. Klasse. Und es ist ein Albtraum. Es fing an, dass der Lehrer seit Tag 5 eigentlich nur damit beschäftigt ist, die Kinder zu ermahnen, Streit zu schlichten und prügelnde Mitschüler auseinander zu halten.
Unser Sohn war so motiviert, hat das, was seine Grundschullehrer gesagt haben immer wieder betont:"jetzt geht die Schule richtig los, jetzt lerne ich was fürs Leben" - und ist mit einer enormen Erwartungshaltung in die 5. Klasse gestartet. Mittlerweile merke ich, wie sich sein Verhalten wieder wandelt. Jeden Tag kommt er traurig nach Hause und sagt Dinge wie "Heute musste der Mathelehrer 10 Kindern erklären wie man ein Strich mit einem Lineal malt. Der Lehrer hat nicht gemerkt, dass die Kinder das mit Absicht machen, darum musste ich wieder das 1 x 1 rechnen und das halte ich einfach nicht mehr aus" - solchen Sätzen haben wir am die ersten 2 Wochen nicht hoch gewichtet, aber mittlerweile sind wir an dem Punkt, da können wir es nicht mehr ignorieren. Er leidet darunter.

Naja, sind dann zum ersten Elternabend gegangen, um erstmal persönlich mit den Lehrern zu sprechen sprechen und war positiv überrascht. Motivierte Lehrer, die ganz viel tolle Dinge erzählt haben. An dem Abend war ich etwas besänftigt. Nun sind 2 Wochen vergangen und die Kinder, zumindest die Kinder, die dort lernen wollen, lernen gar nichts. Weder Hausaufgaben bekommen sie auf, noch lernen sie tiefgründig. Jeden Tag ist das Hausaufgabenheft leer. Wenn dann mal ein Fach mit lächerlichen Aufgaben. Erst dachte ich, mein Sohn schreibt die Hausaufgaben nicht auf. Dann sagte der Lehrer auf Nachfrage, dass er bewusst alles langsam abgeht, um den Kindern keine Angst zu machen?!
Fand ich etwas komisch.


Ich könnte jetzt natürlich noch viel mehr in die Tiefe gehen, aber das würde ich dann gerne in der Diskussion machen, falls ihr Fragen habt, denn ihr wisst besser, welche Infos für euch relevant sind, um mit einen Rat geben zu können.

Wir bekommen ihn leider auf keine andere Schule angemeldet. Alle Schulen sind voll. Warteliste haben wir natürlich in Anspruch genommen, aber die Sekretärinnen sagten schon, dass wir uns keine Hoffnung machen sollen.

Ach so und wieso Brennpunktschule? 2 Wochen nachdem er dort eingeschult wurde, sprach uns eine Mutter an und schickte uns einen Bericht per Email. Na Bravo dachten wir, das hat uns jetzt noch gefehlt. Aber zumindest konnten wir unserem Sohn etwas kindgerecht seine Frage beantworten, warum über die Hälfte seiner Klasse den Unterricht stört und unmögliche Wörter in den Mund nimmt.

Was vielleicht auch noch wichtig ist: das Sozialverhalten von meinem Sohn hat sich in dem Wiederholungsjahr um 180 Grad geändert. Er ist Klassensprecher und in der Streitschlichter AG und hat richtig Spaß daran gefunden, sich mit allen zu verstehen. Allerdings wird er jetzt in der neuen Schule grundlos beleidigt und geärgert. Gott sei Dank steht er darüber und sagt auch immer: Ach dass die mich beleidigen ist mir egal, ich fühle mich überhaupt nicht angesprochen, aber die Schule macht keinen Spaß mit solchen Kindern.

Danke für Eure Zeit! 😊

Liebe Grüße Nordlichtchen

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Ihr solltet auf jeden Fall versuchen den Sohn auf ein Gymnasium zu bekommen. Bitte aber darauf achten, dass es ein normales Gymnasium ist, und nicht das Restegymnasium.

Mein Sohn (5. Klasse) geht seit ein paar Wochen auf das Gymnasium und bei uns ist das ganz anders, als die von dir geschilderte Umgebung. Hauen, Ärgern oder Schubsen sind noch gar nicht vorgekommen.
Die Kinder gehen respektvoll miteinander um und er hat bereits erste Kinder aus der Schulklasse getroffen. Übrigens kommen wir, aus einer schwierigeren Grundschule, aber selbst hier, war das Klima in der Klasse in Ordnung. Auf dem Gymnasium ist es jedoch eine ganze Spur besser. Zudem sind die Kinder etwas behüteter (kein Fortnite, dafür Pokemonkarten, dass gab es in der Grundschule schon in der ersten Klasse).
Die Lehrer ziehen ordentlich an mit dem Stoff und diese Woche standen schon die ersten zwei Klassenarbeiten an. Nächste Woche die dritte. Hausaufgaben gibt es jeden Tag ca. 30 min bis 60 min zu tun pro Tag. Teilweise noch lernen obendrauf.
Mein Sohn muss sich anstrengen und an das Tempo gewöhnen. Dabei ist er kognitiv sehr fit und extrem interessiert an naturwisschenschaftlichen Themen.

Zur Gemeinschaftsschule. Habt ihr die Schule vorher nicht angeschaut? Oder euch ein wenig umgehört?

Hier gibt es keine Gemeinschaftsschule, aber Gesamtschulen. Für ein kognitiv fittes Kind, sind die mitunter nichts, da nicht gut differenziert wird und die Kinder erst später die E-Kurse bekommen. Aber auch hier gibt es sehr große Unterschiede. Die beliebteste Gesamtschule (wir haben vier in der Stadt) die vollkommen überlaufen ist, hat wirklich ein Drittel Kinder mit Gymnasialempfehlung. Die Restegesamtschule (für alle die kein Platz bekommen haben, und mit Hälfte der Kinder mit Hauptschulempfelungen), hat deutlich mehr mit sozialen Problemen zu kämpfen.

Ansonsten würde ich versuchen deinen Sohn möglichst gut zu fördern. Sachbücher zu den für ihn interessanten Themen aus der Bibliothek ausleihen. Ferienspiele mit einem spannenden Thema besuchen lassen. Viel mit ihm darüber reden. Und natürlich Sprache/Instrument lernen, falls das interessant ist.
Aber halt einfach gucken, was das Kind braucht und zu ihm passt. Mein Sohn ist trotz mathematischer Begabung nicht so wirklich an Schach interessiert. Er bekommt eher andere Förderung, z.B. Lego Mindstorms, weil er gern programmiert. Auch eine Programmierapp gab es, als das Thema aufkam.
Zudem werden Museen mit Technikschwerpunkt besucht.

Als letzten Tipp. Schau mal, ob es bei euch Treffen von der DGhK (Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind) gibt. Dort kannst du dir noch mehr Tipps holen und vielleicht hat jemand Ideen für eure Region.

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Ich verstehe auch nicht welches Feedback du jetzt willst. Ich hätte meinem Kind keine psychologische Unterstützung verwehrt. Vielleicht wäre seine Hochbegabung früher entdeckt worden und er angemessen gefördert. Jetzt müsst ihr ihn eben zu Hause fördern bis er auf eine Schule kann, die ihn besser fördert.

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Hallo,

vielleicht hätten wir ihm die psychologische Hilfe nicht verwehrt, wäre die Grundlage eine andere gewesen. Laut der Lehrerin bezog sich alles eher auf ADHS. (Vielleicht sollte ich dazu erwähnen, dass er von Mai bis Juli bei einem Psychologen 1x pro Woche einen Termin hatte, aber eben auf Grundlage der Hochbegabung.)

Aber ansonsten gebe ich dir Recht. Mit meinem jetzigen Wissensstand würde ich meinem Kind diese Hilfe zukünftig auch nicht mehr verwehren.

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Und auf ADHS hättest du ihn nicht testen lassen wollen, oder wie?
Darf ich fragen warum?

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Hallo,

wie lautet denn eigentlich deine Frage?
Für welchen Bereich benötigt ihr eine "Entscheidungshilfe" (wie du oben schreibst)?

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Hallo,

entschuldige, das habe ich völlig vergessen zu formulieren.

Ich bin mir unsicher, ob wir zu hohe Erwartungen haben. Er ist erst seit August auf der Schule und wir haben uns diesen Gedanken jetzt sehr versteift in den Kopf gesetzt, dass wir die falsche Schule gewählt haben.

Eventuell handeln wir überstürzt und andere Eltern, die schon mehr Erfahrung mit der weiterführenden Schule haben, sagen, dass man das anhand dieser Faktoren nicht entscheiden sollte sondern erstmal abwarten kann.

Ich hoffe du verstehst, was ich meine 😊

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Ich würde mich an deiner Stelle um eine andere Schule bemühen. Immer wieder.
Ich auch Lehrerin und war eine zeitlang an einer Brennpunktschule. Dort war durch zahlreiche auffällige Schüler und dementsprechende Störungen kaum normaler Unterricht möglich. So engagiert und bemüht die Lehrer auch sind: Störungen haben immer Vorrang und die „normalen“ Kinder bekommen einfach nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Das ist ein großes Problem in dem Schulsystem. Eigentlich müsste es dort mehr Sozialarbeiter und Sonderpädagogen in den Klassen geben und dann wäre das auch was anderes.

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Vielen Dank für deinen Beitrag zu meinem Beitrag 😊

Dieses Gefühle habe ich auch.

Es tut gut zu hören, dass ein Außenstehender meinen Gedankengang teilt.
In meinem Umfeld gibt es nur die Aussage: Steckt den Jungen aufs Gymnasium, alleine wegen des Umfelds. Daher brauche ich auch noch einmal andere Denkweisen 😊

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Das möchte ich unterschreiben.
Ich erinnere mich noch an die Schülerin, die irgendwann mal völlig frustriert zu uns kam, weil sie bemerkte, dass die Klassenlehrerstunden nur genutzt wurden, um Streit zu schlichten, das Fehlverhalten einiger weniger zu thematisieren und "Beweise" zu sammeln für irgendwelche Teilkonferenzen. Sie sah es als Nachteil an, den die lieben Schüler hatten- die liefen brav unterm Radar mit.. Im Fokus lagen die Problemfälle. Das stimmt leider- und wir waren nichtmal an einer Brennpunktschule. Aber für das, was die Lehrer bei uns leisten sollten (Inklusion von Lern- und geistig Behinderten, Kinder aus sozial schwache Familien auffangen, Kinder mit Kriegstraumata integrieren, aus dem Realschüler einen Abiturienten machen, Sozialarbeiter spielen, mit dem Jugendamt und Ordnungsamt kooperieren) und das ganz ohne die notwendige technische Ausstattung oder ausreichend Bücher- dafür waren die Klassen mit 31 Schülern viel zu groß. Und da habe ich noch keinen besonders fitten Schüler gefordert.

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>> Durch die neuen Lehrer in der Klasse stellte sich heraus, dass er intellektuell begabt ist <<
Was haben die denn gemacht? IQ-Test? Nach welcher Methode? Begabt? Hochbegabt?

Ich denke, mit Deinem Vergleich 4.Klasse Grundschule vs 5.Klasse Gemeinschaftsschule vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Dein Sohn hat die 4.Klasse wiederholt. Er hatte es also mit dem Stoff leichter und war einer der Älteren. Und er hat auch dort ein halbes Jahr gebraucht um seinen Platz zu finden. Ich finde es völlig normal, dass es nach 2 Wochen in einer neuen Schule / einer neu.zusammengesetzten Klasse noch rumpelt. Da war die Erwartungshaltung Deines Sohnes schlicht falsch. Auch die Lehrer müssen doch erstmal sehen, wo wer steht. Wer mehr, wer weniger Input braucht.

Gib' der Sache Zeit und bleib' mit den Lehrern in Kontakt. Wenn Dein Sohn in einem halben Jahr immer noch gnadenlos unterfordert ist, besprecht Lösungsmöglichkeiten. Wenn er keine Lust hat, das 1x1 zum xten Mal zu rechnen, soll er bitte nach anderen Aufgaben fragen. Und in einem halben Jahr kann es durchaus sein, das z.B. Plätze an Gymnasien frei werden. Erfahrungsgemäss gehen die ersten Schüler nach den Halbjahreszeugnissen wieder ab.

Grüsse
BiDi

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Lieben Dank für deinen Rat!

Nein, den Stoff der 4. kannte er im 2. Halbjahr nicht. Durch Corona wurden von den Lehrern völlig unterschiedliche Themen behandelt.

Er wiederholte auch nicht auf Grund schlechter Leistungen, sondern wegen seiner emotionalen Reife. Das haben wir damals so mit der Direktorin besprochen.

In der 4. Klasse haben die Kinder Projektbezogen gearbeitet. Unter anderem haben sie in Deutsch ihre erste Präsentation mit Vortrag ausgearbeitet. Dieses Projekt ging 3 Monate. Dort ist aufgefallen, was für ein starker Drang nach Allgemeinbildung und Geschichte bei ihm besteht. Die Lehrer auf der Grundschule haben durch das Enrichment Programm Erfahrungen mit intellektuell begabten Kindern und haben uns gefragt, ob sie mit unserem Sohn etwas in die Tiefe gehen dürfen und dort wurde dann durch die Verbundsleitung festgestellt, dass er diesen enormen Wissensdurst hat. Btw intellektuelle Begabung stellt man auch nicht einfach so fest, sondern es gibt ja tausende Formen. Die Kinder in diesen Programmen sind so vielfältig. Da gibt es keinen Anhaltspunkt außer was man bei allen feststellt, dieses verlangen nach "anderem lernen"

Die Argumentation der Klassenlehrer lautete in etwas so:"Das Ausdrucksvermögen und das intellektuelle Verständnis ihres Sohns ist auffällig" - er beschäftigt sich beispielsweise Intensiv mit Politik und Geschichte. Er verfolgt, analysiert, wertet aus, weil er Spaß daran hat. Demnach wurde er in die Enrichment Kurse aufgenommen und durfte daran teilnehmen. Mit großem Erfolg. Der Austausch mit anderen Kindern, die sich plötzlich ebenfalls für Politik interessieren hat ihm natürlich sehr gefallen. Vorher fühlte er sich immer "anders als andere Kinder" wie er immer sagte.
Nun lernt er zum Beispiel ab Oktober Chinesisch und freut sich riesig.

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten 😊

Achja, Zusatzaufgaben bekommt er. Pyramidenrerechnen. Langweilt ihn auch.
Er würde gerne Textaufgaben rechnen, allerdings verwehrt der Lehrer ihm diese Aufgabe, da er keinen Vorsprung haben soll. Wäre unfair für die anderen.

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Wow, da hat dein Sohn ja wirklich eine Verwandlung in den letzten Monaten durchgemacht. Wenn ein Kind, das immer aneckte, es schafft in einer Brennpunktschule sich nicht provozieren zu lassen und sich sogar sozial engagiert, finde ich das eine riesige Leistung! Das freut mich für deinen Sohn und auch für euch als Eltern, da ja die letzten Jahre für euch sicherlich auch nicht einfach waren.

Die erste Zeit in der 5. Klasse wird immer erstmal geguckt, wo die Kinder stehen. Das ist ganz unabhängig von der Schulform. Unterstütz deinen Sohn und mach ihm Mut, das es ein bisschen dauert bis das richtige Lernen losgeht.
Wenn er bei den ersten Arbeiten zeigt, was er kann, habt ihr bessere Chancen für eine Forderung oder einen Schulwechsel. Vielleicht fühlt er sich bis dahin aber auch in der jetzigen Schule wohler.

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Ich würde mich nicht vom Sekretariat der Schulen abwimmeln lassen sondern den Rektor oder die Rektorin direkt anschreiben und die Entwicklung deines Sohnes schildern.

Vielleicht zieht ein Kind wegen Trennung oder einfach so um oder ist im Gymi überfordert in und es wird ein Platz frei. Je früher desto besser.

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Hey!

Ja, Kinder, die auffällig sind, gelangen schnell in die adhs-Schublade. Aber ob die Symptome nun von einem adhs kommen oder einer Hochbegabung, lässt sich oft schlecht durch Beobachtung im Unterricht erschließen.

Wie hoch war sein IQ?

Gibt es in eurer Nähe Gymnasien mit einer Forderklasse für (Hoch-)Begabte? Du kannst davon ausgehen, dass Kinder ab einem IQ von 120 im Gymnasium untergehen können.
Ich würde an deiner Stelle dafür sorgen, dass er an eine andere Schule kommt. Ich kenne den Zustand, den er beschreibt und würde ihn mit "psychischer Folter" umschreiben. Für ihn wird es schwer erträglich sein, dem Unterricht zu folgen und auch Anschluss zu finden.

Könnt ihr ihm fordernde Hobbies anbieten? Schach, ein Instrument, Kurse in der vhs? Kann er weiter zu Uni gehen? So findet er zumindest zu Hause einen Ausgleich.
Sprecht mit den Lehrern, ob er Fordermaterial bekommen kann, während die anderen Striche oder das 1x1 üben. Sie sollten wissen, dass er fit ist, sonst geht er unter.

Hat die Psychologin noch Ideen? Schaut, welche Möglichkeiten es bei euch gibt.
Es kann durchaus sein, dass die Lehrer gut sind- aber auch mit der Klientel an ihre Grenzen stoßen. Ich merke deutlich, dass meine 5. Klasse deutlich schwächer nach 2 Jahren Covid war als meine vorherigen 5er:
Schreiben und lesen klappte nur holprig, Stifte halten, Striche ziehen, die Seiten einrichten und das Sozialverhalten.... waren defizitär ausgeprägt. Die Beschreibung deines Kindes ist für mich nicht realitätsfern- aber für ihn schwer erträglich.

Liebe Grüße
Schoko

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"Ach so und wieso Brennpunktschule? 2 Wochen nachdem er dort eingeschult wurde, sprach uns eine Mutter an und schickte uns einen Bericht per Email. Na Bravo dachten wir, das hat uns jetzt noch gefehlt. Aber zumindest konnten wir unserem Sohn etwas kindgerecht seine Frage beantworten, warum über die Hälfte seiner Klasse den Unterricht stört und unmögliche Wörter in den Mund nimmt."

Magst du mir das kurz erläutern. Ich versteh es scheinbar nicht. #schwitz

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Für mich klingt es so, als hätte die TE nicht gewusst, wie es um die Schülerschaft bestellt ist und dies erst nach der Anmeldung durch die eine Mutter erfahren.

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Ok. Aber ich bin halt der Meinung, dass es eine Brennpunktschule noch viel mehr abstempelt, wenn jeder (der die Möglichkeit hat) sein Kind auf eine andere/private Schule schickt, nur damit seine Kinder nicht "mit denen" in Verbindung kommen.

Die größte Angst der Eltern ist, dass der Ausländeranteil in der Klasse zu hoch ist.
Verstehe ich auf der einen Seite, weil die mangelnden Deutschkenntnisse und die verschiedenen Mentalitäten oftmals Probleme aufwerfen. Merke das selber an der Klasse meiner Tochter. #schwitz

Nun das große Aber:
Liest man alleine bei Urbia hier auch nur ein bisschen quer, dann wird man sofort als ausländerfeindlich hingestellt, wenn man gewisse Ängste oder Meinungen äußert.
Nahezu JEDE der Schreiberinnen hier ist für die Aufnahme sämtlicher Ausländer (in nehme jetzt einfach den Sammelbegriff). Aber wenn es dann um das eigene Wohl geht, dann sollen die eigenen Kinder lieber auf eine Privatschule gehen. Und wenn diese noch so weit weg ist und man die Kinder selber fahren muss. Nur, damit diese nicht mit den ausländischen Kindern in eine Klasse gehen müssen.

Klar gibt es "Brennpunktschulen". Aber diese werden nicht besser, wenn man die Kinder separiert. :-(

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Ist dein Sohne denn wirklich durch einen IQ Test auf Hochbegabung getestet oder leitet ihr das ab, weil die Lehrer gesagt haben, er sei in manchen Bereichen einfach begabter als andere Kinder?

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Das frage ich mich auch. Für mich liest es sich so, dass es ein Kind geschafft hat sich in den letzten Monaten von einem "Problemschüler", der aufgrund seines Verhaltens als nicht geeignet für die weiterführende Schule eingestuft wurde, zu einem normalen Schüler mit vielen Interessen entwickelt hat. Ein Lehrer lobt seine Verwandlung, die ja wirklich bemerkenswert ist. Mehr aber auch nicht! Der Lehrer, der ja offensichtlich sehr bemüht ist und dem Jungen die optimale Förderung gegeben hat, hat keinen Anlass gesehen die Schulwahl noch mal mit den Eltern zu besprechen.
Aber vielleicht ist das ja auch eine falsche Einschätzung von mir.
Hat ein IQ Test stattgefunden? Wie waren die Noten zum Halbjahr und am Ende des Schuljahres?

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Und du glaubst wirklich, dass du eine Hochbegabung an den Noten erkennst?

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