Jahrgangsstufentest Deutsch 8. Klasse - allgemein schlecht?

Hi,
In Bayern werden immer mal vergleichende Arbeiten geschrieben. Eigentlich ein Silopo, aber mich würde interessieren, ob der bei anderen auch so schlecht ausgefallen ist.
Bei meinem Kind hatte die Klasse einen heroischen Durchschnitt von 4,5. Die Lehrerin hatte uns Eltern beim Elternabend schon vorgewarnt, nach dem Motto, ist nicht das, was typischerweise so gelehrt wird und viele haben gejammert, dass sie nicht genug Zeit hatten.
Ich frag mich trotzdem, wie die Klasse so da steht. Es gab nämlich vorher auch eine Englisch-Ex, die super schlecht ausgefallen ist (5,0) und in der Parallelklasse wohl völlig normal. So ganz gewundert hat mich Englisch jetzt nicht, weil das im letzten Jahr krankheitsbedingt etwa jede dritte Stunde ausgefallen ist - irgendwann muss sich dass ja rächen.
Trotzdem frag ich mich, ob nicht auch die Klasse relativ schlecht ist.

Wie sieht es bei euch aus?

Viele Grüße

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das sind die Pisatests, die fallen bei allen Klasen, die icht dafür üben schlecht aus, fragen aber allgemeinwissen ab! Ganz Deutschland leigt da inzwischen auf einem der schlecheren Plätze, liegt am Schulsystem, dass sich immer nur halbtagsunterricht leistet

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Nein, das sind keine PISA-Tests. Das sind lehrplannahe Tests über die Inhalte und Kompetenzen der Jghsstufe 7, die Anfang 8 zentralisiert stattfinden, um Qualitätskontrolle ("output") des bayerischen Gym zu testen. Außerdem sind sie durchaus als Diagnostiktool brauchbar, man sieht sehr schön, wer wo welche Probleme hat.

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Hallo,

auch hier ein Schnitt von 4,5. Junior hat sich auf den Test vorbereitet, mit denen aus den Vorjahren und dem Test im Deutschbuch. Ich habe den Test also gesehen und mit den anderen verglichen und Frage mich, was das KM mal wieder geritten hat.
Mathe schaut wohl ähnlich aus, hier muss Junior aber nachschreiben.
Ich mache das, wie die letzten Jahre, diese Arbeiten nicht wichtig nehmen und mich auf die Lehrer an der Front verlassen.

Liebe Grüße

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Danke. Mathe ist noch nicht zurück.

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Ich bin aus einem anderen Bundesland, aber hier fallen die Vergleichsarbeiten auch alle schlechter aus als die normalen Arbeiten. Wir dürfen sie nicht zur Notenbildung herannehmen und genau diesen Stellenwert haben sie bei den Schülern.
Die einzige „Vergleichsarbeit“ für die gelernt wird ist unsere Abiturprüfung und die fällt immer gemäß den Erwartungen aus. Alle Fächer sind im Schnitt oder deiner, nur Mathe ist landesweit ein Unterkurs. Seit Jahren.

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4.5 ist eher schlecht, aber nicht ungewöhnlich. Meine hatten 4.0, Parallelklassen zwischen 3.9 und 4.3. Die Jahrgangsstufentests fallen selten wirklich gut aus. Teaching to the test (gezielte Testvorbereitung) sollen wir lassen, die KollegInnen halten sich meistens dran. Die Kinder lernen aber auch im Vorfeld fast nichts, obwohl man sich leicht vorbereiten könnte. Daran ändern auch gezielte Lernhilfen (was steht wo, was kommt typischerweise dran) nichts. Dann hat man halt so eine Note. Paar haben auch 1-3, die haben gelernt/sind gut in Deutsch. Das Angefragte ist machbar, aber man muss halt auch wirklich die Basics draufhaben, um da eine 3 zu bekommen (Kommasetzung, Rechtschreibung, Aktiv/Passiv in allen Tempi, dito indirekte Rede, Klassifikation der Nebensätze, Textverständnis). Lediglich bei Ausdrucksvermögen kann man immer wieder sagen, dass Nicht-MuttersprachlerInnen und Kinder aus bildungsfernen Haushalten systematisch benachteiligt werden; da wird viel 'Sprachgefühl' abgefragt, das ist nichts, was man sich einfach so einpauken kann.

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Die Schulen, die nicht 80% des Jahrgangs am Gym haben wie wir hier, schreiben übrigens 2.9 und 2.7 im Schnitt (das sind meist die humanistischen Gymnasisen). Es spiegelt sich halt die Schülerklientel. Heute sind fast alle am Gym, entsprechend die Leistung, wenn man Basics aus Vormonaten abfragt. Mei. Das Pushen zu Abi für alle ist politisch gewollt, entsprechend die Ergebnisse.

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"Tempi" schmerzt mich in den Augen. Hast du dich verschrieben, oder?

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Bri uns wurde extra darauf hingewiesen, dass auf keinen Fall auf diesen Test gelernt werden soll.

Die Klassen meiner Kinder waren bisher auch katastrophal unterwegs.

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Bei uns gab es das jetzt in Klasse 5 und die Lehrerin musste schon schwer schlucken.

Sie meinte nur,das man merkt welche Jahrgänge im Homeschooling waren.

Es fehlt an vielen Ecken und Enden. Dieser Jahrgang war wohl noch schlimmer als der Letzte.

Die Kinder würden bewusst nicht darauf vorbereitet.

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Für welches Fach gibt es denn einen Jahrgangsstufentest für die 5. Klasse in Bayern?

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Für gar keins.
Ich denke hat hat einfach ein Test stattgefunden als Einblick für die Lehrerin aber kein jahrgangsstufentest, von dem die TE spricht

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Ich bin deutsch Lehrerin am Gymnasium in Bayern und deutsch fällt eigentlich nicht per der soo schlecht aus. Mathe ist häufig knackig und vernetzend aber deutsch und englisch liegen schon nah am Lehrplan
Natürlich nicht zu vergleichen mit Schulaufgaben, wo wochenlang auf das eine Thema hingeübt wird. Daher sind die Schnitte schon etwas schlechter aber nicht so. Du kannst dir ja mal die Inhalte anschauen, dann sieht man ja, ob das geübt wurde in den Jahren davor (hab den diesjährigen Test nicht gesehen)
Ich denke auch hier spiegelt sich einiges wieder: corona Nachwirkungen, schulklientel, migrationswellen, die laut der Politik suuuuper in Schulen bewältigt werden, wo die Wahrheit jedoch ganz anders aussieht.

Dennoch würde ich mir nicht zu viele Sorgen machen, es ist nur eine einzelne Note, und wir wissen alle, dass eine einzige Note keinen Rückschluss auf den Schüler geben kann.

Manchmal zeigt so etwas aber die Überforderung der Kinder. Sie sind oft passabel, wenn sie eben viel lernen und konkret auf eine Schulaufgabe massiv vorbereitet werden, hängen bleiben tut aber nix. Oft kommen dann auch später Schwierigkeiten, wenn immer mehr vernetztes wissen zu den Jahren davor stattfindet, da aber nix mehr da ist.

ABER das muss nicht auf dein Kind oder auf die Klasse zutreffen, das kann ich aus der Ferne natürlich nicht beurteilen. Diese Tendenz ist nur manchmal zu erkennen.

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Ach und wegen der englisch ex:
Manchmal ist es verblüffend, welche Leistungsunterschiede in den Klassen besteht, das zeigt, wie deutlich sich schwächere von stärkeren mitziehen lassen und wie schnell es bergab geht, wenn die Grundeinstellung schon eher schwierig ist und es kaum wirkliche Spitzen gibt.

Manchmal liegt es aber einfach auch nur daran, dass die eine Klasse mit der ex gerechnet hat und die andere nicht (va in englisch, wenn auch Vokabeln wichtig sind, ist das punktuelle lernen viel entwcheidender als in ner Mathe ex)

Oder es sind leider wirklich Nachwehen von letztem Jahr, was ich bei einer ex aber nicht glaube, da sie den Stoff der letzten Stunde abfragt(kommt aber ganz auf die Thematik an, ob das ein Vokabel Test oder fragen zum Text waren-da hat die Übung, wie icu an text Arbeit rangehe nochmal mehr Bedeutung)

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Hi,
Danke für deine Beobachtung.

Mathe ist übrigens dafür recht gut ausgefallen (2,5). Das passt vielleicht auch zu Selmas Beobachtung, da es sich hier um Kinder handelt, die sich alle für den naturwissenschaftlichen Zweig entschieden haben.

Ich fand Deutsch teilweise schon knackig, konnte aber auch nicht alles beurteilen, da mir der Text fehlte, auf den sich die ersten Aufgaben bezogen. Und nein, es hatte wenig mit dem Unterrichtsstoff zu tun. Bei den Fremdwörtern (ersetze ein deutsches Wort durch ein Fremdwort) musst ich auch ganz schon überlegen, wobei ich zuerst nur die Seite mit der Liste gesehen hab, ohne den Text auf der Vorderseite zu beachten. So hab ich zB bei zielstrebig als erstes an teleologisch gedacht - ein Wort, dass mir erst in der Oberstufe begegnet ist. Als ich den Text gesehen hab, fand ich, "effizient" (Hausaufgaben machen) würde ganz gut passen, auch wenn es kein echtes Synonym ist. Später sprach mein Sohn von "fokussiert", aber das ist mir erstmal nicht eingefallen. Also schon nicht ohne. Mein Sohn liest und schreibt relativ langsam und hat von den 15 Aufgaben etwa 10 überhaupt bearbeitet (10 1/2 aber bei einer nach dem ersten Satz abgebrochen, um erst was zu machen, was weniger Zeit kostet). Ich bin es gewohnt, dass er in Deutsch nicht fertig wird, aber in dem Fall ist wohl kein Kind fertig geworden.
Also richtig verwunderlich ist das nicht. Ich kann nur selbst schlecht einschätzen, was man so erwarten kann.

Wg Englisch: da kann ich auch nur von meinem Sohn sprechen. Es gab einen Vokabel- und einen Grammatikteil. Die neue Grammatik war richtig, allerdings mussten parallel die Verben in der richtigen Zeit eingesetzt werden; wohl das, was als Basiswissen bezeichnet wird. Dazu noch ein paar Rechtschreibfehler.

Ich mach mir jetzt keine speziellen Sorgen wegen der einzelnen Noten; aber schon im Allgemeinen bzgl. der Klasse und des Lernstoffs bzw. der Lücken.

Viele Grüße

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Wir leben auch in Bayern und bei uns fallen diese Tests auch immer so dermaßen schlecht aus, dass ich nur noch die Hände über den Kopf zusammenschlagen will und mich Frage, was der Große eigentlich die ganze Zeit über macht. Vor allem ist er eigentlich ein guter bis sehr guter Schüler, aber bei diesen Tests versagt er jämmerlich, genau wie der Rest seiner Klasse. Und auch die Parallelklasse ist nicht besser dran.
Woran es liegt, kann ich mir nicht wirklich erklären. Ich kann mir nur denken, dass die zwei fehlenden Corona-Jahre jetzt eben ihren Tribut zollen. Es fehlt den Kindern so viel an Lernstoff, denn das Homeschooling war bei uns echt ein Witz.