Bayern: wann Einladung zur Schuleingangsutnersuchung und unter welchen Voraussetzung Kind früher einschulen?

Hallo!

Wir wohnen in Bayern. Meine Tochter geht nun das erste Jahr in den Kindergarten und wird in Kürze 4 Jahre alt. Sie wäre also übernächstes Jahr, also nach dem 2. Kindergartenjahr, theoretisch ein "Kann-Kind" für die Schule, da sie dann zwischen Oktober und Dezember 6 Jahre alt wird.

Nun habe ich gelesen, dass man in den 2 Jahren vor der Einschulung vom Gesundheitsamt Post mit der Einladung zu einer Schuleingangsuntersuchung bekommt. In der Kita haben schon mehrere Erzieherinnen mich darauf angesprochen, dass meine Tochter ihrem Alter "voraus" ist, also was Ausdauer, Konzentration, Wissen angeht - im Grunde das gesamte Kognitive wurde schon in der Krippe und jetzt im KiGa des Öfteren bei ihr hervorgehoben. Auch dass sie sehr gut und deutlich spricht ist anscheinend aufgefallen. Im vergangenen Jahr bei der U-Untersuchung hat die Kinderärztin sogar in das U-Heft geschrieben, dass sie sehr gut spricht. Die diesjährige U-Untersuchung hatten wir noch nicht. Meine Tochter kann zwar das ABC, ihren Namen schrieben und etwas rechnen, aber das war immer aus eigenem Antrieb. Am richtigen Schreiben/Lesen hatte sie bisher noch kein Interesse geäußert.

Es ist also nicht so, dass ich eine frühere Einschulung einfach so in Betracht ziehe. Ich hätte kein Problem damit, wenn meine Tochter die geplanten 3 Jahre in die Kita geht und erst mit fast 7 eingeschult wird - so war ja bisher auch der Plan. Aber weil ich halt so oft diese Rückmeldungen erhalte, bin ich nun natürlich am überlegen, ob eine frühere Einschulung für meine Tochter eventuell sinnvoller wäre...
Ich bin da halt unsicher und weiß jetzt nicht wie bei den "Kann-Kindern" der Ablauf ist. Aus dem Internet werde ich nicht wirklich schlau und ich würde mich über ein paar Erfahrungen von anderen Eltern freuen. Muss man bei Kann-Kindern einen Antrag stellen und bekommt dann erst eine Einladung für eine Schuleingangsuntersuchung? Oder wurden Eltern bereits wirklich 2 Jahre vor der geplanten Einschulung bereits angeschrieben? Haben hier Eltern es bereut ihr Kind vorher eingeschult zu haben? Welche Vor- und Nachteile hatte die frühere/spätere Einschulung? Und was genau ist für die Schuleignung überhaupt relevant?

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Also soweit ich weiß, ist es völlig egal ob das Kind zum Zeitpunkt der Einschulung bereits das ABC, lesen, schreiben oder rechnen kann.

Da spielen u.a. die emotionalen/sozialen Kompetenzen bei der Schuleingangsuntersuchung eine wichtigere Rolle, also z.B. ob das Kind von selbst Freundschaften schließen kann, ob es sich auch durchsetzen aber gleichzeitig auch mal zurücknehmen kann, ob das Kind in der Lage ist ohne Hilfe Konflikte zu lösen, es in der Lage ist deutlich zu malen. Außerdem muss das Kind natürlich ordentlich sprechen können, also grammatikalisch korrekt und verständlich und sollte etwas nacherzählen können. Und es muss die Ausdauer für einen Schultag haben - z.B. sich längere Zeit auf eine Sache konzentrieren können, den Schulranzen tragen können, sich alleine z.B. für Sport umziehen können. Wobei ich manche Vorgaben nicht so streng auslegen würde wie andere - z.B. konnte ich bei der Einschulung nicht gescheit malen, selbst in der 4. Klasse sahen meine Bilder oft wie "abstrakte Kunst" aus *g* Und dabei malte ich sehr gerne - nur halt nicht besonders gut ;-) Hat sich bis heute nicht geändert und ich konnte dennoch sogar Abitur machen .

Ein Kind kann diese Schul-Fähigkeiten durchaus schon mit fast 6 Jahren haben. Wenn deine Tochter jetzt erst 4 Jahre alt wird und deine Beschreibung annähernd stimmt, kann es durchaus sein, dass sie dann bereits schulfähig ist. Ich würde dieses Kita-Jahr erst einmal abwarten und dann zum Ende des Kita-Jahres die Erzieher um ein Elterngespräch bitten (wobei sowas ja sowieso von der Kita aus immer schon angeboten wird?) und das Thema da ansprechen. Sie haben in der Regel einen guten und erfahren Blick und können da eine realistische Einschätzung abgeben. Wichtig ist nur die frühere Einschulung nicht um jeden Preis zu forcieren, denn das machen einige Eltern weil sie denken ihr Kind wäre anderen "weit voraus" und dann enttäuscht/verletzt/wütend sind, wenn ihnen jemand sagt "ihr Kind ist einfach ganz normal".

Wie das mit dem Schreiben vom Gesundheitsamt ist kann ich leider nicht sagen. Aber da kann hier vielleicht wer anders weiterhelfen?

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Und ganz wichtig ist auch das es z. B warten kann wenn das Kind was von der Lehrkraft möchte und diese gerade mit einem anderen Kind beschäftigt ist, wie es mit niederlagen umgehen kann, ob es in der Lage ist seine Bedürfnisse an eine fremde Lehrkraft mitzuteilen.

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Hallo,

wir wohnen in Bayern. Mein Sohn wird kommendes Jahr im März 6 und somit schulpflichtig. Eine Einladung zur Schuleingangsuntersuchung haben wir bisher noch nicht bekommen. Das passiert laut Kindergarten alles im Laufe des Jahres. Von daher besteht da bei euch noch kein Grund zur Hektik 😉

Was wichtig wäre für eine frühzeitige Einschulung ist, dass deine Tochter nächstes Jahr (also im Jahr vor der potenziellen Einschulung) am Vorschulprogramm im Kindergarten teilnimmt.

Ich würde einfach gegen Ende des Kindergartenjahres (also nächstes Sommer) mal mit dem Kindergarten sprechen, ob eine vorzeitige Einschulung für deine Tochter in Betracht kommt. Falls ja, werden die euch mit Sicherheit auch beim
Organisatorischen behilflich sein.

Liebe Grüße

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Bei uns kam die Einladung so spät, da waren die Kinder schon in der Schule angemeldet.

Warte das Jahr ab. Sprich dann mit den Erziehern und laß sie nächstes Jahr das Vorschulprogramm mitmachen.

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Hallo,

ich komme aus Bayern und bin sogar Grundschullehrerin. :-)

Die Untersuchung findet hier im Vorschuljahr statt, daher wird es sicher noch dauern, bis ihr eine Einladung bekommt.

Es ist meiner Meinung nach nciht wirlich möglich, im Alter deiner Tochter abzuschätzen, wie fit sie in zwei Jahren sein wird. Sie ist ja noch nicht mal vier Jahre alt.
Sie wäre ja auch nicht regulär schulpflichtig, sondern ihr würdet dann einen Antrag auf vorzeitige Einschulung stellen.

Du kannst ja gegen Ende des aktuellen Kindergartenjahres das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen, wie sie die Kleine einschätzen. Dann müsstet ihr nämlich gemeinsam entscheiden, ob sie im Jahr drauf schon am Vorschulprogramm im Kindergarten teilnehmen soll - mit der Option, sie dann mit knapp sechs Jahren einzuschulen.
Ob sie dann wirklich schon an der Schule angemeldet wird, oder ob ihr dann doch lieber noch ein Jahr wartet, das müsst ihr erst im Frühjahr vor der potentiellen Einschulung entscheiden. Also ihr müsst euch nicht ein Jahr vorher schon defitiniv festlegen. (Im "schlimmsten" Fall macht sie eben das Vorschuljahr nochmal.)

Aber du kannst jetzt erstmal entspannt abwarten und wie gesagt, dann im Sommer mit dem Kindergarten sprechen.

LG

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welchen Vorteil soll dein KInd haben, wenn es früher eingeschult wird? ausser dass sie ein Jahr länger arbieten muss bis zur Rente?
alle anderen sind dann älter,vorallem, wenn man weg geht, ist das echt blöd,
ich sehe das bei meinem Neffen, der ist zwar im August geboren und ist trotzdem der jüngste
jetzt 15, die anderen alle 16, dürfen viel mehr und beim Job ist es auch viel einfacher, wenn man älter ist.
Sollte dein Kind zumBeispiel nur Mittelschule machen, dürfte sie rechtlich nach der 9. Klasse nicht mal arbeiten , denn für eine Lehrstelle muss sie 15 sein!

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Was das Kind davon hat? Weniger Langeweile weil es im Kindergarten ggf. unterfordert ist, eine angemessene Förderung da es dirchaus Kinder gibt die sich gerne und schnell Wissen aufnehmen möchten etc.

Man soll sich bei so einer Entscheidung immer sein Kind und dessen Entwicklung anschauen und nicht pauschal urteilen oder irgendwas anführen was erst in zig Jahren eventuell relevant wäre. Zeiten ändern sich, Regeln und Gesetze ändern sich. Man sollte im hier und jetzt leben und danach sein Kind beurteilen und nicht komische Phrasen bringen, dass es eventuell nach der 9. dann nicht gleich eine Ausbildung machen kann... Das ist doch alles total hypothetisch.

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Hallo,

das Konzept des Kindergartens unseres Sohnes betrachtete jedes Kind als Vorschulkind, da der Kindergarten vor der Schule stattfindet. Der Ablauf des voraussichtlichen Kindergartenjahres sah damals so aus, im Herbst fand ein Elternabend im Kindergarten mit den Erziehern, Schulleitung und voraussichtliche Klassenlehrerin der Sprengelschule statt. Im Laufe des Kindergartenjahres kam die Lehrkraft in regelmäßigen Abständen in den Kindergarten und arbeitete mit den zukünftigen Erstklässlern. Anfang Februar gab es ein Entwicklungsgespräch mit der Bezugserzieherin. Die Einladung zur Schuleingangsuntersuchung kam im Januar und fand ebenfalls im Februar statt. Die Schulanmeldung mit Schulspiel und abschließenden Gespräch fand im April statt. Anschließend fand dann mit den endgültigen zukünftigen Erstklässlern im Kindergarten eine Art Vorschule statt.
Die Schulreife ist ein komplexe Geschichte, was ein Kind warum, wann und wie gut kann ist nur ein kleiner Bruchteil davon. Junior ist mündlich extrem stark, dies viel schon mit zweieinhalb Jahren auf. Dabei war er bis zum zweiten Geburtstag sprachlich entwicklungsverzögert. Auf Grund eines ADHS Verdachtes fand ein Intelligenztest statt, hier bestätigte er seinen sehr hohen IQ im sprachlichen Bereich, seine Schulnote im Fach Deutsch liegt bei vier und in den Schulaufgaben gelegentlich auch einmal eine fünf.
Also, lehnt euch entspannt zurück und genießt die Kindergartenzeit.

Liebe Grüße


PS: Die gesundheitliche Untersuchung wir vom Gesundheitsamt organisiert.

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Lass alles in Ruhe auf dich zu kommen. Viele Grundschulen in Bayern sind Flexible Grundschulen. Selbst wenn du sie nicht als Kannkind einschulst kann sie die 1 und 2 in einem Jahr absolvieren.
Freunde haben ihren Sohn nicht als Kinnkind eingeschult und bereut. Das letzte Kindergartenjahr war die Hölle. Es wurde erst besser, als er Weihnachten von die 1 in die 2 wechselte. (keine Flexible Grundschule und tortzdem möglich)
Meine hatte ich wegen dem Corona-Hickhack nicht als Kannkind eingeschult. Ihr hat es gut getan. Allerdings gab es durch Corona kleine Gruppen, eine Erzieherin die auf ihr einging. Sie will die 1 und 2 in einem Jahr machen. Da will ich jetzt erstmal bis Weihnachten warten wie sie zurecht kommt. Nur weil die Ersten 5 Wochen langweilig waren und die 2 Klasse einfach ist, heißt das nicht, dass es in 5 Wochen auch noch so ist.

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Wir leben auch in Bayern und haben unsere Tochter als Kann-Kind (Oktober-Kind) eingeschult.

Wir haben es nicht bereut, sie hat keinerlei Probleme und ist eine sehr gute Schülerin. auch sozial gibt es keine Probleme.

Was die Schuleingangsuntersuchung angeht - da wurden wir von der Stadt angeschrieben, mussten gar nichts selbst machen. Sie findet jetzt auch ein Jahr früher statt, damit man auf Empfehlungen (z.B. Logopädie, Ergo o.ä.) noch reagieren kann, bevor das Kind eingeschult wird.

Bei unserer Grundschule war es so, dass alle Kann-Kind Eltern einen Brief bekommen haben, wo sie ankreuzen konnten, ob sie eine frühere Einschulung wünschen, oder nicht. Danach wurde unsere Tochter in die Schule zum Schulspiel eingeladen (so eine Art Probeunterricht). Dort ging es nur darum festzustellen, ob das Kind reif ist, also still sitzen kann, warten kann, bis es an der Reihe ist, sich meldet etc. Es muss nicht lesen und schreiben können.

Letztendlich entscheidet bei Kann-Kindern die Schulen, ob sie es aufnehmen.

Aber ich weiß nicht, ob das jede Schule so macht. Kann sein, dass manche Schulen auf den Antrag der Eltern warten, dann müsstet ihr euch selbst bei der Schule melden (vor dem Einschulungstermin) und angeben, dass ihr den Wunsch habt eure Tochter einzuschulen.

wir hatten auch ein Empfehlungsschreiben unserer Kinderärztin, haben es dann aber gar nicht gebraucht.

Ihr habt ja noch ein wenig Zeit, sie ist ja noch nicht mal 4. Aber es schadet natürlich nicht, sich frühzeitig zu informieren.

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Das ist super, von euerer Schule. Unsere macht gar nichts in der Richtung.
Und die Schuleingangsuntersuchung gibt es seit Corna gar nicht mehr wirklich.