Schulwahl - heute wieder so treffen?

Moin moin, heute Abend telefonierte ich mit einem meiner Brüder. Er rief am um zu fragen, ob wir uns heute das Fußballspiel Deutschland vs. Spanien ansehen. Naja, ich habe ihn enttäuschen müssen, wir sehen uns dieses Jahr keine einzige Minute dieser unsäglichen Veranstaltung an. Gut, wir kamen dann im weiteren Grspräch auf die Kinder zu sprechen. Er hat zwei (12 und 15) und im Moment ist er mit der Schule in Niedersachsen/ Hannover nicht ganz zufrieden. Es fallen viele Stunden aus, die nicht nachgeholt werden, handfeste Reibereien unter den Schülern und einfach etwas ungut. Letztens wurde die Theatergruppe gestrichen, kein Personal, Skiwoche im Frühjahr 2023 gestrichen, Eltern beschweren sich weil zu teuer und und. Ich habe ihm empfohlen doch zu überlegen die Schule zu wechseln. Um sich gut zu entwickeln brauchen gerade junge Menschen ein gutes Umfeld und viele gute Eindrücke von außen wie eben die Skiwoche. Habt ihr Erfahrungen damit? LG Jutta

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Erfahrung womit?

- gute Eindrücke?
- Skiwoche für eine Schule in Norddeutschland?
- LehrerInnenmangel?
- AG-Ausfall?
- Threadüberschriften, die nichts mit dem Text zu tun haben?
#kratz

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Schule wechseln wegen Abschaffung einer Skiwoche bei Schule in Hannover? Ja dann. Skifahren ist eine Sportart, die - wenn die Kinder mal groß sind - eh kaum noch eine Rolle spielen wird. Das ist durch die Klimakatastrophe doch unauweichlich. Zudem sehr teuer, sehr weit weg (bei Hannover), riesige Verletzungsraten und immer ein Riesending, genügend Lehrhräfte mit Skischein zur Begleitung zu finden. Wir haben das in Bayern an meinem Gym schon vor Jahren abgeschafft und fahren stattdessen in eine Sommersportwoche.

Zum Theater: Personal gibt es anderswo auch nicht, wir haben LehrerInnenmangel. Freilich werden erstmal die Extras gestrichen, bevor es an Kernfächer geht. Wenn es deinem Bruder wichtig ist, ist die Schule vermutlich offen für AG-Leiter von außen.

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Also bei uns fahren die jedes Jahr und auch nach der Schule gehen die jungen Leute am Wochenende zum Skifahren. Im Frühjahr 2023 gehts nach Meribel

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Um ehrlich zu sein kenne ich kaum Leute die überhaupt einmal im Jahr Ski fahren und schon gar nicht einfach so am Wochenende. Das ganze hat für mich einen faden Beigeschmack.

Ich mag Ski fahren, aber ich war bei der Abfrage auf dem Gymnasium meines Sohnes klar dagegen eine Skifahrt anzubieten. Gründe sind ganz klar Umwelt und Geld.

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Das Szenario, das du beschreibst, kenne ich seit Corona von vielen Schulen. Auch wenn Corona aktuell nicht mehr AU-Grund Nr 1 ist, ziehen die Seuchen aktuell durch die Klassenzimmer und man holt die Infekte, die man 3 Jahre lang durch die Masken und Kontaktbeschränkungen nicht hatte, in einem Winter nach.
Er kann die Kinder gerne wechseln lassen, aber ich bin mir nicht sicher, ob es an anderen Schulen besser sein würde.

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Sie sollten schleunigst wechseln. Keine Skifreizeit? Unfassbar.

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Wenn du alles gelesen hast, dann weißt, dass es nicht die Skiwoche ist ⛷️

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"Es fallen viele Stunden aus, die nicht nachgeholt werden, handfeste Reibereien unter den Schülern und einfach etwas ungut."

Na gut, die Skiwoche wurde offenbar nur nebenbei erwähnt. Verstanden. Das ist deine Beschreibung der Schule. In dieser Allgemeinheit dürfte deine Beschreibung auf 99 % aller Schulen in Deutschland zutreffen.

Vielleicht hilft es, wenn du mal "viele Stunden", "handfeste Reibereien" und "etwas ungut" definierst.

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Meine Tochter geht in die 8. Klasse aufs Gymnasium. Sie ist 13. Hier in BW ist G8 - es gibt ein paar Modellschulen wieder mit G9, leider nicht bei uns in der Nähe.
Skifreizeit wäre in der 6. Klasse gewesen - abgesagt wegen Corona.
Landschulheim in Klasse 7 - abgesagt wegen Corona.
Da wir im Grenzgebiet zu Österreich leben, finden Klassenfahrten in der Regel nach Österreich statt, da die Schule da ein "Vertagshaus" über den örtlichen Skiclub buchen kann (Sommer und Winter).
In den Klassen 8-10 ist keine Klassenfahrt vorgesehen. Es finden Schüleraustausche statt - wenn die Partnerschulen im Ausland mitziehen. Aktuell hängt der Schüleraustausch mit England in der Luft, da die Schule in England eine neue Leitung bekommen hat, die keinen großen Wert auf einen Austausch legt.
Austausch mit Spanien ist erst in Klasse 10.
Das AG-Programm wurde ziemlich runtergefahren.
Die schuleigene Big-Band probt seit einigen Wochen wieder und es gibt tatsächlich ein Weihnachtskonzert mit Big-Band und Chor.
Die Schule hat - wie alle Schulen - mit Personalmangel zu kämpfen. Es fallen zwar eigentlich keine Stunden aus. Ob es zielführend ist, wenn die Französisch-Stunde lt. Stundenplan stattfindet, die Vertretung aber der Chemie-Lehrer ist, kann man diskutieren.
Trotzdem käme ich nicht auf die Idee, einen Schulwechsel anzustreben. Es gibt in der Stadt noch ein weiteres Gymnasium - das kämpft aber mit denselben Problemen.
Allerdings stimmt die Klassengemeinschaft und meine Tochter fühlt sich an der Schule sehr wohl.
Ich glaube nicht, dass die Entwicklung eines jungen Menschen davon abhängt ob die Klasse eine Skifreizeit oder anderweitige außerschulische Veranstaltungen besucht. Es ist sicher ein "nice to have" im Schulalltag, zwingend notwendig aber nicht.

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VertRagshaus - kaufe ein r:-p

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So einfach ist Schule wechseln nicht...

Meine Tochter hatte seit der Weiterführenden Schule keine Klassenfahrt und auch Unterricht viel oft aus.. auch durch Corona in den vorletzten 2 Jahren. Aber da kann man nichts machen. Probleme gibt es gerade auf den meisten Schulen.

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Mag sicher sein, dass es überall Besonderheiten gibt. Ich habe ihm empfohlen, es doch bei dem Benediktinergymnasium zu versuchen, oder sich demnächst anziehen um nach dem ersten Halbjahr zu wechseln

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Wo gibt es denn Hannover oder Umgebung ein Benediktinergymnasium????

Grüsse
BiDi

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Ich bin bis ich 15 war in einer ganz normalen, integrierten Gesamtschule gegangen (das gab es bei uns in Hessen, da sind Gymnasium, Realschule und Hauptschule in einem und Anfangs in den Hauptfächern und erst spät in den drei Zweigen geteilt). Das war eine ganz normale Schule, ohne viel Hobbygruppen, nie Skiurlaub und alle zwei Jahre mal eine Klassenfahrt. Das aber mit sehr engagierten Lehrern.

Danach bin ich auf ein Privatinternat gekommen. 15 Schüler pro Klasse. Meine beiden Leistungskurse waren mit 4 bzw 7 Schüler, weites Angebot an AGs, Musik, Sport - und wir hatten eine Skipiste.

Wenn ich zurückblicke - man mag es kaum glauben - ich fand von der Bildung her das Internat garnicht besser. Für mich ist die Bildung sehr stark Lehrer abhängig. Ich hatte auf der Gesamtschule sehr gute Klassenlehrer, gute Lehrer im Naturwissenschaftlichen Bereich. Auf dem Internat war mein Deutsch und Philosophielehrer sehr gut, die anderen Lehrer teilweise schlechter. Alles in allem haben sie sich im Bildungsbereich nicht viel gegeben.

Ich finde beim Aufwachsen ist es garnicht entscheidend, ob man zum Skiurlaub fährt oder viele Eindrücke von außen bekommt, sondern ob die Kinder durch ihr Umfeld ermutigt werden eigene Projekte zu machen, eigene Gedankengänge zu verfolgen, Leidenschaft und Elan zu entwickeln. Ich sehe es auch garnicht als was zwingend negatives an, wenn Kurse ausfallen. Denn das gibt den Kindern mehr Freizeit auch mal was Kreatives zu machen oder eigene Interessen zu verfolgen.

Das war eines der Negativpunkte, was ich auf dem Internat hatte. Alle meine Nachmittage außer eins in der Woche war mit AGs vollgepackt, dass ich teilweise bis mitten in der Nacht aufgeblieben bin um eigene Projekte zu machen, weil sonst keine Zeit blieb.

Wenn also die Umgebung von den Kindern deines Bruders zur Autonomie ermutigt und sich die Kinder wohlfühlen, sehe ich keine Notwendigkeit für einen Schulwechsel.

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Dann habe ich wohl eine besonders gute Schule ausgesucht. BW, 6. Klasse Gymnasium, G8. Kaum bis keine Ausfälle, Gott sei Dank keine Skireise und sonstiges Gedöns, sondern Konzentration auf konstant guten Unterricht. Der Rest liegt in der Verantwortung der Eltern.

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Klingt gut nur mit der "Verantwortung der Eltern" habe ich immer meine Zweifel. In meiner Zeit als langjähriger Elternbeirat in der Grundschule habe ich oftmals sehr wenig bis gar nichts davon gesehen. Ich bin durchaus der Meinung, dass die Schule auch einen Auftrag hat Schülern etwas anzubieten, das Eltern oftmals nicht leisten wollen oder können, es gibt genug Eltern die sogar fest davon "ich hab` das auch nicht gebraucht" und dann brauch das mein Kind gefälligst auch nicht

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Können oder wollen dein Bruder und/oder du es nicht leisten, den Kindern privat tolle Sachen zu bieten? Oder verfolgst du etwa altruistische Ziele?

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Ja, für die AGs fehlt das Personal. Aber die Eltern können auch gerne welche anbieten. Und statt einer Skiwoche genügt auch eine Klassenfahrt ala Camping oder Hütten im Wald und einiges selbst zu organisieren. Die besten Klassenfahrten waren die mit einfacher Ausstattung, bei denen man selbst kochen und einkaufen musste.

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Danke für für deine Nachricht und bin ganz bei dir, Camping oder Hütten klingen natürlich spannend. es geht ja um das Gemeinsame, dass wurde auch nicht gewünscht. Ein Aufschrei - hilfe mein Kind hat gefühlt 121.567 Allergien und was wenn was passiert. Meine Schwägerin erzählt immer gerne von diesen Elternabenden der besonderen Art die wohl auch jeder kennt der schulpflichtige Kinder hat