Tochter wird in Grundschule ständig von Mitschüler geschlagen

Hallo ihr Lieben,

Ich versuche nicht so weit auszuholen. Die hoffentlich kurze Version.

Wir haben eine einschlägig bekannte Familie im Dorf deren Sohn meiner Tochter gegenüber im kiga schon gewalttätig wurde, auf sie drauf springen während sie fest gehalten wird, u.a.
Seitdem durften die beiden nichr mehr ohne Aufsicht sein, da wir Sorge hatten.

Nun, seit der Einschulung ist es natürlich schwierig. Sie sind jetzt in der 2. Klasse und nicht ständig unter Aufsicht. Meine Tochter wird seitdem regelmäßig verbal und körperlich massiv attackiert. Wirklich schlimme Sachen, so das einem echt die Luft weg bleibt. Schlagen, treten, würgen, schubsen, in den Schwitzkasten nehmen, auf si drauf springen wenn sie schon am Boden liegt. Wirklich gefährliche, furchtbare Aktionen.

Wir suchen von Anbeginn den Dialog mit der Schule. Der Junge macht auch anderen Kindern Schwierigkeiten. Familienhilfe, Psychologe, Jugendamt, alles angeblich schon dran an dem Jungen. Das Problem ist, das wir trotz regelmäßigem Dialog mit der Schule sich gar nichts ändert. Wirklich null. Gestern wurde meine Tochter schon wieder der dermaßen verprügelt, das ich Fotos von den Blessuren machen konnte. Der Schulleiter will mal wieder den Sachverhalt klären. Sagt er prüfe das. Der Junge behauptet mal wieder, er hätte nichts gemacht erc.
Es gab schon Pausenverbot, Ordentlich Schimpfe, klassenkonferenz wegen ihm, aber es ändert gar nichts. Ich habe das Gefühl, die Schulleitung ist mittlerweile müde, wir sind es auch....
Heute im Telefonat wurde mir gesagt, vom Schulleiter, von der Schule verweisen geht nicht so einfach, wir sind ja schließlich nicht im Knast. Über folgende Maßnahmen, gegenüber dem Jungen, wird und muss er nicht mit mir reden.

Ich möchte wirklich keine mega Diskussion hier anregen. Bin als Mutter maßlos überfordert mit der Situation. Sitz in meinem Gedankenkarussell und weiß nicht weiter. Ich habe so die Hoffnung verloren, dass die Schule das noch in den Griff bekommt....

Und nun?

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Hallo,
geht gar nicht. Ich würde mit der Schulleitung auch gar nicht weiter diskutieren, ich würde nur noch mitteilen das du dich ans Schulamt wendest. Dort würde ich alles weitere klären.
Bitte vergiss nicht mit deiner Tochter zu einem Durchgangsarzt zu gehen und Unfallmeldung in der Schule zu machen.
Alles gute für euch.

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Hallo, vielen Dank für deine Antwort. Über die nächste höhere Instanz haben wir auch schon nachgedacht... auf die Unfallmeldung und den Arzt bin ich gestern gar nicht gekommen. Die roten Prellungen von gestern an Brust und Wirbelsäule sieht man nicht mehr. Es schmerzt nur noch. Die dicke Winterjacke hat anscheinend schlimmeres verhindert....

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Geh trotzdem mit deiner Tochter zum Durchgangsarzt. Schildere die Situation, zeig die Bilder usw. Wie es mit der Unfallmeldung läuft, werden sie dir dort sicher erklären.
Um das Schulamt kommt ihr wahrscheinlich nicht herum. Ich denke es ist schon das Recht der Schulleitung euch über "Strafen" und weitere Maßnahmen nicht zu informieren. So hat das Schulamt aber ein Auge drauf und die Schulleitung merkt vor allem das ihr es nicht auf euch sitzen lasst. Schrecklich was deine Tochter durchmachen muss. Schön das du für sie kämpfst. Alles gute für euch

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Wenn etwas nicht ganz klar und flüssig ist, fragt sehr gerne nach.

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Ich würde unabhängig was die Schule unternimmt auch schauen dass euer Kind einen Selbstverteidigungskurs besucht. Wir hatten ne ähnliche Situation und haben vor allem dadurch viel erreicht - in dem sie sich wehren kann und ihre besten Freunden und Nachbarskids sie nicht allein gelassen haben und das dem schlagenden Kind auch ganz klar kommuniziert haben. Dann war tatsächlich Ruhe. Die Kids sollten möglichst älter sein und auch entsprechend auftreten können. Das gab unserer Tochter Sicherheit. Allein über die Schule hat bei uns nicht funktioniert.

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Das ist auch eine gute Idee. Ich schau mal ob sich da was umsetzen lässt. Danke dir.

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Mein Kind hat leider auch so einen Jungen in der Klasse, der andere Kinder und auch Lehrer bereits angegriffen hat.

Was ist denn bei euch schon genau passiert? Nach dem letzten Angriff wurde er erstmal suspendiert und die betroffene Lehrerin hat auch Anzeige bei der Polizei erstattet, einfach damit es auch da mal dokumentiert ist.

Unfallmeldung wurde euch ja schon gesagt. Anzeige würde ich bei der Häufigkeit auch überlegen. Ich würde es auch weiter nach oben eskalieren, ganz ehrlich. Du mußt dein Kind schützen.

Wir hatten hier auch schon gefragt, was gemacht werden kann. Wegen Schulpflicht, sind die Möglichkeiten gering. Jugendamt ist in unserem Fall auch involviert, aber damit Schule und JA sich kurzschließen können, müßten die Eltern des Jungen diese von der Schweigepflicht entbinden.
Einzefallhelfer wurde vom JA abgelehnt, da die Familie nicht genug kooperieren würde.

Ich bin auch echt ratlos, wieviel die Klassenkameraden und auch Lehrer da noch ertragen müssen. Ich verstehe in unserem Fall die Umstände, die das Kind in unserem Fall so reagieren lassen. Der Junge tut mir auch unendlich leid, aber die anderen Kinder haben auch ein Recht auf Unterricht und vor allem keine Gewalt.

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Ja es ist ganz schade für diese Kinder. Hier ist auch ganz klar das häusliche Umfeld das Problem. Die Eltern sollen wohl mit der Schule kooperieren und auch engagiert sein laut der Lehrerin. Das klingt erstmal ja auch schön und gut. Uns hilft es nur leider bisher nicht. Ob der Junge irgendwelche Therapien bekommt, weiß ich nicht. Da hält sich die Schule natürlich auch bedeckt uns gegenüber. Bisher wurden halt Verbote für Pausen ausgesprochen, heisst, er durfte nicht raus mit den anderen. Geschimpft, die Eltern mussten ihn öfters von der Schule abholen, wenn es gegen Lehrer ging. Klassenkonferenz wegen ihm, Inhalt ist mir auch unbekannt. Und ich weiß auch nicht welche Maßnahme im folgenden unternommen werden.
Ja, ich denke wir brauchen Hilfe von anderer Stelle und müssen nach oben eskalieren.

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Das hat dich nichts mit eskalieren zu tun. Handle bitte schnellstens, wenn Dein Kind nicht mehr in die Schule gehen will, ist es zu spät.
Ich wäre schon längst bei der Polizei gewesen und hätte dort gefragt,
was noch getan werden kann. Schulleiter wachen gerne mal erst auf, wenn die Polizei auf der Matte steht.
Es ist kein Spaß sondern ungeheuer schlimm, was Deinem Kind gerade passiert, hilf ihm, er hat sonst niemand. Das arme Kerlchen geht jeden Tag in die Schule mit dem Bewusstsein und der schlimmen Angst, wieder geschlagen zu werden - und nur DU kannst ihm jetzt helfen in seiner Verzweiflung.
Bitte nicht zögern, bis es zu spät ist. Bei so schlimmen Vorfällen hätte ich mein Kind schon krankschreiben lassen und dem Schulleiter mitgeteilt, dass Dein Kind erst wieder in die Schule kommt, wenn es sicher ist - und davon auch das Schulamt informieren.
Ich bin absichtlich sehr direkt, ich habe mit meinen Kindern Mobbingfälle durch, als es den Begriff noch garnicht gab - aber ignorante Lehrer und Schulleiter gab es reichlich.
Bitte werde tätig, am Montag!! Ohne sich vertrösten und belabern zu lassen.
LG Moni

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Offensichtlich hat der Junge einen Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich; d.h. Verhaltensstörung, sehr auffälliges Sozialverhalten. Er könnte eine Schulbegleitung bekommen, die gerade in den Pausen in Eskalationen eingreift. Sprich die KL an. Lass nicht locker. Es geht um dein Kind. Das ist übrigens die vielbeschworene Inklusion. Dem Ottonormalverbraucher steht da immer ein Rollifahrer oder ein Kind mit einer leichten Hörbehinderung vor Augen. Das ist aber in den wenigsten Fällen so…

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Danke für deine Antwort
Genau, eine Schulbegleitung für den Jungen haben wir bereits nach jeder Eskalation angesprochen. Angeblich muss diese von dem Eltern beantragt werden und das wäre nicht so einfach. Tatsächlich habe ich das heute im Telefonat nochmal angesprochen und gesagt, dann müsste ich mich um eine Begleitung für meine Tochter kümmern um sie zu schützen, woraufhin der Schulleiter meinte, die stünde uns nicht zu, das würde nicht genehmigt werden. Ja genau, der Junge hat da ein schweres soziales Problem, kann mit zurückweisungen bspw. nicht umgehen. Wird sehr schnell aggressiv und handgreiflich, kann sich anders anscheinend nicht ausdrücken.

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Wie in meinem Beitrag weiter oben geschrieben, können nur die Eltern des Jungen die Schulbegleitung beantragen. Wenn die sich nicht kümmern oder quer stellen, dann wird das nicht genehmigt, wie in unserem Fall.

Unsere Klassenlehrerin erzählte auch noch von einem anderen Kind bei uns an der Schule, was einen Begleiter hat, aber diesen und auch alle anderen davor total ablehnt und ignoriert. Muß also auch nicht "die Lösung" sein. :-(

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In Deiner Schilderung fehlt was ganz wichtiges: Eine Anzeige und genaue Schilderung beim Jugendamt mti Fotos Eurerseits und zwar bei jedem Vorfall, auch mit Fotos.
Führt Tagebuch und Fotos und sendet das ans Jugendamt als Anlage zum "bestehenden Fall" --- dann sieht Du ja, ob es bisher wirklich nur Ankündigungen gab oder ob wirklich schon eine Akte angelegt ist. Und vor allen Dingen landet es nicht all zu abgeschwächt beim Amt und wird dann vermutlich ernster genommen.

In Schilderungen und über Dritte landen über den Rektor manch Dinge doch viel zu abgeschwächt bei den Ämtern. Oder gar nicht, weil er erst mit internen Beratungslehrern oder einem Gesprächtermin für Klärung sorgen möchte.

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Ah, okay. Ich hätte jetzt nicht das Jugendamt in dem Fall als unseren Ansprechpartner gesehen. Aber wahrscheinlich macht auch das Sinn. Im Grunde ist ja das Wohl auch meines Kindes gefährdet. Auf jeden Fall eine interessante Idee.

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naja - nicht das Wohl Deines Kindes, indirekt schon, aber der Zweck hinter der Idee ist jetzt eher eine erfolgreichere Herangehensweise, - Du schiebst die Maßnahmen gegen den Schläger nachdrücklicher an und je häufiger und dringender die Meldungen dort eingehen, auch von anderen Opfern, umso eher passiert halt auch mal was. -

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Wenn du mit der Schule wirklich alle Register gezogen hast, dann rate ich dir dieses Kind wegen Körperverletzung anzuzeigen.
Ich kenne einen ähnlichen Fall, die Familie ist nach der Anzeige weitergezogen.....

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Hallo,
Danke dir. Mit welchem Ziel? Der Kleine ist doch gar nicht straffähig. Oder meinst du um den Stein weiter ins Rollen zu bringen?

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Ja, genau, den Stein ins Rollen bringen.

Zumal dann die Polizei ja auf die Schule zugeht und fragt, wie sie reagiert haben....

Der Schritt ist nicht ohne, gerade nicht für die Schule.
Hast du schon mit dem Schulamt gesprochen?

Das ist vielleicht noch so Hebel : Da sagen, wenn die Schule nicht reagiert, dann kannst du nur Anzeige erstatten.....

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Warum geht ein Schulverweis nicht? Das wäre doch das nächste Mittel, auch um die Eltern mal zu erziehen, die dann ein Betreuungsproblem haben.
Also bei unserer Schule gibt es sehr wohl Schulberweise und ich habe auch noch nichts darüber gehört, dass WIR im Knast wären deshalb.
Blöder Direktor!

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Ja ich weiß auch nicht was das soll. Allgemein habe ich das Gefühl, alles was wir ansprechen wird abgetan. Ich denke schon es gibt die Möglichkeit. Er will entweder nicht mit mir darüber reden oder zieht es auch tatsächlich nicht in Erwägung. Ich weiß es nicht. Fand seine Aussage auch völlig daneben.

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Ganz ehrlich - ICH würde da schwere Geschütze auffahren: Durchgangsarzt, Anzeige, Jugendamt, Anwalt, Schulamt.
So gehts ja nicht wenn das Problem bekannt ist, würde ich auch etwas mehr Engagement seitens der Schule erwarten.

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Danke dir. Wahrscheinlich müssen wir massiver werden. Wir dachten immer aufm Dorf bei uns ist das nicht nötig und man regelt das alles etwas NETTER. Aber ja. Der Zug ist wohl leider abgefahren. Es tut mir auch wahnsinnig für meine Tochter leid im Nachhinein, das wir es immer auf die freundliche Schiene ohne weitere Institutionen versucht haben. Weil Dorf ist halt eben eigentlich nett und jeder kennt jeden...

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Das braucht dir nicht leid tun. Du konntest doch nicht ahnen das es durch Gespräche nicht besser wird. Nur irgendwann ist das Maß eben voll. Ich habe generell wirklich Verständnis für Lehrkräfte. Aber wenn das eigene Kind ständig Gewalt ausgesetzt ist, dann hört das Verständnis den Lehrkräfte und dem Täter gegenüber auf. Deine Tochter soll ja sicher auch lernen das man sich als Opfer wehren kann und darf.
Ich finde du hast hier gute Tipps bekommen. Ja. Ich würde den Gedanken an eine Anzeige auch nicht komplett verwerfen, aber erstmal das Schulamt und ggf Jugendamt informieren. Dort würde ich die Möglichkeit einer Anzeige aber klar kommunizieren.
Der Junge und welche Folgen es für ihn hat können dir im Prinzip egal sein. Eigentlich hilfst du ihm eher damit.