Profilklasse ab klasse 8. ja oder nein

Hallo zusammen,

unsere Tochter geht in die 8. Klasse eines Gymnasiums. Nun ist es möglich, die Klassen 8-10 in einer Profilklasse weiterzugehen. Es gibt nur zwei zur Auswahl. Zukunft oder MINT. Man hat auch die Möglichkeit ohne Profil weiterzumachen.

Unsere Tochter wollte eigentlich kein Profil besuchen. Wenn, dann käme nur MINT in Frage. Naturwissenschaften findet sie ganz guz, aber Mathe macht ihr echt Probleme. Schon immer. Die Zukunftsklasse macht keinen Sinn. Passt absolut nicht zu ihr.

Ihre drei Freundinnen sind alle sehr gut in Mathe und wollen sie natürlich gerne mit in diese Klasse nehmen. Es findet der gleiche Unterricht wie ohne Profil statt, nur das es zusätzlich wöchentlich zwei extra Stunden gibt. Wie eine AG. Viel mit experimentieren, forschen, Gruppenarbeit etc. Jetzt möchte sie plötzlich doch ins MINT Profil. Größtenteils wegen ihrer Freunde. Ich habe aber Angst, dass ihr das zu viel ist. Der Klassenlehrer ist schwer zugänglich und nicht wirklich eine Hilfe. Ich bezweifel auch, dass sie mit einer 4 in Mathe in diese Klasse kommt. Sie möchte es versuchen.

Wie ist eure Meinung dazu? Wir würden sie natürlich immer unterstützen, habe aber gleichzeitig etwas bedenken.

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Wenn Mathe ein Problem ist, dann würde ich mein Kind ohne Profil weitermachen lassen.

Meiner Meinung nach wird dieses Thema viel zu hoch gehangen.....

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Sie hätte aber nicht mehr Mathe wie ohne Profil. Der Unterschied sind die 2 Stunden "Praxis"? D.h. der Unterschied ohne Profil ist vermutlich hauptsächlich die evt. mathematische begabteren Kinder in der Klasse?
und die Klassen werden nach Profil
aufgeteilt?

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Du schreibst ja selbst, dass Deine Tochter eigentlich gar kein Profil besuchen wollte. Erst durch Ihre Freunde kam der Wunsch auf.

Ganz ehrlich: wenn man kein überdurchschnittliches Interesse an diesen Fächern hat - und das sehe ich, nachdem was Du über Deine Tochter schreibst hier nicht - würde ich es nicht machen.

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Das sind etwas wenig Informationen, um da wirklich einen hilfreichen Tipp geben zu können. An den Schulen, an denen ich Profilklassen kenne, bedeutet das: Andere Klassenzusammensetzung und damit tatsächlich auch anderer Unterricht in den betreffenden Fächern. MINT-Profil bedeutet hier, dass in Mathe schwierigere Aufgaben bearbeitet werden; in den Naturwissenschaften in Halbgruppen unterrichtet wird; und eben auch praxisorientierter in zusätzlichen Stunden gearbeitet wird. Dazu wird häufig noch die Teilnahme an entsprechenden Wettbewerben als verpflichtetend angesehen.

Wenn das bei euch auch so ist, dann muss eure Tochter das wirklich wollen. Das kann trotz Mathe klappen, weil sie eventuell von einer intensiveren Förderung profitiert und bereit ist, sich darauf einzulassen. Aber auch in den anderen Fächern steigen die Anforderungen. 2 Stunden mehr Unterricht bedeutet dann eben auch: 2 Stunde weniger Zeit, um sich auf die anderen Fächer vorzubereiten.

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MINT setzt Mathe voraus, zumindest jenseits der absoluten Anfangsgründe. Insofern solltet ihr meiner Meinung nach eurer Tochter das Profil nicht erlauben, zumal sie ja scheins v.a. ihren Freundinnen folgen möchte, ohne fachlich besonders interessiert zu sein. Dafür ist sie schon ein bisschen zu alt. Das sollte in der 8 nicht mehr das primäre Entscheidungskriterium sein. Sie kann das schon reflektieren und rationaler entscheiden, wo ihre Interessen und Talente liegen.

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Danke für eure Einschätzungen und Tipps. Ich möchte ebenfalls nicht, dass unsere Tochter dieses Profil besucht. Leider hat ihre beste Freundin sie so lange belabert, das sie jetzt meint, sie möchte doch. Ich habe ihr gesagt, was da auch sie zukommt, aber sie ist dann komplett eingeschnappt und ich komme nicht an sie ran.