Realschule oder Gymnasium

Hallo Zusammen,
ich möchte mal eure Meinung zum Übertritt nach der4. Klasse hören:
für unsere Tochter steht der Übertritt an (Bayern). Sie hat in Mathe und Deutsch eine 2 und HSU eine eins. Schnitt reicht also fürs Gymnasium (2,33).
Jetzt sind wir unsicher ob Realschule oder Gymnasium. Unserer Tochter fliegen die guten Noten keinesweg zu. Sie muss vor jeder Probe schon einiges lernen bzw, üben. Gerade in Mathe haben wir letztens stundenlang geübt und es reichte "nur" für eine 3.
In Deutsch hält sie noch mit Mühe die 2. Sie ist leider in Rechtschreibung sehr schwach.
Sind die Voraussetzungen ausreichend fürs Gymi? Sie lernt ja jetzt schon Stunden vor einer Probe! Der Klassenlehrer hat noch keine richtige Empfehlung ausgesprochen, nur: "das passt vom Notendurchschnitt". Und dass sie schneller arbeiten muss. Sie wird teils bei den Proben nicht fertig.
Sie selber möchte aufs Gymnasium. Jetzt sind wir hin- und hergerissen, obs ihr nicht doch zu viel wird.
LG

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Also wenn ein Kind schon in der Grundschule vor Arbeiten richtig lernen und üben muss, um dann mit Ach und Krach ne 2 oder ne 3 zu bekommen, halte ich persönlich Gymnasium für die falsche Schule. Es sei denn ,das Kind hat keine Hobbies und keine Freunde und dann dadurch seine freie Zeit für die Schule investieren.
Meine Tochter hatte auch eine Gymnasialempfehlung. Sie musste in der GS nichts lernen, hat mal kurz ins Heft geschaut und dann verlässlich gute Noten abgeliefert. Keine 1er Schülerin! Dafür hätte sie definitiv mehr tun müssen. Aber ne 2 für minimalen Lernaufwand war immer drin.
Das hat im Gymnasium bis einschl. Klasse 7 auch gut funktioniert. Wenig Aufwand, gute Ergebnisse. Jetzt in Klasse 8 zieht es merklich an und unser Kind muss lernen und üben. Die Noten sind aber noch ok.

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Wir sind aus BaWü und die Anmeldungen sind schon lange abgelaufen. Bei euch nicht?
Persönlich würde ich in eurem Fall zur Realschule tendieren und versuchen diese schmackhaft zu machen. Wenn dennoch der Wunsch zum Gym. bestehen bleibt, würde ich wohl nachgeben und es versuchen.

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Bei uns gibts erst am 2. Mai die Übertrittszeugnisse, gerade laufen die letzten Proben.
ab 8. Mai sind dann die Anmeldungen....
Danke für deine Meinung. Ich tendiere auch mehr zur Realschule. Mein Mann meint sie soll Gymi versuchen.

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Und was möchte dein Kind?

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Ist eine Gesamtschule keine Option?

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In Bayern gibt es keine Gesamtschulen. Man wechselt nach der Grundschule (4 Jahre) .
Mit Schnitt bis 2,33 kann man auf Gymnasium, bis 2,66 Realschule. DAnn gibts noch die Mittelschule.

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„Man wechselt nach der Grundschule (4 Jahre)“

Das tut man auch auf eine Gesamtschule. Diese ist genau so eine weiterführende Schule wie Gymnasium und Realschule und früher Hauptschule. 😊

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In welchen Fächern war sie denn schlechter als 2? Irgendwas muss den Durchschnitt ja runtergezogen haben. Davon würde ich das abhängig machen. Eine 4 in Englisch ist was anderes als eine 3 in Sport und eine 3 in Musik.

Ansonsten bin ich der Meinung, dass der Umweg über die Realschule definitiv der sichere Weg ist. Auf dem Gymnasium geht es halt zur Sache.

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Ich glaub, du hast das falsch verstanden. Die 2,33 sondern nicht der Schnitt der Tochter der TE, sondern der zum Übertritt benötigte Schnitt. Da liegt das Mädchen mit 1,67 in den 3 relevanten Fächern drüber.

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Stimmt, das habe ich falsch verstanden. Bei uns ist das da etwas anders.

Trotzdem bleibe ich bei meiner Aussage. Ich würde die anderen Fächer nicht außer Acht lassen.
Gymnasium bedeutet zwangsweise Deutsch + mindestens 2 (!) Fremdsprachen. Wer in Sprachen nicht gerade gut ist, für den wird das eine echte Herausforderung. Eine Realschule kann hier deutlich Entlastung bedeuten, wenn man erstmal „nur“ 1 Fremdsprache angeht und sich auf diese und die Muttersprache konzentriert.
Wer dann nach der Realschule noch auf das Gymnasium gehen will, kann dort die 2. Fremdsprache belegen. Das reicht vollkommen. Außerdem ist es äußerst vorteilhaft, dass man doch einige Fächer abwählen kann, die bis Klasse 10 (egal ob Realschule oder Gymnasium) noch Pflicht waren. Auch das entlastet.

Welchen Grund sollte es also geben, dass man sich als Schüler, der schon in der Grundschule sehr viel lernen muss, auf dem Gymnasium diesen Stress aussetzt, damit man alle Fächer gleich am Anfang belegt? Es siebt eigentlich nur die Schüler aus.

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Ich kann dir nicht helfen, aber möchte dir etwas zu bedenken geben.

1.) Natürlich haben die Kinder Wünsche. Das ist richtig und gut diese zu kennen und einzubeziehen, aber am Ende seid ihr die Erwachsenen und könnt die Lage richtig abschätzen und überblicken.

2.) Ihr müsst die Konsequenzen als Familie aushalten, deshalb ist es gut, dass die Entscheidung bei euch als Eltern liegt. Ohne das es gemein klingt, aber der Lehrende lernt nicht am Wochenende und bläst den Familienausflug ab. Er hat natürlich auch nichts davon, wenn es richtig super läuft. 🤣😊 (Positive als auch negative Konsequenzen)

3.) Das Schulsystem ist durchlässig und eurer Kind kann wechseln. Es ist nichts in Stein gemeißelt.

Viel Erfolg für eure Entscheidung! Ihr werdet das sicher richtig entscheiden, weil ihr euer Kind gut kennt.

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Tendentiell: Gebt sie auf die RS. Abitur kann sie immer noch machen, wenn sie das später noch machen möchte und das ohne Dauerstress über neun lange Jahre am Gym mit Vier gewinnt bei ständiger Paukerei.

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Meine Reden 😅👍

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Das würd ich auch sagen. Ich bin genau diesen Weg gegangen. RS, Ausbildung, BOS, Studium. Würde ich jedem empfehlen!

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Ich würds auf dem Gym. probieren, wenn es nicht klappt fällt sie sowieso in die Realschule zurück.

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Wer behauptet das?
Dazu muss die Realschule erstmal einen freien Platz haben.

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Wenn ein Platz frei ist und die Noten dann für die Realschule reichen

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Hallo!

Das ist ja sicherlich keine einfache Entscheidung und ich habe auch keine einfache Lösung, aber ein bisschen Berufserfahrung...
Ich bin Lehrerin an einer bayerischen Schule (kommunal), an der Gymnasium und Realschule in einem Gebäude untergebracht sind und auch strukturell zusammenhängen. Ich unterrichte dort an beiden Schulen, kenne also beide Schularten ganz gut.

Am Gymnasium ist sicherlich das Niveau höher, es ist anspruchsvoller, da mehr Fremdsprachen usw.
Aber an der Realschule ist aus meiner Sicht mehr Fleiß gefragt: der Lehrstoff und auch die Struktur der Lehrbücher sind eher auf "auswendiglernen und wiedergeben" ausgelegt. Das heißt, man muss gerade in den Nebenfächern viel pauken, um es dann wiedergeben zu können.
Am Gymnasium ist das aus meiner Sicht anders: wer den Stoff in der Schule verstanden hat, muss zuhause nicht so viel lernen, sondern kann mit Köpfchen und klugen Lösungswegen gut vorankommen.

Gerade die Zweige an der Realschule sind da schon entscheidend. Der von vielen gewählte, angeblich so leichte wirtschaftliche Zweig erfordert viel Sitzfleisch und Kapazitäten zum Auswendiglernen. Das packen viele nicht.

Du hast in deinem Ausgangspost nicht erwähnt, was für ein Lerntyp deine Tochter ist. Ist sie eher diejenige, die keine Lust hat, Dinge zu pauken, weil sie es in der Schule eh schon verstanden hat? Oder muss sie sich allgemein vieles hart erarbeiten? Davon würde ich es eher abhängig machen.

Ich würde mich glaube ich aber auch schwertun, mich gegen den Willen meines Kindes für eine andere Schulart zu entscheiden. Aber ich kann leicht reden, meine Kinder sind noch kleiner.

Viel Erfolg bei der Wahl der Schulart!!

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Vielen Dank für deine Antwort bzw. Meinung. Meine Tochter ist schon ein williger Lerntyp. Wenn z. B. in HSU eine Probe ansteht, hat sie schon den Ehrgeiz eine 1 zu schaffen. Schafft sie auch. Ebenso in Religion, Musik. Englisch gibts bei uns noch keine Noten. Da hat sie aber in den Tests auch immer alles richtig.
In Mathe muss sie halt schon üben. Das genau ist mein Problem. Sollte ein Gymnasium Typ nicht zumindest durch die Grundschule kommen ohne viel üben in Mathe?
In Deutsch hat sie halt in jeder Probe viele RS-Fehler und bekommt deshalb manchmal Punktabzug in den Proben.

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Ich kann dir nur raten, nach der Empfehlung der Lehrer zu gehen und deinem Gefühl.
Wir haben den Wechsel gerade hinter uns. Die beiden sind in der 5. Klasse. Meine Tochter war in Mathe und Deutsch bisher immer 1 und hat nichts getan in der GS, jetzt auf dem Gymnasium weht schon ein härterer Wind. Da war sie dann in Mathe 3 auf einmal. Wenn da jetzt schon mit Mühe und Not eine drei bei euch steht, wird es hart.
Meine Stieftochter hat mir guten Noten, aber auch langsamem Arbeitstempo und 3-4 in Mathe eine Realschulempfehlung bekommen und da kommt sie auch prima mit. Gymnasium, wenn ich das vergleiche, hätte sie vollkommen überfordert.
Unterschätze da nicht die Anforderungen. Ein Kind, das nur noch lernen muss und dennoch gerade so durchkommt, ist nicht unbedingt ein glückliches Kind.
Die Idee mit der Gesamtschule ist aber gut. Da muss man sich noch nicht unbedingt festlegen, je nach Typ Schule und da wird das dann nach der 6. Klasse entschieden.