Lernen?

Hallo in die Runde!

Ich habe eine echt blöde Frage:
Was versteht Ihr in der Grundschule unter "Lernen"? Im Sinne von "etwas für die Schule tun".

Hintergrund ist, dass gerade in den aktuellen Schulübertrittssträngen immer mal wieder die Rede davon ist, dass es Kinder auf dem Gymnasium leichter haben, wenn sie in der Grundschule schon lernen, wenn sie sich den Übertritt erarbeiten müssen, lernen, üben.

Was genau ist damit gemeint? Was machen Grundschüler, wenn sie "lernen"? Durchlesen? Zusammenfassen? Vokabeln lernen?

Bearbeitet von KatjaNeu
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Hallo!

Ganz ohne Lernen dürften die wenigsten Kinder durch die Grundschule kommen. Aber der Aufwand, den die Kinder für gute Noten betreiben müssen, ist doch sehr unterschiedlich. Manchen Kindern reicht es, wenn sie vor gewissen Arbeiten noch mal 1-2 Stunden lernen, andere brauchen tägliches Lernen zusätzlich zu den Hausaufgaben. Wenn ein Kind aber für ne 2 Kämpfen muss, indem es täglich büffelt, dann könnte es mit dem Gymnasium schwer werden.

LG

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Danke für Deine Antwort!

Meine Frage war sogar noch elementarer gemeint: was macht das Kind in Deinem Beispiel in den zwei Stunden, die es in die Klassenarbeit investiert? Was heißt "Lernen"?

Bearbeitet von KatjaNeu
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Den Stoff, der in der nächsten KLassenarbeit abgefragt wird, so oft zu lesen bzw. auswendig zu lernen, bis er sitzt.

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Hallo

Was versteht man unter dem Begriff lernen...

Vielen Kindern kommt in der Grundschule der Stoff zugeflogen und müssen nicht lernen... Dann kommt in der weiterführenden Schule der Oberhammer und die Kinder verhauen eine Arbeit nach der anderen, da sie denken das sie nicht lernen müssen und der Stoff so weiter zugeflogen kommt. Dann müssen die Kinder erst mal lernen zu lernen.

Deswegen ist es sinnvoll das die Kinder auch wenn sie es können vor den Arbeiten noch etwas Stoff zum aktuellen Thema sich an Aufgaben setzen.

Ich arbeite als I Hilfe. Wie oft ich schon in der Klasse gehört habe, die Noten in der Grundschule waren besser, Meine Noten werden schlechter.

auch wenn das mit dem lernen nichts zu tun hat, man merkt das die Kids in diesem Jahrgang nicht so belastbar sind. Die sind schon ab der 4-5 Stunde nicht mehr Konzentrierfähig, dabei haben die in der 6ten Klasse auf dem Gym nur bis 13:15 Schule. Meine Tochter ist in der 7 und geht 4 mal die Woche lang zur Schule, da ist es in der Klasse nicht so gewesen.

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Hallo!
Ich habe mich das auch schon gefragt. Meine Tochter geht in die dritte Klasse. Bisher macht sie Folgendes:

Am Tag vor dem Sachkundetest schaut sie sich mit mir zusammen nochmal alle Arbeitsblätter des aktuellen Themas im Ordner an. Ich frage stichprobenartig ab.

In Deutsch schreiben sie gelegentlich geübte Diktate. Ab dem Zeitpunkt der Ankündigung (i.d.R. ein paar Tage vorher) diktiere ich den Text einmal täglich.

Neulich haben sie den ersten Vokabeltest in Englisch geschrieben. Die Vokabeln hatte sie mündlich schon drauf, also durch Aufpassen im Unterricht, musste sich aber bei einigen Vokabeln die Schreibweise noch einprägen.

In Mathe hat sie bisher noch nichts über die Hausaufgaben hinaus gemacht.

In Deutsch haben sie jetzt kürzlich zwei Grammatikarbeiten geschrieben. Da gab es für deutsche Muttersprachler auch nichts zum Lernen. Demnächst schreiben sie eine Personenbeschreibung und das haben sie in der Schule und in den Hausaufgaben bis zum Geht-nicht-mehr durchgekaut. Da fiele mir jetzt auch nichts ein, das man noch zusätzlich machen könnte.

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Das ist ne gute Frage. Mein Kind ist Klasse 3 und müsste eigentlich zu Hause nichts für Arbeiten tun.
Heißt: er kann alles aus dem Unterricht und hat ein mega Gedächtnis...

Trotzdem mache ich jetzt kleine Übungen. Vor dem Mathetest habe ich mir 3 Aufgaben ausgedacht, vor Englisch lass ich mir sagen, was sie denn gerade machen etc.pp. Einfach damit er ein Gefühl dafür bekommt, dass man sich vor einer Arbeit einmal kurz hinsetzt und den Stoff wiederholt. Auch wenn man vermeintlich alles kann.

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Meine Kinder haben in der Grundschulzeit so ziemlich gar nichts für die Schule gemacht, außer den täglichen 10-20 Minuten Hausaufgaben. "Gelernt" wurde nur drei bis vier Mal im Jahr vor Sachunterrichts-Arbeiten. Trotzdem hatten sie fast nur Einsen auf dem Zeugnis.

Das funktionierte auf dem Gymnasium leider so gar nicht mehr, so dass sie in der 5. Klasse tatsächlich erst mal das Lernen lernen mussten, nachdem es erstmals auch mal eine Vier gab und damit die Erkenntnis kam "Oh, man muss ja tatsächlich was für die Schule tun" wenn man weiterhin gute Noten möchte... Nach ein paar Wochen/Monaten funktionierte das dann aber auch.

Laut unserer Grundschullehrerin sind eher Kinder fürs Gymnasium geeignet, die in der Grundschule nicht viel lernen mussten. Kinder, die nur mit Müh und Not und viel Lernen und Üben eine Empfehlung fürs Gymnasium schaffen, haben es dort auch schwerer.

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"Laut unserer Grundschullehrerin sind eher Kinder fürs Gymnasium geeignet, die in der Grundschule nicht viel lernen mussten. Kinder, die nur mit Müh und Not und viel Lernen und Üben eine Empfehlung fürs Gymnasium schaffen, haben es dort auch schwerer."

Das kann ich nur bestätigen. Ich habe in der Grundschule so gut wie nichts lernen müssen. Im Gymnasium habe ich dann die Erfahrung gemacht "Oh, man muss ja lernen für gute Noten!". Dann habe ich etwas gelernt und weiterhin gute Noten gehabt. Wenn ich mir vorstelle, jemand muss in der Grundschule schon für gute Noten lernen, dann hat er es im Gymnasium schwer.
Also, ich habe in der Grundschule noch kein Lernen gelernt, weil ich es einfach nicht brauchte. Ich lernte Lernen erst richtig im Gymnasium.

Bearbeitet von -Destiny-
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Ich arbeite als I Hilfe.und bekomme einiges mit

Mein I Kind musste nie viel lernen...und sackt auf 1-2 Noten ab und die lernt seit der 5ten Klasse..

Meine Tochter musste immer lernen hatte nen 2er schnitt und hält sich in den Fächern auf dem selben Notenstand wie in der Grundschule.

Ich sehe bei sehr vielen Kindern die gute Noten hatten, absacken.

ich bekomme auch sehr oft mit das Kinder wegen der Eltern und einer 3 im Unterricht weinen. Auch das Kinder während der Arbeit weinen weil sie Angst haben zu versagen

Bearbeitet von hardcorezicke
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Meine Tochter (3. Klasse) lernt vor Klassenarbeiten und Tests. Sie liest sich den Stoff durch und verschriftlicht auch schon selbstständig um zu überprüfen, ob sie den Stoff, so, wie er in der Arbeit drankommt, auch wiedergeben kann. Manchmal bekommen sie auch Übungsblätter, die sie bearbeitet. Grundsätzlich bereiten hier die Hausaufgaben immer auf Arbeiten vor. Die bearbeitet sie dann mit dem Wissen, dass die Aufgaben eben noch mal etwas wichtiger sind.
Meistens frage ich sie auch ab oder stelle ihr ein paar schriftliche Aufgaben.
Mir ist wichtig, dass sie grundsätzlich die Einstellung hat, dass vor Arbeiten gelernt wird. Sie ist fit in der Schule, aber auf der weiterführenden Schule zieht das Pensum so an, dass man da komplett ohne Vorbereitung auf Arbeiten meiner Erfahrung nach nicht mehr klarkommt.

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Wenn unsere Kinder in der Grundschule lernen bzw. gelernt haben, dann waren das Vokabeln, Hauptstädte und das 1x1.
Darüber hinaus bei Bedarf (selten) Übungsdiktate oder Rechenaufgaben.
Wenn sie einen Test haben, lesen sie sich vorher durch, was sie behandelt haben.

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Vielen Dank für Eure Antworten! Das klingt ja alles normal und überschaubar. Ich frage mich, wenn in den Strängen von viel lernen und büffeln die Rede ist, immer, was ich mir darunter vorzustellen habe. Das fällt mir bei einem Grundschüler schwer.

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Ich kann zwar nachvollziehen, was gemeint ist - die Umstellung ist schon groß, wenn man nie lernen musste und dann plötzlich nach dem Schulwechsel nicht mehr alles so leicht von der Hand geht - aber ich finde auch, dass ein Kind, welches in der Grundschule schon regelmäßig büffeln muss, nicht unbedingt für das Gymnasium geeignet ist.

Auf dem Gymnasium wird der Stoff nicht mehr endlos geübt, bis es auch der schwächste Schüler einigermaßen verstanden hat, sondern es wird vorausgesetzt, dass die Kinder eine gewisse Auffassungsgabe mitbringen.

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Naja, aber trotzdem ist es doch so, dass die Menge das Gift macht. Mein Kind übt vor Arbeiten auch. Sie kann den Stoff. Trotzdem motiviere ich sie dazu nochmal in die Unterlagen zu schauen, frage sie ab und sie erledigt die Arbeitsblätter die vor den Arbeiten als Zusatzarbeiten ausgehändigt werden. Das beläuft sich auf höchstens 20 Minuten pro Tag für ein paar Tage vor Arbeiten. Sie schreibt fast nur Einsen, ohne das lernen wären es vielleicht Zweien, vielleicht aber auch Einsen. Sie lernt dadurch aber das Lernen und Üben, nicht unbedingt den Stoff.
Und ja sie ließt auch regelmäßig. Wer unterschiedliche Formulierungen aus Büchern und Texten schon in der Grundschule kennenlernt kann diese, wie jetzt mittlerweile in der 3ten Klasse, selbst ohne große Anstrengung formulieren.
Für mich ist sie ganz klar eine Kandidatin für's Gymnasium. Wären es nicht 20 Minuten am Tag, sondern richtiges "Büffeln" würde ich ihr den Aufwand gar nicht antun sondern die Realschule anpeilen.

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Hallo,

mein Großer musste in der Grundschule nie lernen und ich sehe tatsächlich, dass das nach dem Übertritt ein Problem war und noch ist. Er konnte einfach nicht herausfinden, welche Lernmethode zu ihm passt. Das hätte ich aber auch nicht in der Grundschule üben können, weil er den Stoff ja schon allein durch den Unterricht erfasst und beherrscht hat. Die Erkenntnis, dass das nun nicht mehr reicht, frustriert ihn, aber eben nicht genug, um etwas ändern zu wollen. Ich meine, dass er in der Grundschulzeit nur zwei Mal wirklich gelernt hat: Das Einmaleins und die Hauptstädte der Bundesländer. Hier hat er die Aufgaben immer wieder wiederholt, ich habe ihn abgefragt oder sein kleiner Bruder (der die Hauptstädte dann schneller konnte als er...).

Der Kleine muss auch nicht lernen, ist allerdings intelligenter und sehr viel wissbegieriger und ehrgeiziger als sein großer Bruder. Dem Großen reicht es, wenn er durchkommt. Der Kleine will alles perfekt beherrschen, verstehen, können. Er hat eine schnellere Auffassungsgabe und vertieft sein Wissen selbstständig. Um ihn mache ich mir weniger Sorgen.

Was wir immer gemacht haben und machen: Wir reden über das, was in der Schule behandelt und gelernt wurde. Dadurch wird ja auch "gelernt". Hier ist der Große allerdings auch weniger gesprächig als sein kleiner Bruder. Er übt Präsentationen auch nicht gerne zu Hause vor mir, während der Kleine sein Wissen gerne mit der Welt teilt und kaum zu bremsen ist.

LG