Regeln/ Strukturen für 10 Jährige

Hallo!

Mir tut es sehr leid, was ihr gerade durchmachen müsst. Belaste Dich nicht gleich mit zu vielen Regeln, das braucht Zeit.

Hier ein paar Regeln, wie ich sie auch von anderen Familien kenne.

Medienzeit ist begrenzt. 1 bis 2 Stunden, nicht nach 20 Uhr.

Hilfe im Haushalt ist erwünscht, will aber gelernt sein...

Hausaufgaben werden in der Regel nach dem Mittagessen gemacht.

Spielverabredungen enden hier meist gegen 18 Uhr.

Ich kenne niemanden, der eine Handyortung hat. Wir leben aber auch in einer sehr überschaubaren Kleinstadt, da bewegen sich auch Grundschüler sehr frei.

ÖPNV wird hier erst mit dem Schulwechsel ein Thema. Mit 10 eher nicht. In einer Großstadt ist das sicher anders.

Meine Tochter (12/11) fahren inzwischen auch mal zum Shoppen ins nächste Oberzentrum; das dürfen ihre Freundinnen jedoch nicht.

10 ist das beste Alter, um noch ein Hobby zu starten. Unser Sportverein läuft regelrecht über. Chillen wird in dem Alter zwar immer wichtiger, aber nahezu alle Freundinnen meiner Tochter haben an mehreren Nachmittagen Hobbys. Fürs verabreden bleibt nahezu nur das Wochenende.

Deine Gedanken gehen meiner Meinung nach ganz in die richtige Richtung. Allerdings habt ihr im Moment sehr viel zu bewältigen. Lasst Euch Zeit.

Also mein Sohn hatte immer Struktur und regeln deshalb kann ich da vermutlich nicht so gute Ratschläge geben. Als er 11 war sind wir vom 5000 Einwohner Dorf in eine Landeshauptstadt gezogen. Bus fahren tut er seit dem als hätte er nie was anderes gemacht. Wenn Sie gar keine Struktur und regeln kennt, dann ist es umso wichtiger das sie ihre Hobbys und Interessen hat. Pferde sind sehr sensibel deshalb könnte ihr das gut tun und vor allem hat sie dort auch Gleichgesinnte. Dann fällt es ihr vielleicht leichter andere Kontakte zu Knüpfen. Es heißt nicht umsonst das vereine Kindern halt geben. Was besonders wichtig ist das du das immer im Blick hast schließlich ist sie besonders gefährdet.

Zeig ihr das du ihr vertraust. Handy naja wenn mein Sohn unterwegs ist finde es wichtig das er es hat. In Einverständnis mit ihr würde ich eine Ortung nutzen und diese nur im Notfall wenn sie verloren geht und nicht mehr erreichbar ist. Das sollte man auf keinen Fall missbrauchen. Und wenn sie Beschäftigung hat dann ist Handy ect. vielleicht auch nicht mehr so wichtig so das sie nur noch damit zugange ist. Computer bzw. PlayStation wenn täglich dann nur zu bestimmten Zeiten für bestimmte Zeit. Wobei meine Regeln und Struktur für euch vielleicht nicht unbedingt passen.

Weg gehen wie lange? Das war lange ein heikles Thema bei uns. Das lag aber daran das der ehemals beste Freund von ihm absolute Narrenfreiheit hatte nachdem er zu seinem Vater gezogen ist. Was besonders krass ist, das der besagte Vater auch noch kripobeamter ist… Ich fand mit 14 bis 22:00 Uhr großzügig, tatsächlich sagt das Kinder und Jugendschutzgesetz etwas anderes davon wurde mir direkt der Screenshot geschickt mit 10 finde ich 18:00-19:00 Uhr in der Woche okay und natürlich nach Absprache! Und am Wochenende höchstens 20-21.00 Uhr auch nach Absprache und je nach dem wie das mit dem Kind läuft ob darauf Verlass ist oder nicht!
Wenn sie in der Stadt unterwegs ist dann ist das natürlich schwierig immer zu wissen wo sie ist und was sie macht. Ich habe das immer so gemacht das mein Sohn mir zwischendurch schreibt ob alles okay ist und wo er gerade ist, damit ich notfalls einen Anhaltspunkt für die Polizei habe. Das hat eigentlich gut funktioniert.

Leider waren die Freunde meines Sohnes nicht immer guter Umgang für ihn. Deshalb wurde es schwierig je älter er wurde. Heute klappt es zum Glück problemlos. Er hat auch Ansagen was für ihn tabu ist, Drogen, Zigaretten, und auch der Hauptbahnhof da darf er sich nicht aufhalten. Alkohol nur in Maßen was sowieso ein kompliziertes Thema ist weil er seit 2 Jahren Diabetes Typ 1 hat.

Ich glaube nicht das man mit 10 Jahren sein Hobby aufgibt um Zeit zum chillen mit Freunden hat… da glaube ich das es andere Gründe hat. Leistungsdruck in der Schule z.b. oder vielleicht auch falscher Umgang. Wobei ich vorsichtig wäre ihr alles zu nehmen sie muss schließlich auch noch einen großen Verlust verkraften. Bis ihr als Patchwork Familie zusammen gewachsen seid, dauert das geht nicht von heute auf morgen. Sowas kann Jahre dauern bis sich alle wohl fühlen. Erzwinge da nichts und versuche es Druck.

Ich glaube wenn deine Kinder Struktur, Verlässlichkeit und regeln haben und sicher sein können das sie sich auf dich verlassen können und du für sie da bist dann hast du das Wichtigste schon im Sack und vieles richtig gemacht. Konsequent sein gehört aber auch dazu. Das sollte man nicht vergessen.

Und ganz wichtig! Wegen Internet ect. Achte darauf wo und mit wem sie da in Kontakt kommt. Cyberkriminalität ist leider nicht nur im darunter zu Hause das ist finde ich für Kids und Teens ein gefährliches Pflaster.

Hallo,

gut, dass Deine Nichte nun bei Euch "aufgehoben" ist. Auch, wenn Ihr und vor allem das Mädchen gerade sicherlich keine leichte Zeit durchmacht.

Mit fachlicher Begleitung und Unterstützung gelingt es Euch bestimmt, nach und nach auch in einen "Alltag" zu finden, der vor allem Deiner Nichte Orientierung gibt. Wie bereits geschrieben wurde, wären zu viele Regeln momentan eine Überforderung, einige sollten jedoch vereinbart werden, auch zur Sicherheit des Kindes.

So finde ich es unerlässlich, dass man bei Zehnjährigen immer weiß, wo sie sich aufhalten. Z.B. am Nachmittag bei einer bestimmten Freundin, natürlich können sie von dort zum Spielplatz oder in den Supermarkt gehen, ohne das nochmal extra zu erfragen. Und auch, dass es feste Zeiten gibt, zu denen sie zu Hause sein müssen in dem Alter. Unser jüngstes Kind ist auch zehn Jahre alt und kommt meist gegen 18 Uhr nach Hause. Wenn es später wird, ist das bekannt (Sport z.B.), dann wird es jedoch von uns abgeholt.

Länger bleiben bei Freund*innen ist vor allem am Wochenende kein Problem, dann aber wie gesagt mit Abholen. Bus fahren in die nächste Großstadt (wohnen ländlich) ist hier täglich zur Schule angesagt jetzt seit der 5. Klasse. Nachmittags oder gar abends allein würden wir das jedoch aktuell noch nicht erlauben. Stadtbummel mit Freund*in gab es schon, auch da mit Abholen (mittags nach der Schule von einer Klassenkameradin aus gestartet).

Medienzeit ist vor allem während der Schulwoche begrenzt auf ca. 1,5 Stunden pro Tag. Das wird eigentlich immer aufgeteilt, z.B. 2x20 Minuten Handy tagsüber und eine oder zwei Folgen am Abend. Computer oder Spielekonsole sind hier meist nicht interessant.

Mithelfen im Haushalt hier auf jeden Fall. Eigentlich nur Kleinigkeiten, jedes Kind soll möglichst jeden Tag 10 Minuten helfen (wir haben einen groben Plan, nach dem wir uns richten, also wer sich um welchen Raum kümmert/was erledigt). Kleinigkeiten wie Tisch decken oder mal den Papiermüll rausbringen werden zwischendurch aufgeteilt, je nachdem, wer gerade Zeit hat/zu Hause ist. Zimmer aufräumen sollte eigentlich auch selbständig klappen, dabei gibt es aber zwischendurch auch Unterstützung.

Hobbies hat unser Kind tatsächlich mehrere, aber das ist nicht der Maßstab. Mit zunehmendem Alter unserer älteren Kinder wurden das weniger , das Lieblings-Hobby teilen aber alle drei und üben es inzwischen seit Jahren aus.

Die Idee mit dem Reiten für Deine Nichte finde ich perspektivisch gut, wenn sie Interesse daran zeigt. Davon abgesehen würde ich nicht zu viele verschiedene Dinge anbieten da ich denke, dass Deine Nichte zwischendurch etwas Ruhe gebrauchen kann und eben auch Zeit für Treffen mit Freund*innen.

Strukturen in Form von Verlässlichkeit (Eurerseits) sind wichtig, Regeln zunächst nur wenige. Einerseits wie oben geschrieben die, die für die Sicherheit wichtig sind und natürlich auch für Euer Familienleben. Medienzeiten begrenzen, Zimmer aufräumen u.ä. würde ich zunächst unter Vorbehalt. Zwischen nonstop am Handy und einer Stunde pro Tag (wie bei uns) ist ja noch eine Menge Luft.

Ich hoffe, das hilft Euch etwas weiter zur Orientierung und wünsche Euch- vor allem Deiner Nichte- alles Gute und ganz viel Kraft!

Hallo, oh das tut mir leid für euch. Ich wünsche euch viel Kraft bei diesem Weg.

Ich kann dir von meinem 11jährigen Sohn berichten:

1. Dürfen eure Kinder auch in der Woche Computerspiele spielen?

Vor 2 Wochen durfte er damit starten. Meine Erklärung: der Kinderarzt hält Spiele für sinnvoller als TV, also auf Alternative achten (Buch wäre natürlich schöner). Aber er darf nur abends spielen und geht immerhin 3-4x in der Woche zum Sport vorher.


2. Wie lange dürfen sie ihr Handy am Tag nutzen

Leider viel zu lang, da mag ich gar nicht drüber nachdenken. Er muss es abends (20:30 uhr) bei mir abgeben, WE länger.

3. Wie lange dürfen sie in der Woche und am Wochenende ausgehen? Wisst ihr dann immer wo sie sind? Ist eine Handyortung zu viel?

Natürlich weiß ich immer wo er ist!! Habe auch eine Fürsorgepflicht. Naja, okay muss schon relativieren. Wenn er auf dem Bolzplatz war, kann es sein dass sie noch zum Eisladen gehen oder sowas und ich das erst später erfahre. Aber das sind kurze Umwege, bei längeren oder wenn er irgendwo zu jemanden nach Haus will, werde ich angerufen.
Ausgehen ist nur am WE und wochentags muss er Hause um 18 Uhr zu Hause sein. Einzelne Ausnahmen wenn ich die Familie kenne und weiß dass er dort zu Hause ist.
Handyortung ja, hat nur Vorteile.

4. Dürfen sie schon selbstständig mit Bus in die Nachbarstadt?

Das wäre bei uns zu weit. Er fährt in die nächsten Stadtteile, aber auch nur bei sinnvollen Gründen. Nicht zum rumhängen. Mein 13 jähriger fing dies Jahr an, etwas weiter zu fahren für Unternehmungen.

5. Helfen sie ein wenig im Haushalt?

Ja. Obwohl natürlich immer gemeckert wird. Nichts festes aber ich binde sie immer nach Zeit ein.

6. Ist es zu viel verlangt, das sie ihr Zimmer selber ordentlich hält? Also Fenster putzen, Staub wischen mache ich. Aber sie soll ihre Wäsche in den Schrank räumen, auch Mal selber Durchsauen?

Absoluter Standard. Wann sollen sie sonst starten. Klappt ihr aber auch nicht prima.

7. Thema Hobby.

Meine Jungs spielen jahrelang mehrfach die Woche Fußball im Verein. Gott sei Dank! Dadurch haben sie Bewegung, frische Lust und so weiter. Dann kann man auch mal wieder zocken…
Und am WE sind sie ebenfalls ausgeglichen und abgelenkt vom rumhängen weil sie entweder ein Spiel haben oder sich zum Spaß zum kicken treffen. Das wird dann mit Döner essen oder anderes kombiniert.

Liebe Grüße

Zum Thema Ortung:
Wir haben im Einverständnis mit allen (Eltern und 15jähriger Tochter) gegenseitig eine Handyortung. Weniger aus Sicherheitsaspekt als aus Praktikabilität. So weiß ich, wenn ich meine Tochter abholen muss immer wo sie ist. Bei Rückkehr von Klassenfahrten, Vereinsspielen oder sonstigen Aktivitäten kann ich daher besser planen mit Abholen, Essen etc. Sie selbst sieht auch wo ich bin. Bisher fühlt sich keiner von uns überwacht, sondern sieht eher den Nutzen

Sehr gute Fragen. Von uns (Kind ist 12):

1. Dürfen eure Kinder auch in der Woche Computerspiele spielen?
-> hat sie wenig Interesse dran. Wenn ja, würde ich das in die Gesamtmedienzeit einrechnen. Also ja, ich würde es erlauben, aber zeitlich begrenzt

2. Wie lange dürfen sie ihr Handy am Tag nutzen
-> Bei uns unbegrenzt, allerdings sind viele Apps per Family Link limitiert. Am Handy zocken ist also nur begrenzt möglich. Youtube ist komplett gesperrt. Mit Freunden chatten darf sie, tut sie aber nur begrenzt

3. Wie lange dürfen sie in der Woche und am Wochenende ausgehen? Wisst ihr dann immer wo sie sind? Ist eine Handyortung zu viel?
-> Unter der Woche 18:00 Uhr. Im Sommer mal etwas länger, wenn es in der Nachbarschaft ist. Und ja, ich weiß immer, wo sie ist. Definitiv. Natürlich mit kleinen Schwankungen.
Wir nutzen Handyortung mit ihrem Einverständnis, über Family Link.

4. Dürfen sie schon selbstständig mit Bus in die Nachbarstadt?
-> die Frage stellt sich hier nicht. Kommt sicher drauf an, wie weit der weg ist und so. Wenn sie ein selbständiger Typ ist, darf sie. Hier aber wieder mit Handy und Handyortung.

5. Helfen sie ein wenig im Haushalt?
-> Leider nein. Würde ich aber gut finden. Eigenes Zimmer aufräumen ist aber natürlich zu erwarten. Teller zur Spüle bringen. Mal den Tisch decken. Sowas ja. Aber nicht saugen oder so.

6. Ist es zu viel verlangt, das sie ihr Zimmer selber ordentlich hält? Also Fenster putzen, Staub wischen mache ich. Aber sie soll ihre Wäsche in den Schrank räumen, auch Mal selber Durchsauen?
-> Siehe Frage 5. Wäsche in den Schrank räumen sollte sie langsam lernen. Saugen muss sie nicht.

7. Thema Hobby.
-> Ja, unbedingt. Meine geht zum Hip Hop Tanzen, seit sie etwa 10 ist. Macht ihr viel Spaß. Sie geht auch zum Volleyball. Ist halt leichter, wenn sie wen kennt, der auch hingeht. Aber ich finde sowas toll und wichtig. Auch um Leute außerhalb der Klasse kennenzulernen.

Unser Sohn wird im Oktober erst 10, aber ich versuche es trotzdem 😊

Handyzeiten/ Computerspielen: Unser Sohn spielt in der Woche kaum bis garnicht, da er noch viel mit Freunden unterwegs ist. Ich würde es erstmal beobachten wieviel sie Medien nutzt und dann entscheiden.

Wir wohnen auf dem Dorf unsre Kinder sind immer sehr viel alleine unterwegs und teilweise wissen wir nicht wo die sind, aber mit wem. In der Woche müssten alle 18/18:30 Uhr zum Essen Hause sein (ist leider die einzige Mahlzeit die wir alle zusammen sitzen können). Wochenende und Ferien darf der 9 Jährige immer nochmal raus und wird dann bei Freunden abgeholt (zumindest akuell noch in der dunklen Jahreszeit).

Haushalt: Tischdecken, Tisch räumen, Spühlmaschine ein/ausräumen (haben wir feste Tage für alle Kinder)

Zimmer: einmal die Woche muss das Zimmer komplett aufräumen geräumt werden, mit Säugen, Staubwischen, Wäsche in den HWR bringen. Unserem Sohn legen wir seit 3 Monaten die sauber Wäsche ins Zimmer und er muss sie in den Schrank legen. Sachen aussortiert machen wir zusammen und werden es bestimmt noch lange machen😊🙈

Hobby: frag sie und sie soll einfach mal was ausprobieren. Viele Jugendliche hören mit den Hobbys auf, aber zwingen würde ich die auch nicht. Unser Sohn schwimmt akuell im Verein und spielt Tennis.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr es gut meistert. Habt ihr Psychologischehilfe, damit deine Nicht es verarbeiten kann?

Ich selbst hatte in vieler Hinsicht als Kind auch wenig bis keine Struktur, und wäre das von jetzt und gleich anders geworden, weia...

Ich würde due neuen Regeln mit ihr gemeinsam besprechen und aushandeln, mir aber VORHER gute Argumente überlegen, warum sie zb nicht nachts Schulaufgaben machen, tonnenweise Schokolade essen und den ganzen Tag Fernsehen darf.

Übrigens, Respekt für deinen Mut, deine Nichte aufzunehmen, zumal sie ja kein Baby mehr ist.

Und euch allen viel Kraft bei der Verarbeitung des Verlustes!