1. Klasse/ Sohn stört Unterricht

Mein Sohn ist in der 1. Klasse. Es gab von Anfang an leider Probleme.
Erst hat er nix in der Schule geschafft und ist sehr oft rum gelaufen. Jetzt macht er zwar etwas, aber leider stört er den Unterricht indem er öfter rum läuft und andere stört.
Wir machen jetzt schon Reflexintegration. Bei der Schulpsychologin waren wir auch schon. Er kann manches überdurchschnittlich, als wir fragten ob wir einen IQ Test machen sollten, sagte sie das es nicht nötig sei.
Die Lehrerin möchte eine Integrationshilfe. Ich würde aber lieber meinem Sohn noch Zeit lassen. Auch sprach sie davon, daß er zur Not die Schule wechseln muss. Das wäre ja schrecklich für ihn.
Er kann den Stoff, liegt im 1-2er Bereich, wenn es Noten geben würde.
Aber wie bekomme ich ihn dazu, dass er in der Schule sitzen bleibt und kein Kind stört?
Was kann ich tun?
Habt ihr Rat für mich.

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Darf ich fragen, warum euch das nicht im Vorfeld aufgefallen ist, dass das Kind nicht stillsitzen kann oder will? Man kann als Eltern doch nicht immer alles auf sich zukommen lassen und dann, wenn es zu spät ist, sollen halt andere sehen, wie sie mit dem Problem klarkommen…
Was für „Zeit lassen“ überhaupt? Er ist JETZT in der Schule und muss JETZT funktionieren, nicht irgendwann mal! Andere Kinder haben JETZT ein Recht darauf, dass sie in Ruhe was lernen können und nicht erst in einem halben Jahr oder in 9 Monaten. JETZT!

Weißt du, du schiebst das Problem ganz schön auf die Lehrerin! Sie möchte eine Integrationshilfe als Entlastung und sagst einfach „nö, braucht‘s nicht“… Ja DU stehst doch nicht in der Klasse alleine mit 30 Kindern und sollst denen was bei bringen, sie hat doch das Problem.
Da du ja nicht mithelfen willst, denke ich es ist auch besser für alle anderen, wenn sie deinen Sohn alsbald der Schule verweisen und er in eine Schule kommt, wo er hingehört!

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Sehe ich genau so.

Hier darf man nicht nur das eigene Kind betrachten, sondern muss auch sehen, wie negativ das für die anderen Kinder ist.

Würde der Titel lauten „ein Kind in der Klasse meines Kindes lenkt alle ab und stört ständig“ sähen die Antworten hier anders aus.

Das Angebot mit der i-Kraft ist super lieb und sicherlich von der Lehrerin durchdacht. Das Kind wird ganz bestimmt keinen Schaden davon nehmen, sondern dazu lernen.

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Du bist ja lustig. Das widerspricht komplett den derzeitigen Bedingungen und Vorstellungen: je bunter (sprich: heterogener) eine Klasse umso besser für alle! Kinder.
Funktionieren muss und soll da kein Kind. Gibst du diese Ratschläge auch allen anderen Eltern, z.b. denen mit Inklusionskindern (Down-Kids, Autisten,...)

Sollen die alle möglichst vor der Schule "funktionieren"? Oder nur die "Regelkinder"?
Und wer ist das überhaupt?
Nein, nein, du hast den Inklusionsgedanken nicht begriffen.

Ob das alles von einer LK (so sie denn ausgebildete LK ist, wir haben ja viele, viele Seiteneinsteiger, Quereinsteiger, LovLs und anderes nicht lehramtsmäßig ausgebildetes Personal an den Schulen) so zu stemmen ist, scheint andererseits niemanden zu interessieren.

Ich gebe dir aber Recht: falls Unterforderung die Ursache des Störens ist - und das kommt vor, vor allem bei den Jungs - würde ich alles versuchen ein entsprechendes Setting zu finden, sprich: eine sehr anspruchsvolle GS.

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Und warum darf ihn dabei keine I-Kraft unterstützen? Das wäre allen anderen die er stört ja und der Lehrerin nur fair. Wenn sich sein Verhalten bessert kann er ja alleine … und vor allem würde es ihm helfen und sowas wie ein schulwechsel finde ich tausendmal schlimmer als eine I-Kraft. Arbeite bitte mit der Schule zusammen. Warum soll es plötzlich von alleine besser werden wenn es das fast das ganze Schuljahr bisher nicht so ist dass es akzeptabel für die Lehrerin ist.

Bearbeitet von tigermum
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Warum läuft er denn rum? Wann genau tritt das Verhalten auf? Immer in derselben oder in verschiedenen Situationen? Was sind die Konsequenzen? Will er nicht sitzen bleiben? Kann er es nicht? Versteht er die Notwendigkeit nicht? Wurden die Standards schon durchprobiert (Verstärkersystem...)? Hat er sonst noch Auffälligkeiten? I-Kraft ist ja nice, aber das ist die ultima ratio. Dafür gibt's kein Geld, solange nicht wirklich Not am Kind ist.

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Er meint ihm wäre zu langweilig. Aber deine Fragen sind super. Da werde ich nochmal nachhaken.
Vielen Dank

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Und diese "Not am Kind" bräuchte einen Namen. Also eine Diagnose, die anhand von TEsts und Untersuchungen festgestellt wird.

TE:
Ich hätte dir auch empfohlen, ihn mal testen zu lassen, denn diese Unruhe kann vieles sein: AD(H)S, Hochbegabung, Sozialkomptenz . . . nach der Testung hast du eine Diagnose. Dann weißt du besser, was los ist und deinem Sohn kann geholfen werden.

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Was sagt er denn selbst dazu? Und wieso möchtest du keine I-Kraft haben? Langweilt er sich? Wie hat er sich in der Kita verhalten?

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Ich habe Angst das er seine Selbstständigkeit verliert. Im Kindergarten mochte er den Stuhlkreis schon nicht. Das ruhige Sitzen.
Er sagt das er keine Lust hat die Aufgaben zu machen. Wäre alles einfach

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Für mich hört sich das ehrlich gesagt so an als würde dein Kind eben nicht in das 08/15 Schema passen. Eine Einzelbetreuung wie eine I-Kraft, wäre da doch eigentlich genau das richtige. Die macht ja nicht die Hausaufgaben oder trägt die Tasche, sondern sorgt dafür, dass er auf seinem Platz sitzen bleibt und macht ggf. weiterrführende, differenzieren Aufgaben. Auf ADHS testen würde ich aber trotzdem.

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Ich bin über manche Lehrkräfte immer wieder überrascht. Fortbildung sag ich da nur. Kinder die dauerhaft nicht stillsitzen können aber den Interlekt besitzen sollen die Schule wechseln und eine I-Kraft bekommen? Geht’s noch?

Mein Sohn war auch ein rumläufer. Auch ihm war langweilig. Es wurde in der zweiten Klasse besser. Er brauchte das zum Denken und nicht wegzudriften. Und auch heute noch brauch er Bewegung. Er hat ads ohne h.
Ein anderes Kind mit adhs in der
Klasse war genauso. Beide Kinder mit normal hohen oder höheren iq.

Beide Kinder haben aber eine tolle
Lehrerin! Eine Lehrerin die den Beruf liebt und selbst ausbildet. Sie ist darauf eingegangen und hat beide nicht abgestempelt. Bewegung wird eingebaut und natürlich bekommen beide etwas in die Hand, was keinen Krach macht, aber die Unruhe abnimmt. Bspw. Mein Sohn hat einen Stressball der nicht rollt oder so ein mit Körners gefülltes Stofftier. Beide nutzen Kopfhörer um sich abzuschotten wenn sie Aufgaben machen, da beide extrem Reizoffen sind.

Was du tun kannst? Privat Hilfe suchen. Also der Weg führt zum Kinderarzt, kinderpsychiater mit iq Testung und Ergotherapie. Vielleicht ist er auch extrem unterfordert und könnte noch viel mehr leisten. Gib ihm was mit für die Hände zum Spielen im Unterricht. Er muss seinen Bewegungsdrang umleiten lernen, damit er sitzen kann. Ergotherapie ist ein guter Anfang.


Die heutigen Schulen sind leider nicht für diese Kinder gemacht. Ideenreiche Lehrkräfte sind da ein Segen.

Vielleicht ist er aber noch nicht richtig angekommen. Auch das darf nicht vergessen. Daher ist das erste Jahr ja eigentlich noch relativ locker.

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Ich danke dir für deine Antwort.
Werde mich darum kümmern.
Eins habe ich vergessen zu erwähnen. Das in dieser Schule 1.-4. Klasse in einem Raum sind. Das macht das vielleicht noch was schwieriger.

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Da verstehe ich nicht da das Konzept mit einer Lehrkraft funktionieren soll. 1+2 Klasse zusammen ist ja okay, aber 1-4 da kann man nicht jedem Kind gerecht werden...wie ist denn die Klassenstärke?

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Aufstehen, raumlaufen, die anderen Kinder stören ist für die Lehrerin und die anderen Kinder sehr anstrengend.
Du wirst wissen, dass die Situation in den Schulen (volle Klassen, zu wenig Lehrkräfte, Inklusion, etc.) alles andere als günstig ist.

Ich würde mir zuerst mal das Thema Unterforderung anschauen. Er findet den Unterricht langweilig. Wenn es einen gemeinsamen Unterricht von Klasse 1 bis 4 gibt, sollte der Unterricht ja sehr differenziert sein. Wird mit Wochenplänen gearbeitet? Gibt es differenzierte Materialien? Nimmt er sich die schweren Arbeitsblätter? Wenn nein, warum nicht?

Hast du schon mal überprüft, wie weit er in den einzelnen Fächern (Lesen, Schreiben, Rechnen) ist? Ich habe z.b. einem meiner Kinder mal so Lückhefte mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden aus verschiedenen Schuljahren gegeben, da die Lehrerin keine Unterforderung erkennen konnte. Dabei ist mir aufgefallen, wie still und konzentriert mein Kind bei höheren Anforderungen sein konnte. Sonst war er auch eher etwas hibbelig. Danach hat er dann differenziertes Material bekommen bzw. später eine Klasse übersprungen.

Versuch die Lehrerin ins Boot zu holen, sie kann ihm doch schwieriger es Material geben.

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Ich würde mich an deiner Stelle an ein Begabungsinstitut oder vergleichbar wenden und privat einen IQ-Test durchführen.
Dem Kind ist langweilig, es stört, steht dennoch 1 bis 2. Da wäre ein IQ-Test angebracht.

Bearbeitet von schokofrosch
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Vielleicht ein Stehplatz? Wo er bei bedarf sich hinsetzten kann?
Ich habe auch paar Kinder, die nicht still sitzen können. Die dürfen dann auch mal kurz raus, Beine bewegen und zurück.

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Ich bin verwirrt.
Du suchst hier nach Hilfe für dein Kind, und so wie es sich liest auch ziemlich dringend, lehnst aber die wirklich beste Lösung ab und willst noch warten ? Warten auf was ? Bis die Lehrerin so richtig brass auf dein Kind hat ? Warten darauf, dass ernalle anderen Kindern so sehr auf den Nerv geht, bis die fies zu ihm werden ?

Als denkender Mensch sollst dir klar sein, dass es hier keine „Schalter um Lösung“ geben kann.
Wenn Du wirklich Hilfe haben willst, dann beantrage eine Schulbegleitung für dein Kind.

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Nicht nur die Lehrerin sondern auch die anderen Eltern und Kinder.

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Niemand kann einfach eine Schulbegleitung "anfordern".
Ganz abgesehen davon, dass es schwierig ist, Personal dafür zu finden, müsste erst mal eine Diagnostik gemacht werden.
Darüber hinaus werden in vielen BL für emsoz-Kinder (umgangssprachlich: erhaltensauffällig) keine Schulbegleitung gewährt). In dem Fall kann man das dann gerne selbst finanzieren, so man jemand Geeigneten findet.

Die Vorstellung von vielen Menschen bzgl. Schulbegleitung ist etwas naiv.
Möglicherweise möchte die Lehrerin verklausuliert ein AOSF Verfahren einleiten. Dazu muss sie jedoch die Eltern ins Boot holen, weil's ohne deren Einwilligung nicht geht.

Das würde ich mir im vorliegenden Fall jedoch sehr gut überlegen. Außerdem dürfte das Kind bis zum Abschluss des aufwändigen Verfahrens die GS längst verlassen haben.

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