Schule äußert Bedenken

Hallo
Mein Sohn wird im Juli 6 Jahre alt, und soll im September eingeschult werden. Zum Verständnis er ist in Hessen ein sog. Kann-Kind, weil er 7 Tage über dem Stichtag Geburtstag hat.
In Abstimmung mit der Kita haben wir ihn aber letztes Jahr zum Vorschulprogramm angemeldet um ihm 2023 einschulen zu lassen. Seit dem macht er dort mit, fühlt sich als Schulkind, freut sich auf die Schule und hat bereits einen Schulranzen gekauft, Schultüte ausgesucht und auch die Deko für seine Torte haben wir nun bestellt. Jetzt war bei uns am 17.05. ein Diagnostik Tag, da gehen die Kinder 2 Stunden in die Schule und machen dort Probeunterricht. Er freute sich, hatte Spaß dort, ging ohne Probleme mit der Lehrerin mit, während andere sich an die Beine ihre Mamas klammerten und kam auch freudig raus, mit der Aussage "Mama da will ich jetzt nur noch hin".

Nun kam gestern die Ansage vom Kindergarten, die Schule hätte Bedenken für die Einschulung und wir müssten nochmal zum Gespräch. Er hätte zu Beginn nicht richtig mitmachen wollen, weil er Angst hatte er schafft das nicht oder kann das nicht, aber nachdem die Leherin mit ihm gesprochen hatte, hat er dann alles mitgemacht und war auch voll dabei. Die Erzieherin meinte dass das auch so als in den Vorschulgruppen so wäre, und nun hat die Schule bedenken , weil ja die Lehrerin keine Zeit hätte ihn jedes Mal an die Hand zu nehmen und zu bitten zu beginnen.

So ich warte nun auf das Gespräch. Ich weiß aber dass für unseren kleinen eine Welt zusammen brechen würde, wenn er nicht in die Schule kommen würde. Seine ganzen Freunde aus der Kita werden dieses Jahr eingeschult, er würde also zum zweiten Mal alle seine Freunde verlieren (sind 2020 umgezogen und da musste er schon alle seine Kita Freunde zurücklassen) und dazu kommt dass er kognitiv so weit ist, dass er sich in der Kita nur langweilen würde, und er auch sagt er möchte da nicht mehr hin. Er wäre dann auch mit Abstand der älteste in der Kita, der nächste der dann 6 werden würde, wäre Januar 2024.

Hatte jemand schon mal so einen Fall? Uns wurde gesagt, dass die Schule das letzte Wort hat. Aber wir kennen doch unser Kind am besten.

Danke und viele Grüße
Steffi

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Tatsächlich habe ich bei beiden Kindern lernen müssen, dass wir Eltern unsere Kinder was Schule betrifft eben nicht am Besten kennen.

Meine vorlaute, laute Granate, die zuhause umtriebig, schnell und schlagfertig ist, -- -ist in der Schule zurückhaltend und sagt nix und so schüchtern, dass es extrem negativ auffällt in der Mitarbeit, Gruppenbildung usw....
Ausserdem fällt ihr dort vieles schwer, was ich mir vom Eindruck zuhause niemals vorstellen konnte.
Auch die Beurteilung vom Sohn war seitens der Lehrer 4.Klasse anders, als meine Wahrnehmung und später hat es auch dort herausgestellt, dass die ihn besser und richtiger eingeschätzt hatten.

KiGa-Freunde sind da erstmal zweitrangig. -- die Frage ist, ob er dem jetzt gewachsen ist und vor allen Dingen auch später: früh eingeschulte haben es die ganze Schul-Laufbahn immer schwerer in ganz vielen Teilbereichen (zumindest in meinem Umfeld war das so). - Der kleinste zu sein, - der langsamste, -- usw..: das muss man erstmal aushalten können. -- Richtig für was schaffen müssen, wo es den älteren nur so zufliegt, muss man auch wollen, - und zwar nicht nur in der 1. KLasse, -- sondern auch später. Hinzu kommt der imense Unterschied in der Pubertät.
Okay: Dein Kind ist jetzt nicht soooo früh, wie manch andere Kann-Kinder. - Trotzdem: wenn ein Lehrer Bedenken äussert, würde ich ihn ernst nehmen bzw. auch dem Rat der Kindergarten-Betreuer mehr Gewicht zumessen, als Deiner Mama-Brillen-Beurteilung.

Meine Tochter wurde am Einschulungstag 6 - Septemberkind. - Sie hatte es immer schwerer als die anderen. Ein Jahr später wäre das nicht so gewesen. Auch ich habe nicht auf die Lehrerbedenken gehört weil ich sie anders eingeschätzt hatte. End vom Lied: sie ist jetzt vom Gym. wieder runter auf die Realschule. --- Die Lehrer haben halt doch öfter mal recht, auch wenn Mama da andere Sachen sieht.

Bearbeitet von tr357
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"früh eingeschulte haben es die ganze Schul-Laufbahn immer schwerer in ganz vielen Teilbereichen (zumindest in meinem Umfeld war das so). - Der kleinste zu sein, - der langsamste, -- usw..: das muss man erstmal aushalten können."

Das kann ich zu 100% bestätigen. Ich selbst war ein Kannkind und vom Wissensstand her mehr als geeignet, ich bin dann als Kannkind eingeschult worden, so richtig in der Schule "angekommen", bin ich est ab der 6. Klasse und das auch nur weil ich die Klasse freiwillig wiederholt habe.

In der Grundschulklasse meines Kindes, waren, laut Klassenlehrerin damals, die Kannkinder tatsächlich erst ab Mitte 2. Klasse so weit, dass man den Eindruck hatte, sie sind Schulreif. Es ging noch nicht mal darum, ob sie dem Unterricht folgen konnten, es ging eher um den ganzen Rest.

Jetzt auf dem Gymnasium hat mein Sohn einen Mitschüler, der in der Grundschule eine Klasse übersprungen hat, auch das merkt man. Er ist insgesamt kindlicher als die anderen Klassenkameraden, macht mehr Unsinn auf ihn muss man mehr achten.

Allein schon wegen meiner eigenen Erfahrung, war ich mir sicher, dass ich mein Kind nicht früher in die Schule schicken würde, was Aufgrund seines Geburtstags, zum Glück, auch nicht möglich gewesen wäre.

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Nur mal so eine Überlegung:

Wie sieht es denn mit der Klassengröße aus? Vielleicht sind die Bedenken nur vorgeschoben, um die Klassen klein zu halten? Für mich klingt das ziemlich engstirnig seitens der Schule, hier an den 7 Tagen festzuhalten.

Du hast ja im Beitrag ziemlich sachlich argumentiert, was für die Einschulung spricht. So würde ich auch in dem Gespräch argumentieren, im Vordergrund steht das Wohl des Kindes, ein weiteres sinnfreies Jahr in der Kita wird dem nicht gerecht.

Es wird sicher mehrere Kinder geben, die nicht mitmachen und von der Lehrerin angeleitet werden müssen, die müssen die aufnehmen, bei deinem Sohn haben sie ja noch eine Hintertür, ihn zurückzustellen. Ich sehe das Problem in der Organisation, nicht bei Deinem Sohn ...

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Dieses Jahr kommen sehr viele Kinder in die 1. Klasse. Aus unserer Kita sind es alleine 22 Kinder. Und die Schule wird 5 erste Klassen öffnen müssen. Ich dachte auch schon daran, dass es eher vorgeschoben ist.

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Das was dein Kind nicht konnte ist eins der wichtigsten Dinge der Schulfähigkeit.
Es ist z. B nicht wichtig ob es rechnen oder lesen kann sondern die emotionalen Dinge sind extrem wichtig.

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ich würde dem Kind das Jahr Vorschulzeit noch lassen; er wird der jüngste in der Klasse sein, das ist nicht toll für ein Kind

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"er wird der jüngste in der Klasse sein, das ist nicht toll für ein Kind"

Meine Tochter war die jüngste in der Klasse (allerdings ein spätes Muss-Kind). Sie hatte damit am wenigsten Probleme. Sozial und emotional war sie zwar nicht so gefestigt, wie die spät eingeschulten Kinder, aber sie hat die Grundschule völlig problemlos durchlaufen, geht jetzt in die 8. Klasse aufs Gymnasium. Ein Kind muss das jüngste sein, aber für die Kinder ist das i.d.R. kein großes Problem.

LG

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Hallo,

ich kann Dir von uns berichten. Zwar anderes Bundesland aber das ist erstmal zweitrangig. Mein Sohn ebenfalls 25 Tage über Stichtag. Er ist in allem weit gewesen, fachlich und emotional. Kita und Gesundheitsamt sagten, er kann eingeschult werden und TROTZDEM haben wir Eltern ihm noch ein Jahr Kind sein lassen, obwohl alle seine Kitafreunde zur Schule kamen. Er ist dann zwei Jahre zur Vorschule gegangen und was soll ich sagen, es war eine goldrichtige Entscheidung. Inzwischen kommt er im Sommer in die 2. Klasse. Ist klassenbester und Schülersprecher bereits. Auch mein Sohn wollte übrigens unbedingt zur Schule und war dann doch sehr geknickt. Und jetzt sagt er selber, es war gut so. Das eine Jahr, gibt Kindern ganz viel. Lass Deinen Sohn noch ein Jahr Vorschule machen und Du wirst sehen, es ist gut so. Mal einfach zu Hause lassen, ist nicht mehr drin. Für die Kinder ist es erstmal ganz viel Druck und mit diesem wird er in einem Jahr - als nicht Jüngster - besser umgehen können.

LG

Bearbeitet von wirzusammen1015
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Das Problem ist, dass er dann so wie ich es in der Kita richtig verstanden habe, das Vorschulprogramm nicht nochmal durchlaufen darf. Und er würde dann einfach am normalen Kita Alltag teilnehmen, und ich vermute dann eher eine Entwicklung zurück als nach vorn.

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Aber er kommt doch dann in eine Gruppe, mit regulären Einschulkindern oder nicht? So das mit denen ja auch Vorschule gemacht wird. Zumindest war das bei uns in der Kita dann so.

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Wenn ich jetzt ehrlich bin, dann klingt es für mich nach krampfhaftem Suchen, um die Zahl der Schulstarter zu reduzieren. Ich vermute sie haben zu viele Kinder.

Die umschriebene Situation, das ist doch nun wirklich keine Ausnahme, wenn die Kinder das erste Mal in die Schule gehen.

Ich würde zusehen, das er eingeschult wird....bin aber sehr neugierig, wie das Gespräch mit der Schule endet.

Was du machen kannst, da habe ich keinen Rat, aber wenn ihr ihn ind er Schule seht, dann verucht das durchzubekommen. Bedenke, das Kiga Freunde nicht als Argumentation zählen. Und geh nicht alleine zum Gespräch.

In NRW müsste dein Kind in die Schule, ohne wenn und aber;-).

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So wie ich es rausgelesen habe braucht er die Hilfe auch in der Vorschule

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Und damit kommt die Erzieherin dann kurioserweise ausgerechnet erst jetzt mit um die Ecke, nachdem das Kidn schon fast ein Jahr in der Vorschulgruppe ist?

Ein Schelm wer böses dabei denkt...wirklich, das stinkt doch zum Himmel.

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Ich würde das Gespräch erstmal abwarten und nicht von dem urteilen, was der Kita gesagt wurde. Vielelicht ergibt sich dann ein ganz anderes Bild. Ich finde es immer ein bisschen erschreckend, wenn gesagt wird, das Kind würde sich in der Kita langweilen. Das wirft kein gutes Bild auf die Kita, finde ich. Ich bin selbst als Redakteurin eine Kita Sendung jede Woche in Kitas und wirklich die meisten, haben ein solches Profil, dass sich da niemand langweilt, egal wie alt (und ab und zu Langeweile) ist ja sogar wichtig. Mein Sohn würde zurückgestellt, ist mittlerweile in der achten Klasse und ich glaube er würde mich heute in seiner Kita (Naturkita) in Garten und Wald genug Beschäftigung finden. ;-) . Eine Schultüte und ein Ranzen kann doch nächstes Jahr genauso gut zum Einsatz kommen. Du schreibst, er wäre riesig enttäuscht, dürfe er nicht in die Schule. Ja, aber auch solche Enttäuschungen gehören zur Entwicklung und fördern die Resilienz, die ein Kind im Schulalltag (und ein Leben lang) braucht. Dein Kind wird die kommenden Jahre gerade in der Schule viele solche Situationen erleben....klar, bei manchen läuft es rund, aber beispielsweise meine Tochter hatte in der Grundschulzeit fünf verschiedene Lehrer, weil eben Schwangerschaften, Wegbewerbungen usw. dazukamen, mehrmals wurde die Klasse gemischt, kam nun am Gymnasium jeweils in Klasse 5 und 6( wegen Sprachfolge) in eine Klasse in der sie niemand kannte und wir als Eltern fanden das beunruhigender als sie ... Ich würde auch tatsächlich bei deinem Sohn schon an später denken. Einer der Jüngsten zu sein ist auch später nicht leicht. Eine gute Freundin meiner Tochter ist sehr jung eingeschult und ständig sagt die Mutter "ja, aber für xy ist das schwierig, sie ist ja doch ein halbes Jahr jünger." "nein , xy darf nicht, weil sie ist ja jünger." Und zwei andere Mädchen, die jung (und in deren Fall auch klein) waren sind von der 6. Klasse in die 5. Klasse zurück ( und sehr glücklich jetzt). Also, ich würde mir erstmal genau anhören, was die Schule meint ....

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Danke für deine Meinung. Klar ich muss das Gespräch abwarten, aber leider ja er langweilt sich wirklich in der Kita. Die sind dort leider maßlos überfordert, ständiger Personalmangel und dann mussten sie gedrungen eine 4 Gruppe eröffnen, weil es zu viele Kinder ohne Platz gibt. Die Kinder machen keine Ausflüge, nichts. Vorschulunterricht muss regelmäßig entfallen... Daher ja ich kenne es auch anders, die Kita meiner großen war wunderbar, ich will nicht sagen, dass die sich dort keine Mühe geben ganz sicher, aber ich bin dort auch im Elternbeirat und wenn ich sehe wie durcheinander und ohne jeglichen Plan die Sitzungen dort ablaufen, da will man einfach nur weg.

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Hallo,
Hessen sieht das mit dem Stichtag etwas lockerer. Hier wird man auch schneller zurückgestellt als in anderen Bundesländern. Das mussten wir auch feststellen. Aber Vorsicht: In Hessen gibt es die Rückstellung in die Vorschule! Das bedeutet, dein Kind wird sehr wohl eingeschult, aber eben nicht in die 1. Klasse, sondern in die Vorschulklasse. Es besucht dann jeden Tag die Schule, hat einen festen Stundenplan und erfüllt bereits seine Schulpflicht. In Hessen wird man nicht unbedingt in den Kindergarten zurückgestellt.

Mein Ältester (heute 17 Jahre) wurde damals in die Vorschulklasse zurückgestellt. Kognitiv war er fit, sozial-emotional haperte es…während des Vorschuljahres bekam er die Autismusdiagnose. Tatsächlich hat die „Extrarunde“ ihm geholfen. Die Vorschulklasse ist der langsame Einstieg in die Schule. Irgendwie eine Mischung von Schul-Wissensvermittlung, Kindergarten und Förderung. Er schreibt gerade die Realschulprüfung und wird, dann weiter Abi machen.

Du schreibst, du kennst dein Kind am besten. Das mag sein. Du kennst dein Kind aber nur JETZT. Du kennst dein Kind auch in seiner bisherigen Entwicklung, unbestritten, aber dir fehlt die Erfahrung, wie sich dein Kind entwickeln wird. Dir fehlt auch die Erfahrung mit Rückstellungen und Einschulungen von Kann-Kindern generell. Ist es nicht wichtiger, dass dein Kind am Ende der Schulzeit erfolgreich ist? Oder ist es dir wichtiger, dass dein Kind irgendwie möglichst zeitig durch die Schulzeit prescht … vollkommen ungeachtet der schulischen Leistungen?

Wenn du gegen die Rückstellung in den Kindergarten bist, dann lass dein Kind in die Vorschule zurückstellen. Dann wird es ebenfalls eingeschult…mit Schultüte und allem, was dazu gehört. Dann gehört dein Kind zu den wenigen Kindern, die 2 Einschulungen erleben dürfen.

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Natürlich zählt die gute Leistung. Und wir haben bereits Erfahrung bei der großen was es eben heißt nicht genug getan zu haben für das eigene Bauchgefühl. Wir haben damals gewusst, sie ist nicht schulreif, doch wurde uns von allen gesagt doch und das ist ein Fehler sie nicht zu schicken usw. Und wir haben nicht genug gekämpft und es war falsch. Sie hat die 2te wiederholt, ist jetzt Klassenbeste in der 3. Klasse mittlerweile und absolut glücklich. Bei unserem Sohn sehe ich ihn einfach nicht mehr im Kindergarten, ja er wird der jüngste sein, aber nicht mit Abstand, sein bester Freund hat gerade paar Tage vor ihm Geburtstag. Wir wollen einfach diesmal nicht schon wieder einen Fehler machen, und diesmal einfach der Schule unsere Bedenken des Ganzen erklären.

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Das Kind der TE wird nicht zurückgestellt sondern soll auf Wunsch der Eltern vorzeitig als Kann Kind eingeschult werden.

Normalerweise wäre es nicht schulpflichtig sondern ein ganz normales Kindergartenkind

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Ich kann verstehen, dass dein Sohn enttäuscht wäre, wenn er nun dieses Jahr nicht eingeschult wird und dass du ihm diese Enttäuschung irgendwie "ersparen" möchtest. Ich finde aber, du schreibst sehr viel darüber was dein Sohn sich wünscht und was er möchte, dass seine Freunde eingeschult werden usw. - meine Tochter ist 4 und sagt auch immer wieder, dass sie eingeschult werden möchte usw. und dennoch ist sie in einigen Punkten natürlich noch nicht schulreif. Das reine "Wollen" reicht halt nicht aus um wirklich schulreif zu sein, das Kind muss gewisse Fähigkeiten besitzen und kognitiv auch soweit sein. U.a. spielt da folgendes mit rein:

-soziale Fähigkeiten
-motorische Fähigkeiten
-Kind muss sich längere Zeit mit einer Sache beschäftigen können
-Kind muss auch "sitzen bleiben" können
-Kind muss sich durchsetzen aber auch mal zurücknehmen können
-Kind soll eine gewisse Selbständigkeit besitzen (hier spielt vielleicht der Punkt rein der bei deinem Sohn angezweifelt wird)
-Kind sollte auch mit Rückschlägen und Kritik umgehen können (hier spielt der Punkt vielleicht auch wieder mit rein)

Abgesehen davon, dass dein Sohn gerne zur Schule möchte und Freunde eingeschult werden: Gibt es noch weitere Gründe? Also wirkliche Gründe wie z.B. dass er sich im KiGa total langweilen würde weil er extrem unterfordert ist (es gibt normalerweise aber auch immer extra Beschäftigungen für die älteren Kids). Langweilt er sich denn jetzt schon? Wie war bisher das "Urteil" des KiGa bei Entwicklugnsgesprächen? Wie steht die Kita zu der Einschulung? WEnn ja, dann würde ich nochmal das Gespäch mit KiGa UND Schule suchen und genau hinterfragen in welchen Punkten die Schulreife angezweifelt wird und dein Sohn bis September daran arbeiten könntet.

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Danke für deine ausführliche Antwort.
Ja ich weiß, ich bin halt einfach sehr vorsichtig, seit wir die falsche Entscheidung für unsere Tochter getroffen haben. Und er äußert den Wunsch schon sehr lange sehr stark nicht mehr in die Kita zu wollen. Und ja er langweilt sich sehr. Er sagt das auch, die Kita sagt immer ja sie würden ihn gern mehr fördern aber ihnen fehlt die Zeit. Im Vorschulunterricht ist er immer einer der am schnellsten fertig ist und auch immer am schnellsten versteht. Ja er muss vielleicht noch etwas an seinem Selbstvertrauen arbeiten, und ja ich sehen, dass das ein Nachteil sein kann. Aber ich denke wie die meisten hier schon geschrieben haben, warte ich das Gespräch mit der Schule ab. Und dann sehen wir wohin es führt. Kognitiv ist er definitiv soweit, emotional soweit auch, ich denke auch nicht, dass alle Kinder die eingeschult werden, in all den Punkten sofort perfekt sind, aber ich verstehe was du meinst, wenn all diese Punkte nicht gegeben sind, dann wird es schwer.

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Das was du als "er möchte halt keinen Babykram machen" abtust heißt in der Schule Verweigerung der Mitarbeit. Selbstverständlich wird in der Schule erwartet, dass die Kinder so reif sind, dass sie selbständig durchgehend ohne Verweigerung, An-die-Hand-nehmen und Gemotze mitarbeiten. Es ist auch nicht so, dass die meisten Kinder in dieser Hinsicht "mal einen Hänger" haben. Die meisten schulpflichtigen Kinder sind so schulreif, dass sie das können. Es sind in jedem Jahrgang eher einige wenige, die diese Reife nicht mitbringen. Das ist für das Kind nicht schön und auch für alle anderen Beteiligten nicht.
Wir erleben oft Kinder, die sich in der Kita sehr "gelangweilt" haben- und es in der Schule auch tun. Weil sie z.B. kein Interesse daran haben, am Tisch feinmotorisch zu arbeiten. Das bedeutete, in der Kita war ihnen Vorschularbeit zu langweilig, in der Schule die Aufgaben zu bearbeiten aber auch. Das gibt dann große Probleme. Ich würde genau ergründen, was genau dein Kind an der Kita so langweilig findet und dann überlegen, ob sich das durch einen verfrühte Einschulung ändern würde.
Ich bin Grundschullehrerin und kann dir nur raten, die Bedenken der Schule ernst zu nehmen.

Bearbeitet von talulah27