Hallo zusammen,
kurz zur Vorgeschichte, Tochter 1 geht in die 7te Klasse einer Realschule. Im letzten Schuljahr hatte sie einen Musiklehrer mit dem sie nicht gut auskam, sie bekam auf ein Vortanzen eine 6 ohne eine Begründung zu bekommen. Hatten es damals so stehen lassen, obwohl ich im Nachhinein denke er hatte sie auf dem Kicker.
So nun kam Tochter 2 dieses Schuljahr in die selbe Schule und bekam in Musik den gleichen Lehrer. Heute in der ersten Stunde, sprach der Lehrer Tochter 2 an ob sie die Schwester sei, dies würde bejaht. Dann äusserte er vor versammelter Klasse von Tochter 2 : " deiner Schwester hab ich im letzten Jahr eine 6 auf ihren Tanz gegeben, mal schauen wie du dich machst". Tochter 2 war das sehr unangenehm, sie fühlt sich unter Druck gesetzt. Tochter 1 war total empört als Tochter 2 ihr das erzählte und fühlt sich bloß gestellt ( kennt viele Kinder aus der Klasse ihrer Schwester).
Mein Mann und ich sind entsetzt über so ein Verhalten und finden das sowas gar nicht geht. Wir stellen uns die Frage, wie geht man richtig damit um, ohne das Tochter 2 Nachteile entstehen? Darf ein Lehrer öffentlich, fremden Kindern Noten von anderen sagen?
Was würdet ihr tun?
Liebe Grüsse
Heute in der Schule .. bräuchte eure Meinung
Also die Aussage vom Lehrer ist natürlich absolut unverschämt, aber ich würde deswegen erstmal kein Fass aufmachen. Besser wäre doch eigentlich wenn Tochter 1 dem Lehrer sagen würde, dass sie das nicht gut findet, wenn er vor einer fremden Klasse ihre Noten rumposaunt.
Ich finde auch, ihr solltet zum vertauenslehrer gehen. Selbst vor 20 Jahren haben unsere Lehrer immer gefragt, ob jemand vor der ganzen Klasse seine Note haben möchte, oder lieber im Einzelgespräch.
Und dann noch einer anderen Klasse, die Note zu erzählen geht gar nicht. Das würde ich auf jedem Fall klar stellen.
Liebe Grüße
Ach Noten fallen wie erwartet unter Datenschutz
Schulnoten werden in einem Dateisystem für die nichtautomatisierte Verarbeitung gespeichert, sie fallen damit unter den Anwendungsbereich der Datenschutz-Grundverordnung (Art. 2 Abs. 1 DS-GVO).30.10.2022
Hi,
ich halte sogar die 6 für nicht angebracht. Wenn sie ernsthaft getanzt hat, hat sie eine Leistung erbracht, somit kann er das Ganze nicht mit einer 6 bewerten. Sein Bewertungsraster wäre mal sehr interessant. Wenn dein Kind jetzt ein sehr verhaltensoriginelles Kind ist und es z.B. zu einem Rondo einen Headbangermetaltanz abgeliefert hat, weil es rumkaspern wollte o.ä., gut, da könnte man die 6 noch pädagogisch begründen, aber dann auch bitte mit Feedbackgespräch mit dem Kind. Ich würde mich da jetzt tatsächlich an die Klassenleitung wenden, denn das sind zwei pädagogisch absolute NoGo-Nummern und ich vermute mal, deine Töchter sind nicht die einzigen, die das abbekommen.
Ich bin immer wieder basserstaunt, welche Arschlöcher sich doch in unserem Berufsstand tummeln dürfen. Unfassbar.
vlg tina
"Ich bin immer wieder basserstaunt, welche Arschlöcher sich doch in unserem Berufsstand tummeln dürfen."
Da gebe ich dir grundsätzlich recht. Ich wundere mich ständig hier bei Urbia über die geschilderten Erlebnisse mit Lehrkräften und kann nur den Kopf schütteln. Ich bin jetzt seit 19 Jahren im Schuldienst und habe so einiges erlebt, aber die Berichte hier toppen meine Erfahrungen aus dem RL. Daher bin ich mir auch nicht immer sicher, inwieweit die Berichte auf dem Stille-Post-Weg kleine Änderungen erfahren. Ich habe in 19 Jahren noch nie eine 6 in Musik in der Sek I vergeben (in der Sek II durchaus schon, dann allerdings in Klausuren). Tanzen und Singen sind tatsächlich sehr sensible Bereiche. Hier haben SuS oft eine Barriere. Ich würde deshalb im Grunde auch nicht von Arbeitsverweigerung sprechen. Aber wir haben bisher immer eine Lösung finden können.
Ganz ehrlich ich hätte mich schon bei der 6 erkundet, wie diese zustande kommt. Denn wenn ein Kind es versucht müsste da min. eine 4 bei rauskommen. Ich hätte mich da schon gemeldet. Ja es ist nur Musik aber es ist Willkür und das darf nicht sein. Hier gibt es auch vorsingen in Musik aber zum einen sehr klare Bewertungskriterien die vorher klar sind und zum andern ist klar dass jedes Kind das singt min. eine 4 bekommt. Außerdem nie vor der ganzen Klasse sondern in kleinen Grüppchen. Und ja vielleicht gibt es manchmal auch einen guten Grund warum das Kind eine 6 hat und erzählt das zu Hause nicht, aber auch dann würde ich es wenn ich es nicht nachvollziehen kann gerne wissen. Auch in Sport, Musik oder Kunst. (Und ich unterstelle nicht dass deine Große eine gerechtfertigte 6 hatte, aber ich finde man muss beide Seiten hören in einem solchen Fall auch um daraus zu lernen).
Zur Tochter 2 das geht noch viel weniger. Gerade Fachlehrer die Fächer mit wenigen Wochenstunden unterrichten, aber auch sonst durch Zufall, haben oft in ihrem
Lehrerleben Geschwisterkinder und er muss sie neutral behandeln. Wendet euch an die Schule entweder Klassenlehrer, schulsozialarbeit oder an die Schulleitung und bittet um einen Termin.
Hey!
Das Verhalten ist absolut nicht ok. Es ist auch nicht ok, einem Kind, das vortanzt, eine schlechtere Note zu geben als einem Kind, das verweigert.
Ich weiß jetzt auch nicht, was du beim Vertrauenslehrer sollst. Es geht um eine dienstliche Beschwerde, die würde ich beim jeweiligen Abteilungsleiter der Stufe platzieren. Wenn es den nicht gibt, beim Beratungslehrer.
Auf einen neuen Lehrer zu drängen ist auch recht sinnlos und wird garantiert nicht erfolgreich sein, weil eine Änderung Auswirkungen auf jegliche Stundenpläne der Schule hätte und man idR Musiklehrer nicht aus dem Hut zaubert.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo zusammen,
Danke für eure zahlreichen Antworten. Mir ging es nicht um die 6, die war abgehackt. Fakt ist das es zahlreiche Beschwerden seitens der Schüler zur Benotung damals gab, über die Beratungslehrer und nichts ist passiert.
Ich habe heute mit beiden Töchtern nochmal gesprochen, die kleine ist total verunsichert und möchte nicht das ich es überhaupt anspreche da sie Angst hat unten durch zu sein. Verstehe aber auch die ältere. Schwierige Situation was ist da richtig und was falsch...
Liebe Grüße
Ich bin selbst Lehrerin und muss oft den Kopf schütteln, wie oft sich hier Eltern unnötig beschweren. In eurer Situation würde ich aber tatsächlich das Gespräch mit der Schulleitung suchen.
Wenn Tochter 1 damals die Leistung verweigert hätte, wäre eine 6 angebracht. Wenn sie getanzt hst, ist es absolute Schikane und rechtlich nicht erlaubt.
Dass er bei Tochter 2 die Note von Tochter 1 allen erzählt (und noch dazu auf die Art) genauso wenig.
Sowas darf einfach nicht „durchgehen“. Kann verstehen, dass Tochter 2 Angst vor Nachteilen hat, aber rein rechtlich muss Notengebung neutral sein. Das ist sie bei ihm definitiv nicht und ich vermute er wird auch Tochter 2 schikanieren, wenn ihr ihm da keinen Riegel vorsetzt.
Auch ich kamm verstehen, dass die jüngere schiss hat darunter zu leiden. Aber ist es nicht total wichtig beiden Kindern zu zeigen, dass ihr hinter ihnen steht und wenn etwas so ungerechten passiert, ihr da eingreift. Ich würde es noch mal mit beiden besprechen. Und klar machen, dass es wichtig ist, wenn man so die Privatsphäre eines anderen Menschen verletzt, es Konsequenzen hat.
Und auch so sieht die jüngere, dass ihr was macht, wenn etwas ungerechten oder schlimmes passiert.
Ich würde es machen, damit auch das nächste mal meine Töchter wieder mir davon erzählen.
Mach doch beiden bitte deutlich, dass ihr jederzeit bereit seid für die beiden zu kämpfen.
Liebe Grüße
Datenschutzvergehen ist keine Kleinigkeit
Der Lehrer hat sich absolut falsch verhalten, seine Befügnisse absolut überschritten und sich als Ignorant geoutet. Soweit Fakt.
Was kann man tun ? Eine ganze Menge, beschweren z.B. bei der Schulleitung oder beim Schulamt und wenn die richtigen Worte fallen, muss auch " ein Verfahren " eingeleitet werden. Und trotzdem wird dieser Lehrer weiter an der Schule unterrichten. Wenn er nicht freiwillig geht.
Was will ich erreichen ? Unterm Strich möchte ich, dass meine Kinder ohne Schaden mit reichlich Wissen einen guten Schulabschluss schaffen.🙂 Und da würde ich ansetzen. Ich würde mit meinem Kind reden, immer wieder, über Stategien mit diesem Menschen, der seine Macht gegen Schwächere ausnutzt, umzugehen. Sozusagen einen Schlachtplan " Musikunterricht" entwerfen. Damit macht man Kinder stark. Es wird immer Arschlöcher geben, die was zu sagen haben und dann da mit geraden Rücken zu stehen, ist jetzt das Lernziel.
Wenn du das so begleitest, wenn du es echt zum immer wiederkehrenden Thema machst, echte Sozialkompetenz zu lernen, bereitest du dein Kind auf das Leben vor. Du bist ja nah dran, du spürst ja, wenn es zu viel wird, du kannst ständig nachsteuern. Außerdem habt ihr dann einen gemeinsamen Feind, das schweißt zusammen. Und so gesehen bereitet Schule dann doch aufs Leben vor.
Nein, das darf der Lehrer nicht machen.
Und ich hätte diese 6 auch nicht stehen lassen.
Eine 6 kommt zur Stande, wenn sie den Tanz verweigert.
Wenn sie schon was vorgetanzt hat und sie es zumindest versucht hat, ohne die Choreografie zu richtig zu kennen, wäre es eine 5. wenn die Choreografie erkennbar war, mindestens eine 4.