Kieferothopäde?

Hallo!

Mein 9jähriger hat oben 3 bleibende Zähne, unten 4 bleibende (Schneidezähne). Alles andere, einschließlich der Eckzähne, sind noch Milchzähne. Es ist auch kein Wackelzahn in Sicht. Die bleibenden 7 Zähne sind schief, da der Platz recht eng ist.

Jetzt schickt uns der Zahnarzt UNBEDUNGT zum Kieferorthopäden. Ich frage mich jetzt, ob es wirklich so eilt? Was soll der Kiefi denn machen, wenn noch so viele Milchzähne drin sind?

Würdet ihr jetzt direkt zum Kieferorthopäden gehen?

Liebe Grüße!

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Ja, dem Rat würde ich in der Tat unbedingt folgen, da man in dem jungen Alter bereits mit der Frühbehandlung beginnen kann, die oft sehr zielführend ist. In eurem Fall die Kiefererweiterung, welche sehr schnell von statten geht, weil der Knochen noch schön weich ist. Meine Tochter war nach 3 Monaten durch mit dem Thema. Die eigentliche KFO-Behandlung beginnt dann in der Tat erst, wenn nahezu alle Bleibenden da sind.

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Ich würde dem Rat auch folgen, aber immer nach dem Motto "Besser zu früh als zu spät"
Den Kiefer aber zu weiten, um Platz zu schaffen, hab ich mir aus verschiedenen Gründen abgewöhnt:
1. Der Unterkiefer kann im vorderen Bereich nicht verbreitert werden - sobald man mit der Stabilisierung aufhört, wird er wieder schmaler (Abstand der Eckzähne voneinander) - ich weiß, dass viele Behandler trotzdem dehnen, mir ist aber die Stabilität wichtig
2. Eine Verbreiterung bringt verhältnismäßig wenig Platz (Faustregel ist 3mm Erweiterung bringen 1mm Platz)
3. Wenn ein Platzmangel herrscht, kann ich i.d.R. auch bei einem 7jährigen schon abschätzen, ob es möglich ist, den Platz durch kieferorthopädische Maßnahmen zu gewinnen oder nicht. Wenn man den Platz eh nicht gewinnen kann, braucht man es auch nicht versuchen. Und wenn man den Platz gewinnen kann, geht das auch im späten Wechselgebiss noch.
4. Wenn man eine Frühbehandlung durchführt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Kind über viele Jahre zumindest nachts eine Spange tragen muss, um das Ergebnis zu stabilisieren. Letztlich sind die Kinder dann u.U. 7-8 Jahr oder noch länger in Behandlung. Das möchte ich keinem Kind zumuten.
5. Ich hab es schon oft erlebt, dass während der Frühbehandlung zwar das Nötigste korrigiert wurde, die Zähne danach soweit gerade waren, dass die gesetzliche Krankenkasse keine Hauptbehandlung mehr bezahlen musste, der Patient bzw. die Eltern aber mit der Stellung noch nicht zufrieden waren. Dann hat letztlich nur die Krankenkasse gewonnen, die natürlich viel Geld gespart hat.

Es gibt aber Fehlstellungen, wo eine Frühbehandlung sehr wichtig ist, um Spätfolgen zu vermeiden. Das kann nur ein Kieferorthopäde beurteilen, weswegen es bei gravierenden Fehlstellungen immer sinnvoll ist, das Kind dort vorzustellen.

LG

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Hallo,
ja, ich würde gehen, es geht ja nur erstmal um eine Beratung.
Und Kieferorthopäde bedeutet ja nicht, dass man sofort eine Zahnspange bekommt, manchmal kann man mit anderen Dingen bereits eine Veränderung im Kiefer vornehmen, selbst wenn noch viele Milchzähne da sind.
Bei unserem Großen kam auch ein bleibender Schneidezahn extrem verdreht raus. Er hat dann für nachts eine Schiene bekommen, die aussah wie so ein Entwöhnungsschnuller. Die hat damals schon gute Vorarbeit geleistet.
LG
Elsa01

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Hi,

ja, ggf. kann man schon etwas Platz schaffen, wobei das auch später noch geht. Im Normalfall fängt die Behandlung erst so ab 12 Jahren an. Richtig arbeiten kann man eh erst, wenn die bleibenden Zähne alle draußen sind.

Allerdings muss die Fehlstellung auch schon recht grob sein, damit die KK das überhaupt noch bezahlt. Meine Ausbildung ist schon 20 Jahre her, damals wurde die Kostenübernahme grade einen KIG nach oben gesetzt. Also eine leichte Zahnfehlstellung wurde da schon nicht mehr bezahlt. Wir hatten ein Mädchen, da war der Eckzahn nach außen gestanden. Sah nicht so schön aus, aber alle anderen Zähne waren in Ordnung, daher hat die KK die Kosten nicht übernommen und die Eltern mussten es selbst zahlen.

Weiß nicht, wie es heute genau ist, da ich nicht mehr in den Beruf arbeite, aber sicher nicht besser geworden :D

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Der KIG wurde 2002 eingeführt, seit dem gab es aber nur noch wenig Änderungen - anfangs eher im Sinne von Verschärfungen, vor ein paar Jahren gab es aber sogar noch eine Verbesserung.
Das mit dem Eckzahnaußenstand kenn ich aber auch.

LG

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Ah, dann war das ja noch ganz neu, ich hab 2003 meine Ausbildung angefangen, kenne es daher nicht anders.
Mein Sohn wird wahrscheinlich auch eine Spange brauchen, er hat das gleiche "Glück" wie ich und kleine Milchzähne, aber sehr große Schneidezähne vor allem die 11, 21. Wir werden demnächst auch mal die Mutter seiner Klassenkameradin aufsuchen, dass sie sich das mal anschauen kann, ob wir ggf. dann auch schon früher anfangen mit einer Erweiterung, dann kommen die Zähne vielleicht gräder raus, wenn schon mehr Platz ist. So meine Hoffnung. Aber mal schaun, was sie dann sagt.

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Bitte hingehen zum Überprüfen.

Mein Sohn hat einen Kreuzbiss, den wir gerade behandeln. Hier wird der Kiefer erweitert.
Diese Behandlung kann man schon in frühen Jahren machen.

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Ich habe auch den Fehler gemacht, dass wir gewartet haben, bis die bleibenden Zähne alle da waren obwohl uns der Zahnarzt schon früh geraten hat, beim KFO vorbeizuschauen.
Ende vom Lied - komplizierte Vorbehandlung, da der Kiefer sehr schmal war und die bleibenden Zähne wenig bis kaum Platz hatten (deshalb auch verschoben) und Spange oben und unten.

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Hallo!

Die Frage ob es so eilt ist relativ. Generell ist keine kieferorthopädische Behandlung so dringend, dass sie nicht ein paar Monate Zeit hat. Aber wenn der Zahnarzt dazu rät, so frühzeitig einen Kieferorthopäden aufzusuchen, würde ich nicht warten, bis alle bleibenden Zähne da sind. Ich würde einen Termin ausmachen (oftmals hat man da schon Wartezeiten - bei mir würdest Du heute einen Termin für Februar bekommen). Ob man dann schon mit der Behandlung anfängt oder nicht, ist ja dann auch noch eine andere Sache. Aber der Kieferorthopäde ist der Einzige, der abschätzen kann, wann der optimale Behandlungsbeginn ist. Und dementsprechend wird er Dir sagen können, wann Du mit Deinem Kind wiederkommen sollst. Oft ist es eben nicht sinnvoll zu warten, bis alle bleibenden Zähne da sind.

LG

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Bevor ihr hingeht unbedingt fals noch nicht vorhanden eine Versicherung abschließen die Kieferorthopädie beinhaltet. Hinterher nicht mehr möglich.

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Hallo,
die Situation war bei meinem Jüngsten ähnlich. Wir waren beim Kieferorthopäden. Er schickte uns erstmal wieder weg und meinte, wir sollen in 6 Monaten nochmal kommen.
Sechs Monate später bekam Söhnchen eine Aktive Platte, die er abends/nachts tragen sollte in den Oberkiefer zum dehnen. Das hat super geklappt. Nach ein paar Monaten war er damit durch. Danach bekam er die Brackets in Ober- und Unterkiefer. Das dauerte knapp 2 Jahre. Danach gab es 3 Retainer. Einer ist fest eingeklebt und der bleibt wohl ziemlich viele Jahre. Die anderen beiden sind herausnehmbar und werden nur nachts getragen.
Das Ergebnis ist Wahnsinn - ganz besonders, weil es ja die Vorher-Nachher Bilder gibt, an denen man wirklich gut vergleichen kann, was passiert ist.
Also inklusive der 1-jährigen kieferorthopädischen Nachbetreuung während der Retainerphase hat das Ganze bei meinem Sohn nur knappe 4 Jahre gedauert.

Was die Versicherung angeht … mein Sohn hatte KIG3. Es war also ohnehin so, dass die Krankenkasse 80% gezahlt hat. Unseren Eigenanteil von 20% haben wir am Ende wiederbekommen. Als Luxus hatten wir nur Mini-Brackets. Muß man dafür eine Versicherung abschließen? Das muss jeder für sich entscheiden. Wir haben es nicht getan. Die Versicherung hätte die Kosten zwar übernommen, aber so eine Versicherung kostet ja auch jeden Monat Geld. Die Kosten der Versicherung kann ich nicht steuerlich absetzen … die Kosten der Spange hingegen schon.

Bearbeitet von kati543
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Hallo, ja auch ich würde dem Rat folgen.

Wir waren sehr froh mit meiner großen beim Kieferorthopäden und sie ist jetzt in 2 Wochen mit gerade mal 15 mit ihrer festen Zahnspange fertig.
Oft läuft es ja so das der Kiefer erstmal geweitet werden muss meist mit ner lockeren zahnspange ca 2 Jahre und bis dahin gibts einige bleibende Zähne mehr.
Meine Tochter hatte beim einsetzen der festen Spange noch 3 Milchzähne die dann nicht mit eingespannt wurden erst wenn der bleibende da war.

Lg