Wir schauen uns in nächster Zeit die weiterführenden Schulen in der Umgebung an. Worauf achtet ihr beim Tag der offenen Tür? Worauf sollte man schauen? Danke für die Hilfe
Tag der offenen Tür worauf achten
Wir haben darauf geachtet, wie die Schüler miteinander umgehen, wie die Lehrer miteinander umgehen, wie auf Fragen reagiert wird, wie die Atmosphäre ist.
Ich finde man merkt ganz gut, ob sich das Lehrpersonal dort gerne einbringt und sich Zeit für Fragen nimmt oder ob man halt " abgefertigt" wird.
Und wie ist es organisiert? Chaos oder nicht? Denn so kann dann auch der Alltag dort sein...
Wir waren dies Jahr bei 2 Gyms zum Tag der offenen Tür
Gym 1 war sehr unorganisiert - und Infos für die Kids für die Musikklasse überschnitten sich mit den Schnupperstd der Fremdsprachen, so dass die Kids nicht beides machen konnten. Und wir Eltern auch nicht, da wir ja mit dem Kind die Räume suchen mussten für die Fremdsprache. Es gab keinen Raumplan- weder als Kopie noch angeschlagen- was bei mehreren Schulgebäuden schon sinnvoll gewesen wäre.
Dann gab es Veranstaltungen mit begrenztem Zugang - wie bspw für Chemie- da war es halt Glück, ob man zusehen konnte oder nicht.
Wir fanden das sehr nervig, dass unser Kind immer nur mit Glück sich was ansehen konnte...- außer Sprachen.
Beim Gym 2 war alles super organisiert - Begrüßung und auf jedem Platz lag eine Laufkarte mit Buchstaben drauf.
Nach der Begrüßung gingen alle mit Buchstabe A zuerst zu Raum c und guckten dort zu. Usw. Jede Gruppe knapp 20 Personen. Unser Sohn konnte alles mitmachen, wenn 1 Raum durch war ging's zu nächsten als Gruppe - es gab für bestimmte Aktionen Stempel auf die Karte. Wer 5 Stempel hatte durfte sich am Ende eine Belohnung holen - 5 er Set Textmarker mit Schullogo.
Es gab überall Wegweiser und Raumpläne und zusätzlich sind dort die Trakte farblich gekennzeichnet - was auch bei der Begrüßung erklärt wurde.
Wir fanden es dort sehr gut.
Unser Sohn war auch nochmal 6 Std dort an einem Schultag schnuppern. Um die Lehrer und den Unterricht schon mal kennenzulernen.
Das würde ich auch immer empfehlen.
Nachschieb:
Bei Gym 1 müsste man den Lehrern hinterher laufen, wenn man was fragen wollte, weil die oft einfach nicht auf dem Infoplatz waren - trotz Ansage vorher bei der Begrüßung. Und selbst dann wurde man ständig unterbrochen - wenn jemand anders vorbei kam und die Lehrkraft die Person kannte. Eigentlich ging der Tag von 14-17.30 Uhr, aber ab 17 Uhr wurde schon ganz viel einfach abgebaut oder halt " hier ist jetzt Schluss" wenn das Kind noch was ausprobieren wollte.
Bei Gym 2 konnte man in der Aula zu jedem Infostand gehen und seine Fragen stellen - bspw zur Tabletnutzung oder zu den Skillz4future Tagen - also alles was sich nicht auf bestimmte Fächer bezog war dort stationiert und es war immer jemand da. Auch noch 10 Minuten vor Schluss😉
Unser Sohn hat sich übrigens für Gym 2 entschieden.
Weil er sich da wohl gefühlt hat.
Obwohl er um 7 Uhr aus dem Haus muss, 1,5 km zu Haltestelle laufen muss, Bus fahren inklusive 1x umsteigen und zur Schule laufen muss.
Wäre er nach Erreichbarkeit gegangen hätte er Gym 1 wählen muss - Fußweg von 5 Minuten.
Aber was nützt die Erreichbarkeit, wenn er sich von der 5-13 dorthin schleppt und sich nicht wohlfühlt?
Er muss dorthin gehen, nicht ich.
Ihm war Gym 1 zu unübersichtlich, zu groß und zu laut. ( 1200 Schüler)
Im übrigen haben sämtliche Erwachsenen das Argument gebracht " wieso fährst du Bus, du wohnst doch um die Ecke"...
Ich frage mich dann immer, ob sie auch 9 Jahre dort arbeiten würden wo sie sich nicht wohlfühlen aber wo sie hin laufen können....ich kenne keinen, der das macht.
Vordergründig interessieren natürlich die fachlichen Angebote der Schule: Mit welcher Fremdsprache wird angefangen, ist die Schule neusprachlich, altsprachlich oder mathematisch-naturwissenschaftlich orientiert? Gibt es spezielle Musik-, Sport-, Theater- oder Kunstangebote? Wie sind die Räumlichkeiten? Ansprechend? Wie ist die technische Ausstattung? Wie sieht der Pausenhof aus? Gibt es eine Mensa, wie sehen die Speisepläne aus? Was wird an AGs angeboten?
Aber fast noch wichtiger ist euer (Eltern und vor allem das Kind) Bauchgefühl. Gefällt euch die Schule? Sind euch die Lehrerinnen und Lehrer, auf die ihr trefft, sympathisch? Habt ihr den Eindruck, die anwesenden Schülerinnen und Schüler und deren Eltern engagieren sich an dem Tag gerne oder scheint es eine lästige Pflicht zu sein? Ihr dürft ruhig einzelne ansprechen und fragen, ob sie sich wohlfühlen und zufrieden sind. Wirkt der Tag gut organisiert oder chaotisch? Schaut euch auch die Toiletten und die Umkleiden in der Sporthalle an!
Unsere Kinder haben sich ihre weiterführende Schule selbst aus drei möglichen ausgesucht (Gott sei Dank beide die gleiche!), und wir sind damit von Anfang bis Abi gut gefahren.
Und zuletzt: Wie käme euer Kind dorthin? Wann fahren Busse? Wie oft müsste umgestiegen werden? Klappt das auch zur zweiten Stunde? Wann muss aufgestanden werden? Wie kommt euer Kind nach Hause, auch wenn der Unterricht nachmittags einmal länger dauert? Fahren dann noch Schulbusse? Gibt es Buspaten für den Anfang?
Viel Spaß an diesen Tagen und ein glückliches Händchen bei der endgültigen Auswahl wünsche ich euch.
Ich denke auch, das Bauchgefühl ist ganz wichtig.
Wie ist der Infotag aufgebaut?
Wirken die Lehrkräfte sympathisch?
Wie ist der Ton?
Bringen sich ältere Schüler/innen mit ein?
Wie wirken die älteren Schüler/innen?
Wie ist das Gebäude / die Umgebung?
Sonst wichtig waren für mich die Zweige (sprachlich / naturwissenschaftlich etc.) und eine gute Erreichbarkeit (Busverbindung / Fahrrad...).
Vorher auf der Homepage schauen, ob die letzte QA vorgestellt wird.
Das Konzept in groben Zügen zu Gemüte führen.
Zu beiden Dingen konkrete Fragen stellen an die LehrerInnen.
Wenn man die Möglichkeit hat SuS fragen, wie so EVA Stunden ablaufen oder wie mit Diskriminierung umgegangen wird.
Was ist QA und EVA? 😅
Qualitätsanalyse und eigenverantwortliches Arbeiten 😉
Hallo,
Die meisten Schulen stellen ihr Konzept schon ausführlich auf ihrer Webseite vor und bieten Infos zum Schulalltag wie Zeitenplan usw. Auch Termine im aktuellen Schuljahr finde ich ganz interessant und wir haben uns da schon vorab informiert und konnten eine Schule aufgrund dessen von vorn herein ausschließen.
Wir haben uns neben der alkgemeinen Begrüßung immer zwei/drei Punkte ausgesucht und die dann mitgemacht. Entscheiden durfte das jeweilige Kind. Komplette Rundgänge mit Programm über mehrere Stunden waren uns zu anstrengend. Irgendwo muss man die ganzen Eindrücke auch verarbeiten und behalten, wenn es denn zur Entscheidung kommt.
Der Schulweg ist ein wichtiger Hinweis: Das muss machbar sein. Unsere Stadt hat aus Kostengründen einen Großteil der Schülertickets gestrichen. Man bekommt nur noch eins, wenn man mehr als 3,5 km bzw. 5 km zur nächsten Schulform braucht. Wählt man nun wegen des Konzepts die Realschule am anderen Ende der Stadt, obwohl gleich zwei Straße weiter auch eine wäre, bekommt man keine Busfahrkarte. Das ist bei mehreren Kindern schon ein Kostenfaktor, denn ein Schülerticket für den Bus kostet für Selbstzahler 65,-€ pro Monat.
Das sind so Sachen, die einem niemand sagt und die wir auch nicht im Absatz bedacht haben. Jetzt wissen wir es ;)
Viele Grüße
lilavogel
Bei uns haben die Schüler das Deutschlandticket … das ist in dem Fall nun deutlich preiswerter, als aktuell die verbilligten Schülertickets.
49€ ist einfach preiswerter als 65€.
Das stimmt, du hast recht. Dann wäre es als Selbstzahler etwas günstiger.
Ich habe definitiv vorsortiert. Wir haben uns dann nur zwei Schulen angeschaut, die in Frage kamen. Ich achte auf Ausstattung und die Laune/den Umgang zwischen Schüler/innen und Lehrkräften.
Schauunterricht zB ist völlig irrelevant.
Das Bauchgefühl des Kindes muss dann auch stimmen, finde ich.
Ausschlusskriterien für mich waren: Langer Schulweg, marodes Gebäude/fehlende Sporthalle, eher leistungsschwache Schülerschaft (kommt natürlich aufs Kind an, wenn das eigene Kind nicht so leistungsstark wäre, wäre mir das wohl egaler), sehr unpassende Ausrichtung fürs Kind.
Wir sind so jeweils gut gefahren. Besser als die, die sich viele Schulen angeschaut haben und dann - vor allem die Kinder- überfordert waren von der Menge.
(Dann, je nach dem, wo man wohnt, muss man natürlich noch etwas Glück haben und den Platz bekommen. Denn nicht überall gibt es genug Gymnasialplätze und nicht überall wird nach Leistung/Zeignissen entschieden.)
Unsere Kriterien sind welches Konzept und welchen Schwerpunkt hat die Schule . Weniger ist für uns mehr eine Schule die bei jedem Projekt mitmischt wäre definitiv raus . Ganz wichtig welchen Eindruck die Schulleitung und die Lehrkräfte machen bzgl. wie gut die Schule organisiert ist , wie das Klima untereinander ist und auch wie das Klientel dort ist . Entfernung ist sicher ein Punkt aber ich schicke meine Kinder nicht auf eine Schule nur weil sie am nächsten ist obwohl anderes nicht passt .
Wir haben neben dem Offensichtlichen (fachliche Ausrichtung, Busanbindung) besonders auf die Schüler und Lehrer an sich, auf die "Atmosphäre", die Stimmung geachtet.
Bei uns standen 3 Schulen zur Wahl und es war erstaunlich, wie unterschiedlich das war.
Schule 1 waren viele obercoole Checker, die miteinander nur in diesem "Fake-Ghetto-Slang" sprachen 🙄 und im Gespräch mit einigen Schülern kam irgendwie in verschiedenen Klassenstufen immer wieder mal die Rede auf Mobbing. Aber sonst sei die Schule ok, die Lehrer sind halt meega ätzend. Auch andere Eltern bestätigten mir, dass der Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Lehrern schwierig war. Diese Schule war also ganz klar raus, obwohl uns das Gebäude und auch die Wahlfächer sehr gut gefallen hätten.
Schule 2 war eine (erschwingliche) Privatschule, allerdings fühlten wir uns da auf den ersten Blick nicht wohl. Gefühlt sehr "altmodische", konservative, "oberlehrerhafte" Lehrkräfte, und sowohl Schüler als auch Eltern wirkten sehr von sich überzeugt. Ja, die Schule hat sehr bekannte ehemalige Schüler, worauf sie sich sehr viel einbilden (wobei der mit Abstand bekannteste ein Schauspieler ist, ob dessen Erfolg unbedingt ausschließlich an seiner Schulbildung lag, kann man hinterfragen). Aber wie gesagt: gefühlt sehr verstaubt, versnobt und vor allem sehr starr. Diskutieren oder mal 5e grade sein lassen gibt es dort anscheinend aus Prinzip nicht. Sohn fühlte sich maximal unwohl, also auch nix.
Schule 3: nach 1 und 2 mit gemischten Gefühlen hin und sowas von positiv überrascht worden: gefühlt vorwiegend echt nette, sympathische, hilfsbereite Schüler, weder so ghetto-cool wie bei 1, noch so konservativ-versnobt wie 2, sondern einfach "normal". Bei einem Physik-Experiment flachsten 2 Oberstufenschüler über ihre Lego-Sammlung- in Schule 1 wär das wahrscheinlich undenkbar gewesen.😅 (mein Sohn liebt Lego und war gleich begeistert). Sehr nette und junge Lehrer, die sich extrem um die Kinder bemühten und ein phantastisches Angebot an Wahlfächern - von Astronomie, Imkern, Golfen, Tennis (zig andere Sportarten), künstlerische Themen über Skateboarden bis hin zu 5 verschiedenen MINT-Angeboten ist alles, was man sich nur vorstellen kann . Natürlich wurde es dann diese Schule - und er ist soo glücklich, dort zu sein.
Jetzt im Nachhinein ist mir bewusst geworden, was mir wirklich wichtig ist, weil es das an der Schule meiner Tochter nicht gibt: Blockunterricht und ein festes Klassenzimmer. Ansonsten sprecht mit den Kindern, die euch rumführen, wie zufrieden sie sind.
Ist das deiner Tochter auch wichtig?
Unsere Kids finden Blockunterricht total blöd.
Der Kurze ist jetzt in der 5 Klasse und freut sich über die Pause nach jeder Std. .
Die Große ist in der 11 und hat jetzt " das Glück" Doppelstd zu haben.
Sie findet es total nervig- besonders bei Arbeiten - wenn die Arbeit nicht für 2 Std konzipiert ist.
Denn dann dürfen sie den Raum nicht verlassen, wenn sie fertig sind - weil der Lehrer ja offiziell 2 Std die Arbeit schreibt.
Ist halt blöd wenn man dann nach 45 Minuten fertig ist und 45 Minuten rumsitzen muss...ohne Handy, weil das wird angegeben.
Sie hat jetzt immer ein Buch dabei...
Wären es normale Std wäre nach 45 Minuten die Pause, sie könnten raus und hätten danach ganz normal das nächste Fach...
Freistd wegen Ausfall sind auch extra nervig - 90 Minuten rumsitzen- wenn HA nicht auf oder fertig -- 45 min sind leichter totzuschlagen
Und ganz ätzend sind Fächer die pro Woche 3 Stündig unterrichtet werden...
Denn dank der " tollen" Doppelstd hat man dann
Woche A 4 Std Englisch
Woche B 2 Std Englisch
Usw weil es ja keine Einzelstd gibt.
Die Große findet das System extrem nervig und ist kein Freund von geraden und ungeraden Wochen und Freistd - sie wäre lieber eher zu Hause.
Aber vorziehen geht ja bei 90 Minuten eher schlecht - und den Lehrer von Woche A in Woche B zu schieben noch schlechter..
Hätte die Große die Wahl sie würde immer 45 Minuten Std wählen.
Denn dann gibt es auch mal Schluss nach der 7 std.- anstatt 4 x die Woche 8 Std und 1x 6 Std.
Ja, das ist ihr jetzt im Nachhinein klar geworden. Es ist enormer Zeitdruck zwischen den Stunden, weil ein neuer Fachraum aufgesucht werden muss. Meinem Sohn macht das nichts aus, für meine Tochter ist es ein ganz entscheidender Stressor. Aber jedes Kind ist halt anders. Unterrichtsausfall, der bei uns leider häufiger vorkommt, könnte so auch besser kompensiert werden.