Die ideale Schule ( des Lebens) ?

Manchmal träume ich so vor mich her und stelle mir einen Lernort vor, zu dem Kinder gerne kommen und viel lernen. Und weil es so schön ist, dürfen auch schon Kindergartenkinder dabei sein.....

Darum die Frage: Wie würde eure ideale Schule sein?

Und: Würdet ihr dafür ( also wenn es diesen Ort gäbe) auf das Kindergeld verzichten?

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"zu dem Kinder gerne kommen"

Welche Kinder? Deine?

Konkretisierend: Ich träume davon nicht, da ich zu sehr Realist bin. Sobald diesen Lernort mehr als ein Kind aufsucht, wird er für mindestens ein Kind nicht mehr ideal sein. Das ganze Leben besteht aus Kompromissen.

Bearbeitet von LiEmNel4
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Ich würde mir wünschen, dass es für alle gleiche Chancen gibt. Wenn man allerdings aufs Kindergeld verzichten müsste, was ja quasi einem Schulgeld gleich käme, wären ärmere benachteiligt. Also DAS wäre eines meiner Ausschlusskriterien.

Bearbeitet von fly-kat
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Japp, würde auf das Geld verzichten. Sofort.

Die Schule wäre auf jeden Fall überwiegend draußen. Ich kriege Tag für Tag Beklemmungen, wenn ich an diesen düsteren Schulgebäuden vorbei komme und mir denke, da soll mein Kind Stunden und Stunden und Stunden drin sitzen müssen 😕

Eine Trennung von Wissensvermittlung und Sozialem. Ich finde das so schlimm, dass man im Jahrgang mit anderen zusammen "lernen" muss, nur weil man zufällig gleich alt ist. Da sitzen dann Mathegenies mit Sportskanonen zusammen, und irgendwie lernt keiner vernünftig nach seinen eigenen Bedürfnissen.

Gleichzeitig ist es die einzige Möglichkeit, soziales Verhalten in der Gruppe zu erleben. Ist ein Kind besonders schlau oder eben nicht ganz so schlau, soll es ne Klasse überspringen oder bleibt eben sitzen - und verliert deshalb sein gesamtes soziales Umfeld 😑 was hat der Wissensstand mit der sozialen Reife zu tun?! Warum kann man das nicht trennen?

Und da du Kindergartenkinder ansprichst. Ich würde auch ehrlich gesagt viel früher starten mit Lesen und Schreiben. Das ist doch das A und O! Warum können Jugendliche heute komplizierte Kurvendiskussionen, aber nicht sinnerfassend lesen 😱 (wenn man Pisa-Studie und Co glaubt) Geht für mich gar nicht! Es wird irgendwie einfach der Stoff durchgezogen, obwohl es schon an der absoluten Basis (LESEN!!!! Und Rechnen) nicht stimmt. Lesen, schreiben, rechnen - das muss meiner Meinung nach als so etwas selbstverständliches wie Zähneputzen behandelt werden. Das muss einfach von klein auf zum Tagesablauf dazugehören!

Für mich absolut unverständlich, wenn ich hier immer lese, bring dem Kind ja nicht Lesen und Schreiben bei vor der Schule, sonst langweilt sich das Kind in der Schule. Hä, wtf? Ist Schule für Bildung da, oder um mein Kind auszubremsen?!

Und für Kinder, die dafür einfach länger brauchen, darf der Stoff nicht einfach weiter gehen. Wer das kleine Einmaleins nicht kann, braucht keine Kurvendiskussion. Dann bleibt man so lange beim Einmaleins bis es sitzt.

Was ich ebenfalls noch nie verstanden habe: Kinder, die langsamer lernen, bleiben kürzer in der Schule. Also 9 Jahre Hauptschule, aber 12/13 fürs Gymnasium. Hä, warum?! Die langsameren brauchen doch eben MEHR Zeit zum lernen!

Nun ja. Das war nur ein Bruchteil meiner Gedanken dazu. Ich denke man sieht daran schon deutlich meine Einstellung zum Schulsystem 😂

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Ich halte nichts vom notensystem, wenn es nach mir ginge, sollten in den Zeugnissen Beurteilungen stehen. Was sagt eine 3 in mathe schon aus? In bruchrechnen gut, aber in Prozentrechnung schlecht?

Dass die Kinder heute schlechter lesen, liegt z. B. Meiner Meinung nach daran, dass sich die kinder so früh mit dem handy beschäftigen. Da werden die kinder früher kurzsichtig.

Zum anderen werden in der Grundschule viel zu viel Dinge nebenbei gelehrt. Dann ist dieses Schreiben nach Gehör eine reine Katastrophe. Der Eine schreibt das Wort "Uhr " Uar, dann Ur, Uahr, . Zu meiner Zeit sind wir als kinder aufgestanden und haben schwungübungen mit dem Finger in die Luft gemacht. Wir mussten noch richtig viel schreiben. Eir hatten nur 3 Fernsehprogramme, und mussten uns sozusagen mit Büchern beschäftigen, um Geschichten zu verstehen.

Ich bin jetzt nicht dafür, im Kita Alltag lesen und schreiben einzuführen. Sollte wirklich erst in der Grundschule geschehen, aber dafür die Basisfächer mehr, lesen schreiben rechnen.

Bearbeitet von Barbara47
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Nun ja, mein Kleiner guckt jetzt grade neben mir auch Sendung mit der Maus 🙊😂

Aber wir haben heute auch schon Buchstaben gekritzelt. Also er gekritzelt und ich nebenbei Buchstaben geschrieben und benannt. Es muss ja nicht "Unterricht" im eigentlichen Sinne sein. Aber diese kleinen Köpfchen saugen doch alles auf wie ein Schwamm. Es muss nur ständig präsent sein. Wir zählen, rechnen, lesen bei jeder Gelegenheit. Ist mir wumpe dass das Kind erst zwei ist und ob ich da irgendeiner Schulpflicht vorgreife. Wenn sein Hirnchen bereit ist, Buchstaben zu begreifen, müssen die längst präsent sein. Überall um ihn herum.

Und heute war er auch schon beim Schwimmkurs. Für körperliche Ertüchtigung war also ebenfalls gesorgt.

Und er hat heute auch schon die Hunde gefüttert und beim Abwasch geholfen.

Er hat sich seine Pause mit ein bisschen Video gucken verdient 😊 und nach der "Mittagspause" geht der Spaß wieder weiter 😊

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Also ich bin weder Freundin von den Montessori-Schule, noch vom bayerischen Schulsystem, wo ich gerade den Druck in der Grundschule beim eigenen Kind erleben.
Ich denke, die Mischung macht’s.
Schule sollte etwas flexibler sein als sie ist, mehr auf einzelne Kinder eingehen, dafür bräuchte man mehr Lehrkräfte. Ich finde eine Lehrkraft für 24 Kinder (GS) oder später 33 Kinder (war bei mir im Gymnasium so) kann nicht einzelnen Kindern, die vielleicht auch ihre Probleme haben, gerecht werden.
Später sollten mehr Themen nah gebracht werden, die fürs Leben wichtig sind. Politik, Steuern, etc.

Aber ich träume nicht vom ‚freien Lernen‘ und Gruppen, die sich alles gegenseitig selbst beibringen. Und ich finde das Kindergeld hat damit nichts zu tun 😀

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Ja, und zum Glück besucht unser Kind diese schon 😊
Ich glaube aber viele Dinge, die ich mir persönlich unter idealer Schule vorstelle, sind weder politisch korrekt noch wird es viele Leute hier im Forum geben, die die ideale Schule genauso sehen wie ich, da ich als Lehrerin doch in vielen Fällen einen anderen Blickwinkel als die Eltern drauf habe 🙈.
Aber ich bin unheimlich froh, dass unser Sohn diese ideale Schule besuchen darf😊

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Ha, darf ich fragen was für eine Schule das ist? Nicht politisch korrekt, aber ideal, das interessiert mich jetzt 😁

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Naja, politisch korrekt wäre Inklusion, keine Noten/Druck/Stress, möglichst viele Lehrer auf einen Haufen mit möglichst wenig Kindern für individuelle Förderung etc. .

Ich halt Inklusion innerhalb einer Klasse für gescheitert und würde mir viel mehr Schulzentren nach KGS/Kurssystem wünschen, in welchem eben alle Kinder in einem Schulgebäude, aber nach ihren Fähigkeiten in unterschiedlichen Kursen sind und da gefördert bzw. gefordert werden. Man kann nicht zieldifferent auf 5 unterschiedlichen Leistungsniveaus unterrichten ohne dass alle drunter leiden.

Ich halte Noten bzw. Leistungsüberprüfungen für sehr wirksam und gut. Kinder machen gerne Wettkämpfe und vergleichen sich. Ich finde das auch nichts schlimmes, sondern einen guten Ansporn. Dass das eine Kind naturgegeben bessere Vorraussetzungen in Deutsch und das andere in Mathe hat, ändert nichts daran, dass man in leistungshomogenen Gruppen durch Leistung sehr viel erreichen kann und muss.

Ich bin auch nicht der Meinung (genauso wie die Fachliteratur sich da einig ist) dass Klassen möglichst klein sein müssen. Ich habe schon in Klassen mit 4 Erwachsenen und 5 Kindern unterrichtet, die vollkommen aus dem Ruder gelaufen sind und Klassen mit 35 Schülern und einer Lehrkraft, die hervorragend gingen. Wichtiger wären hier für mich passgenaue Förderangebote, Diagnostika und Homeschoolingangebote, weil es verdammt viele Kinder gibt, für die eine Präsenzschule einfach (zeitweise) nicht das richtige ist.

Und die Verzahnung von Schule und Förderangeboten vormittags und Sport/Musik/Kunstvereinen nachmittags in der Schule inkludiert (Schule nicht nur als Lern- sondern Lebensort) fände ich auch erstrebenswert.
Es ist auch politisch nicht korrekt zu fordern, dass es viel mehr Privatschulen geben sollte, aber staatliche Schulen haben leider einfach in unserem System häufig viel zu wenig Möglichkeiten, adäquat zu reagieren (Bsp. Wenn ein Schüler von einer Schule geschmissen wird weil er eine Mitschülerin vergewaltigt hat, MUSS die Nachbarschule dieses Kind eben aufnehmen weil Schulpflicht. Privatschulen haben hier deutlich mehr Handlungsspielraum).
Ich bin auch der Meinung, dass Eltern ruhig für Schulbildung zahlen müssen - es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man Dinge viel mehr wertschätzt, wenn man für diese Geld ausgibt. Ich finde das teilweise echt erschreckend, was es im Bildungssektor für eine "Gratismentalität" gibt.
Und ich würde vieeeel eher mit Lesen und Rechnen anfangen - Lesen verlernt man nicht und es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, wieso Vierjährige das nicht können sollten. Aber jedes Jahr das man es früher lernt, baut einfach aufeinander auf wenn man erstmal angefangen hat zu lesen. Gleichzeitig würde ich mir wünschen, dass bereits im Kindergarten viel mehr draußen und lebenspraktisches gemacht wird, genauso in der Pubertät. Klassenfahrten z.b. sind gerade für Schüler aus sozialschwachen Familien unheimlich wichtig, werden aber immer mehr zusammengekürzt.

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Ich wünsche mir kleine Klassen (Grundschule nicht mehr als 18 Kinder, weiterführende Schule nicht mehr als 22 pro Klasse) mit 2 Lehrern gleichzeitig in der Klasse. Die Lehrer müssten regelmäßiger geschult werden und ich würde mir eine Kontrolle wünschen, bei der wirklich ungeeignete Lehrer aussortiert werden. Das soll kein Lehrer Bashing sein, ich finde 80% machen einen tollen Job - aber der Rest ist zum Teil ein wirkliches Problem. Dann hätten die Lehrer auch die Ressourcen individuell auf die einzelnen Kinder einzugehen. Ich würde mir wünschen, dass Kinder wohlwollend begleitet und ermutigt werden und das soziale Themen einen größeren Raum einnehmen können.
Ich würde mir renovierte, helle Schulgebäude mit schönen Außengeländen wünschen. Schulen, in denen man sich gerne aufhält. Mit Lernzonen und Rückzugsräumen.

Vor allem bei den älteren Kindern würde mir wünschen, dass die Schule mehr darauf vorbereitet eigene Gedanken zu entwickeln, und es weniger um Reproduktion geht. Das die Kinder beim lernen selbständiger werden und lernen sich Themen selber zu erschließen.

Dafür würde ich sofort auf das Kindergeld verzichten. Das würde nur für die Finanzierung nicht ausreichen.

Bearbeitet von talena
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Ich wüsste nicht, warum man dafür aufs Kindergeld verzichten sollte?
Das sind doch zwei völlig getrennte Paar Schuhe.

Kindergeld=Unterstützung der Eltern, um Kinder groß zu ziehen, mit allem, was sie kosten: erhöhte Miete, Nebenkosten, Essen, Kleidung...
Vom Staat, weil man ja hofft, dass diese Kinder später Steuern zahlen 😜

Ausbildung/Schule=Schulpflicht, von den Ländern finanziert.


Natürlich kann man jetzt beim Kindergeld sparen und mehr Geld in die Schulen pumpen. (Bis zu deinem Traum wird's wohl nicht kommen, aber ein paar Löcher könnte man stopfen.)
Und wenn das nächste Mal zu wenig Geld da ist, hat man ja in den Schulen einen Puffer geschaffen, so dass wiederum dort gespart werden kann... oder?

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Ähm nein, Kindergeld = Ursprünglich die Wahrung des steuerlichen Existenzminimum des Kindes.
Es wurde nur für ärmeren Familien irgendwann eingeführt, dass sie, obwohl sie nicht ausreichend Steuern zahlen, quasi eine Ersatzleistung erhalten, nämlich das Kindgeld direkt aufs Konto 😅 aber eigentlich war das das steuerliche Existenzminimum der Kinder, welches eben berücksichtigt wurde, keine nette Unterstützung der Eltern.

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Den idealen Lernort gibt es bereits:

Zu Hause die Eltern.

Das Kind lernt gehen, essen, wird trocken, lernt eine Sprache, sitzen, gehorchen, benehmen, meist auch Fahrradfahren, klettern, sich anziehen und das alles, ohne dass das Kind das Gefühl hat lernen zu müssen.

Für mich ist die ideale Schule das Elternhaus.

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Das kommt halt sehr aufs Elternhaus an 😉

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Ohhhhhh ... noch nicht mal diese Kategorien schaffen alle elternhäuser adäquat auszufüllen. Und wenn ich mir die naturwissenschaftlichen Lücken bei etlichen Studierten anschaue, wage ich zu bezweifeln, dass dort etwas Gescheites an die Kinder weitergegeben wird. Ich nehme mich da selbst nicht aus. Musisch und sportlich bin ich auch völlig raus. Die Schulen sollen ja allgemeinbildend sein.

Bearbeitet von fly-kat
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Diese ideale Schule blendet alle Probleme unserer Gesellschaft völlig aus.

Warum sollten Kinder gerne an einen (Lern-)ort kommen, wenn dort auch die Nachbarskinder hingehen, die sie auf dem Schulweg schubsen, schlagen und auslachen?

Warum sollten Kinder gerne an einen noch so tollen Ort kommen, wenn sie die Sprache nicht sprechen, in der dort unterrichtet wird (und das betrifft einen ordentlichen Prozentsatz in unserem Land!)?

Warum sollten Kinder überhaupt freiwillig irgendwo hingehen, wenn Mama und Papa doch Zuhause stundenlang den PC zum Zocken aufstellen und die Chipstüte gleich daneben parken (und auch das betrifft einen nicht zu unterschätzenden Prozentsatz!)?



Für deine und meine Kinder gäbe es sicher eine ideale Schule.
Kleine Gruppen, engagierte Lehrer, enger Austausch zwischen Schule und Elternhaus. Das reicht neugierigen Kindern, die körperlich und psychisch gesund aufwachsen dürfen doch schon - und scheint in Deutschland trotzdem nicht bezahlbar zu sein...

Aber es hört schon da auf, ideal zu sein, wenn zu viele Kinder mit dabei sitzen, deren Leben eben nicht ideal verläuft. Die massenhaft Probleme mitbringen, seien es Drogenkonsum, andere Süchte, Anarchismus, Gewalt und so weiter.
Das kann man schon in einer Gruppe von 15 Kindern nicht mehr adäquat auffangen.

Man kann viel verbessern. Muss man auch dringend.
Und jeder Cent, der in die Schulen fließt, kann langfristig die Gesellschaft verbessern.
Aber ideal wird es nicht. Und erst recht nicht auf Kosten des Kindergeldes...

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Oh ja.

Wobei meine Schülerschaft im Schnitt sehr gerne in der Schule ist, lieber als Zuhause. Dennoch schaffen wir es kaum ihnen Bildung näher zu bringen. :-/
Die ideale Schule gibt es nicht. Die Schüler sind individuell.

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Du hast ein sehr enges und negatives Menschenbild.
Wer sitzt den stundenlang zockend am PC? Langzeitarbeitslose? Bildungsferne? Oder arbeitende Eltern in ihrer knappen Freizeit? Dann vielleicht nicht "stundenlang". Aber es klingt schon deutlich nach RTL-scripted Reality.

Kürzlich las ich irgendwo, dass ein Großteil (70 oder 80%) der Youtubenutzer nach bildenden Inhalten oder Anleitungen im weitesten Sinne suchen! Das fand ich schon sehr beeindruckend. Wenn das stimmt, müsste man ein deutlich positiveres Menschenbild formen.