Hallo,
meine Tochter (4. Klasse) ist eine sehr gute bis gute Schülerin und HASST das Lesen. Da es aber täglich von der Schule gefordert wird und ich ihre Defizite ja auch höre, sind wir da absolut dran.
Seltsamerweise hat sie aber sehr gute Klassenarbeiten, wenn es um das Leseverstehen geht. Vorlesen geht aber nur mühsam. Langsam, stockend, ratend...
Nichts, aber auch gar nichts kann sie motivieren, ein Buch über die geforderten 15 Minuten hinaus in die Hand zu nehmen.
Ich habe ihr alles angeboten, was der Büchermarkt an verschiedenen Genres so hergibt. Nichts...
(Hörspiele werden aber sehr gerne gehört.)
Ich finde es einerseits einfach schade, weil Lesen so etwas Schönes ist. Aber es soll sie geben - die Nicht-Leser.
Auf der anderen Seite macht mir die Lesefähigkeit im Hinblick auf die weiterführende Schule schon Sorgen und ich kann den Einfluss schwer einschätzen.
Hat jemand dazu etwas zu sagen?
LG
PS: Augen werden demnächst mal kontrolliert. Das ist meine einzige Idee, die ich noch habe.
Nicht-Lesen und die weiterführende Schule
Das sind meine Kinder. 😄 Sie können lesen, wie deine anscheinend auch, aber es wird kein Buch freiwillig angefasst. 🤷🏻♀️ Es hat ihnen bisher keine Probleme an der weiterführenden Schule gemacht, 5. und 8. Klasse.
Comics und Sachbücher gehen auch nicht? Zeitschriften? Irgendwas, das sie wirklich intressiert, muss es doch geben oder?
Ich hab auch ein Kind, das gar nicht liest -- das andere liest super viel und auch dicke Bücher.
Das Bücherkind hat eine schlechtere Rechtschreibung und das Nichtlesekind ist besser in der Schule. ....
Also "lesen" muss nicht wirklich so ein großes Hindernis sein wenn jmd. das gar nicht will.
Vielleicht kommt das Interesse in 2-3 Jahren mit den Romantasy-Büchern .... Meine Teenie-Tochter verschlingt diese Teenie-Schnulzen.
In der Schule muss man nicht alles gleich gut können.... -- einfach immer wieder mal anbieten... mit Druck gehts halt eben auch nicht.
Alles probiert 🙈😊
Das Bücherwurm-Gen hat sich bei meinem Kind auch nicht durchgesetzt.
Und obwohl es sich gerne hat vorlesen lassen hat es zum Selberlesen keine Lust aufgebracht.
Ich habe es sein lassen und ich bin nach wie vor sehr erstaunt, wie gut die Noten am Gymnasium sind, gerade auch in Deutsch.
Allerdings hatte ich letzthin auch ein Erlebnis der anderen Art in einer Buchhandlung:
Habe gerade in einem Buch geschmökert, als sich eine Mutter mit ihrem höchstens elfjährigen Kind neben mich setzte und die beiden eine ernsthafte Diskussion über „Die Leiden des jungen Werther“ führten, ob die Lektüre nicht noch zu schwer für das Kind sei, das diese unbedingt lesen wollte. Am Schluss hat es sich für Romeo und Julia entschieden.
Das wäre mir mit meinem Kind nie passiert. 😄
Wir hatten damit keine Probleme. Vielleicht habt ihr noch nicht das richtige gefunden. Übt das vorlesen doch unterwegs. Straßenschilder, was steht auf Verpackungen. Vielleicht mag sie einfach nicht vorlesen, aber liest lieber für sich. Allerdings sollte man auch vorlesen können.
So richtig lesen hat bei mir in der 5. Klasse angefangen. Mein Mann liest eigentlich kein Buch, aber dafür manchmal stundenlang am PC Berichte, Anleitungen, erfahrungen, Foren. Irgendwelche technische Voraussetzungen, die ich zack überspringen würde 😂😂.
Wenn sie leise liest und die Texte dann versteht - was in der 4 Klasse ja schon einiges ist bei Deutscharbeiten,
dann mag sie evtl auch einfach nicht laut lesen? Oder ist dabei unsicher?
Wie ist es denn bisher bei den Buchpräsentationen gelaufen?
Hat sie die Bücher selber gelesen?
Waren die Bücher altersentsprechend?
Oder hat sie dort einfach Bücher mit wenig Text benutzt?
Wie ist es beim Auswendig lernen von Gedichten? Wie macht sie das alleine?
Da sie fast jeden Tag ein wenig lesen muss, hat sie auch alle paar (viele) Wochen ein altersangemessenes Buch fertig.
Eine Präsentation war nie ein Problem.
Ein Gedicht musste sie zuletzt in Klasse 2 lernen. War aber allein kein Problem.
Vielleicht ist es dann einfach das laut lesen, was das Problem ist?
Evtl wurde sie dabei mal geärgert?
Unsere Kids lesen sehr gerne und sehr viel -- da sie aber sehr schnell lesen können ist jedes laut lesen für sie eher mit Frust verbunden...
Weil sie jedes Mal hören " langsamer", " zu schnell" etc und es in der GS dafür Punktabzüge gab...
Und wenn dein Kind jedes Mal mitbekommt, dass es stockend liest und ggfls da auch Kommentare für kassiert oder " du musst mehr üben"...
Dann hat das sicher auch einen Effekt...
Ich habe mal im Netz gelesen, dass es Kindern hilft, die nicht gut laut vorlesen können, wenn sie Tieren vorlesen...
Evtl wäre das eine Option für Euch?
Dadurch fällt ja jede Kritik weg ...
Mein Sohn ist in der 9. Klasse Gymnasium und liest gar nicht gerne. Für mich total unverständlich, wir haben auch alles mögliche versucht, aber er mag es nicht.
Er kann aber alles lesen. Laut lesen höre ich ihn auch nur selten. Eher kurze Nachrichten. Er kommt aber in der Schule wunderbar klar.
Ich würde ihr nicht mehr Büchern etc. aufdrängen. Wenn es doch in der Schule klappt, passt es doch. Sollte das Vorlesen noch nicht so gut klappen, weil sie evtl. nervös ist, wird sie vielleicht selbst üben wollen.
Meine Tochter ist in der 4. Klasse und hat eine Lese-Rechtschreibschwäche. Bei ihr haben wir viel mit Rezepten geübt. Sie backt sehr gerne und dafür musste sie lesen. Das hat gut geklappt.
Hi,
Lesen und vorlesen sind auch einfach zweierlei Dinge. Mein Mann kann hervorragend lesen, er arbeitet in der Vertragsabteilung und muss daher berufsbedingt viel und sehr genau lesen :D
Aber er hasst vorlesen, kann es auch nicht wirklich gut, kommt immer ins stocken beim Lesen.
Er hat nur die Bücher gelesen, die er in der Schule lesen musste, das Einzige Buch das er gut fand, war die Welle und das ist auch das Einzige wo er bei dem Thema: Bücher die besser als die Filme waren mitreden kann :D
Ich bin das Gegenteil. Ich liebe lesen und wenn mir ein Film gefällt, lese ich gerne noch das Buch, auch wenn es gelegentlich dann zu Enttäuschungen über den Film führt (Die unendliche Geschichte ist so ein ganz krasses Beispiel, hab ich als Teenager gelesen, den Film natürlich als Kind schon gesehen.)
Ich kann auch unbekannte Texte problemlos direkt vorlesen ohne sie selbst vorher gelesen zu haben. Ich komme da nicht ins stocken.
Mein Großer liest auch super gut, konnte in der 1. Klasse bis Weihnachten lesen und hat auch sehr schnell von alleine angefangen betont zu lesen. Auch er kann jetzt (4. Klasse) sehr schön vorlesen. Selbst lesen kommt aber auf die Bücher an. Die von Paluten mag er ganz gerne, Sachbücher ehr noch und jetzt hatten wir Ben liebt Anna im offenen Bücherregal gefunden und das hat ihm super gefallen und er hat es ganz alleine gelesen. Scheint so eher sein Ding zu sein.
Ich hab jetzt aus der Bücherei noch 2 - 3 andere Bücher in die Richtung, ist aber mit männlichen Protagonisten schwer zu finden :D Mal schaun ob ihm die gefallen.
Wir haben jetzt eine Abmachung, wenn er jeden Monat ein Buch alleine liest, bekommt er am Jahresende 20 €. Was tut man nicht alles zur Motivation. Zum Glück haben wir eine gutsortierte Jugendbibliothek im Ort.
Unsere Kleine ist jetzt in der 1. Klasse und sie kann schon gut lesen und wird auch immer schneller, aber bei ihr fehlt das direkte Talent zum Vorlesen auch, so wie der große Bruder es hatte. Sie muss das dann auch üben, aber jetzt ist auch erstmal wichtiger, da Freude daran zu haben.
Ich denke bei deiner Tochter ist das Problem ja gar nicht so groß, außer sie muss in der Schule vorlesen. In Arbeiten sagst du ja selbst, das es klappt, weil das Leseverständnis ja da ist. Und das ist viel wichtiger als gutes Vorlesen.
Es nützt nämlich keinem was, wenn das Kind zwar super flüssig und perfekt betont eine Aufgabe vorliest, aber den Sinn der Aufgabe nicht versteht und dann nicht weiß, was es z.B. rechnen soll oder was es genau machen soll.
😄 Mein Mann ist Jurist. Ich vermute, dass ihm sinnentnehmendes Lesen keine Schwierigkeiten bereitet. Vorlesen ist aber auch so gar nicht seins. Wenn ich nicht zuhause bin, verzichten meine Kinder meistens freiwillig auf das Vorlesen.
Ich glaube meine Sorge ist, dass das nicht so bleibt.
Das fällt mir schwer einzuschätzen.
Dieses eine Mal den Lesetest, gegen zig Texte in zig Fächern...
Hallo!
Ich habe ja schon in den Threads unten über Legasthenie geschrieben wie es meiner Tochter erging.
Ich selbst habe eine isolierte LRS.Kann gut lesen,gutes Textverständnis und Verarbeitung,der Rest ist absoluter Mist bei mir. Das geht übrigens auch anders herum. Solltest du vielleicht im Hinderkopf behalten.
Inzwischen liest meine Mädel (13/7Klasse) sehr gerne. Das hat in Klasse 5 langsam anfangen und jetzt seit kurzem nimmt es richtig fahrt auf und das Taschengeld in Bücher abgelegt,die Bücherrei besucht und gelesen.
Ich bin übrigens die geborene Leseratte.Also die Vorbildfunktion hat hier leider nicht geklappt.
Dafür ist meine Rechtschreibung und Grammatik echt furchtbar,genau wie leider bei ihr.
Regelnummer eins: Ab zum Augenarzt und einmal die Augen ordentlich überprüfen lassen. Und eventuell auch hier die Pädaudioligie ins Boot holen.
Die Ohren sollte man richtig prüfen lassen und das macht Ohrenarzt nicht.
Für mich zum Beispiel hören sich sehr viele Buchstaben wie k-g ,f-v ,m-n,b-p usw.absolut gleich an und dadurch kommt es zu einer falschen Wahrnehmung .
Übrigens hat mein Kind auch ein ausgezeichnetes Leseverständnis,aber lesen selber....und schreiben = Katastrophe. Inzwischen liest sie allerdings sehr flüssig aber noch etwas langsam. Also es wird besser.
Sie hat angefangen mit Mangas die Recht anspruchslos waren und wenig Text hatten und die Reihe sehr überschaubar.
Inzwischen liest sie auch anspruchsvolle Mangas mit viel Text und tiefgründigen Inhalt.
So ist sie zu Novellen der jeweiligen Mangas und Animes gekommen. Las aber auch Bücher wie "Die magischen Tierfreunde",die eher für junge Kinder sind.
Und ab hier wurde es für mich als Mama interessant.
Diese Novellen und Magischen Tierfreunde haben öfters Absätze im Text und eine größere Schrift und die Seitenzahl ist überschaubar.
Bei Zeitschriften ist es ähnlich. Enger und viel Text ist demotivierent für sie. Aber wird das ganze von Bildern oder Absätzen unterbrochen,geht es wieder.
Meine Tochter wird wohl leider nie im Leben einen Harry Potter oder ähnliches lesen. Aber dafür hat sie in der FamilienBuchhandlung ihres Vertrauens ein eigenes Kundenkonto und sie kennen ihre Bedürfnisse.
Vielleicht findet ihr ja eine,kleine Buchhandlung abseits von den ganz großen Handlungen,wo man sie in Ruhe berät und stöbern lässt.
So viele verschiedene Aspekte in euren Antworten... Danke 😊
Auf welcher Schulart ist denn deine Tochter?
Sie hatte das Glück und konnte einen Platz auf einer sehr guten Gemeinschaftsschule bekommen. Die Schule muss immer mehr Schüler ablehnen,sie hatte also sehr großes Glück.
Hier sind die Klassen deutlich kleiner mit 15-20 Kinder pro Klasse. Und sie ist nur zweizügig pro Schuljahr. Jede Klasse hat zwei Klassenlehrer.
Das entschärft vieles. Sie arbeitet sich von G- Niveau auf das M- Niveau. Für das E-Niveau wird es wohl wegen Englisch nicht mehr reichen und sie hat sich gegen französisch entschieden und für Technik.
Heißt von Hauptschule auf Realschule. Ohne die Schule,Lehrer oder Klassenkameraden wechseln zu müssen. Es ist auch eine Ganztagsschule. E-Niveau entspricht Gymnasium.