Rechnen üben, 1. klasse - wie?

Hallo, mein Kind (7) ist in der 1. Klasse und hat Probleme mit dem Rechnen.

Sie hat kein Mengenverständnis,zählt oft noch 5 an einer Hand nach, verwechselt 12 und 20 und sagt selber, das sie beim Lösen der Aufgaben in der Schule immer abguckt, weil sie es nicht kann.

Sie schafft es im Zahlenraum bis 10 mit Hilfe der Hände zu rechnen.
Wie können wir zu Hause üben? Wie lernt man unabhängig vom abzählen (an Fingern oder Gegenständen) zu rechnen?

Ich würde gerne jeden Tag ca. 5 Min mit ihr üben, hab aber nicht wirklich Ideen wie. Mir ist es besonders wichtig das sie versteht wie es geht. Aber ich kann mich nicht in ihre Lage versetzen und weiß nicht wie ich ihr das Rechnen vermitteln soll.

Ab und an würfeln wir mit 2 Würfeln und derjenige mit der höchsten Augenzahl hat gewonnen.

Kennt jemand Spiele oder Tipps?

Hoffe sehr hier kennt sich jemand aus.
Lieben Gruß
rosa

1

Dürfen die Kinder bei Euch denn nicht mit Rechnenblättchen, Abakus etc. rechnen ?

Das Mengeverständnis bekommt ja grade dadurch, dass man mit Hilfsmitteln rechnet.

12 und 20 muss sie in der 1. Klasse doch noch gar nicht perfekt können - der Zahlenraum über 20 kommt doch jetzt erst im 2. Halbjahr.

Je mehr sie die Mengen mit Hilfsmitteln errechnet, umso eher wird sie die Mengen begreifen und frei rechnen.

Meiner Meinung nach erwartest Du zu viel.
Emmapeel62

2

Guten Morgen!
Also mein Sohn arbeitet in der Schule mit roten und blauen Plättchen, und darf sich damit die Mengen erarbeiten.
Wenn er mal Probleme hat im Kopf zu rechnen, ermuntere ich ihn sogar, seine Finger oder Buntstifte etc. zu benutzen, um an die Lösung zu kommen.
Ich denke einfach, wenn er das "sieht" was er macht, prägt es sich besser ein.

Beim Lehrergespräch vor ca. 1 Monat, war auch alles in Ordnung.

LG, Nicole

3

Schau mal hier, geht um Phase 10 Spiel:

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=6&pid=4213172

da kommt dann noch ein Link.


Ich kann Dir das Material vom AOL-Verlag empfehlen für Dyskalkulie Grundschule, kostet nicht so viel.

Kuckstu hier: www.aol-verlag.de

Meiner Erfahrung nach ist es gut, praktisch zu üben. Kind mal kleinere Sachen bezahlen lassen und Wechselgeld zählen. In der Küche helfen. Mit Wiegen und Zählen.

Gruß

Manavgat

4

Hallo Rosa!

Ich denke auch mal, dass du vielleicht ein bissl viel erwartest. "Sie sagt selber, dass sie in der Schule abguckt ..." ... ich würde dir mal ein Gespräch mit der Lehrerin empfehlen. Wie sieht sie das Problem denn? Vielleicht ist es ja gar keins. Und glaub mir: mit den Fingern rechnen ist im ersten Schuljahr total normal.

"Mengenverständnis" ist bei uns sogar erst im 3. Schuljahr ein Thema gewesen. Da sollten die Kids mal nen kurzen Blick auf eine Menge... sagen wir mal Bleistifte... werfen. Zur Auswahl stand dann: "Sind es eher 10?" ... eher 3...eher 20? Natürlich dann auch in höhere Zahlenbereiche. Aber für nen Erstklässler ist DAS noch kein Muss.

Und noch was: Nicht DU bist für das Vermitteln der Lerninhalte zuständig, sondern die Schule/ Lehrerin. ;-) Die kennen auch den Lehrplan und wissen, in welcher Zeit sie den Kids was vermitteln müssen.

LG
Maus

5

Hallo erstmal,

Hilfsmittel für das Mengenverständnis halte ich in der ersten Klasse für unerlässlich. Deine Tochter nimmt halt ihre Finger, finde ich völlig normal.
Wie lernen sie es denn in der Schule?
Meine Tochter geht auch in die erste Klasse. Sie lernen dort mit Würfelbildern. Ob das die beste Methode ist kann ich nicht sagen, auf alle Fälle hat sie mit Rechnen keine Probleme, Mathe ist sogar ihr Lieblingsfach.
Das mit den Würfelbildern funktioniert so: Die Zahlen von 1-5 werden mit den üblichen bekannten Punkteanordnungen auf dem Würfel dargestellt. Das 6-er Würfelbild wird weggelassen, d.h. die 6 wird als 5-er Würfelbild + 1-er Würfelbild dargestellt .
Die Kinder sollen diese Würfelbilder als Hilfsmittel bei Additionsaufgaben jeweil in die Kästchen unter die Rechenaufgabe zeichnen.
Für die 3 werden also die drei Punkte auf einer Diagonale gemalt, wird dann zb 4 dazuaddiert, wird das vorhandene 3-er Würfelbild bis zum 5-er Würfelbild ergänzt und die nicht mehr draufpassenden Punkte werden als 2-er Würfelbild daneben dargestellt. (für die dazuaddierten Punkte am besten eine andere Farbe nehmen)
Klingt vielleicht erstmal etwas kompliziert, funktioniert aber bestens. Man kann sich die Zahlenmengen besser bildhaft vorstellen, weil es für jede Zahl ein bestimmtes Würfelbild gibt.

Noch 'ne Idee zum Üben: das haben die Kinder in der Schule auf Anregung der Lehrerin selbst gebastelt.
Eine ganz normale Streichholzschachtel öffnen, die Schachtel selbst wird innen durch einen Trennsteg (Pappstreifen) zwischen den längeren Seiten in zwei Kammern unterteilt, wobei diese Trennung nicht durchgehend sein darf. Es muss noch eine Verbindung zwischen den zwei Kammern bestehen. In diese Schachtel kommt nun eine bestimmte (bekannte) Anzahl kleiner Perlen (o.ä.). Dann schiebt man die Schachtel zu und schüttelt sie. Die Perlen verteilen sich nun nach Zufallsprinzip auf die zwei Kammern. Dann schiebt man den Deckel nur bis zum Trennsteg auf, so das nur eine Kammer samt der darin enthaltenen Perlen zu sehen ist.
Die werden gezählt und dann muss das Kind ausrechnen, wieviele Perlen dann in der anderen Kammer sein müssen.
Je nach Leistungsstand beginnt man mit weniger Perlen und gibt später mehr dazu. Oder man bastelt gleich mehrere Schachtel mit einer unterschiedlichen Anzahl an Perlen.
Später kann man auch Schachteln mit 3 Kammern basteln, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.
Finde ich eigentlich ne prima Idee von der Lehrerin. So kann man auch mal zwischendurch oder unterwegs rechnen üben.
In der Schule verwenden sie es aber auch.
Dazu passend rechnen sie auch mit Zahlenhäusern. Im Prinzip ähnlich, aber eben mit richtigen Zahlen. Dafür wird ein hohes Haus mit spitzem Dach gezeichnet. In dieses Dach kommt die Zahl, die jeweils Summe für die darunter stehenden Aufgaben sein soll. Das Haus selbst wird in 2 Spalten unterteilt, in der linken Spalte wird eine Zahl vorgegeben, in die rechte Spalte soll das Kind die Zahl schreiben, die zur ersten dazuaddiert werden muss, damit die im Dach stehende Zahl die Summe bildet.
Naja, vielleicht helfen dir und deiner Tochter diese Ideen ein wenig weiter, auf jeden Fall alles Gute

lg
cornichon

6

Hallo Rosa,

was habe ich mir damals für Sorgen gemacht, weil meine Tochter bis zum Ende der 1. Klasse nur anhand ihrer Finger, Kugeln, Rechenkette, Plättchen, Regenschiffchen etc rechnen wollte.
Ganz recht, sie hätte es laut Lehrerin auch ohne geschafft, aber sie hat sich geweigert!
Nun ist sie in der 3. Klasse und hat eine 2 in Mathe.
Ergo: Mach Dir keine Sorgen. Übe von mir aus etwas mit ihr, gerade die Rechenschritte bis 20 lernen die Kinder mehr oder weniger auswendig.
Das dauert aber schon mal etwas.

Was meiner Tochter geholfen hat war dreierlei:
1. Software zum Mathebuch (bei uns Welt der Zahl, gab es auch in der Bibliothek zum Ausprobieren)
2. Wir haben eine Rechenkette gebastelt:
Du brauchst einen Schnürsenkel, 10 dicke blaue Perlen und 10 dicke rote Perlen (oder auch andere Farben). Man reiht immer 5 gleichfarbige Perlen auf den Schnürsenkel und wechselt dann die Farbe.
Also z.B. 5 rote Perlnen, danach 5 blaue, denn wieder 5 rote und zuletzt wieder 5 blaue. An beiden Enden dicke Knoten machen aber genug Spiel lassen, damit man die Perlen gut verschieben kann.
Gerechnet wird z.B.: 3+2 = 3 rote Kugeln zur Seite schieben, 2 weitere Kugeln zur Seite schieben und da man weiß, dass ja 5 nebeneinander lagen, ist das Ergebnis also 5. Nach und nach lernen sie diese Aufgaben wirklich auswendig.
3. Sinnvolle Aufgaben in der Praxis suchen, wie Manavgat schon geschrieben hatte:
Sonst hatte ich meiner Tochter schon mal eine neue Jeans oder ein Oberteil gekauft und es sie zu Hause anprobieren lassen.
Aber um die Zahlen zu verstehen, habe ich sie mitgenommen und sie sollte dann selbst ausrechnen, wie teuer es wird. Ich habe die Preise dafür auf glatte € aufgerundet, damit sie es auch rechnen konnte. Sie hat es also ausgerechnet, sich das Geld aus meiner Geldbörse genommen und selbst an der Kasse bezahlt. Darauf war sie sehr stolz.

Nach den Osterferien würde ich versuchen, nach und nach Hilfmittel wie die Rechenkette einzugrenzen.
Aber erst einmal müssen die Kinder die Aufgaben im wahrsten Sinne des Wortes BE-GREIFEN.

Gut finde ich auch alle Übungshefte mit den kleinen Lerndrachen (von Klett), die sind auch so nett gestaltet, dass es den Kindern Spaß macht, darin zu arbeiten.

LG,
Ina

7

Hallo,

hat deine Kleine keine Steckwürfel für die Schule ??
Die könnt ihr auch zu Hause benutzen.

Deine Tochter kann sich die Mengen nicht vorstellen, gib ihr Hilfen, z.B. Knöpfe, Steine etc.

Rechenmaschinen gehen meist bis 100. Aber kannst du jetzt auch schon besorgen, später wird sie sie brauchen.

Wichtig ist das Zerlegen, also immer wieder üben:
z.B.:
6=1+5
6=2+4
usw.

Das mit den Würfeln ist eine gute Idee.

Baut das Rechnen in das tägl. Leben mit ein.

Grüßle :-)

8

Haste schon mal was von Kumon gehört?? Google mal ein Bisschen und gib Kumon ein. Meiner hat auch Spass damit, gibt es in jeder grossen Stadt.lg

9

hi.
wir machen das immer wenn wir im auto sitzen.
ich stelle ihm (6) rechenaufgaben bis 20 und die löst er auch indem er seine finger miteinbezeiht. so vergeht auch die zeit im auto immer ganz schnell. genauso mache ich das mit deutsch. er hat ein paar probleme mit den anfangsbuchstaben. ich sage ihm dann einen buchstaben und er muss mir dann 3-5 wörter sagen, die mit diesem buchstaben anfangen. egal ob namen, dinge, oder tiere. auf jeden fall macht es ihm spaß und die zeit im auto wird sinnvoll genutzt!

liebe grüße sina