Komplizierte Frage zur Benotung eines Schülers mit gesundh. Einschränk

Hallo Liebe Urianer/Innen!

Ich habe eine leicht komplizierte Frage.

Mein Sohn kann, aufgrund frühkindlichen Schielens, nicht räumlich sehen.

Im normalen Alltag bereitet ihm dies keinerlei Probleme.

Allerdings ist der Sportunterricht in der Schule da schon schwieriger.

Ballsportarten gehen gar nicht, das er nicht sehen kann, woher der Ball kommt.

Jetzt habe ich schon einige Zeit rumgegurgelt, aber nix gefunden, was das Gesetz da zur Benotung sagt.

Kann mir jemand sagen, ob darüber etwas im Schulgesetz steht und wenn ja, wo?

Vielen Dank an Euch.

misses_b

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Hallo!

Nei weiß ich auch nicht. Aber warum spricht du nicht einfach mit der Schulleitung, die sollten sich mit diesen Gesetzen doch auskennen#gruebel.

Ich weiß zumindest, das mit gewissen Attesten in Richtung Benotung etwas gemacht wird.

Gruß Nixnick

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"rumgegurgelt" oder rum gegoogelt :-)
Ne du, so ein Gesetz kenne ich auch nicht. Was sagt der/die Lehrer(in) dazu? Hat dein Kind deswegen schlechte Noten? Also wenn ja, würde ich in erster Linie vom Augenarzt eine Bescheinigung besorgen.
lg bambolina

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rungurgeln is bei mir rumgooglen!#freu

Danke für Eure Antworten.

Ich suche jetzt ersteinmal das ausführliche Gespräch mit der Sortlehrerin.

Allerdings bin ich für solche Gespräche gerne "gut gerüstet" und habe die entsprechenden Paragrafen (schreibt man das nicht jetzt so) zur Hand.

Wie schon geschrieben, Ballsportarten gehen nicht, da Sohneamnn das nicht sieht.

Und ihm dafür ne schlechte Note reinzuwürgen fänd ich nicht ok.

Sollte da ein Attest benötigt werden, werde ich mir das selbstverständlich besorgen.

Will aber auch nit, das er als "behindert" abgestempelt wird, denn das ist er nicht.

Vielen dank schonmal

misses_b

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rumgurgeln gefällt mich auch #freu

zuerst mal zum Para"dingsbums" - dank der neuen dt. Rechtschreibung blick ich da gar nimmer durch ;-) aber lt. Word ist der "graf" genauso richtig oder falsch wie der "graph" :-)

Hm, also ich würde erst mal mit der Sportlehrerin reden, auch ohne Para"dingsbums" und ich denke, sollte sie sich querstellen, ein Attest auf jeden Fall aussreichen würde.

In einem anderen Antwort von dir habe ich gelesen, dass er zum Sport seine Brille auszieht, damit nix passiert. Aber da sieht er ja doppelt schlecht. Bin zwar kein Brillenträger und kenn mich eigentlich nicht wirklich aus, aber da gibt es doch so Sportbrillen, wären die nix für deinen Sohn?

lg und alles Gute beim Gespräch mit der Lehrerin.
bambolina

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Hallo, gleich zu Beginn: hör auf deinem Kind einzureden, daß es wegen fehlenden räumlichen Sehens irgendetwas nicht kann!
Ich mußte als Kind 2 Mal operiert werden weil ich so schlimm geschielt habe, jahrelang wurden mir die Augen abwechselnd zugeklebt.
Erst als junge Erwachsene habe ich überhaupt gemerkt, daß ich kein räumliches Sehen habe! Das hat mir zum Glück nie jemand gesagt!
Dein Sohn kennt es nicht anders, er entwickelt Kompensationsmöglichkeiten und kann alles machen was er will. Jemand mit räumlichen Sehen kann sich das genauso wenig vorstellen wie es uns geht wie wir uns nicht vorstellen können wie räumliches Sehen ist. Ich glcube wenn ich auf einmal räumlich sehen könnte, würde ich erst mal durchdrehen.;-)
Ich habe alle Ballsportarten heiß und innig geliebt, sogar Federball und Tischtennis habe ich gespielt und da hatte und habe ich bis heute lediglich Anlaufschwierigkeiten, wenn ich erst mal eine Weile gespielt habe bin ich auch da ganz gut!
Wegen dieser Einschränkung gibt es keine Gesetzgebung für die Benotung, soweit wie ich weiß. Trotzdem kannst du dich ja rein informativ an den Sportlehrer und/ oder an's Schulamt wenden.
Trainiere mit ihm werfen und fangen, Zielwerfen usw. damit hiolfst du deinem Sohn am besten!
Alles Liebe Jana

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Hallo Jana!

Mir liegt es fern, meinem Sohn etwas "einzureden", das er etwas nicht kann.

Das tu ich sicherlich nicht.

Da er sich aber mit allen Ballsportarten sehr schwer tut, stark gehänselt wird von seinen Mitschülern, möchte ich vermeiden, das er benachteiligt wird.

Wie gesagt, im Alltag fällt es nicht auf. Er kennt das Sehen ja nur so und nicht anders. Also ist das normal für ihn.

Gruß

misses_b

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Glaube mir er wird es hinkriegen, wenn auch nicht ganz so sicher wie andere Kinder, aber vielleicht wäre er auch mit räumlichen sehen nicht wirklich ein Ballsport-As.
Was sagt er denn selber dazu? Fühlt er sich benachteiligt, leidet er vielleicht auch darunter? Vielleicht hat er ja noch nicht mal ein Problem damit? Manchmal sind wirklich wir Eltern allein diejenigen, die Probleme der Kinder sehen, wo sie selber keine empfinden! Und da nehme ich mich üüüüberhaupt nicht aus ;-)
Ich würde mich über eine weitere Antwort freuen!
Alles Liebe Jana

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Mit einem Attest vom Arzt kann dein Sohn von der Benotung ausgenommen werden. Teilnehmen sollte (und wird er sicherlich auch) trotzdem weiter am Unterricht.
Zudem solltest du mal zu einem guten Optiker gehen und dich dort über Sportbrillen informieren. Mit einem gut sitzenden Modell mit Kunststoffgläsern sollte eine Teilnahme am Sportunterricht MIT Brille möglich sein.
Ballsportarten sind ohnehin nicht mein Ding (bin ansonsten durchaus recht sportlich), wenn ich mir vorstelle, ich könnte nicht räumlich sehen - na prima, da müsste ich wahrscheinlich aufpassen, vom Ball nicht erschlagen zu werden.
Das Attest muss wohl auch jedes Schulhalbjahr erneuert werden (war zumindest zu meinen Schulzeiten so, da hatte ein Mädchen auch immer ein Attest).
Die Sportlehrerin sollte wissen, ob das vom Amtsarzt ausgestellt werden muss oder ob das auch euer Augenarzt kann.

LG, Heike

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Ich habe als Kind auch stark mit dem linken Auge geschielt.
Mein linkes Auge stand zur Nase hin. Da ich dieses Problem von Geburt an hatte, konnte ich nicht räumlich sehen, kannte aber das Sehen nicht anders. Dazu kam, daß ich auf dem linken Auge nur drei Prozent Sehkraft hatte. Das rechte Auge wurde zugeklebt, bzw. hatte ich in der Brille ein Milchglas und später so einen Gummistopfen. Dann stand das linke Auge zwar gerade, aber gesehen habe ich durch das verdeckte rechte Auge trotzdem nicht räumlich und durch die geringe Sehkraft fast nichts. Eigentlich bin ich fast blind durch die Gegend gelaufen. In dieser Situation bin ich in die Schule gekommen und mußte Lesen und Schreiben lernen. Damals war man noch nicht so weit, als daß man das so ohne weiteres hätte operieren lassen. Die Risiken waren um einiges höher als heute. Durch das schlechte sehen wurde ich von meiner Mutter behandelt wie ein rohes Ei. Also war auch das Spielen draußen für mich gestrichen. Vor einem anfliegenden Ball hatte ich dann Angst. Das alles hatte sich zwar gelegt, aber links habe ich noch immer geschielt und räumliches sehen war für mich auch fremd. Später konnte ich aber genau so sehen wie andere auch. Das rechte Auge wurde wieder aufgemacht, somit konnte ich gut sehen. Nur nicht räumlich. Ich kannte es aber nicht anders, also kam ich sehr gut zu recht. Bei Ballsportarten habe ich kläglich versagt, aber nicht, weil ich es nicht gesehen habe, sondern weil ich immer noch Ängste hatte.
Mit 23ahren habe ich beimir aus kosmetischen Gründen eine Schielkorrekturoperation durchführen lassen. Mit dem Ergebnis, daß ich, obwohl ich kaum Sehkraft auf dem linken Auge hatte, dann doppelt gesehen hatte. Mit ausreichender Willenskraft und Anpassungsvermögen hatte mein Gehirn das aber schnell kompensiert. Sonst hätte man wieder zurückoperieren müssen.
Mit 37 fing das linke Auge dann an nach außen zu schielen. Ich habe wieder doppelt gesehen. Habe es wieder operieren lassen und wieder war alles ok.

Ich weiß nicht wie alt Dein Sohn ist. Aber denke mal über eine OP nach. Es kann jedoch sein, daß diese OP in gewissen Abständen wiederholt werden muß, da Dein Sohn und somit auch die Augenmuskulatur ja noch wächst.
Das mit der Sportbrille ist eine gute Sache. Bei mir gab es so etwas noch nicht (siehe Namen)
zu der Benotung kann ich nur sagen, daß ich zum Beisiel vom Schwimmunterricht aufgrund Löscher, die von einer vereiterten Mittelohrentzündung her kamen, befreit war. Vielleicht geht so etwas auch im Sport für gewisse Bereiche.
Bei Lernschwierigkeiten gibt es zum Beispiel die Sache mit dem so genannten Nachteilsausgleich. VoLRR nennt sich das. Vielleicht ist so etwas auch für Sport möglich.
Die oder der Schulleiter/in müßte das wissen. Manchmal sind diese aber nicht kooperativ und scheren sich nicht darum. Hier kannst Du auch bei den entsprechenden Schulämtern nachfragen.

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Hallo, hier bin ich auch noch mal bei dir ;-)
Ich bin 41 Jahre, also auch nicht mehr so taufrisch, leider weiß ich nicht wie "alt" du bist. Ich wurde 1969 und 197o recht erfolgreich operiert, im erwachsenenalter fing ich auch mit meinem schwächeren Auge an nach außen zu schielen, aber nur wenn ich die Brille trage. Aber für mich zum Glück kein Grund mich nochmals operieren zu lassen, da ich keine weiteren Probleme damit habe, setze ich eben die Brille nicht immer auf;-)
Alles Liebe Jana

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Hallo Nachtschwärmerin!;-)

Mein Sohn ist 9 Jahre alt, dritte Klasse.

Wir haben das ganze Programm - Abkleben, OP, Brille - durch.

Mit Brille hat er auf beiden Augen 100 % Sehkraft. Allerdings mit einer Dioptrin-Zahl knapp unter 4.

Ich werde mich mal wegen einer Sportbrille kundig machen und rufe Montag beim Schulministerium an. Da wurde mir schon ein kompetenter Ansprechpartner genannt.

Und nächste Woche spreche ich ersteinmal mit der Sportlehrerin.

Über den Nachteilsausgleich habe ich gegurgelt, vielen Dank für das Stichwort. Da bin ich schnell fündig geworden.

Vielen Dank für den Tipp.

Gruß

misses_b

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Mein Großer kann wegen eines Iriskoloboms auch nicht räumlich sehen. Da es bis zum Sehnerv geht, ist es auch nicht funktionell operabel. Dazu kommt eine Kurzsichtigkeit auf dem anderen Auge, die die Sehfähigkeit bis zum Erwachsenwerden ständig verschlechterte (die -5 Dioptrien bleiben nun aber so).

Während seiner Schulzeit bekam er verschiedene Sportbrefreiungen.

Zuerst eine allgemeine. Das hat ihm gar nicht gefallen, denn da durfte er nur zusehen und gar nichts mitmachen.

Dann eine Teilsportbefreiung.
Heißt, alles was direkt mit räumlichem Sehen zu tun hatte, wurde nicht benotet. Es stelle sich aber heraus, dass seine Einschränkung weitere Folgen hat.
Er war schlecht im Gerätturnen, konnte kein Weitspringen und hat sich beim Sprint ständig verschätzt. Dazu war er extrem unsicher. Die Sportnote fiel entsprechend aus.

Zuletzt sah seine Sportbefreiung so aus:
Er durfte alles mitmachen, was er sich zutraute, bekam aber im Sport keine Noten.

Diese Sportbefreiung habe ich über die Augenärztin (Sehschule) geklärt, von ihm bekam ich auch ein Rezept für Kunststoffgläser. Das ist eigentlich in dem Fall nicht üblich.
Die Ärztin hatte das Problem voll durchblickt, auch die Dinge, die nicht direkt mit einer Einäugigkeit zu tun haben.

Ich habe meinem Kind auch keine Behinderung eingeredet, ihn ganz normal behandelt.

Aber er hatte eine Beurteilung vom Amtsarzt mit GdB 30.
Das brachte im dann später bei der Berufswahl Vorteile, da etliche Berufe (u.a. solche, die er gerne erlernt hätte) für ihn nicht infrage kamen. Er wurde als Reha-Fall eingestuft und bekam so eine außerbetriebliche Ausbildung.

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Hi
gibt es dieses "teilgenommen" denn nicht mehr?

Würde sagen, daß er da ja schlecht benotet werden kann und daher einfach aus dem Benotungsraster im Sport rausfällt.
Würde sagen - wie in Religion einfach ein teilgenommmen genügt doch dann vollkommen, hauptsache er ist dabei, bei den Dingen, die er kann.

LG Nita, 23+2 mit Nr.3

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Hallo misses_b!

ich habe in der Schule frueher haeufig nicht beim Sport mitmachen koennen - starke Erkaeltungen/grippale Infekte, Baenderrisse,...

Bei mir stand auf dem Zeugnis dann (ohne Absprache mit der Sportlehrerin!) "Attest".

LG,
Claudia mit Charlotte (heute 34 Wochen) #blume