Muss-kind zurückstellen...habt ihr es bereut?

Hallo
Ich bin noch im anderen forum aber wollte mal wissen ob jemand sein muss-kind zurückgestellt hat?

Wie war das verfahren (vor allem bayern)?
Und habt ihr es im nachhinein bereut?

Mag jemand berichten?

D nke schon mal im voraus

1

Uups....sollte in kids&schule
Kann es verschoben wrden?

2

Hallo,

Wir haben das Verfahren jetzt gerade durch und den Rückstellunsbescheid vor 4 Wochen bekommen.

Kurz zu den Eckdaten:

- Kind ist am 20.09.2011 geboren ( bei 36+0) und wir wohnen in Bayern

- er ist definitiv noch nicht so weit , dass er den Schulalltag durchstehen könnte in der psychosozialen Entwicklung , ist oft ein kleines Träumerle , tut sich schwer im zwischenmenschlichen Bereich ( wobei er hier gerade echt Fortschritte macht und erste Freundschaften knüpft - hat sonst fast nur alleine gespielt im KiGa )

- wir sind mit ihm in logopädischer Behandlung und auch in diesen Stunden ( die Einheiten dauern 45 Minuten) merkt man dass er da echt an seine Grenze kommt bzgl konzentration und sitzen bleiben , aber wir sehen es zusätzlich zum eigentlichen Ziel der Logo auch als echt super an, dass er dies aber da genau ja muss und trainiert und wir auch konsequent täglich mit ihm üben müssen

- zusätzlich suchen wir grad ein Haus und werden dann umziehen ( 1 Stunde entfernt also komplett neues Umfeld ) da mein Mann den Job wechselt

Dies hat uns dazu bewogen , dass wir ihn zurück stellen lassen haben ( also echte Gründe und nicht nur " wir wollen ihm das Jahr noch gönnen " oder " wir wollen nicht dass er der jüngste und kleinste ist "

Prozedere war folgendes

Wir haben bereits zu Beginn des kindergarten Jahres den Kindergarten davon unterrichtet, dieser hat leider absolut nicht unterstützt etc. aber der kindergarten dort ist eh eine andere Geschichte und wir hoffen, dass wir dann in der neuen Stadt einen Kindergarten finden, in dem die Kinder nicht alles selbst entscheiden dürfen ( wie sollen die Kinder da auch lernen "ich muss jetzt Aufgabe xy erledigen und mal ne halbe Stunde sitzen bleiben etc)

Bereits im Nov./Dezember ging es mit den ersten Voruntersuchungen /Tests ( Seh-/ Hörtest etc) durch externe Leute im Kindergarten los

Auch hier haben wir bereits offen kommuniziert, aber auch da wenig Hilfe. Die Dame vom Gesundheitsamt wollte uns sogar ernsthaft erklären wir MÜSSEN mit unserem Kind zur psychologischen Beratung wegen der Rückstellung #kratz

Wir haben uns einfach vom kinderarzt einen 3-Zeiler geholt ( sinngemäß: er ist wegen Psychosozialer unreife noch nicht in der Lage, das wird aber ein Jahr später aufgeholt sein )

Die Logopädin hat uns den aktuellen Therapiebericht gegeben und hatte da halt noch ein paar Sätze ergänzt dass er sich eben sehr schwer tut die 45 Minuten durch zu halten etc. und auch dass es noch einige Zeit dauern wird die sprachlichen Defizite ( aufgrund Muskelschwäche im Mund - wahrscheinlich aufgrund Frühgeburt und die Begleitumstände) auf zu holen

Sie rechnet jetzt immer noch mit einem Jahr und das bei täglichem Training - auch wenn man natürlich deutlich Fortschritte schon merkt seit dem Beginn im Oktober

Mitte Februar hatten er dann in der Schule einen Termin zum "Schulspiel"

Da waren 5 Kinder und 4 Spezi geschulte Lehrer von der Schule - die haben dann einige Aufgaben zu lösen bekommen

Anschließend hatten alle Eltern ein kurzes Gespräch mit diesen Lehrern, hierbei kam dann heraus, dass sie es zum Glück genauso Einschätzen wie wir :
Motorisch und kognitiv absolut fit aber das psychosoziale eben noch nicht- wir waren uns dann schnell einig, das sie genau die Empfehlung geben werden zurück zu stellen ( auch unter Berücksichtigung, dass er ja nur wenige Tage vor Stichtag geboren ist )

Sie meinten dann gleich dass der Rest dann reine Formsache ist

Habe mir dann einen Antrag auf Rückstellung im Sekretariat abgeholt und diesen dann zusammen mit dem Attest und Bericht von der Logo zwei Wochen später in einem persönlichen Gespräch mit dem Direktor abgegeben. Das war echt nervig, weil dieser meinte etwas machtgehabe (" ich entscheide etc") an den Tag legen zu müssen - aber da ich ja wusste, dass er auf die Empfehlung aus dem schulspiel hört, wusste ich dass ich nicht für mein Kind kämpfen muss, sondern einfach nett lächeln und nicken.

Ihm war es dann noch wichtig zu hören, das wir einen Kindergartenplatz haben ( ich hoffe doch dass wir dann was finden ;-) ) und Logopädie weiter machen - na klar

Er meinte wir kriegen den Bescheid bei der Einschreibung- auch dieser Termin wurde ( genau wie schulspiel von der Schule fix vorgegeben)

Dann mussten mein Mann und ich zur Einschreibung kommen mit den normalen Unterlagen und haben den Bescheid bekommen.

Puh, is jetz ganz schön lang geworden, aber ich hätte mir selbst Hilfe/ Infos gewünscht und stand ziemlich alleine da, Vorallem weil auch der kindergarten null unterstützt hat und sogar auch behauptet hat dass der Direktor die Entscheidung trifft.

Das ist nämlich definitiv nicht so, sondern die Eltern haben grds das letzte Wort- wobei es ( gerade auch in Anbetracht der Tatsache, dass das Kind ja normalerweise dann in die gleiche Schule eingeschult wird im darauffolgenden Jahr - zieht ja nicht jeder noch weg davor so wie wir ) meiner Meinung nach eine gemeinsame- im besten Falle einstimmige- Entscheidung sein sollte

Falls du noch Fragen hast kannst du dich gerne melden

Ob wir es bereuen werden, kann ich natürlich jetz noch nicht sagen, da wir aber an einigen Punkten echt noch arbeiten müssen und wollen und natürlich durch den Umzug eh alles neu und aufregend ist, denke ich eher nicht

Lg

JD

3

Danke für deine ausführliche antowrt.
Ist er seit dem neuen kiga jahr als "vorschulkind" eingestuft worden? Was hat er gesagt als er erfahren hat, dass er doch noch nicht in die schule geht?

4

Gerne

Wir wollten das eigentlich vermeiden und es war auch so mit den Erzieherinnen und der Leitung besprochen dass er nicht Vorschulkind wird

Einige Tage später kam er dann stolz heim " Mama ich bin jetz vorschulkind" :-[

Sie haben es ihm aber zum Glück so verkauft, dass er vorschulkind ist, weil er ja auch schon 5 ist, aber nicht in die Schule kommt und dass es eben was besonderes ist, dass er dann 2 Jahre vorschulkind ist.

Wirklich was tun, machen die kaum ( die haben ne Mappe die halt jedes Kind durch arbeitet wann es will - er hatte seine 4 Wochen später durch ) Vorschulkinder machen einfach tollere Ausflüge, dürfen alleine in den Garten etc. ( wie schon geschrieben: doofer kindergarten)

Und die Tests hätte er auf jeden Fall mitmachen müssen - so mussten wir da weniger erklären

Er ( und auch die anderen Vorschulkinder ) haben das gar nicht weiter hinterfragt , ist halt für ihn und die anderen so, dass er zum schulstart noch nicht 6 ist ( wird er ja erst kurz nach Ferien Ende ) also kommt er noch nicht in die Schule .

Haben ihm nie mitbekommen lassen, dass er zurück Gestellt wird , also ist es kein Problem zum Glück für ihn

Bei zwei Freundinnen von mir haben die Jungs voll Probleme dass sie gehänselt werden, die sind Anfang und Mitte Oktober geboren und sind mit den vorschulkindern befreundet.
Für die ist es richtig hart, dass sie noch keine Vorschulkinder sind - obwohl sie noch nicht mal zurückgestellt würden sonder "Kann" Kinder sind...

weitere Kommentare laden
5

Hallo,ich kenne es von unserem Kindergarten so (arbeite als Erzieherin)das wir alle MusicFinder mit in die Vorschule nehmen.denn bei uns ist es so, dass definitiv die schule entscheidet und nur ein Attest vom schultest der erziehungsberatung anerkannt wird. Grundsätzlich finde ich die Regelung von früher (Kinder die bis Juli geboren sind gehen in die schule) besser,man merkt einen deutlichen Unterschied. Gerade in der heutigen Zeit,in der nach der vierten Klasse schon aussiebt wird.
Bis jetzt haben es die Eltern nicht bereut,ihre Kinder zurückgestellt zu haben. Hatte in den letzten Jahren immer mehr.

6

Muss Kinder sollte es heissen.sorry

9

Musicfinder #pro :-)

Ich weiss auch durch meine arbeit, dass als derzeitpunkt für muss-kinder nachhinten geschoben wurde, plötzlich ganz viele ergotherapie brauchten wegen feinmotorik, oder hatten "aufmerksamkeitsprobleme" und konzentrationsstörungen.

Die leute die den 30.06 damals entschieden hatten, hatten sich dabei auch was gedacht....
Weiss man eigentlich warum esgeändert wurde?

weitere Kommentare laden
12

bei uns in nds geht dass nur extremen fällen also eigentlich gar nicht, ansonsten gibt es Schulkindergarten für Kinder die nicht soweit sind

13

Komme zwar aus Österreich aber habe es bereut ja, er ist total Unterfordert.

Er wurde zurück gestellt weil er so Emotional war....
Er ist auch jetzt noch Emotional, da hat sich nix geändert.
Er war 2 Monate in der 1 Klasse danach kam er in die Vorschule

Das weiß man vorher leider nie, oft ist es besser wenn sie nochmal ein Jahr Zeit haben.

14

Hallo #blume

das Verfahren dürfte in jedem Bundesland anders sein. Bei uns ging es problemlos bei 2 Kindern, da beide keine Schulfähigkeit aufweisen konnten und uns das jeder bestätigt hat.

Bereut haben wir es nicht,. Wir hatten damals aber auch keine andere Wahl als die Zurückstellung. Ah doch, einmal wäre die Einschulung in der Sonderschule möglich gewesen, aber das wollten wir aus verschiedenen Gründen nicht.

#liebdrueck
Sanne #sonne

16

Hallo,

bei uns (auch in Bayern) ging die Rückstellung letzten Monat ganz problemlos über die Bühne. Ich hatte mit meinem Sohn einen extra Termin beim Schuldirektor - dieser dauerte vielleicht 5-10 Minuten. Mit dabei hatte ich ein Schreiben vom Kindergarten der die Schulrückstellung in seinem Fall befürwortete. Von der Kinderärztin hätte ich auch jederzeit einen entsprechende Empfehlung bekommen, war aber gar nicht mehr notwendig.

Wichtig finde ich, dass es einen nachvollziehbaren Grund gibt (nicht nur: er/sie wäre dann der kleinste) und dass man davon ausgeht, dass der Grund ein Jahr später nicht mehr besteht bzw. sich deutlich gebessert hat, z. B. sprachliche Entwicklungsverzögerung etc. Schüchternheit oder andere Charaktereigenschaften z. B. werden nach einem Jahr vielleicht noch genauso bestehen - damit wäre ich dann vorsichtig wenn es um die Rückstellung geht.

Er wurde bei dem Termin gefragt ob er lieber noch im Kindergarten oder in die Schule möchte - und natürlich hatten wir Eltern auch handfeste Gründe für die Rückstellung, die ich kurz erläuterte. Deshalb bin ich mir sicher, dass wir es nicht bereuen werden, dass er noch mal ein Jahr in den Kindergarten geht. Er möchte es übrigens auch. Seine Freunde sind im Herbst/Winter geboren bzw. fast ein Jahr jünger und da fiel uns die Entscheidung noch einmal ein Stück leichter.

Mir wurde gesagt dass das auch immer eine "schulpolitische" Entscheidung ist, wie groß die Klassengröße im jeweiligen Jahr wird usw. Dieses Jahr haben sie wohl recht viele Anmeldungen und hoffen im nächsten Jahr auf eine Sprengeländerung und damit verbunden geringeren Schülerzahlen, weil in der näheren Umgebung gerade neue Schulgebäude fertiggestellt werden. Das war wohl auch ein Grund warum wir es so einfach hatten.

Wie gesagt, bei uns ging alles ausschließlich über direkten Draht zur Schule. Wir hatten auch noch nicht diese Gesundheitsuntersuchung vom Schulamt, waren nicht bei der regulären Einschreibung oder beim Schulspiel. An der Stelle wurde das Prozedere gleich abgebrochen - das kommt bei uns dann nächstes Jahr automatisch, wenn er tatsächlich eingeschult wird bzw. die Schulamtsuntersuchung holen wir noch in diesem Jahr nach.

17

Er sagt übrigens ganz selbstbewusst und stolz: "Manche Kinder kommen mit 6, manche mit 7 in die Schule. Ich bin dann schon 7!"

Im Kindergarten wurde er seit er 5 ist in bestimmte Vorschularbeiten eingebunden, je nachdem ob es Sinn gemacht hat oder noch nicht. Da wird wirklich auf jedes Kind individuell eingegangen und auch mit Weitblick, je nachdem ob das Kind noch Zeit hat oder nicht. Für uns stand schon relativ schnell fest, dass wir ihn noch nicht in die Schule schicken und das Umfeld (Kindergarten, Kinderarzt) reagierten erleichtert als sie davon hörten und haben uns darin unterstützt.

19

Hi,

es kommt hier ganz auf die Gemeinde drauf an, wie sie es handhaben.

Bei uns konnte fast jedes Kind zurück gestellt werden, außer es war schon weit über 7 Jahre alt.

Hier hat der Kiga und die Grundschule zusammengearbeitet und fertig aus.

Jeder Wille der Eltern war OK. MUSS-Schüler kamen dann vom Kiga in eine Vorschule, um ein Schulvorbereitungsjahr zu machen. SIe wurden hier komplett auf den Schulunterricht vorbereitet.

Für den Kindergarten waren die Kids einfach zu alt und für die Schule noch nicht reif. Ideale Lösung und viele Eltern haben es teils mit Geschwisterkindern schon automatisch so gehandhabt. Jeder hat davon profitiert.

LG
LIsa

22

Wir haben damals unser Juli - Kind in Bayern zurückstellen lassen. Es ist eine Entscheidung der Schule und ging für uns völlig problemlos, allerdings war es ein kinderstarker Jahrgang. Ich habe auch von Eltern gehört, denen die Rückstellung aus gleichen Gründen in anderen Jahren verwehrt wurde.

Er war kognitiv altersgemäß entwickelt, aber sozial-emotional einfach noch nicht so weit.
Vom Charakter schon immer schüchtern und konfliktvermeidend, dabei hohe Anforderungen an sich selbst stellend.

Er ist jetzt in der 3.Klasse, wir haben diesen Schritt nie bereut. Zwar langweilt er sich häufiger im Unterricht und ist dem Stoff weit voraus. Gleichzeitig passt er aber sozial prima in die Klasse, hat sofort Freunde gefunden und ist inzwischen sehr selbstbewusst, kann frei vor der Klasse sprechen und ist laut Lehrerin für andere Kinder ein Vorbild.

Wir haben uns für die Rückstellung entschieden, weil wir mit unserer Tochter, ein September - Musskind, schlechte Erfahrungen mit der frühen Einschulung gemacht haben. Zwar kam sie im Schulstoff immer gut mit und hat auch ins Gymnasium gewechselt, sie musste sich dafür aber immer mehr anstrengen als Klassenkameraden.

Jetzt, zu Beginn der Pubertät, wird die Kluft immer größer - sie ist nach wie vor eine der Jüngsten in der Klasse, andere sind bis zu zwei Jahre älter. Das sind in diesem Alter wirklich Welten!

Deshalb: Wenn das Kind nicht auffällig intelligent ist - auch das gibt es, diesen Kindern schadet man mit der Rückstellung eher als das es nützt - dann würde ich bei Zweifeln immer zurückstellen.

lg
murkel