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Moin Anna!
Ich finde dein Sohn hat eine schön entspannte Einstellung der Schule gegenüber. Wenn er (und ihr) mit einen Dreierschnitt zufrieden ist, ist doch alles in Ordnung. Und eine Fünf ist wirklich kein Weltuntergang.
Wenn die R+ anspruchsvoller ist, wird er das schon merken. Und dann kann er sich ja immernoch überlegen, ob er mehr für die Schule tut oder vielleicht lieber auf eine Hauptschule wechselt. Der liebe Gott lässt keine Handwerker verhungern;-) Außerdem ist unser Schulsystem so offen wie sonst kaum eines auf der Welt. Wenn der Wunsch nach einem besseren Abschluss und die entsprechende Lernbereitschaft erst später bei ihm aufkommt, kann er später noch einen Quali, R+ oder Fachabi machen.

Ich wünsche euch weiterhin Gelassenheit beim Thema Schule und dass ihr darauf vertraut, dass euer Sohn seinen Weg auch ohne elterlichen Druck und Lernzwang gehen wird!

LG nobyna

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Super Beitrag!

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Habe mir gerade alle Beiträge durchgelesen und bin leicht verstört. Durch "Meckern", oder wie hier vorgeschlagen Erpressen, Bedrohen, Bestrafen, Bestechen erzeugt man beim Kind keinen "Ehrgeiz", sondern Angst.

Was meinst du wie viele Kinder am Gymnasium bei schlechten Noten weinen, fluchen, erzählen was ihnen dann zu Hause blüht (keine Verabredungen, kein Sport etc.). Ich habe schon öfter Kinder gefragt, ob ich mal mit den Eltern über die Konsequenzen, die sie über ihre Kinder verhängen, reden soll!

Erstmal: Sport ist wichtig als Ausgleich und gut für Charakter und Gehirn! Verabredungen auch. Bei uns wird beides nie gestrichen.

Was ist so schlimm an einer 3? Unser Bildungssystem ist derart durchlässig, dass er auch noch ein prima Abi oder Fachabitur machen kann, wenn er in der 8.oder 9. Klasse begreift, wohin er in Zukunft gegen möchte.

Wenn nötig, den Medienkonsum auf 30 min am Tag begrenzen, ansonsten darauf achten, dass die ha gemacht werden und auf ein schönes, abwechslungsreiches Familienleben mit Unternehmungen in der Natur, Kunst und Kultur achten.

Bitte nicht die Sachen machen, die hier teilweise vorgeschlagen wurden!

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Ich bin zwar bei Dir, dass man wegen Dreier keinen Stress machen und Sport & Spiel deswegen nicht streichen sollte, aber sooo entspannt bin ich auch wieder nicht. Fünfen würde ich nicht akzeptieren, wenn es auf Faulheit beruht. Und so hört sich das in dem Fall für mich an. Ein bißchen anstrengen kann sich ein Grundschüler schon, ohne dass es unmenschlich wird. Später wird's eher schwerer als leichter und gerade der Stoff in Mathe baut doch aufeinander auf.

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Ich bin ehrlich gesagt von einigen Antworten hier geschockt. Natürlich funktioniert in diesem Alter Motivation vor allem durch bestechen und Bestrafung. Wer keine Leistung bringt, weil kein bock, dann Gameboy oder Fernseher weg, ganz einfach. Es geht ja nicht darum, dass er nicht kann, sondern das er nicht will, weil alles andere natürlich besser und interessanter ist. Sport würde ich allerdings nicht streichen, dass ist gut für sein Sozialverhalten, aber ansonsten muss man da als Elternteil schon ein bisschen hinterher sein. Bevor die Hausaufgaben nicht gemacht sind geht es nicht raus. Jetzt ist er noch klein, warte ab bis die Pubertät kommt, dann wird nochmal alles umgeworfen und genau in dieser Zeit kommt es tatsächlich auf die Noten an, ansonsten steht das Berufsleben auf der Kippe. Und natürlich braucht das Land Handwerker, nur kann man in diesem Berufsfeld heutzutage kaum noch eine Familie ernähren. Ich bin froh, dass mich meine Mutter früher in den Arsch getreten hat, sonst wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Manchmal geht es halt nur mit Druck ...
Und in unserem Land sowieso, ohne Abschluss keine Berufschancen, so ist leider die Realität und das herunterzuspielen nur weil man das Kind nicht bestrafen will, tut mir leid, da wird es sicherlich gehörig auf die Nase fallen ....

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Habe noch kein Kind getroffen, dass gut in der Schule ist, weil es seine Eltern "in den Arsch treten", aber jede Menge Kinder, die Angst haben, mit einer schlechten Note nach Hause zu kommen und auch irgendwie das Vertrauen in ihre Eltern verloren haben. Und ich bin seit 10 Jahren im Schuldienst am Gymnasium...

Kein Kind bekommt mit Absicht schlechte Noten.

Ich kenne übrigens etliche fleißige Überflieger, die nach dem 1,0 Abi nichts zustande gekriegt haben, ein Jahr gar nichts tun, in Kliniken verschwinden, sich zu nichts mehr aufraffen können.

Gut sein hat was mit intrinsischer Motivation zu tun.

Das heisst nicht, dass man nicht mit seinen Kindern reden oder ihnen kein gutes Vorbild sein sollte, oder dass man nicht gemachte Hausaufgaben so hin nehmen muss oder dass man ihnen nicht auch mal das Handy oder den Nintendo wegnehmen sollte. Aber was hier anklingt, hat mit liebevoller Begleitung nichts mehr zu tun und Lehrer schätzen das auch nicht, wenn Eltern "ordentlich Druck machen".

Das führt i.a. dazu, dass Kinder anfangen zu lügen, Noten nicht mehr vorzeigen, Unterschrift fälschen, und der Spass am Lernen gänzlich flöten geht.

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"Kein Kind bekommt mit Absicht schlechte Noten."

Doch, ich war so ein Fall. Ich hatte mir ausgerechnet, welche Note ich in der letzten Klassenarbeit noch verkraften könnte um keine 5 auf dem Zeugnis zu bekommen. Und habe keinen Handschlag mehr gemacht als dafür notwendig. Ärger hatte ich nicht bekommen, weil sich meine Eltern nicht vorstellen konnten, dass ich es mit etwas mehr Mühe besser könnte.
Ich befürchte, das ist vererblich, denn mein Sohn zeigt manchmal ähnliche Tendenzen... auch er bekommt keinen Ärger, aber er muss dann nach der Arbeit den fehlenden Stoff nacharbeiten, damit er keine Lücken aufbaut. Macht nicht weniger Arbeit, aber der Druck vor den Arbeiten und die Angst vor schlechten Noten bleibt uns so erspart.

LG

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Hallo,

mein Sohn ist jetzt in die 3. Klasse gekommen und ziemlich faul und extrem schlamppig - aber (lt. Aussagen der Lehrer) kognitiv sehr begabt ... wenn er dann schlechte Noten heimbringt ärgert mich das und das sage ich ihm auch. Nachdem er aber auch sehr "käuflich" ist ;-), haben wir zuerst vereinbart für jeden 1er auf einen Test kriegt er 2 Euro, nachdem uns das jetzt zu teuer geworden ist#rofl, bekommt er für jeden fehlerfreien Test 2 und für jeden 1er 1 Euro (Taschengeld so kriegt er nicht). Klappt pirma, er ist hochmotiviert und hatte im Zeugnis nur 1er ;-)

Wenn mir das wer vor seiner Schulzeit gesagt hätte, hätte ich mir auf den Kopf gegriffen - wie kann man nur - aber bei uns klappt es einfach am Besten so....

wenn ihm ihm jetzt sagen würden, toll du hast einen 3er, dann würde er sich auch nicht weiter bemühlen, bessere NOten zu schreiben...


LG

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Ich denke ihr müsst vielleicht weg von einem leistungsorientierten und hin zu einem kompetenzorientierten Lernansatz. Betrachtet nicht die erreichte Note, sondern fragt: welche Kompetenzen hast Du in den letzten Wochen erweitern können? Wo hast Du Dich weiter entwickelt? Was hast Du gut gemacht, wo kannst und solltest Du Dich noch verbessern?
Ich denke dass Dein Sohn so weniger Möglichkeiten hat, sich aus der Affäre zu ziehen. Er steht nicht unter Druck, plötzlich Einser und Zweier abzuliefern. Aber im Rahmen seiner Möglichkeiten muss auch er sich weiterentwickeln und sich dafür anstrengen.

Finde ich ganz interessant auch im Zusammenhang mit der immer wieder auftauchenden Fragestellung „Noten ja oder nein“. Noten können tatsächlich einfach demotivierend wirken. Wenn das Kind und seine Kompetenzen differenzierter betrachtet werden kann man dem entgegen wirken.

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Hallo Anna,

mein Sohn ist auch ehr ein sensibles Kind.

Was ich immer gemacht habe, war, dass ich immer wusste welche Tests anstehen und ihn darauf vorbereitet habe.

Und ich habe meinem Kind ganz klar gesagt wie es auf den hiesigen Hauptschulen und immer mehr Realschulen zugeht.
Meiner Meinung nach, hat es nichts mit "Angst machen" zu tun sondern dem Kind die Realität vor Augen zu halten

Alles Gute!

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Hallo,

Warum willst du ihn keinen Stress machen. Ich unterscheide bei meinem Nachwuchs ganz klar ob er nicht will oder nicht kann. Wenn er nicht will ist das Fernsehkabel meine, wenn er mich kann muss geschaut werden. Mein großer Sohn kam auch kürzlich mit einer vier heim in Mathe. Die ganze gymnasialklasse hat das Ding verhauen. Die Berichtigung würde gemeinsam gemacht und er hat den Stoff begriffen. Faulheit wird nicht bei uns toleriert und irgendwann muss junior begreifen dass Schule lernen bedeutet. Gerade wenn es ihm leicht fällt würde ich mehr erwarten. Das mache ich bei meinen Kids auch.
Ändert eure Einstellung zu dem Thema, ab der fünften Klasse wird egal welche schulform der Wind deutlich rauer.

Viele Grüße geli