Schwierige Klassensituation

Hallo,

meine Tochter hat in diesem Jahr auf eine weiterführende Schule (Realschule) gewechselt.
Direkt nach der ersten Woche stand fest, dass es eine schwierige Zeit werden wird. Laut Aussage meiner Tochter und meiner Nichte (beide in der selben Klasse) hat die Lehrerin ständig herumgeschrien und konnte leider auch keine Ruhe rein bringen.
Beim Elternabend hat sie dann eine dreiviertel Stunde nur darüber geschimpft was für eine schlechte Klasse das sei - und zwar vom Lernstand und von den Manieren her.

Meine Tochter ist ziemlich ruhig und hatte nie eine Ermahnung oder Strafarbeit, aber sie sagt, dass die Lehrerin eben keine Kinder mag und deshalb unfair ist #schwitz. Ich glaube auch, dass die beiden Mädels Angst vor der Lehrerin haben und es sich besonders bei meiner Nichte sehr demotivierend auswirkt. Sie weint zuhause statt die Hausaufgaben zu machen und sagt, sie würde es sowieso nicht so gut machen, wie die Lehrerin es fordert.

Von der Lehrerin bekommen wir Eltern ständig E-mails. In den ersten hat sie geschrieben, dass sie eigentlich keinen Kontakt mit den Eltern haben will, dass sei in der weiterführenden Schule nicht mehr so. Aber wenn es Probleme gibt sollen die Eltern sich an sie wenden, bevor die Schulsozialarbeit oder der Rektor eingeschaltet wird, denn da hätte sie in der Vergangenheit sehr problematische Eltern gehabt und würde den Kontakt in so einem Fall nicht mehr aufrecht erhalten wollen #kratz.
Allerdings sind meine Schwester und ich nun auch unsicher, ob wir mit ihr sprechen sollen, aus Angst, dass es dann auf die Kinder zurückfallen könnte. Und man muss sagen - wir haben im Gegensatz zu anderen Kinder, die gute Noten bekommen (2er Schnitt) und noch keine Strafarbeiten aufhatten. Wie geht es dann erst den anderen Eltern...

Laut Angabe mehrerer Kinder (auch meiner Tochter) soll sie letzte Woche zu einem Kind gesagt haben, es sei "asozial" nach dem es - zugegeben - Blödsinn gemacht hat.
Nun haben wir eine Mail im Postfach, dass die Lehrerin es schockiert, dass solche "Gerüchte" gestreut würden und sie wird es gleich morgen mit der Klasse thematisieren.

Meine Schwester und ich wissen nun gar nicht mehr, wem wir glauben sollen: Meine Nichte hat heute Abend zu ihrer Mama gesagt, sie dürfe - wegen leichtem Husten - laut der Lehrerin morgen nicht mehr in die Schule kommen. Wegen einem Coronafall in der Paralellklasse werden sowieso täglich Tests gemacht und meine Nichte hat sich eben leicht erkältet (verschleimt) hat nur leichten Husten seit letzter Woche schon. Könnte mir ehrlich gesagt gut vorstellen, dass meine Nichte die Situation nutzt um daheim bleiben zu dürfen, da sie wie geschrieben ja auch schon bei den Hausaufgaben total fertig und weinerlich ist. Aber was passiert, wenn man ihr das jetzt nicht glaubt. Und auch generell den Kindern, wenn sie zuhause sowas erzählen wie das die Lehrerin "asozial" gesagt hat?
Wir sind ja nicht dabei...
Habe das Gefühl, da ist generell in der Klasse was schief gelaufen mit dem Start des Schuljahres und beide Seiten sind sich nicht wohlgesonnen gestimmt, sonst würde man manche Dinge anders verstehen.

Bestimmt ratet ihr jetzt das Gespräch aufzunehmen, aber ich bin noch am zweifeln wie...

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Hallo,

in der weiterführenden Schule haben sie ja zum Glück nur wenige Wochenstunden bei ein und dem selben Lehrer. Und solche Lehrer, wie du sie beschreibst, hatten wir alle in unserer Schulzeit und so hart wie es sich anhört, müssen die Kinder da durch. Später im Beruf werden sie auch auf genügend Idioten treffen.
Einschreiten würde ich nur, wenn es dein Kind selbst betrifft und es tatsächlich schlecht oder unfair behandelt wird. Wie sie mit anderen umgeht, geht dich nichts an. Nur weil dein Kind Angst/zu viel Respekt vor einer Lehrerin hat und sie deinem Kind noch nie was getan hat, würde ich mich völlig raushalten. Sollte sie dein Kind anschreien oder beleidigen, kannst du eingreifen.
Meine Tochter, ebenfalls frisch 5. Klasse, hat so eine Englischlehrerin. Sie ist genauso, wie du eure Lehrerin beschreibst. Sie hat vor 2 Wochen die Kinder angeschrien, dass deren Eltern alle unfähig wären zu erziehen und die Kinder heutzutage nur die Prinzen und Prinzessinnen ihrer Eltern sein. Meine eigentlich ruhige Tochter hat einen entsprechenden Kommentar dazu abgegeben und bei der Lehrerin war das Maß voll. Sie hat sinnlos rum geschrien, meine Tochter und die anderen beschimpft etc. Nachmittags hat sie bei uns angerufen um mir mitzuteilen, welch missratenes Balg ich Zuhause habe. Selbst am Telefon hat sie die Unfähigkeit der Eltern erwähnt. Ich habe dieser Lehrerin so am Telefon den Kopf gewaschen, dass sie sich am nächsten Tag gar nicht mehr getraut hat die Stimme zu erheben. Ich habe ihr gesagt, dass mangelnde Erziehung bei ihr wohl das größte Problem sei und sie Respekt vor ihren Mitmenschen wohl nie beigebracht bekommen hat. Ebenso habe ich sie gefragt, ob sie schon jemals etwas von Gesprächsregeln gehört hat und ihr gesagt, dass ich mir arge Sorgen mache, dass meine Tochter in ihrem Unterricht zivilisierte Kommunikation völlig verlernt.
Allerdings hätte ich dieses Gespräch nie geführt, wenn die Lehrerin nicht meine Tochter und mich persönlich angegriffen hätte. Hätte ich nicht wirklich sicher gewusst, dass die Lehrerin tatsächlich solche Äußerungen gemacht hat, hätte ich versucht das Telefongespräch diplomatisch zu lösen. Und mit sicher gewusst meine ich keine zig Bestätigungen von Schülern, sondern nur das was ich selbst höre.
Von daher mein Rat, macht den Mädels klar, dass das Leben kein Ponyhof ist, sie in der weiterführenden Schule auch mit blöden Lehrern klar kommen müssen und du hinter ihr stehst, wenn etwas ungerechtfertigt ist. Der Spruch meiner Tochter war weder frech noch respektlos. Wäre sie selbst so gewesen, hätte ich sicherlich nichts zu der Lehrerin gesagt. Gerade für sensible Kinder ist die Schule eine Vorbereitung aufs Leben. Sie haben während der Schulzeit im Notfall noch Rückendeckung durch die Eltern. Später im Beruf richten Eltern nichts mehr aus, wenn der Chef so ist wie besagte Lehrerin oder die Kollegen. Dann muss das Kind sich selbst behaupten und das lernt es nicht, wenn Mutti rennt, sobald es unangenehm wird und das Kind weint. Klar, wir neigen dazu unseren Kindern alles abnehmen zu wollen, versuchen Ihnen Hindernisse aus dem Weg zu räumen und wollen, dass sie ausnahmslos glücklich sind. Für den Moment tun wir ihnen damit was Gutes, auf langfristige Sicht ist das der größte Fehler, den Eltern machen können. Ich arbeite in einer Personalabteilung. Viele der Auszubildenden sind unfähig Stress und auch mal einen rauen Ton auszuhalten. Sie sind dann maßlos überfordert, wenn vom Vorgesetzten ein Anschiss kommt oder sie mit jemandem im Team sind, mit dem es gar nicht passt. Auch hier stehen Eltern auf der Matte, die von uns wieder nach Hause geschickt werden mit dem Vorschlag, dass der Filius gerne den Ausbildungsvertrag kündigen kann, wenn ihm was nicht passt. Deine Tochter ist in der Realschule. In 5 Jahren ist sie selbst fast mit der Schule fertig und startet ins Berufsleben. 5 Jahre sind eine verdammt kurze Zeit. Und das Beste, was ihr ihr mitgeben könnt, ist zu verstehen, dass sie sich durch manche Dinge des Lebens durchbeißen muss und, dass nicht alles toll und rosarot ist.

LG
Lotta

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Du bist echt schlagfertig!

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Ich kenne den Drachen noch aus meiner Schulzeit und hab jetzt 30 Jahre darauf gewartet, ihr mal den Marsch zu blasen 😜.

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Puhhh...das ist ja eine wahnsinnig schwere Situation.

Erstmal war das eine verdammt schwere Zeit zuletzt, natürlich wegen Corona. Vielleicht ist das nicht spurlos an ihr vorbeigegangen.
Trotzdem ist das keine Entschuldigung für immer, lediglich eine Erklärung. Noch dazu ungewiss.

Zuerst Mal, trenne bitte dich und das empfinde der Kinder um objektiv zu urteilen.
Wie fällt euch die Lehrerin auf, was geht wirklich nicht, wo ist sie drüber?
Kurz, was von ihrem Verhalten ist nicht angemessen?
Was steht in den anderen, ständigen E-Mails?

Ich würde um ein Gespräch mit den Kindern zusammen bitten.

Du fragst wie.
Erstmal offen, trotzdem souverän und deutlich in eurem Anliegen.

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Auch das ist schwierig, mein empfinden und das der Kinder zu trennen.
Bis zum Elternabend war ich total unvoreingenommen. Aber nach der dreiviertel Stunde Geschimpfe über die Kinder hatte ich einfach nur noch das Bauchgefühl: "Sie ist überfordert und reagiert nicht souverän auf Kinder, die sich austesten."
Oh und was mir besonders ganz stark aufgestoßen ist. Zu Beginn des Elternabends kündigte sie an, dass sie keine Zwischenfragen zulasse, weil das nur stört, man soll sich die Fragen aufschreiben und im Anschluss stellen. Wenn sich jemand während des Vortrags gemeldet hat, hat sie auch einfach ignoriert. Ohne einen weitern Hinweis oder das Gefühl zu vermitteln, sie hat die Meldung gesehen. Als sie fertig war meinte sie, das war ein langer Abend, wir kommen jetzt zum Ende und schloss den offiziellen Teil ab.
Falls dann noch jemand Fragen gestellt hat, war es inoffiziell (habe gesehen, dass welche zu ihr hingegangen sind) aber auch das Vorgehen finde ich den Eltern gegenüber wenig respektvoll. Wir sind Erwachsene Menschen und keine Kinder, die sich vielleicht melden um aufs Kloo zu gehen. Und selbst bei Kindern hat sie meiner Meinung nach zu klären, welche Fragen zulässig sind und durchaus auch mal Zwischenfragen zuzulassen.
Das war mit Abstand der schlimmste und schrägste Elternabend auf dem ich je war.

Die Mathelehrerin Frau S. kenne ich noch von meinem Sohn. Auch sie hat angesprochen, dass es eine wilde Klasse sei, aber schon zum Elternabend hin sei es besser geworden. Sie ist älter und geht meinem Gefühl nach souveräner mit Störenfrieden um. so dass den Kindern schneller die Spielregeln auf der neuen Schule klar sind.

Meine Tochter habe ich dazu gefragt und sie meinte: "Ja Frau S. ist einfach lieber zur Klasse, dann ist die Klasse auch lieber zu ihr!"

Ein Gespräch mit den Kindern zusammen wird meiner Meinung nach nichts bringen. Sie haben Angst und vor allem meine Tochter kann ihre Gefühle noch nicht gut selbst einschätzen und sie würde mit Sicherheit einknicken und relativieren um keinen Unfrieden zu stiften und damit wäre die Offenheit leider nicht gegeben.

Wie geschrieben, meine Tochter und meine Nichte haben ja mit die wenigsten Probleme in der Klasse. Durch die ganze Situation hat sich eben keine Sympathie sondern Angst aufgebaut und das kann man schwierig ansprechen, weil man es nicht klar benennen kann.

Neben den normalen Info Mails hat sie uns noch eine geschickt, weil sie der Meinung war, dass in der Klassen-Whatsapp Gruppe gemobbt wird und wir Eltern das zu unterbinden hätten. Im Nachhinein habe ich die Nachrichten gelesen und es hatten halt einfach zwei Mädchen miteinander Streit. Ganz schlimme Worte sind nicht gefallen, aber die eine hat die anderen rausgeworfen und wieder rein geholt - etwas das eben früher nicht übers Handy ausgetragen wurde.
Die Info Mails sind kurz und knackig und enthalten kein Nebengeplänkel.

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Hättet ihr denn die Möglichkeit mal mit der Lehrerin Frau S. zu sprechen und das ganze aus eurer Sicht erklären und fragen wie ihr weiter vorgehen sollt?
Die Dame hat doch bestimmt sowas wie ne Elternsprechstunde, oder?

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Ich hatte eben schon eine längere Antwort geschrieben, aber die ist irgendwie weg.

Ich finde, als allererstes müsst ihr eure Mädels stärken. Denen fehlt Selbstbewusstsein, wenn sie mit einer harscheren Lehrerin nicht klar kommen. Erklärt den beiden, dass sie Hausaufgaben für sich machen und nicht für die Lehrerin.

Ich kann euch beide verstehen, aber ehrlicherweise ein wenig mehr die Lehrerin. Ihre Art mag komisch sein, aber scheinbar kommt sie ja nicht weiter. Sie philosophiert eine Dreiviertel Stunde über schlechte Manieren, und keiner sagt was? Wieso nicht? Vielleicht weil da was dran ist und es den eltern egal ist?
Wenn Eltern nach so langer Coronazeit immer noch nicht wissen, das auch ein kleiner husten zur schule/Arbeit gehört, na dann gute Nacht. Da möchte ich nicht wissen, über was sie sonst noch diskutieren muss.
Woher wusste die Lehrerin von dem WhatsApp Verlauf? Ist sie da selber mit drin? Oder hat ihr das ein Mädchen (das Betroffene) geschildert? Ich gehe von letzterem aus. Da finde ich schon,
dass die Lehrerin die Eltern darauf hinweisen muss. Was wirklich war, und ob schlimm (für das betroffene Kind war das schon schlimm) kann sie gar nicht wissen. Reagiert sie auf sowas nicht ist es falsch, reagiert sie, ist es auch falsch.

Ich finde also, als erstes sollten die Mädels gestärkt werden,..& wenn sie weiter nicht klar kommen (warum eigentlich nicht? Die Noten stimmen doch), dann über die Elternvertreter gehen. Und es wird schon ganz bald ein Elternsprechtag kommen.

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Wenn die Lehrerin vor dem Vortrag keine Zwischenfragen zulässt und auch Versuche abblockt, diese zu stellen, natürlich unterbricht man da nicht. Das ist eine Frage der Höflichkeit.

Ich finde es allerdings sehr ungünstig, dass sie die angekündigte Fragerunde ausfallen ließ und hätte das nicht zugelassen.

Ich würde hier zunächst den sachlichen Austausch mit der Lehrerin suchen. Die Beobachtungen wertfrei mitteilen und dann mal schauen, was zurück kommt.
Klappt das nicht, eine weitere Instanz in den Dialog holen (Elternvertreter, Direktor, Vertrauenslehrer o.ä.)

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Danke Kassiopaia so war es eben beim Elternabend. Es war ja ein Monolog, wir hatten keine Möglichkeit Einwände zu bringen.
Auch bin ich mir nicht so sicher, ob die Kinder generell so ungezogen sind oder ob sie nicht einfach austesten, wie weit sie bei jemandem gehen können? So hat es sich halt für mich von außen angehört. Und sie hat es nicht geschafft sich Respekt zu verschaffen ohne nun als "böse" Lehrerin hingestellt zu werden von den Kindern.

Leider tu ich mir da schwer, mit mir unbekannten Charakteren solche Gespräche zu führen. Ich bin immer höflich und zurückhaltend. Sollte sie auf Konfrontation in so einem Gespräch gehen ziehe ich zurück und dann bringt das leider nichts. Natürlich hat es unsere Klasse auch noch geschafft nur eine Elternbeirätin zu haben, die eigentlich Stellvertreterin sein wollte. Die erste ist nach der Wahl wieder abgesprungen, weil sie bei ihrer größeren Tochter in der gleichen Schule lieber Elternbeirätin gemacht hat.

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der Elternbeirat sollte sammeln und dann geschlossen alles bei einem Termin vortragen.
Dafür ist er da. -- dann fällt es auch auf keinen zurück.

Was sagen die anderen Lehrer über diese KLasse? Es ist doch weiterführende Schule, -- da ist diese Lehrerin doch maximal ein paar Stunden die Woche da und es scheint ein Problem zwischen diesen beiden Parteien zu sein, oder?

Corona hat viele Schüler in irgend einer Weise "auffällig" gemacht.
Wenn es so übel in der ganzen Klasse ist, würde bei uns ein paar Stunden die Woche die Schulsozialarbieterin hospitieren und beraten und sich einzelne im Gespräch dann picken oder Gruppen-Stunden abhalten.

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Hi,
habt ihr eine Elternvertretung?
Ich verstehe Lottakrachmachers Standpunkt, finde aber auch, dass man von 5.-Klässlern noch nicht erwarten kann, dass sie alles alleine regeln. Zumal sie sich noch nicht kennen. Ich finde auch, dass man nicht alles aushalten können muss, um fürs Leben abzuhärten. Wenn das zum falschen Zeitpunkt kommt, führt das genau in die gegengesetzte Richtung.
Ich höre aus vielen Richtungen, dass die Klassen jetzt alle anstrengend sind. Kein Wunder. Vom Entwicklungsstand „wie sitze und arbeitete ich in einer Klasse“ sind das ja eher Dritt- als Fünftklässler. Wie die Klasse nun wirklich ist, kann man hier jetzt schlecht beurteilen. (Eine Freundin von mir hat ein paar Jahre an einer sogenannten Brennpunktschule unterrichtet, die hatte auch jede Menge zu erzählen…) Und die Lehrkräfte sind das vielleicht auch nicht mehr so gewohnt.
Trotzdem, wenn 30 Kinder das eine sagen und eine Lehrerin das andere, da kann man schon mal hellhörig werden. Mein Vorschlag ist, dass der Elternbeirat sich mal ganz in Ruhe erzählen lässt, was in der Klasse eigentlich los ist. Du wärst prädestiniert dafür, weil deine Tochter einen guten Stand hat. Wenn der Elternbeirat die Mutter des größten Störenfrieds ist, wird sie es deutlich schwerer haben, mit der Lehrkraft ein neutrales Gespräch zu führen.

Es kann aber auch gut sein, dass das gar nichts mehr zu machen ist. Hoffen auf jemand anderen im nächsten Schuljahr und sich daran erfreuen, dass die Kinder andere Lehrer in anderen Fächern haben.

Viele Grüße

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Mir ging es beim "Abhärten" darum, zu lernen gewisse Situationen einfach aushalten zu müssen. Die Tochter der TE ist überhaupt nicht direkt betroffen. Die Mutter würde jetzt hingehen und sagen: "Frau XYZ, meine Tochter hat Angst vor ihnen, weil sie mit anderen Kindern schimpfen." Ich würde das äußerst seltsam finden. Ich würde als Mutter einschreiten, wenn man Kind persönlich ungerechtfertigt beschimpft und eingeschüchtert wird. Die Schüler, die die Lehrerin regelmäßig zum Wahnsinn treiben, scheinen nicht wirklich eingeschüchtert zu sein oder sich daheim zu beschweren. Von daher würde ich eher meine Tochter stärken und bestärken. Jeder von uns hatte diese "A****-Lehrer". Vor meinem Sozialkundelehrer hatte ich richtig Schiss. Meine Eltern wären nie darauf gekommen, deswegen in die Schule zu rennen. Ebenso hatte ich die selbe Englischlehrerin wie meine Tochter. Die war damals schon so und wird sich auch nicht ändern, nur weil ich ihr am Telefon meine Meinung gesagt habe. Ich habe diese Frau ohne psychischen Schaden überlebt und meine Tochter wird es ebenfalls tun. Meine Tochter wird nur nicht in den Genuss kommen, ihr in 30 Jahren am Telefon den Marsch zu blasen. Ich finde es ehrlich gesagt furchtbar, was Lehrer heutzutage alles aushalten müssen. Und damit meine ich nicht die Kinder. Wir waren vor 30 Jahren genauso schlimm. Da hat der Lehrer auch gebrüllt und es hagelte Strafaufgaben, die zum Teil als Kollektivstrafe, damit die Klasse sich gegenseitig erzieht. Die Schüler sind heutzutage nicht schlimmer als früher. Aber die Eltern sind es. Sie packen ihre Kinder in Watte, trauen ihnen nichts zu und finden für alles eine Ausrede. Für irgendwas musste Corona ja gut gewesen sein. Wenn ein 10jährigen Kind nicht weiß, wie es sich zu verhalten hat, liegt das nicht an Corona, sondern an mangelnden Fähigkeiten der Eltern. Es ist bewiesen, dass Kinder durch Corona auffälliger geworden sind. Aber meistens sind das die, deren Eltern mit den Sprösslingen Zuhause nicht klar kamen und wo die Eltern feststellen mussten, dass nicht an allem der Lehrer Schuld ist.

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Vielen Dank für deine Antwort.
Leider haben wir keinen 1. Elternsprecher nur eine Stellvertreterin. Wir kennen uns eben alle noch nicht gut und ich weiß nicht, wie diese Frau drauf ist und überhaupt ob ihr Kind ein ruhigeres oder ein wilderes Kind ist.

Zu Lottas Statement wollte ich noch antworten, dass es nach meinem Eindruck schon an dieser einen Lehrerin liegt. Denn die Kinder haben ja in Mathe und BNT - zwei Fächer mit sehr viel Stundenumfang - eine andere Lehrerin (Frau S.). Diese kenne ich schon aus den letzten Jahren von meinem Sohn. Frau S. hat die Klasse einfach besser im Griff. Natürlich sind die Kinder immer noch laut und wild. Aber Unterricht funktioniert. Und das ohne, dass die Lehrerin rumbrüllt und ruhigere Kinder Angst haben müssen.

Deshalb habe ich auch geschrieben, dass ich das Gefühl habe, die Fronten sind verhärtet. Die Lehrerin scheint die Klasse in eine Schublade gesteckt zu haben und die Kinder die Lehrerin. Sowas nennt sich selbsterfüllende Prophezeiung.

Ich bin sehr engagiert. War vor meinem jetzigen Job auch im Kindergarten und in der Grundschule Elternbeirätin. Mittlerweile arbeite ich im Sekretariat der hiesigen Erziehungsberatungsstelle. Habe durch die Arbeit schon einige Sachen aus internen Dingen verschiedener Schulen mitbekommen und sehe mich daher befangen, wieder in die Elternbeiratsarbeit einzusteigen. Sollte ich zb. schonmal eine Sache bei einem Lehrer mitbekommen haben, in dessen Klasse ich dann Elternsprecher bin, könnte ich nicht mehr Vorurteilsfrei und unbedarft reagieren. Aber ja - vielleicht zeige ich deshalb zu großes Engagement in dieser Klasse mit dieser Lehrerin, obwohl meine Tochter mit die wenigsten Probleme mit dieser Frau haben wird.

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Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich manche Kommentare hier problematisch finde.

Die Lehrerin hat vielleicht Recht, dass die Kinder schlecht erzogen sind, weil die Eltern nichts sagen? Kinder müssen solche Lehrer aushalten, weil es sie schon immer gab? Hier liegt meines Erachtens ein unprofessionell Handeln vonseiten der Lehrerin vor.

1. Sie ist pädagogisch ausgebildet und müsste wissen, dass Schreien und Abwertung der Schüler die Situation verschlimmert und sie an der Beziehung zu den Kindern arbeiten muss. (Lernt man im ersten Semester Lehramt)

2. Unterrichtsstörungen zu mindestens 50% Prozent vom Lehrer ausgehen.

3. Kinder verhalten sich verständlicherweise unsozial, wenn sie selbst unsozial von der Lehrerin behandelt werden.

4. Die Schulprobleme müssen von der Lehrerin gelöst werden und nicht vom Elternhaus, da die Probleme schließlich in der Schule auftreten. Dass Kinder heute schlecht erzogen sind, halte ich für Schwachsinn.

Ich will es ganz offen sagen, ich bin selbst Lehrerin. Solche Kollegen sind überfordert und brauchen Hilfe, pädagogisch besser zu handeln. Natürlich bringt es auch nichts, der Lehrerin Vorhaltungen zu machen. Ich gehe mal davon aus, dass sie ihr Bestes gibt und Hilfe braucht.
Als Eltern kann man sich zusammenschließen und ein bewusst positiv eingeleitetes Gespräch suchen. Auch müsste geschaut werden, ob die Unterrichtssituation in anderen Stunden auch so ist oder sich ändert.

Sei froh, dass deine Kinder eher angepasst sind. Diejenigen, die in der Klasse auffällig sind, weinen bestimmt auch zuhause. Wenn du dir große Sorgen machst, sollte man mit der Lehrerin und wenn das eskaliert mit der Schlleitung reden, mit dem Ziel, dass man sich befriedet.