74

Hallo,

ein Breif ist das eine, ein festgestzer Termin eine Frechheit.
Es gibt genug die nicht wissen, das solch ein Termin lediglich ein Vorschlag ist. Und je nach Art und Weise des Schreibstils hat man auch Schwierigkeiten sich daran zu erinnern.

Außerdem was heißt auffälliges? Ich finde es merkwürdig wenn der Haushalt wie geleckt aussieht, während die Mutter noch im Wochenbett ist. (der Haushalt muss sich doch erst einpendeln)

Gruß Karin

75

Sehr spannend die diskussion hier zu verfolgen
"Welche Meinung habt ihr dazu?"

hm ich bin da sher zwiegespalten.
auf der einen seite sehe ich das wie der großteil der antwortenden. Es kann kritisch werden, wenn solch ein programm unansgegoren mit evtl. nicht gut geschultem personal durchgeführt wird.

anderseits denke ich auch, daß man relativ schnell erkennt, wo es auf den ersten blick problematisch werden könnte und da ist es sicehr nicht schlecht frühzeitig hilfsangebote unterbreiten zu können.

den hebammen dies zu übergeben halte ich für den denkbar ungünstigsten weg- denn wenn die hembammen dieses wächteramt des Jugendamtes mitübernehmen (müssen) werden eben aus den bisherigen vertrauenpersonen genau die hier so kritisch beäugten mitarbeiter / gehilfen des wächters Jugendamt (dass natürlich noch andere funktionen hat).

Einig sind sich hier sicher alle, daß die momentane förderung der frühen hilfen, die angebote der vorbereitung auf ein leben mit baby, die angebote diegemacht werden um junge familie früh zu unterstützen richtigt sind. in der praxis zeigt sich leider, daß es vor allem mittelschichtsfamilien sind, die sowieso alle möglichen unterstützungen sich zu hilfe holen und eben nicht das "klientel", für welche diese hilfen gedacht waren.

wie wirklich niedrigschwellige Hilfe aussehen kann, die früh beginnt, die eltern stark unterstützt und dennoch nicht die aufgaben des staates aus den augen verliert (nämlich auch dan neinzugreifen, wenn eine kindeswohlgefährdung in der eigenen familie nicht durch anderweitige hilfen zu vermeiden ist), das ist wirklich schwierig.

wie gesagt, ich bin da sehr zwiegespalten. ich halte die prophylaktische einmischung des staates eigentlich für übergriffig und problematisch (acuh wegen der dadruch entstehenden falschen einschätzungen, die sich einfach gar nicht vermeiden lassen, da wo menschen arbeiten)- andererseits glaube ich, daß man sich vielespäterer teure und intesive hilfen sparen könnte, wenn man früh genug eingreift und familien in dem maße unterstützt, wie sie aktuell dies bedürfen.
und daß eltern sich schwer tun von sich aus nach hilfe zu fragen, erkennt man ja hier wunderbar.
die angst eine erziehungsberatungsstelle aufzusuchen oder sein recht auf "hilfe zur erziehung" wahrzunehmen ist enorm.

es ist sicehr nicht der beste versuch, diese frühen hilfen so niedrigschweillig wie möglich an den mann zu bringen und so flächendeckend wie möglich einen einblick zu bekommen, wo sich probelamtiken abzeichnen- aber es ist eben ein versuch der aus der aktuellen hilflosigkeit des Jugendamtes zu verstehen ist.
die groß und medienwirksamen aufbereiteten fälle, in denen das Jugendamt nicht rechtzeitig eingegriffen hat, spielen dabei eine große rolle. die verantwortung die dem einzelnen Mitarbeiter zugemutet wird bei der knappen zeit, die ihm für eine beurteilung bleibt ganz sicher auch. die hilflosigkeit, ob der meist zu späten hilfen ebenso...

von daher: ich weiß nicht wirklich, wie ich persönlich auf so ein schreiben reagieren würde.- ich denke ich würde den termin nutzen um mit den jeweiligen mitarbeitern dann genau darüber zu sprechen.
aber vielleicht würde ich mich auch unter generalverdacht gestellt fühlen und in abwehrhaltung gehen- keine ahnung


lisasimpson

79

hallo,

idalerweise begleiten die hebammen aber bereits die schwangerschaft

insofern kommt erst gar kein mißtrauen auf

und selbst das gefährdete klientel ist während der schwangerschaft in ärztlicher behandlung
da ist der weg zur hebamme frei


die hebamme ist öfter vor ort
und kann entsprechende signale deuten


wenn ich einen termin vom jugendamt bekomme wie soll denn da eine adäquate einschätzung folgen

lg

81

natürlich haben die hembannen eine gute position.,
aber die sehe ich eher gefährdet, wenn sie wächterfunktionen übernehmen müssen.
das hieße, daß das vertrauensverhältnis eben nicht mehr gegeben wäre

na,ja, eine abschließende beurteilung ist nach einem termin ganz sicher nicht möglich.
aber wenn du mal in eienr familie warst, in der ein krabbelkind ohne mühen an den tabak des vaters oder die medikamente der mutter hernakommt, wenn du verwahrlosung erkennst und überforderung- dann kannst du zumindest grob erkennen, daß dieser familie ein bißchen anleitung und unterstützung gut täte und ihr entsprechende angebote unterbreiten.

wenn du in familien bist, die kein deutsch sprechen und daher keien kenntnisse haben über kinderbetreuung, kosten, hilfen, ... dann kann dsa sinnvoll sein, wenn jemand sich vor ort mal meldet, gegebenenfalls mit übersetzer, der informiert usw...

aber auch familie der mittelschicht mit dem ersten kind sind häufig zu beginn überfordert und wären froh über die ein oder andere info, die ein oder andere unterstützung.
und auch auf der anderen seite funktioniert ja so ein kanal.
wenn ich plötzlich alle ein mal besuche bekomme ich (als staatliche insitutionon) doch einen besseren einblick über bedarf an tagesmüttern, bnetreuungsplätzen, über die wünsche der frisch gebackenen eltern.

also wie gesagt, ich will das ja gar nicht verteidigen.
ich kann den versuch abr nachvollziehen und sehe im moment nicht wirklich bessere ideen zur prophylaxe


lisasimpson (auf dem sprung)

weitere Kommentare laden
77

Ich finde so etwas nicht gut.
Ich hätte da in den ersten Wochen ehrlich keinen Nerv für gehabt.

Ich errinnere mich da auch noch an den Besuch der damals zukünfitgen Kindergärtnerinnen meines Sohnes.

Die haben vorab so einen Besuch zu Hause gemacht, um die Umgebung des Kindes kennen zu lernen.

An dem Nachmittag hatte unser Junior nichts besseres zu tun als auf dem Sofa Salto mortale auf die Fliesen zu machen.
Mega peinlich.. Ich werde jetzt noch ganz rot wenn ich dran denke.

Aber hier hatten die wenigstens die Möglichkeit uns dann auch über die Jahre im KiGa kennen zu lernen.
So ein einmaliger Besuch kann den falschen Eindruck hinterlassen und setzt die jungen Eltern unter Druck.

78

Hallo,

wem nutzen solche anfänglichen "Schnupperbesuche", wenn zu diesem Zeitpunkt alles noch bestens ist? Dann müßten diese Leute schon wenigstens 2x im Jahr vorbei schauen. Ob Eltern ihrer Aufgabe gerecht werden oder nicht läßt sich nicht einfach so beurteilen. Schon Viele haben anfangs alles bestens gemeistert und wurden durch unvorhersehbare Ereignisse vollkommen aus dem Lot gebracht.

Mir ginge es auch zu weit. Viel mehr sollten Leute in direkter Umgebung eines Kindes (Großeltern, Onkel, Tanten, Lehrer, Erzieher, Nachbarn etc.) die Augen offen halten um zu erkennen, ab wann Situationen zu kippen drohen- es dem Kind nicht mehr gut geht. Und dann vielleicht erstmal Hilfe anbieten und Hintergründe erfragen anstatt direkt zum Jugendamt zu rennen.

LG Jana

80

Diese Frage hat sich mir auch gestellt.
Ich ärgere mich total über diverse Überwachungsversuche (wie die U-Untersuchungen, "Begrüßungsversuche...").
Bisher dachte ich auch immer, da ich nix zu verbergen hab, ignorier ichs einfach. Allerdings hat sich meine Meinung nach Geburt meines 3. Kindes und damit einhergehender Überforderung drastisch geändert. Denn:

WER HILFT DENN WIRKLICH??? Ich hab diese schlaue Tante damals vom Jugendamt genau das gefragt. Welche Hilfen kann ich denn bekommen? Ich bin auch noch wochentags allein, mein Mann auswärts tätig. Tja, da konnte mir die schlaue Tante keine Antwort drauf geben und hat nur doof rumgestammelt.

Also, liebes Deutschland, wie wärs mit HILFE statt KONTROLLE???

Eine helfende Hand hab ich seit Geburt meines 3. Kindes nicht mehr gefunden. Sogar innerhalb der Familie merkt man, Kinderhüten ist nun Arbeit, nicht mehr Vergnügen wie beim 1. oder 2. Kind!!!! Und Schwiemu hab ich seitdem nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Auch unter Bekannten wird man nur noch mitleidig angeschaut, (früher haben sie mir "die bude eingerennt und waren ja ach solche Freunde!") und weitergegangen...

Insofern kenne ich jetzt beide Seiten: die angesehene, als ich noch arbeiten war und 1 -später 2 Kinder hatte und die jetzige, wo ich angeschaut werde wie "asozial". Dabei ist die Arbeit die ich nun mache (mit 3 Kindern allein) weit anstrengender als ein 8-Stunden-Büro-Job!!!!

Armes Deutschland, sag ich nur! Wäre nicht den Kindern mehr geholfen, wenn man der gesamten Familie Hilfe gibt anstatt die Kinder dann wegzunehmen, wenn es zu spät ist!!! Daher kommt dann wohl auch die "Unbeliebtheit" des Jugendamtes. Sich wichtigmachen wenns zu spät ist, statt vorher mal den Buckel krumm zu machen! Ich könnt kotzen über diese Verlogenheit!

89

das tut mir sehr leid, daß du solche erfahrunge nmache nmußtest.
aber: du hast ein RECHT auf Hilfe zur erziehung.
Forder dies ein!
In welcehr form das bei dir sinnvoll ist (krippenbetreuungdes jüngsten, ganztagskindergarten für das mittlere kind, familienhelferin, sozialpädagogische familienhilfe, tagesmutter... solltest du mit dem zuständigen mitarbeiter des Jugendamtes klären.
ja, die haben leider viel zu wenig geld zur verfügung um frühzeitig zu helfen (weil sie leider viel zu viel ausgeben, dann wenn die hilfe eigentlich schon merh als überfällig ist)
aber kümemr dich drum,. daß du unterstützung bekommst.
wende dich am pro familia oder beratungsstellen der kirchen, um dir vielleicht unterstützung bei der beantragung zu holen udn dich zu informieren, welche weitern hilfen dir evtl. zur verfügung stünden

lisasimpson

92

Aus diesem Grund habe ich mich gegen ein 3. Kind entschieden. Ich weiß jetzt schon, dass ich (eventuell) überfordert wäre.
Sorry, nix gegen dich, ich mag Großfamilien und jeder darf sich auskotzen wie anstrengend das ist (ist es ja auch) aber man kann sich doch vorher so halbwegs denken, wie schwer das werden kann oder? Mit dem 2. Kind wird es nicht doppelt hart aber mit dem 3. Kind 6-fach. Letzten Endes muss man selber zusehen wie man das gebacken bekommt. Mir hilft hier auch keine Menschenseele aber da ich "nur" 2 Kinder habe bekomme ich das genau richtig gebacken.

Alles Gute für dich!

weitere Kommentare laden
94

Wenn ein Polizist Streife geht ist Dir das sicher auch nicht recht.

Das unterstellt ja, dass etwas passieren könnte.

Der Staat sollte erst tätig werden, wenn er konkrete Anhaltspunkte hat.

Deshalb sollte der Staat auch nicht selbst nach Problemfällen Ausschau halten.

Präventives Handeln ist eine Methode der Stasi.


Habe ich Deine Meinung korrekt zusammengefasst?


Und U-Untersuchungen sind Pflicht? Wo ist dies denn geregelt?

96

Kommt immer auf den Polizisten an. Es gibt eine Sorte, die sieht sich als Helfer und Ansprechpartner der Bürger und eine andere, die unterstellt tatsächlich jedem Menschen, etwas böses im Schilde zu führen.

Empfindest du es als freiwillig, wenn das JA zur Zwangsuntersuchung lädt und zum Hausbesuch erscheint, weil man nicht zur U war bzw. eventuell die Meldekarte nicht versandt wurde? Ich empfinde das als Zwang und nichts anderes.

Hier ist es allerdings so, das erst ab der UG eingeladen wird, dann verstreicht die Frist, dann ist das Kind schon 8 Monate alt.Dann kommt eine weitere Aufforderung, dann ist das Kind 9 Monate alt und dann wird kontrolliert. Und jetzt erzähl mir nicht, dass DAS Prävention ist. das ist blindes rauswerfen von Steuergeldern inkl. Beschäftigungstherapie der Angestellten.

Wer sein Kind wirklich vorsätzlich misshandeln will, der wird sich allerdings auch durch diese schein Prävention, die ja scheinbar sowieso keine Ergebnisse bringt, nicht abschrecken lassen.

Ich will als Mutter nicht unter Generalverdacht stehen!

97

Eine Zwangsuntersuchung ist nicht freiwillig und kann auch schwerlich als solche empfunden werden.

Und was ist Generalverdacht?

Wen man bei Gericht durch einen Metalldetektor muss steht man dann unter "Generalverdacht"? Sollte man deshalb darauf verzichten?

Der Staat hat auch die Aufgabe zu schützen. Nur wenn die Mittel den Zweck nicht rechtfertigen kommt man in den problematischen Bereich.

Und ich denke Kinder die an Unterernährung oder schlimmsten Mißhandlungen leiden kann man durch einen Besuch schützen.

Und wenn 300 ergebnislos untersu mishandeltes zu finden "lohnt" sich die Sache. Weil bei einer Abwägung das hohe Rechtsgut Leben Vorrang hat vor einer "belanglosen" Zwangsuntersuchung.

Das Problem ist, dass die die Mißhandeln sich zu leicht davonstehlen können ohne Verdacht zu erwecken.


weitere Kommentare laden
98

Ich find`s gut. Diesen einen Besuch kann jeder verknusen, der nix zu verbergen hat.

99

Find ich persönlich so überflüssig wie einen Kropf. Man hat die ersten 10 Tage nach Geburt die Begleitung durch die Hebamme. Diese kann ja dann Alarm schlagen, wenn die Wohnverhältnisse oder sozialen Hintergründe nicht in Ordnung sind. Zumindest hier in meinem Umkreis ist das bei schätzungsweise 80% der Familien (wenn nicht mehr) der Fall. D.h. so ein Besuch ist rausgeschmissenes Geld und die Zeit sollte für Familien verwendet werden, bei denen wirklich Rom brennt.
Was in meinen Augen viel sinnvoller wäre: Eine Verpflichtung zu den U-Besuchen. Wer nicht geht, bekommt umgehend ein freundliches Schreiben vom Jugendamt. Und hier ist sanfter Zwang dann wirklich angemessen.

Grüße
Luka

101

"Diese kann ja dann Alarm schlagen, wenn die Wohnverhältnisse oder sozialen Hintergründe nicht in Ordnung sind. Zumindest hier in meinem Umkreis ist das bei schätzungsweise 80% der Familien (wenn nicht mehr) der Fall."

Oh es ist andersrum: bei 80% ist alles in Ordnung! #schwitz

Grüße
Luka

107

Wenn dadurch ein Kind weniger verhungert in Deutschland gebe ich denen jedes Jahr gern einen Kaffe aus. Meinetwegen auch ohne Termin. #gruebel

108

Ach ja, falsch an dem Vorhaben finde ich nur das ein Termin gemacht werden soll.

Den Kindern ist sicher mehr geholfen wenn die JA- Mitarbeiter in den Alltag sehen können, statt in ein termingesetztes Heile- Welt- Theater.