Pflichtbesuche für alle vom Jugendamt,was haltet ihr davon?

Es geht um folgendes:

Bei uns im Landkreis wurde vom Kreis eine Initiative gestartet.
Alle frisch gebackenen Eltern bekommen Post.

Dort wird zum Kind gratuliert und geschrieben,dass man ja gerne persönlich gratulieren möchte und deshalb eine Mitarbeiterin vorbeischickt (Termin ist auch gleich mit dabei)

Dies wird von einem freien Träger durchgeführt, der im Auftrag des Kreises und des Jugendamtes fungiert.(das steht natürlich nicht mit dabei;-) )
Kann man aber nach langem Suchen auf der Homepage des Kreises nachlesen.

Das heisst mit dem Deckmantel der "Neugeborenenbegrüßung" kommen Sozialarbeiter ins Haus und sollen sich mal umschauen ob sie was auffälliges entdecken#gruebel

Ich finde das hat schon was von Überwachung,die ich persönlich nicht möchte.

Natürlich kann man sagen,wer nichts zu verbergen hat,kann sie doch reinlassen.
Aber kommt euch das nicht bekannt vor?

Genau das gleiche wurde damals bestimmt von der Stasi vor ner Hausdurchsuchung gesagt.

Das U-Untersuchungen zur Pflicht geworden sind,kann ich verstehen,aber das geht eindeutig zu weit.:-[

Welche Meinung habt ihr dazu?

1

Geht garnicht!!!

Dann könnte man ja auch sagen, in jedes Kinderzimmer kommt eine Überwachungskamera, ist ja nur zum Wohl des Kindes.

Man muss schon was tun, aber an anderer Stelle.
Wenn die Leute vom Jugendamt so viel Zeit haben, dann sollen sie sich doch mal eine Woche in einen Kindergarten setzten und die Kinder "beobachten". Da kann man dann vielleicht auch schon Auffälligkeiten sehen.
Ich meine, gut, dafür sind die Erzieher da, aber vielleicht hat jemand, der möglicherweise eine spezielle Ausbildung hat, da einen anderen Blick für.

Lg paula

2

Hallo,

diese Besuche sollen der Prävention dienen und den frischgebackenen Eltern die Möglichkeiten geben, ganz ohne Rennerei einen Ansprechpartner für ganz viele Belange zu finden.
Diese Damen kommen mit vielen regionalen Informationen zu den Themen, Kinderbetreuung, Freizeitgestaltung, Mütter-Treffs, Kinderärzten etc. und sie helfen einem bei Anträgen und haben einfach mal ein offenes Ohr.
Es soll die Hemmschwelle senken, sich bei Problemen an Fachleute zu wenden und nicht zu warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen.

Die Mitarbeiter des Jugendamtes sind keine Unmenschen und sind auch nicht immer der Feind. Sie wollen in erster Linie Familien und Kindern helfen.

Und wenn bei so einem Besuch tatsächlich festgestellt werden sollte, dass da Not am Mann ist, kann frühzeitig gehandelt werden, bevor wieder alle Geier sich auf die Nachrichten von vernachlässigten Kindern stürzen.

Es soll ein Angebot an Eltern sein und keine Bespitzelung alla Stasi. Aber das sieht man wohl nur, wenn man mal das Jugendamt nicht immer nur als die schlechteste Behörde von Deutschland sieht. Mittlerweile sind ja sogar schon die Finanzbeamten beliebter.

In diesem Sinne
M.

4

Ich habe nichts gegen das Jugendamt,aber die Art und Weise wie sich Zutritt verschafft wird,finde ich unmöglich.

Prävention o.k., aber da müssen andere Wege gefunden werden.

6

Prävention sollte in allererster Linie durch Hebammen stattfinden, die die Familien nämlich wirklich kennen lernen. Aber die werden durch unsere Politik ausgelöscht, so schnell kann man gar nicht gucken.


Wer hilfe braucht, sollte sich an Fachpersonal wenden und nicht ans Jugendamt. Die wollen ganz viel und können ganz wenig

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3

Hallo!

Das gab es bei uns auch. Allerdings hat jetzt das Zentrum vom sozialmedizinischen Dienst bei uns im Bezirk geschlossen und ich weiß nicht, ob diese Besuche noch stattfinden. Ich werde es ja sehen, wenn im Oktober unser 2. Baby kommt. :-)

Ich fand das ehrlich gesagt gar nicht schlecht. Zum Einen kann man auf den Brief ja mit einer Absage reagieren. Man MUSS das nicht machen. So war es zumindest bei uns.
Als die Dame dann bei uns war, habe ich mich ehrlich gesagt nicht beobachtet gefühlt. Wir haben gemütlich zusammen Kaffee getrunken und sie hat uns erklärt, an welche Stellen wir uns wenden können wg. Erziehungsgeld, Betreuungsplatz, etc. und uns auch direkt die ganzen Adressen und Formulare da gelassen. Ich habe das eher als Hilfe empfunden.

Wenn dieses Mal wieder ein solcher Besuch ins Haus steht, der wieder eher ein Angebot als eine Heimsuchung ist, werde ich das auch wieder wahrnehmen.

Was ich von *verpflichtenden* Besuchen halten soll, weiß ich allerdings auch nicht so genau. #gruebel

Viele Grüße!

5

Ich halte davon gar nichts und die würden von mir postwenden einen Brief kriegen, in denen ich ihnen mitteile, das ich im Wochenbett meine Ruhe haben möchte und auf jeglichen Besuch von ihnen verzichte.

Das mit den U Untersuchungen bringt gar nichts. Das ist erfasst worden. Und selbst wenn das Jugendamt dann bei einem rein will, kann man da noch verdammt viel entgegen setzen.

lg

8

Die kommen gar nicht während des Wochenbettes. Außerdem bringen die netten Tanten hier Gutscheine mit - zum Beispiel fürs Tropical Island ;-)

21

Ich würd sie auch ausserhalb des Wochenbetts nicht reinlassen ;-)

Und auf die Gutscheine mit denen man sich so einschleicht verzichte ich dann eben

lg

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10

Hallo,

ja, das gab es schon mal. Da wurde gekuckt, ob es für das Baby eine saubere und ordentlich Schlafmöglichkeit gibt. Dann wurde eingeschätzt, ob die Mutter wohl allein klar kommen wird, oder gesonderte Hilfe brauchen könnte. Die Damen waren ein bisschen älter und hatten meist ein wenig Erfahrung und Menschenkenntnis.

U-Untesuchungen sind immer noch freiwillig - wenn du da nicht hin willst, gehst du da nicht hin.

Gruß

25

Ich bezweifel, das man jemanden bei einem Besuch tatsächlich so sicher einschätzen kann.

U Untersuchungen sind mitnichten freiwillig. Wenn du sie nämlich nicht machst, kommen erst böse Briefe und dann das Jugendamt, das sich entweder Zutritt zu deinen 4 Wänden verschaffen möchte, oder per Brief eine körperliche Untersuchung des Kindes anordnet.


Dagegen gehen dann die wenigsten an, somit ist das ganze ein wunderbares Druckmittel.

Davon ab sind die U Untersuchungen in einigen Bundesländern tatsächlich Pflicht.

lg

33

Auf die Briefe kommt nichts - außer noch ein Brief.

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Ehrlich gesagt bin ich dafür #pro
Vielleicht nciht in vollem Umfang aber dann stellt sich die Frage unter welchen Bedingen und Kriterien wird ausgesucht. Da kommt antürlich wieder der Mensch zweiter Klasse in alle Munde .
Misshandlung findet auch in den besten Familie statt.
Ich bin ganz klar dafür.

Bei mir kann ruhig das Jugendamt vorbei kommen ,ich muss nix verbergen.
Ich finde es gut dass sich jemand für das Wohlergehen der Kinder in Deutschland interessiert.
Ausserdem bin ich der Meinung dass mehr HIlfe in anspruch genommen wird wenn jemand persönlich an der Tür steht.
Oftmals gestehen sich das Mütter, Familien nicht ein und der Weg zum Amt ist viel zu peinlich und mühsam.

Und das einige sich darüber Aufregen man werde kontrolliert finde ich lächerlich. Man sollte es eher Begrüßen dass Interesse an den Kinder von Familie Mustermann besteht.
Fakt ist das viel zu oft weggeschaut wird

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Hallo,

das gab es früher auch schon.

Meine Mutter hat damals der Dame die Tür vor der Nase zugemacht, weil ihr mein Vater dazu geraten hatte.

Als ich mein erstes Kind bekam, war ich allein erziehend. Als dann das Kärtchen von der Stadt kam, habe ich wieder mit meinem Vater gesprochen. Diesmal meinte er, es sei besser, die Dame zu empfangen, um ihr zu zeigen, dass man nichts zu verbergen hat.

Die Dame kam, ich habe mit ihr eine Viertelstunde geredet und einen Tee getrunken. Sie hat mir ein paar gute Ratschläge und Broschüren da gelassen. Das war es auch schon.

Diesen "Service" hat die Stadt inzwischen aus Kostengründen eingestellt.


LG

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Das steht den Bürgerrechten diametral entgegen und stellt Eltern grundsätzlich unter Generalverdacht.

Bei mir würden die ein Schreiben bekommen, dass ich mir Eingriffe in mein Privatleben verbitte!

Gruß

Manavgat

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Ich finde eine neutrale Stelle viel besser, wo Mütter generell und immer hingehen können. Wir hatte hier eine Art Mütterberatung, mit Hebamme und Kinderärztin, da war ich ein paar mal mit meinem Kind, als er noch ein Säugling war und schwere Kolliken hatte, da konnte man viele Fragen stellen, die Ärztin hat sich Zeit genommen und das Kind angesehen, das war super. In der Wohnung möchte ich niemanden haben, dass ist meine Privatsphäre.

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Genau so sehe ich das auch.
Die Hebi kam bei mir natürlich auch, und das konnte ich ja selbst entscheiden.:-)
Die habe ICH angerufen.

Wenn ich Fragen habe,wede ich mich an die oder die Kinderärztin.

Ich finde es übrigens toll,dass hier vernünftig diskutiert wird#pro
Ist ja hier leider nicht immer so.