Meinungsfreiheit vs. Persönlichkeitsrechten

ich verstehe nicht so recht, wieso man nicht sowas wie nicht auf legalem Weg entstandene oben-ohne-Fotos aus dem Privatbereich eines Menschen ebenso wie einen dümmlich-provokativen Film verbieten kann, wenn diese Art der Abbildung / Meinungsäußerung die Rechte oder Gefühle anderer verletzt.

Ist die Meinungsfreiheit ein höheres Gut als alle anderen?

Ich empfinde das nicht so.
Und ich frage mich, warum man einen eindeutig auf Provokation angelegten Film nicht ebenso verbieten kann.
Für mich hat das nichts zu tun mit erpressbar machen.

Und falls man den nicht verbieten kann, wieso darf ich dann nicht das deutsche "Kulturgut" mein Kampf von Hitler lesen?

Sorry, aber manchmal denke ich steht sich der freiheitsliebende Mensch wirklich selbst auf den Füßen

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Hi!

Ich würde zu gerne dein Gesicht sehen, wenn du plötzlich in einer Welt leben müsstest, in der alles verboten ist, was die Rechte und Gefühle anderer verletzt.

Beinahe bin ich versucht zu sagen, nur ein Blick in dein Gesicht erhaschen zu können, wäre es wert das auszuprobieren.:-)

Grüsse

serdes

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Serdes, der Gedanke daran bereitet mir wieder eine schlaflose Nacht.

#gruebel

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Das wär doch mal ein lustiges Utopia #freu

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"...wieso darf ich dann nicht das deutsche "Kulturgut" mein Kampf von Hitler lesen?"

Wo steht, dass das verboten wäre?

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war es nicht so, dass es aktuell in Deutschland nicht verbreitet werden darf?

Aber vielleicht hab ich das auch nur falsch in Erinnerung?
Vielleicht war es mal so, oder es war im Osten so #kratz

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Ja, war vielleicht mal im Osten so, aber weder ist der Besitz strafbar noch der Ankauf / Verkauf. Es darf nur nicht nachgedruckt werden.

http://www.damaschke.de/notizen/index.php/zur-rechtslage-von-mein-kampf/

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Ich halte nichts davon, den Film zu vernieten. erstens schaffen Verbote mehr anreiz, sich das verbotene eben darum anzusehen und zweitens finde ich es sinnvoller, wennman an der wurzel des übels anfängt und sich mit dem Thema befasst, statt die Ergebnisse zu verbieten.

"Mein Kampf" ist nicht verboten, man darf es zum Beispiel in der Bibliothek lesen, aber nicht privat mit nach Hause nehmen. man darf es auch nur dann in einer Bibliothek lesen, wenn man eine Bescheinigung vorlegt, dass man es aus Forschungsgründen oder für eine Dissertation o.ä. benötigt.

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Hallo,

"man darf es auch nur dann in einer Bibliothek lesen, wenn man eine Bescheinigung vorlegt, dass man es aus Forschungsgründen oder für eine Dissertation o.ä. benötigt. "

Warum?

Das macht Null Sinn.

Gruß

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Damit vermieden wird, dass das Buch für propaganda Zwecke missbraucht wird. ich bin gelernte Bibliotheksassistentin und mir wurde das in meiner Ausbildungsbücherei so beigebracht.

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Dann müsste man "Life of Brian" ebenso verbieten. Nur provoziert dieser eine nicht ganz so gewaltbereite Gruppe. Als freiheitsliebender Mensch muss man mit solchen Reaktionen leben. Genau wie mit der Tatsache, dass man Mördern und Triebtätern die Chance auf eine Wiedereingliederung gibt.

Und ein Verbot würde wegen der sich heute geänderten medialen Verbreitung nichts nutzen. Würde man die Inhalte verbieten, würden sie sich in den entsprechenden Zielgruppen noch stärker verbreiten, weil interessanter. Siehe Streisand-Effekt.

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Zitat: "Genau wie mit der Tatsache, dass man Mördern und Triebtätern die Chance auf eine Wiedereingliederung gibt."
Erstens hat das nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun und

Zweitens finde ich nicht, dass ein Mörder oder Triebtäter ein recht auf Wiedereingliederung besitzt.
Meiner Meinung nach wussten diese Leute VOR ihrer Tat, dass das was sie tun "unrecht" ist und außerdem würde ich diese Leute ihr ganzes Leben bei Wasser und Brot in eine Einzelzelle stecken ohne die Chance jemals wieder frei zu kommen.
Denn ihre Opfer müssen auch ihr Leben lang mit dem leben was ihnen angetan wurde und die die umgebracht wurden werden auch nach 10 oder 15 Jahren wieder lebendig und leben ihr Leben weiter.
Meine Meinung zu diesem Thema.

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"Erstens hat das nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun"

Natürlich hat es etwas mit einer Kultur der Freiheit zu tun.

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"Und ich frage mich, warum man einen eindeutig auf Provokation angelegten Film nicht ebenso verbieten kann."

Ein wesentliches Merkmal zeitgenössischer Kunst ist nicht selten die Provokation.

Und viele Regisseure nutzen gezielt die Provokation als Stilmittel. Fassbender, Schlingensief bis hin zu Terry Gilliam, Verhoeven, Tarantino, Moore und anderen.

Nicht dass dieses Video große Kunst wäre, es ist wohl eher bei platter Agitation zu verorten.

Aber wo soll Zensur anfangen und aufhören? :-)

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Aber wenn ich sehe, dass der andere aggressiv ist, dann provoziere ich íhn doch nicht extra oder?

Meine Meinung durchdrücken um jeden Preis auch auf die Gefahr hin, dass er mir mein Haus abbrennt, einen Fuß abhackt....

Ich bin nicht dafür sich erpressbar zu machen. Aber die Aggressivität des anderen hat sicher auch Ursachen. Vielleicht ist auch eine der Ursachen, dass "wir westlichen Staaten" doch schon immer wieder versuchen, diese Saaten zu dominieren.

Wo führt denn Hetze und Gegenhetze hin?????

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Du solltest aber unterscheiden zwischen dem was man eventuell vernünftigerweise macht/machen sollte und dem Recht.

Es ist also zu klären, wie weit ein Recht geht. Und das geht oft deutlich weiter, als das was ein vernünftiger Mensch machen sollte.

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Du darfst Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.

Das Veröffentlichen eines original Oben-Ohne-Bildes hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun sondern lediglich mit Informationsinteresse.

Und da muss abgewägt werden, was schwerer wiegt/wichtiger ist: die Notwendigkeit über die nackten Brüste von Kathy informiert zu werden oder das Persönlichkeitsrecht von Kathy, also das Recht am eigenen Bild.

Keiner könnte aber einer Schauspielerin verbieten sich als Kathy oben zu entblössen.
Und die Veröffentlichung dieser Bilder kann auch nicht verboten werden, höchstens von der Schauspielerin selbst.

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Ich bin froh, in einer Gesellschaft zu leben, in der man seine Meinung frei äußern darf, in der es kunstfreiheit gibt, mir keine Regierung vorschreibt, was gute und was schlechte Kunst ist.

Und wer soll uns freiheitsliebenden Menschen nun reglementieren? Wer soll entscheiden, was erlaubt ist und was nicht? Gewaltbereite Fanatiker?

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hmmm ja- ich bin auch froh, in einer gesellschaft zu leben, die sich freiheit auf die fahnen schreibt.
ich bin froh um die freiheit die ich in vielen lebensbereichen habe

ABER ich bin auch froh, daß unter diese freiheit nicht alles fällt und die freiheitsbestrebungen meiens nachbarn grenzen hat.
ich bin froh, daß er zwar schlecht kunst produzieren kann so viel er will aber eben kein transparent aus dem fenster hängen darf auf dem steht, daß lisasimpson eine alte, dämlich schlampe ist.
ich bin froh, daß ich geschützt werde, wenn menschen mit beleidigen, mit diffarmieren.

ich bin froh, daß unternehmen nicht rei darin sind, jemanden aufgrund seiner hautfarbe, seines geschlechts oder seiner religionszugehörigkeit zu entlassen, ich bin froh um viele regelungen, die menschen vor arbeitslosigkeit, armut, diskriminierung, ... schützen und die daher immer auch unfreiheit für die anderne bedeuten

freiheit ohne Grenzen wäre das gegenteil von freiheit!

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Also gehört deiner Meinung nach auch "Leben des Brian" verboten und jeder mediale Beitrag in dem sich über irgendwen lustig gemacht wird ebenso?

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Da fällt mir nur ein Spruch von Voltaire ein:

'Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.'

Und wer will bestimmen, was provokativ ist oder nicht?

>>Für mich hat das nichts zu tun mit erpressbar machen.<<

Doch, Du machst Dich erpressbar. Heute ist es dieser Film, morgen jenes Lied, übermorgen ein Zitat usw. Und jedes Mal mußt Du nachgeben, weil 'das verletzt die Gefühle und wenn das nicht verboten wird, machen wir Krawall!'

Davon einmal abgesehen: Ich bin überzeugt, daß 99 % der protestierenden Muslime den Film gar nicht gesehen haben, sondern nur aus reinem Hass auf die Straße gehen....

Viele Grüße
Trollmama

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"sondern nur aus reinem Hass auf die Straße gehen...."

natuerlich voellig unmotiviert aus heiterem Himmel.....

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Da es (etwas pauschal gesagt) in vielen muslimischen Ländern einen hohen Anteil an Analphabeten mit niedrigem Bildungsniveau gibt, lassen sich diese auch leicht "motivieren". Ich würde es "aufhetzen" nennen.

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