Woran glauben Atheisten?

Abend,

ich habe da einen Artikel im Spiegel gelesen, in dem es um den Glauben der Ungläubigenen ging. Ich fand ihn sehr interessant, da Wissenschaftler der Meinung sind, das wir von Natur aus dafür empfänglich sind an Übernatürliches und höhere Mächte zu glauben.

Leider kann man den Artikel online nicht lesen, da er kostenpflichtig ist.

Es waren einpaar wirklich interessante Fragen dabei. Deshalb hier an die Atheisten:

Wenn euch jemand 20 € anbieten würde und ihr müsstet nichts weiter dafür tun, als eure Seele an den Teufel verkaufen. So richtig mit Vertrag und Unterschrift und so. Würdet ihr es machen ohne zu zögern?

Würdet ihr euch ein Möbelstück oder ein Schmuckstück zulegen, wenn es in irgend einer Form als Unglücksbringer verschrien wäre? (hat den früheren Besitzern "Unglück" gebracht)

Was mich wieder an einen anderen Artikel erinnert, den ich gelesen habe. Da gab es eine Ausstellung einer Künstlerin, die sich mit Alltagsreliquien beschäftigte. Die sogenannten Glücksbringer: Müntzen, Kettchen, Fotos, Glückssteine usw...

Aufallend war, dass gerade Atheisten sehr häufig einen solchen Talisman besitzen, während Gläubige eher religöse Symbol zum Schutz bei sich trugen.

Wie ist das bei euch? Habt ihr einen Talisman und was erhofft ihr euch von diesem?
Glauben Atheisten am Ende doch an eine höhere Macht (nicht unbedingt an Gott) oder wollen sie unbewusst daran Glauben? Und wenn wir von Natur aus dazu neigen, es also in unseren Genen liegt, dann frage ich mich wozu?

Ich bin Katholik, lasse die Frage aber für mich offen, ob es einen Gott gibt oder nicht. Ich besitze weder Talisman noch ein Kruzifix. An Glücks- oder Unglücksbringer glaube ich nicht. Meine Seele an den Teufel würde ich aber nicht für 20€ verkaufen.#zitter

So, ich wünsche euch frohe Festtage, einen guten Rutsch und viel Glück #klee im neuen Jahr!;-)

VG
Mateo

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"Wenn euch jemand 20 € anbieten würde und ihr müsstet nichts weiter dafür tun, als eure Seele an den Teufel verkaufen."

Also 20 € zahle ich nur für einen Tattergreis über 95. Für junge Seelen bis 20 Jahre sind die Preise deutlich höher (da kannst Du locker 6 Nullen ranhängen) #freu

Aber Spaß beiseite. Als Atheist glaube ich natürlich nicht an einen Gott oder einen Teufel und ich glaube auch nicht, dass es keinen Gott gibt (wie das oft fälschlicherweise für Atheisten behauptet wird). Man sollte nämlich die Sachverhalte nicht so wild durcheinanderwürfeln und dann indirekt unterstellen, dass es zwar eventuell einen Gott gäbe, aber dass die Atheisten nur nicht an ihn glauben würden! Glauben kann ich nur an etwas, wofür es wenigstens die Spur eines Indizes gibt und für eine Gottheit, wie sie uns durch alle heiligen Schriften beschrieben wird, liegt die Existenzwahrscheinlichkeit nicht einmal im Promillebereich.

"Würdet ihr euch ein Möbelstück oder ein Schmuckstück zulegen, wenn es in irgend einer Form als Unglücksbringer verschrien wäre? (hat den früheren Besitzern "Unglück" gebracht)"

Klar. Alles andere wäre Aberglauben.

"Aufallend war, dass gerade Atheisten sehr häufig einen solchen Talisman besitzen, während Gläubige eher religöse Symbol zum Schutz bei sich trugen."

Zum Schutz trage ich nur einen Sicherheitsgurt und den auch nur im Auto und das auch nur, weil es Vorschrift ist. Talismane haben meiner Ansicht nach aber trotzdem ihre Existenzberechtigung und eine Funktion (erkläre ich auch gleich).

"Glauben Atheisten am Ende doch an eine höhere Macht (nicht unbedingt an Gott) oder wollen sie unbewusst daran Glauben?"

Das glaube ich nicht. Was soll denn diese höhere Macht ausmachen? Wenn Du mit "höhere Macht" die "höhere Gewalt" im Sinne der Naturgesetze meinst, dann selbstverständlich ja! Unsere Welt funktioniert nach den Gesetzen der Natur und weder bestreite ich diese, noch wäre ich so arrogant zu behaupten, dass wir diese Gesetze bereits alle und umfassend erkannt und verstanden hätten. Möglicherweise gibt es Naturgesetze, die andere aufgrund des Unverständnisses als "Gott" oder "göttliche Macht" bezeichnen.

"Und wenn wir von Natur aus dazu neigen, es also in unseren Genen liegt, dann frage ich mich wozu?"

Der Glaube an Gott ist für mich ein Zeichen psychischer Schwäche. Jedes Leben besitzt natürliche Triebe - den Arterhaltungstrieb und den Selbsterhaltungstrieb. Gerade die Erkenntnis der eigenen Endlichkeit (jeder Mensch muss sterben) steht dem Selbsterhaltungstrieb hilflos gegenüber und wer das psychisch nicht verkraftet, der versucht sich durch die Schaffung einer Illusion vom ewigen Leben im Jenseits diesem Konflikt zu entziehen. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod, an einen Erlöser oder Gott, der auf einen aufpasst, ist da der berühmte Strohhalm, an den sich psychisch schwache und seichte Gemüter hilflos klammern.

Als bekennender Atheist nutze ich meine Sinnesorgane und meinen Verstand, um im Hier und Jetzt auszukommen. Dabei gewinne ich natürlich auch Erkenntnisse, die mich prägen. So konnte ich zum Beispiel feststellen, dass sich viele meiner Wünsche wie von selbst erfüllen oder dass sich bestimmte Ereignisse einstellen, je mehr ich diese fürchte. Wie kommt das? Gott kann es keiner sein, da der ja angeblich fürsorglich und lieb sein soll und mir daher alle Schwierigkeiten vom Hals halten sollte. Wenn ich also vom Hochhaus springe, dann sollte er mich auffangen... Stattdessen aber pralle ich unten auf und bin tot. Das kann man mit den Naturgesetzen erklären und diese sind weder lieb noch eifernd, weder fürsorglich noch rachsüchtig. Sie sind einfach da und gelten, so wie gilt, dass 2 plus 2 gleich vier ist. Wenn ich also annehme, dass alles und jeder den Naturgesetzen unterliegt, dann akzeptiere ich auch, dass ich kein Schicksal habe. Meine Gedanken bewirken etwas, das habe ich in meinem Leben mehr als einmal festgestellt. Also gibt es vielleicht ein bislang unentdecktes Naturgesetz, das die Kraft der Gedanken erklären könnte und wenn es ein Naturgesetz ist, dann ist es neutral! Das heißt, dass es egal ist, ob ich mir etwas wünsche oder etwas befürchte - allein der Gedanke daran materialisiert es. Das nennt man in Esoterikerkreisen das "Gesetz der Anziehung". Noch ist es esoterischer Humbug, aber daran glaube ich.

Was hat das mit Talismanen zu tun? Ganz einfach: Ein Talisman konzentriert die Gedanken auf etwas, was man sich wünscht - Schutz, Glück, Gesundheit oder was auch immer. Und wenn man den Gedanken immer wieder verstärkt, dass man gesund, glücklich und geschützt ist, dann realisiert er sich. Talismane sind wie Placebos und Placebos wirken oft genauso oder gar besser als echte Medizin. Das kann man inzwischen überall nachlesen.

Und um den Kreis zu schließen: Der Glaube an einen Gott ist auch wie ein Placebo, nur wird das kein Gläubiger einsehen und zugeben wollen. Macht aber nichts. Es soll jeder glauben, was er will, nur möchte ich im weltlichen Leben nicht mit dem Glauben anderer belästigt werden. Religionsfreiheit bedeutet nämlich auch, frei von Religionen sein zu dürfen.

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Hallo,

*Glauben kann ich nur an etwas, wofür es wenigstens die Spur eines Indizes gibt*

Wie kommst du denn darauf? Welche Definition von Glauben liegt dieser Behauptung zugrunde?

Wenn in der Steinzeit jemand geglaubt hätte, es gäbe große schwarze Löcher im Universum, die Materie schlucken können - wäre dieser Glauben ein Irrglauben gewesen, weil der Mensch damals mit seinen begrenzten Mitteln noch nicht den Funken eines Indizes für Schwarze Löcher hatte? #kratz

Oder anders: Was führt dich zu der gewagten Annahme, es könne nur existieren, was wir Menschen in der Lage sind empirisch zu erfassen? #kratz

Ich staune immer wieder, wie unwissenschaftlich Menschen argumentieren können, die sich für Realisten halten. #kratz

Beweise mir, dass es keinen Gott gibt.
Ab diesem Zeitpunkt darfst du mit Fug und Recht behaupten, du WÜSSTEST, dass es keinen gibt.

Bevor du diesen Beweis geführt hast, GLAUBST du, dass es keinen Gott gibt.

Wobei ich sehr seltsam finde, dass du von den Gott, den es deiner Ansicht nach nicht gibt, so genau beschreiben kannst. #kratz Irgendwie scheint mir dein persönlicher Glauben stark geprägt von schlechten Erfahrungen mit anderen Menschen und DEREN Glauben. Und nicht von rein sachlichen und wissenschaftlichen Überlegungen.

LG

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"Welche Definition von Glauben liegt dieser Behauptung zugrunde?"

Der religiöse Glaube. Du vermischst da leider sehr beliebig schwarze Löcher mit Gott.

"Oder anders: Was führt dich zu der gewagten Annahme, es könne nur existieren, was wir Menschen in der Lage sind empirisch zu erfassen?"

Die materielle Welt um uns herum. Da gibt es nicht die Spur von höheren Mächten, so wie es auch keine Spuren von Zauberei, ewigem Leben, Geistern, Weihnachtsmännern, Osterhasen oder kinderbringenden Klapperstörchen gibt.

"Beweise mir, dass es keinen Gott gibt."

Anders herum: Beweise, DASS es einen Gott gibt. Bis dahin gibt es definitiv keinen. Nicht einmal ein Indiz dafür.

"Irgendwie scheint mir dein persönlicher Glauben stark geprägt von schlechten Erfahrungen mit anderen Menschen und DEREN Glauben. Und nicht von rein sachlichen und wissenschaftlichen Überlegungen."

Absolut nicht! Aber in der materiellen Welt ist kein Platz für derartige Hirngespinste. Soweit wir mit unseren Teleskopen in das Universum blicken, soweit ist von göttlicher Existenz nichts zu finden. Und wenn man die Gesamtheit des Universums von außen betrachten könnte, dann wäre die Erde mit ihrem intelligenten Leben nicht einmal von der Größe eines subatomaren Teilchens.

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Lieber Mateo,

interessante Frage, den Spiegel wollte ich mir auch noch kaufen - genau deswegen übrigens.

Ich selbst bin keine Atheistin. Ich würde mich als Agnostikerin bezeichnen (http://de.wikipedia.org/wiki/Agnostik). Ich glaube nicht an einen personalen Gott, ich bin aber auch nicht völlig davon überzeugt, dass es keinen Gott bzw. keine höhere Macht gibt - ich weiß es einfach nicht.

Das macht für mich den atheistischen Glauben aus: Atheisten glauben (!), dass es keinen Gott gibt. Ich als Agnostikerin bin mir da nicht sicher; ich glaube fest an die Beschränktheit des menschlichen Intellekts und seine Unfähigkeit, alles, was zwischen Himmel und Erde existiert, zu erfassen.

Insofern kann ich die Fragen an die Atheisten nicht wirklich beantworten. Ich glaube, ich kann für meinen Mann sprechen: einen Talisman hat er nicht, ich schätze, er würde sogenannte "Unglücksbringer" kaufen, ob er seine Seele dem Teufel verkaufen würde, weiß ich nicht. Ich werde ihn fragen.

Viele Grüße!

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hmm, dann bin ich wohl ein katholischer Agnostiker. Wobei es für mich nicht wirklich eine Rolle spielt, ob es Gott gibt oder nicht.

VG
Mateo

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Hi,

Theismus (in deinem Fall Katholizismus) und Agnostizismus schließen sich nicht aus. Man kann durchaus an eine höhere Macht glauben, auch wenn man nicht weiß, ob es "den Gott" gibt.

Ich frage mich in diesem Fall nur: ist man dann tatsächlich noch -in deinem Fall- katholisch, wenn man nicht sicher ist, ob die Hauptfigur dieses Glaubens existiert? Ist man dann nicht bereits eher Agnostiker und behält -aus Bequemlickeit ?- bestimmte kirchliche Rituale bei? Denn auch Glaube und die Institution der Kirche sollte man nicht verwechseln.

Hach, schwieriges Thema :-)

Gruß, C.

2

Hallo Mateo!

Interessantes Thema, ich bin wirklich gespannt auf die Antworten!
Ich kann dir die Fragen nicht zu deiner Zufriedenheit beantworten, da ich mehr oder weniger gläubige Katholikin bin (wobei sich das "mehr oder weniger" nicht auf das gläubig, sondern auf katholisch bezieht) und mir nicht vorstellen kann, wie es ist, einfach gar nichts zu glauben.

Das Glauben an eine höhrere Macht ist in der kindlichen Entwicklung ganz normal. Ich denke, dass viele Atheisten dieses "kindliche Denken" und den nicht wissenschaftlich belegbaren Glauben ablehnen, weil es in ihren Augen naiv, dumm und "uncool" ist. Zumindest in der Schule hatte ich immer das Gefühl, dass die Atheisten sich deutlich cooler fanden, eben weil sie Atheist waren - sie sind intelligenter, aufgeklärter, sie glauben so einen Blödsinn nicht, denn Religion ist nur "Opium für´s Volk".

Interessanterweise erlebe ich im Beruf sehr häufig, dass diese aufgeklärten und coolen Atheisten in Krisensituationen sich dann doch an irgendeine höhere Macht wenden. Hierzu eine Geschichte, die ich schon mal in einem anderen Thread geschrieben habe: "Und wenn man einen schweren Schicksalschlag erlebt, dann hilft oft nur der Glaube. Ich kenne jemanden, der auch überzeugter Atheist war und aus der Kirche ausgetreten ist und als sein Patenkind einen schweren Autounfall hatte und es um Leben und Tod ging, lief er über das Krankenhausgelände (nicht hier) und ging in die Kapelle, setzte sich hin und fing an zu beten. Und das, wo er doch eigentlich nicht an einen Gott glaubt. Aber es hat ihm geholfen in dem Moment. Keiner hat gesagt "Geh beten, wenn du willst, dass dein Patenkind überlebt" oder so, nicht mal unterschwellig angedeutet. Er ist ganz alleine in die Kapelle gegangen und hat nur für sich alleine gebetet..." Da wüsste ich auch gerne von den hier antworteten Atheisten, ob sie niemals so handeln würden oder ob sie dann eventuell auch irgendeinen Halt suchen...? Wenn ja, aus welchen Beweggründen, wenn man doch nicht daran glaubt?

Ich habe über deine Fragen nachgedacht und finde die über den Verkauf der Seele sehr spannend. Ich persönlich würde es auf gar keinsten Fall machen, auch wenn ich "ansich" nicht an den Teufel (also dieses rote Wesen mit Hörnern und Hufen) glaube - aber sicher ist sicher. #schwitz Interessanterweise ist mir gerade etwas aufgefallen : während ich anderen Religionen und auch dem Atheismus gegenüber absolut tolerant bin und dies nicht als Kriterium für Freundschaften ansehe, finde ich jemanden, der seine Seele verkaufen würde oder verkauft hat, sehr suspekt. Jemand, der diese Frage ganz klar mit "ja, mach ich, 20Euro haben oder nicht haben" beantwortet, ist in meinen Augen dumm oder eiskalt. Selbst wenn die Summe deutlich mehr als 20 Euro wäre... wenn die Person nicht in einer absoluten Notlage wäre und dieses "Angebot" annehmen würde, dann könnte ich nicht mit dieser Person befreundet sein, weil ich da ganz negative Assoziationen habe. Da muss ich jetzt noch etwas drüber nachdenken...

"Und wenn wir von Natur aus dazu neigen, es also in unseren Genen liegt, dann frage ich mich wozu?" Meine Vermutung ist (und ich meine, auch irgendwann mal etwas dementsprechendes gelesen zu haben), dass dieser Glaube dazu dient, zufriedener zu sein. Der Mensch fragt sich ja immer wieder "warum?" und "wie?" und erforscht alles. Manche Dinge kann man sich nicht erklären und das kann einen wahnsinnig machen. So war es früher z.B. bei Gewittern; diese wirken bedrohlich und man kann sich nicht erklären, wo dieser Krach und das Licht herkommt - ein Gott wie Zeus z.B. war die Antwort auf diese Frage. Somit war man einfach beruhigt. Die Auswirkungen konnten verheerend sein, ganze Ernten vernichtet, Häuser zerstört, aber man musste damit klarkommen und die Antwort auf das "warum?!" war einfach, dass man den Zorn der Götter auf sich gezogen hat.

Im Laufe der Zeit hat man auf viele Warum-Fragen eine wissenschaftliche und völlig unreligiöse Antwort bekommen. Keiner von uns glaubt, dass ein Blitz durch einen Gott verursacht wird. Selbst wenn man den genauen Ablauf nicht kennt, weiß man ja, dass es irgendwas mit Energie zu tun hat. Also braucht man die Antwort "Gott" auf die Frage "Warum?" nicht mehr. Trotz des Fortschritts gibt es aber auch heute noch genug Fragen, auf die wir keine Antwort haben...und für diese Fragen nutzen viele Menschen nach wie vor den Glauben an etwas Höheres als Antwort. Und selbst wenn wir wissen, dass die Erde nicht in 7 Tagen erschaffen wurde sondern der Urknall ursächlich war, bleibt die Frage "Woher kam der Urknall?" Und auch wenn wir wissen, wie der menschliche Körper funktioniert und dass unser Verhalten, unser Empfinden, unser "ich" durch Neurotransmitter, Hormone und so weiter bestimmt wird, bleibt die Frage, ob es so etwas wie eine Seele gibt und was mit uns passiert, wenn wir sterben. Für manche reicht ein "dann wird mein Körper zersetzt und das war´s dann halt" als Antwort, aber vielen macht diese Vorstellung Angst. Und da hilft dann wieder der Glaube, die Religion, ein Gott. Das ist zumindest meine Meinung. Aber da ich ja blöd bin ;-) und an so etwas glaube, bin ich echt gespannt auf die Antwort von nicht-gläubigen Usern. Ich hoffe auf einen fairen Austausch von Meinungen und Gedanken - so ein Thema ist ja immer etwas schwierig, weil es irgendwie kein richtig oder falsch gibt, aber man meint, nur die eigene Meinung wäre richtig....

Danke auf jeden Fall für die interessante Fragestellung und gute Nacht, schöne Feiertage und guten Rutsch!:-)

Liebe Grüße, Truly

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Guten Morgen,

da hast du dir aber viel Mühe gegeben. Danke für deine Antwort.

Auf einige Punkte möchte ich eingehen. Ich sehe es ähnlich wie du, wenn Menschen sich über den Glauben Anderer lustig machen. Egal ob sie nun Atheisten sind oder "Andersgläubige". Ich finde es aber genau so schlimm wenn Gläubig Ungläubige bekehren wollen. Das hat etwas penetrantes für mich. Ich mag es nicht, wenn Leute ihren Glauben oder Unglauben als den einzig wahren ansehen und alles andere als lächerlich betrachten.

Wenn also ein Atheist in höchster Not zu beten anfängt, dann klammert er sich an den letzen Strohhalm. Das hat etwas sehr Verzweifelndes. Das hat nicht wirklich etwas mit Glauben zu tun. Ihm das vor die Nase zu halten und zu sagen, siehst du ich hab es doch gewusst, hat für mich einen faden Nachgeschmack.

Das ist genauso als ob ein Zeuge Jehovas sich entschließt eine Bluttransfusion zuzulassen um sein Leben oder das eines Anghörigen zu retten und man ihm hinterher sagt, siehst du, dein Glaube taugt nichts.

Interessant fand ich auch, dass du jemanden der seine Seele für Geld verkaufen würde, aus welchen Gründen auch immer, als dumm oder eiskalt bezeichnest. Du tust also nichts anderes als "die Atheisten" früher in der Schule getan haben.

Ich sehe da keine Wertigkeit. Wenn jemand felsenfest davon überzeugt ist, dass es keinen Teufel gibt, warum sollte er die 20 € nicht annehmen? Das macht ihn in meinen Augen zu keinem schlechen Menschen.

Du schreibst das du mehr oder weniger gläubige Katholikin bist. Wobei sich das mehr oder weniger auf das "katholisch" bezieht nicht auf den Glauben.

Ich bezeichne mich als Katholik, weil ich katholisch getauft und erzogen wurde. Ich feier katholische Feste, wie Weihnachten, Ostern und so weiter. Ich bete und gehe hin und wieder in die Kirche. Ob es aber einen Gott gibt, spielt dabei für mich keine große Rolle.

Wenn ich mal tot bin und es gibt da nichts, dann kriege ich das ja nicht mit. Ist mir also egal. Wenn es einen gibt dann ist es auch gut. Wobei mir bei der Vorstellung ewig im Paradies zu leben eher Schauer über den Rücken läuft. Das hört sich nämlich ziemlich langweilig an.

VG
Mateo

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Hallo!

Ja, du hast Recht, es ist so gesehen nicht in Ordnung von mir, jemanden, der seine Seele verkaufen würde/verkauft hat, als dumm oder eiskalt zu bezeichnen. Ich würde das allerdings nicht dieser Person dann sagen oder versuchen, sie zu "bekehren" - ich habe nur für mich persönlich das Empfinden. Ob das korrekt ist oder nicht, ich kann es nicht beeinflussen,mir würde es Angst machen,ich könnte dieser Person nicht vertrauen. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll! Hört sich wohl so oder so blöd an, aber so empfinde ich es... ich persönlich würde einer eventuell seelenlosen Person mit Vorsicht begegnen. Während alle Religionen moralische Werte wie Nächstenliebe,etc lehren und auch Atheisten und Agnostiker durch ihre Erziehung, Prägung, was auch immer ein Gewissen (was die Frage aufbringt:Was ist eigentlich ein Gewissen?) haben, würde ich mich bei Menschen, die das Risiko eines Teufelspakt eingehen,halt immer fragen "Zu was sind die in der Lage? Was würden sie alles für Erfolg, Geld, etc tun?" Ja, ich weiß, dass auch im Namen der Religionen viele schlimme Dinge geschehen sind und heute noch geschehen. Ich glaube, es ist egal,was ich noch schreibe - es kann so oder so negativ ausgelegt werden.

Ja, genau, in Krisensituationen ist Glaube ein Strohhalm. Und allein dadurch hat Religion schon für mich eine Berechtigung. Sie gibt Kraft, spendet Trost, hilft der Psyche. Ob ein Atheist, der in schlimmen Situationen betet, danach gläubig ist oder nicht - für den Moment hat er zumindest die Möglichkeit, dass es einen Gott oder eine höhere Macht gibt, nicht komplett ausgeschlossen, vielleicht auch nach dem Motto "auch wenn's vielleicht nichts bringt, es schadet zumindest nicht". Dieses Verhalten passt für mich aber nicht zu einem Atheisten. Zu einem Agnostiker ohne Frage, da wundert mich das keineswegs. Man hört oder liest ja öfters mal "Uns geht es zu gut für Religion" und das zeigt sich in solchen Situationen ja. In den ärmsten Ländern ist der Glaube meist am stärksten. Und wer in akute Krisen gerät und nicht mehr weiter weiß, glaubt plötzlich vielleicht doch. Das finde ich völlig in Ordnung.

"Glauben überlasse ich gerne den Menschen, die dümmer sind als ich"...gelesen? Es war also nicht nur bei mir in der Schule so. ;-) Ich finde die Argumentation irgendwie seltsam...da Glaube für mich nichts mit Wissen zu tun hat und das eine das andere nicht ausschließt.

Ich kann deine Einstellung zum Thema Glaube übrigens gut nachvollziehen, da es bei mir ähnlich ist, wenn auch mit anderer Gewichtung. Ich gehe beispielsweise fast nie in die Kirche und bete nur wenig, habe dafür aber den tiefen Glauben an einen christlichen Gott...deswegen gläubig, aber nicht so wirklich katholisch. Sinn macht das auch nicht von außen betrachtet. :-D

Liebe Grüße, Truly

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Hallo,
also ich bin so ein "Infidel"....ich glaube weder an Gott noch Teufel und somit auch nicht an Himmel und Hölle. Für mich ist religiöser Glaube allgemein eine Erfindung von Menschen die einfach Macht und Reichtum durch Verbreitung von Angst und Schrecken erlangen wollen. In der Geschichte gibt es genug Beispiele (Ablass, Kreuzzüge, Hexenverfolgung, usw usw). Im Namen der Kirche (somit auch dem Glauben) sind unsagbar schlimme Dinge geschehen, so etwas kann nur von Menschen ausgehen.
Ich glaube aber doch an etwas, nämlich an die Natur. Ohne Wasser, Sonne, Erde und Wind (und das in der richtigen Mischung) würde nichts existieren, keine Menschen, Tiere und Pflanzen. Das ist einfach eine Tatsache. Aber an die daraus entstandenen Götter glaube ich nicht. Ich gehe davon aus das wir nicht die einzigen Lebewesen in diesem Universum sind. Deswegen glaube ich aber nicht, das damals in Area51 echte Aliens zerschnitten wurden und auch nicht das Kornkreise Zeichen von außerirdischem Leben sind.
Ich gestehe, das manche meiner Handlungsweisen im Aberglauben zu finden sind, aber auch sind einige logisch erklärbar. Nein, ich springe nicht den Schornsteinfeger an. Allerdings laufe ich nicht unter Leitern durch (kann nämlich gefährlich sein). Ich töte keine Spinnen mit der Begründung es bringt Unglück, in Wahrheit habe ich sogar nen schlechtes Gewissen wenn ich ne Fliege oder Mücke erlege. Schuhe werden nicht geschenkt, der Beschenkte (oder ich) muß zumindest 1ct dafür bezahlen. Zwischen Weihnachten und Neujahr wird keine Wäsche gewaschen (manchmal st der Aberglaube echt praktisch#schein).
So nun zu deinen Fragen: Wenn jemand so blöd ist mir 20€ anzubieten, klar bin ich dabei (allerdings würde ich anders unterschreiben, nicht wegen dem Teufel sondern vielmehr wegen Mißtrauen).
Klar würde ich mir diese Dinge anschaffen, vielleicht bringen sie mir ja Glück (;-)).
Ja ich habe zwei Talismänner, einmal ein indisches Geldstück (Erinnerung an alte Zeiten) und dann den Schlüssel vom Maschinenraum unseres Schiffes (der einzige tragbare Gegenstand der nach der Verschrottung übrig blieb und somit eine Erinnerung ist, die mich begleiten kann; so´n Anker wäre beim Umzug doch etwas hinderlich). Es sind einfach Erinnerungsstücke aber keine Glücksbringer in engeren Sinn.
So fertig........LG

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"In der Geschichte gibt es genug Beispiele (Ablass, Kreuzzüge, Hexenverfolgung, usw usw). Im Namen der Kirche (somit auch dem Glauben) sind unsagbar schlimme Dinge geschehen, so etwas kann nur von Menschen ausgehen."

Da gebe ich dir recht. Aber wenn wir etwas früher in der Geschichte zurückgehen, dann frage ich mich ob das tatsächlich im Sinne der frühen Christen war, die verfolgt und gemordet wurden aufgrund ihres Glaubens?

Wie sieht es denn im Judentum aus? Die Juden wurden seit ihrer "Entstehung" immer wieder verfolgt.

VG
Mateo

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Oh oh, Religion ist nicht so mein Ding. Starte jetzt mal einen vorsichtigen Versuch.
Ich bin mir sicher, das nicht der Glauben (egal welcher) an sich zu Verfolgung und Mord geführt hat, sondern das was die jeweiligen "Machthaber" der einzelnen Kirchen diese Greueltaten veranlaßt haben (außer Hitler, der war einfach ein Psycho). Denn es gibt doch einige Beispiele,das es schon möglich ist, das verschiedene Religionen nebeneinander friedlich bestehen können.
Tja, mit den Juden, das ist so ein Ding. Ich habe keine Ahnung, warum ihnen so auffällig oft Leid angetan wurde.Oder kommt es einem nur so vor, weil es eine der ältesten Religionen ist? Ich nehme auch bei dem Gedanken die Judenverfolgung durch Hitler raus, aus o.g. Grund. Ich habe schon öfter drüber nachgedacht, bin aber nicht schlauer geworden. Kann ja schlecht in eine Synagoge rennen und den Rabbi fragen. Und wenn könnte er es mir bestimmt auch nicht beantworten.

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Wie kann man Katholik sein ohne die Frage nach Gott beantwortet zu haben?

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Hallo Julia,

jetzt hast du mich aber erwischt!#schwitz Ich bezeichne mich als Katholik, weil mir keine passendere Bezeichnung einfällt.

Ich wurde katholisch getauft. Wurde streng katholisch erzogen. Ich mag die Philosophie die hinter dem christlichem Glauben steckt. Ich meine damit nicht die unbefleckte Emfängnis oder sowas. Sonderen den Gedanken der Nächstenliebe. Wobei dieser nicht die Erfindung des Christentums ist. Aber es ist nun mal der Grundsatz nach dem ich erzogen wurde.

Ich habe mich vor Jahren mal von der Kirche ganz distanziert. Wollte davon nichts hören. Ich habe aber irgendwann gemerkt, dass mir etwas im Leben fehlt. Nennen wir es eine Orientierung. Gewisse Grundsätze und Rituale. Mir fehlte es zu beten, der Gang zur Kirche... Es hatte für mich etwas Meditatives. Es ist eine Art innerer Einkehr. Ich bete, wenn mir etwas auf der Seele brennt. Das hat aber für mich in erster Linie etwas mit einer Auseinandersetzung mit mir selbst zu tun. Es hilft mir meine Gedanken und Gefühle zu sortieren und Entscheidungen zu treffen. Es macht mich ein Stück weit zu einem besseren Menschen, als ich es vorher war. Es lässt mich Rücksicht auf Andere nehmen und hilft mir toleranter zu sein. Meine Gebete zu Gott sind im eigentlichen Sinne Selbstgespräche!#gruebel Ob es Gott gibt oder nicht, spielt dabei keine große Rolle für mich.

VG
Mateo

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Auf dem Papier bin ich auch Katholikin( purer Eigennutz;-)), aber mit meinem(Un?)Glauben hat das wenig zu tun. Ich glaube, daß es Gott gibt, denn am Ende aller Fragen, steht immer wieder Gott.( woher kommt der Mensch? Evolution, Organe vermutlich aus Bakterienansammlungen hervorgegangen, blablabla, Ursprung im Wasser, woher kommt die Erde?, Urknall, trallala, woher kam der Urknall?.........Gott)

Allerdings hat Gott für mich nichts " Wesenhaftes": Ihm( Ihr!) ist es egal, ob ich Sonntags in die Kirche gehe oder an sonstigen Zeremonien teilnehme, weil er auch nicht wertet. Er hat nichts menschenähnliches, ist unbegreiflich unendlich.Ich nehme an,daß diese Unterscheidung in " Gut und böse" im Sinne des Glaubens etwas ist, daß in jedem von uns vorhanden ist und daß die Religionsgemeinschaftensich das zunutze gemacht haben indem sie eine Art " Kollektivgewissen" eingeführt haben. ( und das kann man natürlich wunderbar nutzen). In meinen Augen sind Religionsgemeinschaften eine Art " Glaubenskrücke"- der Versuch etwas zu begreifen oder " dingfest" zu machen, daß mit dem menschlichen Verstand nicht begreiflich ist. Und es kann gefährlich sein, denn immer wenn es eine Gruppe von Menschen gibt, die dazugehören, gibt es andere, die nicht dazugehören. Die großen Atheistenkriege hat es nie gegeben.....
Dennoch sind mir( gebe ich zu) bestimmte Dinge oder Rituale lieb: Weihnachten, Kerzen in einer halbdunklen Kirche,.... Aber wenn ich genau in mich hineinhöre, sind das einfach entweder Dinge, die allgemein positive Emotionen im Menschen ansprechen oder durch Prägung entstanden. Ein Schlüsselerlebnis war der Tod einer Großtante, die als Nonne gelebt hatte. Obwohl ich damals über 20 Jahre nicht mehr in die Kirche gegangen war, konnte ich bei ihrer Beerdigung problemlos sämtliche Gebete aufsagen und die Lieder singen. Meine Mutter( Pädagogin) behauptet, daß Kommunion und Konfirmation in bestimmte Phasen der Entwicklung fallen in denen Menschen besonders aufnahmebereit für so etwas sind.

Wie skurril so etwas auf andere Wirken kann, sehe ich an meinem Mann( auf dem Papier Moslem): Bei der Wandlung sagte er zu mir:" .....fehlt nur noch der Hörnerhelm."
Meine Seele dem Teufel verkaufen? Den Teufel gibt es so nicht. Er ist Teil der menschlichen Natur( genau wie jeder etwas göttliches in sich trägt, weil er eben Teil dieses Gesamtwerkes ist). Und das ist eng mit der Hölle verbunden: Vielleicht sind die Hölle unsere letzten Augenblicke? Jenseits von Ehrgeiz, Gewinnstreben, Neid....ziehen wir vielleicht noch einmal ehrlich Bilanz über unser Leben. Gibt es wirklich Menschen, die wir lieben, Dinge, die wir gut gemacht haben, gibt es schreckliches, das wir verursacht haben ohne die Möglichkeit es wiedergutzumachen,.....
Und daran schließt sich für mich auch die Vorstellung vom ewigen Leben an: Einerseits werden wir im Sinne einer körperlichen Dimension nicht verschwinden, weil unsere Atome in Blumen, Wolken, Kühen und anderen Menschen eingebaut werden( und unsere DNA in unseren Nachkommen existiert)und das, was uns als Menschen ausgemacht hat, ein Stück weit bleiben wird: Die guten Dinge, die ich anderen zuteil werden lasse,werden im Kollektivgedächtnis der Menschheit einen winzigen Bruchteil ausmachen. Schön wäre es, wenn ich mal nicht mehr bin, daß alle über mich sagen, wie nett ich doch gewesen
sei#schein...
Einen Talisman habe ich nicht. Wozu? Die Kraft Dinge zu verändern liegt in uns und ob man sie durch Gebet, Konzentration oder Globuli aktiviert, ist eigentlich gleichgültig.

Klingt wahrscheinlich alles sehr konfus für jeden, der nicht in meinem Kopf Zuhause ist....

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Der Mensch sucht nach einfachen und klaren Erklärungen für Sachen die er nicht versteht. Somit ist jeder der in der Lage ist sowas glaubhaft anzubieten in der Lage Leute hintersich zu versammeln. Sein es kirchliche Würdenträger oder sein es Politiker. Sie alle haben die gleiche Methode. Biete dem "Volk" das an was die hören wollen und sichere dir damit deine Macht. Während Politiker sich ihre Basis und ihre Autorität selbst erarbeiten müssen habe es religiöse Führer einfacher. Sie "borgen" sich ihre Autorität von einer angeblich höheren und mächtigeren Macht in deren Namen sie angeblich handeln. Diese "Macht" wurde vor langer Zeit etabliert und man tut alles um diese "Macht" in den Köpfen der Menschen weiter leben zu lassen. Hauptmittel um die Jünger bei der Stange zu halten ist die Angst. Angst vor allem möglichen , heute hauptsächlich vor dem was angeblich im Jenseits passiert, früher und Anderswo ganz konkret die Angst vor Folter und Tod.

Atheisten eint nun das Wissen (nicht der Glaube) das es keiner "höheren Macht" bedarf die Welt zu erklären. Was nicht heisst das sie auch abergläubisch sein können. Es sind Menschen mit allen ihren Stärken und Schwächen. Schliesslich leisten sich auch Katholiken usw. so manch unchristliche Sünde.

Woher kommt den die Aussage das auffällig viele Atheisten eine Talisman benutzen? Sind die alle gefragt wurden?
Bist du ein guter Katholik wenn du die Frage nach Gott offen lässt? Das wäre ein Grund für den Galgen gewesen und könnte dir in einer andern Konfession und anderswo erhebliche Probleme bereiten.
Wenn mir jemanden einen obskuren Vertrag anbieten würde und quasi keine Gegenleistung verlangt aber mir was bietet. Naja man könnte drüber nachdenken. Solch ein Vertrag muss ja aber schon was haben was man im Normalfall nicht erreichen kann, sprich die Vertragserfüllung wäre überirdisch. Das wäre zu interresant wie das gehen soll und wie man klagen kann wenn es nicht funktioniert.

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Hallo,

*Atheisten eint nun das Wissen (nicht der Glaube) das es keiner "höheren Macht" bedarf die Welt zu erklären.*

Heißt das, wenn ich den Gedanken weiterspinnen darf, dass Atheisten die Welt erklären können?

LG

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"Heißt das, wenn ich den Gedanken weiterspinnen darf, dass Atheisten die Welt erklären können?"

Nein, es heißt, dass es für die Entstehung der Welt keinen Gott braucht.

http://www.welt.de/wissenschaft/article13801232/Der-Meister-des-Universums-braucht-keinen-Gott.html

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Ich glaube an so etwas wie einen Gott, der das alles hier geschaffen hat, aber ich glaube nicht an den Gott, den die Kirche besingt und in dessen Namen die Kirche unmenschlich und verantwortungslos handelt.

Die 20 Euro würd ich dankend nehmen, ebenso wie ich mich über die seit ein paar Jahren gesparte Kirchensteuer freue.

Einen "Talisman" hab ich nicht, für mein Glück bin ich allein verantwortlich oder eben der Zufall. Den Glauben an übersinnliche Kräfte überlasse ich denen, die dümmer sind als ich.

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Huhu,

ich finde es immer wieder spannend, wie jemand sich einer bestimmten Religion zugehörig fühlen kann, die Frage nach Gott aber "offen lässt"...

Aus meiner Sicht widerspricht das z.B. dem Katholizismus, aber das war ja nicht die Frage :-D

Als Atheistin hätte keine Probleme damit, meine "Seele" zu verkaufen (absurdes Konzept, da weder diese Seele noch der Käufer existiert) und ich habe auch keine Glücksbringer.

In mir fühle ich nicht die Sehnsucht nach einer höheren Macht, sondern den Drang die Welt zu entdecken und ihre Phänomene zu verstehen - auch wenn mir das mit begrenztem Verstand nur bedingt gelingt.

Ich denke, es ist das Alleinstellungsmerkmal des Endlichkeitsbewusstseins, dass den Menschen zum religiösen Sinnsucher macht. Das Gehirn ist ein Mustererkennungswerkzeug, das auch bei der Beantwortung höherer Sinnfragen gute Dienste leistet. Alle Konstruktionen in dieser Richtung klingen für mich völlig plausibel und sind als Strategien durchschaubar, die Kränkung durch die offensichtliche Bedeutungslosigkeit des menschlichen Individuums zu verarbeiten.

Persönlich habe ich mich mit der "Sinnlosigkeit" sehr gut arrangiert. Andere dürfen sich gerne mit Christus oder Kristallmagie befassen, wenn es ihnen damit besser geht.

In diesem Sinne schöne Feiertage und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr.

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#sonne

wirklich eine interessante Frage#pro

Kann sie leider nicht beantworten da ich weder Atheist ,Christ, Katholik etc. bin.
Mit Kirche & Bodenpersonal möchte ich auch nichts zu tun haben.

Ich habe einen Glauben -es beruht darauf , das ich mal ein krasses/schönes Erlebnis hatte-...für mich gibt es da irgendetwas...was unerklärliches...etwas was man eigentlich nicht beschreiben kann. Gibt es dafür auch ein Begriff...was sind wir dann?

lg

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Wahrscheinlich am ehsten Agnostiker.

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Hmmm...zum Teil vielleicht

Hier ein Auszug...ich zitiere mal >>>Die zahlreichen Religionen haben zu unterschiedlich gläubigen Menschen geführt, wozu auch der Agnostiker gezählt werden kann. Bei diesem handelt es sich um eine Person, die zwar das Prinzip des Glaubens und somit auch von einem transzendenten Wesen kennt, aber selber nicht an diese übernatürliche Kraft glaubt. <<<

Das ist es ja...ich glaube an die übernatürliche Kraft...habe sie ja schon erfahren...hatte ein Erlebnis was mich an Schutzengel glauben lässt.

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