"Wegen der Flüchtlinge fahr ich dich ab heute in die Schule" - Angstmacherei

Hallo und guten Morgen,

heute beim Frühstück erzählte mir mein Sohn: "Die XY wird ab nächster Woche in die Schule gefahren, die darf dann nicht mehr laufen. Wegen der Flüchtlinge, die dann kommen. Da sind vielleicht böse Männer dabei." - In den nächsten Wochen wird auch in unserer Gemeinde eine Notunterkunft für, wie jetzt bekannt wurde, etwa 60 vorwiegend männliche Flüchtlinge eingerichtet. Dazu gab es nun Informationen. Da stand eben drin, dass "vorwiegend" Männer kommen werden.
Und schon wird Angst geschürt. Ich weiß von mehreren Müttern, die ihre Kinder "jetzt nicht mehr da vorbei gehen" lassen wollen. WIE BITTE?
Ich bin total auf 180 und versuche gerade, den Direktor der Grundschule zu erreichen, damit er anleiert, dass man mit den Kindern darüber redet.

Ich finde es furchtbar, den Kindern Angst zu machen a la "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann" ...das Bild vom "wilden Asylanten" der "mit dem Messer anderen auflauert" weil er "ja nur unser Geld will" schon an Grundschüler zu vermitteln geht ja wohl gar nicht.
Ich jedenfalls habe meinen Kinder heute früh in aller Deutlichkeit erklärt, dass sie keine Angst haben müssen. Dass diese Menschen, die da kommen, vor Hass, Gewalt und Krieg geflohen sind und in Deutschland nur eines suchen: Ein Leben in Frieden. Ganz sicher werden sie niemandem wehtun oder Angst machen. Ich habe Ihnen erklärt, dass diese Männer ihr Vater, ihr Onkel, der Nachbar sein könnten. Meine Kinder haben das hoffentlich verstanden und lassen sich von den anderen keine Angst einjagen.

Wie seht ihr das?

P.S. Mir ist klar, dass es in Flüchtlingsheimen Konflikte gibt. Dass die Bedingungen, unter denen die Menschen in den Hallen leben, furchtbar sind. Die einzige Angst, die ich aber da vielleicht habe, ist die vor Menschen, die diesen Menschen, die eh schon am Limit sind, schaden wollen.

Einen schönen Tag,
K.
die gerade richtig wütend ist

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Es ist schon naiv zu glauben, dass generell alle Flüchtlinge gute Menschen sind. Du kannst das doch gar nicht beurteilen. Fakt ist es sind junge Männer mit Bedürfnissen und sie kommen oft aus Ländern wo Vergewaltigungen nichts schlimmes ist. Da würde ich meinen Kindern auf jeden Fall Gefahren aufzeigen und wie sie sich am besten verhalten sollen. Du machst das Gegenteil und das finde ich schon leichtsinnig.

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q.e.d

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Du hast bestimmt Recht. Jetzt, wo du es sagst. Die sind aus ihren Heimatländern weg, weil sie hier endlich mal so richtig die Sau rauslassen können. Da herrscht zwar Sodom und Gomorrha bei denen, aber bei uns, da wo Recht und Ordnung groß geschrieben werden, da wollen die jetzt mal zeigen, wo der Hase läuft.

Und wo denen eh total langweilig ist, werden sie als Nächstes unsere Kinder belästigen.

Das ist das nicht gleich kapiert habe, vielen Dank nochmal für die Aufklärung.

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Hallo,

ich habe mich gestern mit einer Mutter unterhalten, oder besser, sie unterhielt sich mit mir. Ihre 15-jährige Tochter durfte kürzlich das erste mal allein mit der S-Bahn eine weiter Strecke fahren. Soweit, so gut. Sie wurde von Ihr zum Bahnhof gebracht und hiner ihr standen "dunkle Gestalten", sie konnte also schon das Messer in Ihrem Rücken spüren #kratz Während der ganzen S-Bahn-Fahrt hielt die Mutter Kontakt zu Ihrer 15-jährigen Tochter #schwitz Ich konnte garnichts darauf sagen #kratz

LG

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Wenn andere Eltern das nicht so locker sehen wie Du, dann ist das eben so und geht Dich überhaupt nichts an.

Normalerweise sollten bei "vorwiegend junge Männer" schon die Alarmglocken angehen.

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Genau. Weil junge Männer aus dem nicht-europäischen Ausland, die hier in Deutschland Asyl suchen, zum großen Teil gewalttätige, amoralische und sowieso potential gefährliche Menschen sind.

ODER WIESO GEHEN DA DIE ALARMGLOCKEN AN?

Sorry. Ich. Versteh. Das . Einfach. Nicht.

K.

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Dann bleib weiter in Deiner Traumwelt.

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Hallo

warum bist du wütend? über Entscheidungen die andere Eltern treffen?

du weist doch gar nicht ob, sie ihren Kinder überhaupt was darüber sagen oder? vielleicht wollen sie erst mal abwarten und bringen sie , und später wenn sie sehen alles ist gut, dürfen sie wieder alleine in die Schule gehen.

es ist zurzeit in vielen Orten so..grade wenn die Unterkünfte unweit der Schule sind, oder in deren Turnhalle

hier im Nachbar Ort ist es ähnlich..und dort ist es so, das die jungen Männer immer an der Bushaltestelle unweit der Schule stehen und auf die Mädchen warten..das sehen viele Eltern auch nicht gerne...

lg

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Hallo,

ich bin so sauer, weil diese Eltern ihren Kindern Angst machen. Ihnen Dinge einreden, die so nicht stattfinden.

O-Ton war wohl: "Sie wird gefahren weil da könnten auch böse Männer sein."

Zum Glück hat mir der Direktor darauf gesagt: "Ja, stimmt, könnten. Und dann könnten da auch noch böse Frauen, Kinder und Rentner sein, überall."

Diese Angstmacherei ist es, die mich wütend macht. Weil ich nicht möchte, das meine Kinder zu so Menschen werden, die bei jedem Menschen, der fremdländisch aussieht, gleich dran denken, der würde ein Messer ziehen.

K.

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Hallo,

Weiß nicht warum du dich über die "anderen" ärgerst" du siehst alles locker, ist doch toll und deine Entscheidung und die anderen haben Befürchtungen, dürfen sie doch haben......

Ich habe auch immer bedenken wenn meine große alleine unterwegs ist, allerdings macht es für mich keinen Unterschied, ob es sich um Flüchtlinge, deutsche , Muslime oder sonstiges handelt hinter jeder Gestalt kann sich ein idiot verstecken und Vorsicht hat noch nie jemanden geschadet......

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Verstehst du nicht, mir geht es darum, dass unter der Kindern Angst geschürt wird.

Und Kinder sind total beeinflussbar. Und mein gesunder Menschenverstand will einfach nicht, dass alle Kinder hier in der Gemeinde Angst vor Menschen haben, die ihnen nichts getan haben oder tun werden. Und diese Angst wird sie dann ihr ganzes Leben lang prägen "meine Mutter hat gesagt, da sind böse Männer dabei"....

Darum geht es mir.

K.

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In jeder x-beliebigen Gruppe von Menschen sind auch ein paar unsympathische oder auch kriminelle Leute.

Auf wunderschönen Stadtfesten oder Kirchentagen sind oft auch Taschendiebe unterwegs, Tätlichkeiten oder Sexualstraftaten kommen in allen Milieus immer wieder mal vor.

Ein gewisses Maß an Vorsicht gegenüber Fremden - auch wenn sie nur zwei Straßen weiter wohnen - ist durchaus angemessen.

Dass Flüchtlinge nicht gefährlicher oder ungefährlicher Sind als andere Leute wird sich ohnehin bald herausstellen, weil zumindest bisher nicht mehr Straftaten verübt werden als zuvor. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/de-maiziere-fluechtlinge-nicht-unter-generalverdacht-stellen-a-1056444.html

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An der Schule meines Sohn sind nun auch schon seit mehrern Monaten 200 Flüchtlinge untergebracht, alles junge Männer.
Als das bekannt wurde ging natürlich auch ein entsetzter Aufschrei durch die Elternschaft. Ich dachte mir , so ein bisschen Multi-Kulti schadet nie, irgendwo müssen die Flüchtlinge ja unterkommen und vielleicht nehmen die Kinder die eine oder andere wertvolle Erfahrung mit. Und als dann die Vorbereitungen anliefen, war ich entsetzt, als ein großer Sichtschutzzaun aufgestellt wurde. Wie kann man Menschen nur so wegsperren...

Gut, heute ein paar Monate später sehe ich das etwas anders. Der Sichtschutzzaun ist mehr als notwendig, er wurde sogar noch erhöht, was ich gut finde. Anders wäre der Schulbesuch besonders der Sport gerade für die Mädchen nicht zumutbar.
Besonders beängstigend finde ich die vielen Polizeieinsätze (in den ersten 5 Wochen waren 43). Natürlich sind da auch einige harmlose Dinge wie Ruhestörungen usw dabei, aber es gab auch schon wirklich heftige Sachen mit großem Polizeiaufkommen. Und die Kinder bekommen das trotz Abschirmung natürlich mit, mein Sohn stand zB schon zwischen herumfliegenden Mülltonnen... Inzwischen werde Asylanten und Schüler akribisch getrennt, ein Sicherheitsdienst passt auf. Ich hoffe also, dass mein Sohn nicht mehr in solche "Vorfälle" gerät.
Auch außerhalb der Schule gab es unschöne Vorfälle, die ich meinen Kinder gern ersparen möchte.

Ich versuche deshalb meinen Kinder das gesunde Mittelmaß im Umgang mit Flüchtlingen zu vermitteln.Natürlich sollen sie keine Angst haben, ich lasse sie selbstverständlich auch nach wie vor alleine zur Schule gehen, aber eine gewisse Vorsicht ist angebracht. Meine Tochter hat die strikte Anweisung, sich nicht ansprechen zu lassen und Flüchlingen aus dem Weg zu gehen.

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Danke für deinen sachlichen Beitrag. Auch wenn es Einzelerfahrungen sind, finde ich Berichte aus erster Hand immer hilfreicher als Schwadronieren in die eine oder andere Richtung.

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Ich schließe mich da auch an, wenn ich Teenagertöchter also prinzipiell Zielgruppentöchter hätte, würde ich da auch entsprechend informieren und hätte etwas Bedenken.

Ich habe da selbst leidliche Erfahrungen, in unterschiedlichen Ländern, mit Männern eines bestimmten kulturellen Hintergrunds in bestimmten Gegenden. Muss nicht sein, kann aber und dementsprechend sollte man sich als junges Mädchen bzw. junge Frau verhalten.

Da das aber meines Erachtens nicht mit Pädophilie einhergeht, verstehe ich die Bedenken bei Grundschulkindern hingegen gar nicht.

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Minderheiten haben nach Meinung derer, die sie diskriminieren wollten schon immer Kinder geklaut und/oder vergewaltigt und Frauen vergewaltigt.

Dieser Unsinn gehörte schon zum antisemitischen Feindbild wie zu dem der "Zigeuner", es gehörte zu den Vorstellungen der Kolonialherren gegen "Neger" und es wird jetzt auf die Flüchtlinge übertragen.

Das wird sich erst ändern, wenn feststeht, dass die Zahl der Sexualstraftaten nicht angestiegen ist - und auch dann wird ganz bestimmt die noch zu erwartende Flüchtlingsgruppe all dies anrichten.

Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Lass die Leute ihre Kinder zur Schule bringen, bis es ihnen selbst zu blöd wird.

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wohnst du in der nähe eines Heimes? warst du schon mal in einem?

kannst du das alles so beurteilen?

Natürlich sind nicht alle Flüchtlinge so, das behauptet auch keiner, aber warum ist es verkehrt vorsichtig zu sein?

es sind schon genügend Vorfälle an die Öffentlichkeit gelangt, sehr unschöne, da darf man sich doch Gedanken machen oder?

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Ich danke dir von ganzem Herzen für diesen Kommentar. Denn die meisten hier in diesem Forum sind anscheinend bei dir "da würden bei mir aber auch die Alarmglocken hochgehen" - Fraktion dabei ....

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Unabhängig von der Flüchtlingsthematik: 1971 haben noch 91% der Schüler ihren Schulweg alleine meistern können, 2012 nur noch 50%. Es scheint also ein Trend zu sein, Kindern immer weniger Selbstständigkeit zuzumuten.

Wenn Eltern von XY aus Deinem Beispiel schon pauschal so in Panik verfallen, anhand der "Nachricht "überwiegend junge Männer" tun sie ihren Kindern sicher einen großen Verfallen, sie dermaßen zu verängstigen und zu verunsichern.

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Verfallen = Gefallen

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Ich versteh diese Welt einfach nicht.

Danke für deinen Kommentar, du hast sowas von Recht.

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hi,

ich kann deine wut verstehen, aber das sind eh die eltern, die IMMER ängstlich ihre kinder umschwirren #augen
die sofort panik schieben, wenn sie den berühmt berüchtigten weißen laster vor der schule sehen oder irgend einen quark bei fb teilen, der sich schon vor jahren als urban legend herausgestellt hat.
meine kinder sind da total neutral, eher pro flüchtlinge. wir halten uns da total mit persönlichen meinungen zurück und haben den kids erklärt, dass das arme menschen sind, die von zu hause flüchten mussten, um hier schutz zu suchen. mein mittlerer, der sonst echt verstockt ist, kam mal freudestrahlend vom supermarkt wieder. er hatte sich da wohl mit einem flüchtling "unterhalten" mit den paar brocken englisch und fand den total nett.

lg

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In rl sieht das alles anders aus, vor allem, wenn nur einige Familien in Nachbarschaften oder einzelne Flüchtlingskinder in Schulen integriert werden müssen.

Die Familien, die ich persönlich kenne sind allesamt sehr sympathisch, die Kinder haben Freunde in der Nachbarschaft und fast jeder Mitschüler will ihnen gerne helfen deutsch zu lernen. (Einschränkung: Die Willkommensklassen sind in Brennpunktschulen untergebracht. Hier sind nur einzelne Kinder, die von normalen Deutschlehrern unterrichtet werden.)

Vor dem einzelnen Menschen, der Nachbar oder Mitschüler der Kinder ist hat kaum jemand Angst. Aber eine große Zahl fremder Menschen, die in irgendwelchen Turnhallen oder Baumärkte zusammengepfercht sind macht Angst. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man sich gut vorstellen kann solche Lebensbedingungen nicht lange zu ertragen.