Unterlassene Hilfeleistung

Hallo,

ich war letzte Woche mit meinem Sohn im Schwimmad, als ein offensichtlich betrunkener Mann hingefallen ist. Mein Freund ist zu ihm, ich habe den Bademeister geholt. Mein Sohn war sehr erschrocken und wollte nicht, dass mein Freund bei ihm bleibt und wir uns darum kümmern und war ganz überrascht darüber, dass man gesetzlich dazu verpflichtet ist, einem Menschen in Not zu helfen. Moralisch sowieso.
Daraufhin fragte er mich, ob das für alle Menschen gelte und ich sagte ihm nein, nur wenn man direkt vor Ort ist. Die Frage, ob man denn auch helfen müsste, wenn man nicht vor Ort ist, aber von einem Verbrechen weiss, konnte ich ihm so nicht sicher beantworten.

Und natürllich kam auch die Frage, wieso wir den Menschen, die es schlechter haben als wir also etwa hungernden Kindern nicht helfen müssen.Können wir das nicht, oder wollen wir das nicht?
Und es gibt definitiv viele Menschen, die schlechter dran sind als wir. Ich musste zb in den letzten Monaten Hartz 4 beantragen, was ich zugegeben als " hart" empfunden habe, das wäre aber für viele Menschen ein Traum.

Und vor allem wieso ist es legitim, dass ein kleiner Teil der Menschheit in Saus und Braus lebt, während die anderen verhungern und verdursten...?

Sind wir so erzogen worden oder warum sind wir so empathielos geworden? Viele bezeichnen sich als Christen, aber kann man ein Christ sein, wenn man etwa Millionär ist und lieber den xten Porsche kauft ansatt zu helfen?

Vielleicht sollten wir die Welt wirklich öfter mit Kinderaugen sehen?

lg

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Hallo,

dein Text ist sehr wirr geschrieben.

<<<Vielleicht sollten wir die Welt wirklich öfter mit Kinderaugen sehen?<<<<

Nein. So naiv romantisch wäre es auch nicht besser.

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Seicht.

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Hallo,

natürlich hat es immer etwas mit dem Grad der persönlichen Involviertheit zu tun, inwiefern man selbst emotional verwickelt ist. Eine Freundin von mir ist als Journalistin viel im Ausland in Krisengebieten unterwegs. Sie tut sich sehr schwer damit, wenn beispielsweise nach einem Flugzeugabsturz in Europa überall wochenlang Berichte und Beileidsbekundungen zu lesen sind und nach einer Naturkatastrophe am anderen Ende der Welt eine kurze Notiz in den Nachrichten zu finden ist und dann schnell wieder zur Tagesordnung übergegangen wird.

Weil meine Freundin eben oft in diese Krisengebiete reist und die Not hautnah mitbekommt, für sie ist das nicht "weit weg"
Deshalb ist meine Freundin aber kein besserer oder schlechterer Mensch. Uns würde es ähnlich gehen, wenn wir zu den Menschen hinter den Berichten einen persönlichen Bezug hätten.

Ich denke, beim Helfen muss jeder irgendwo zwischen "ich kann nicht die ganze Welt retten, also fang ich gar nicht erst an" und "alle Menschen haben das gleiche Recht auf..., deshalb muss ich..." seinen Weg finden, den er für sich selbst vertreten möchte.

LG

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>>...als ein offensichtlich betrunkener Mann hingefallen ist.<<
Wie offensichtlich kann man davon ausgehen, daß jemand betrunken ist? Was ich schon erlebt habe, und ich hab auch als erstes daran gedacht, daß hier Alkohol im Spiel war, daß jemand unterzuckert war, derjenige lallte, konnte nicht gerade ausgehen und sah auch nicht so dolle aus und jemand, der einen Schlaganfall hatte. Und selbst, wenn jemand betrunken ist und stürzt, veruteile ich diese Person doch nicht gleich und überlass sie ihrem Schicksal #schwitz
Wenn mir meine Tochter so ne Szene machen würde, wie Euch Euer Sohn...auweia...warum kommt man hier mit dem Gesetz um die Ecke und nicht mit der Moral, der Hilfsbereitschaft und dem Gewissen?
Und was hat der Rest Deines Jammerpostings damit zu tun? Du bist neidisch auf die reichen Menschen und verbittert, weil arme Menschen Hilfe brauchen? Hääää????

LG

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Ich habe es so verstanden, dass die Unterhaltung ein wenig abschweifte, weil der Junge diese Gedanken einbrachte.

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Hi,

Natürlich sollte man Ersthelfer sein, wenn man bei einem Unfall oder sonstigen dabei ist.

Nun zu deinem anderen Thema:
Ein Millionär wird schon helfen, nur das du es nicht weißt und er kann sich noch dazu den xten Porsche kaufen.

Gruss

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"Ein Millionär wird schon helfen, nur das du es nicht weißt und er kann sich noch dazu den xten Porsche kaufen."

Hand drauf? Also, mit Garantie? JEDER Millionär hilft, der Rest der Welt weiss es nur nicht?

Warum sollte das so sein? Ich meine, ich gehe einfach davon aus, dass MANCHE helfen und andere eben nicht, ganz gleich, ob sie nun reich oder arm sind. Es liegt doch sehr am Wesen des Einzelnen, wie er mit der Armut und dem Elend anderer umgeht.

Also würde ich niemals pauschal sagen wollen, "na klar hilft der Millionär, du weisst es nur nicht."

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interessant, was schon alles unter sucht wurde:-)
>>Millionäre spenden anders als der Rest<<
http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-millionen-ohne-gegenleistung-1.2602967

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Na, da hast du ja ein ganz helles Kerlchen....und bist, was es mit Unterstuetzung anderer angeht nicht so das beste Vorbild....

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Hallo bridie,

es ist nicht nur unterlassene Hilfeleistung, Leid, Elend und Hungersnot sind systemimmanent. Warum sind Lebensmittel, Kleidung etc bei uns so billig? Weil anderswo Menschen dafür ausgebeutet werden. Nicht nur anderswo, man kennt ja bei uns zum Beispiel auch das Problem der Milchbauern.

Wir leben in Saus und Braus, weil anderswo Menschen dafür hungern müssen. Weil wir nicht bereit sind, höhere Preise zu zahlen. Mein Mann ist Einzelhändler, manche Kunden beklagen sich wegen 50 Cent, dass die das in nem anderen Laden billiger gesehen hätten.

Übrigens: 62 Menschen besitzen so viel, wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.

Außerdem gibt es weltweit 2325 Milliardäre
Wenn man jeden Tag 1000 Euro ausgibt, würde es 2739 Jahre dauern, bis man eine Milliarde Euro ausgegeben hat. Wozu brauchen 2325 Menschen also ein Vermögen von mindestens einer Milliarde?

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Hi,
ich muss bei dieser Sache chrysantheme77 zustimmen, denn es stimmt, dass das System in der wir leben so aufgestellt ist, dass eine Gesellschaftsschicht dazu bestimmt ist Vermögen zu schöpfen während die untere Schicht leider nichts vom Wohlstand einer Gesellschaft mitkriegt. Unser Konsumverhalten ist dazu getrimmt, dass wir immer das beste für möglichst wenig Geld haben möchten...Unser Lebenstil kann nur dadurch gestützt sein dass gleichzeitig andere Menschen unter dem Existenzniveau leben und durch unser Verhalten leiden. Wir sind nicht bereit unsere Lebensweise zu ämdern um ein faires Gleichgewicht zu schaffen.
Wir Menschen sind von natur aus eigennutzstrebend und agieren oft nur in Situationen, die uns ein Vorteil verschaffen und solange wir diese Mentalität beibehalten wird es leider immer eine kleine Elite geben die sich auf Kosten der ärmeren bereichert, denn es wird den ärmeren zusätzlich erschwert in die Schicht der Elite zu gelangen.