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Mir hat noch keiner wirklich erklären können, wie das "Nichtschaffen" aussieht. Deutschland wird weder untergehen, noch zur islamischen Diktatur werden. Da bin ich mir sicher. Ich bin auch recht zuversichtlich, dass wir keinen rapiden Abbau des Sozialstaats erleben werden.
Ich denke, dass bei unzureichender Anstrengung die Gefahr droht, dass sich Parallelgesellschaften bilden. Dass es Abgehängte geben wird, die weder mit unsere demokratischen noch unserer kulturellen Ordnung was anfangen und sich schlimmstenfalls radikalisieren könnten. Da ich aber nicht sehe, dass wir die vielen Menschen, die gekommen sind, jetzt einfach wegzaubern können, bleibe ich dabei: Wir müssen das schaffen, weil es keine andere Option gibt. Und wenn ich einem Land vertraue, so etwas stemmen zu können, dann tatsächlich Deutschland.
So. Und wenn ich über diesen Gedanken jetzt ein Buch schreibe, eröffnest du dann einen Thread bei urbia, dass ja alles ganz anders ist?

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Naja, in meinem Bundesland ist die Flüchlingskrise eigendlich keine Krise.
Trotz der Terroristen. Die Probleme liegen in SH bestimmt woanders. Ich kenne einige Flüchlinge allerdings sind das fast alles Christen. Einge mußten wegen ihres Glaubens fliehen , andere sind hier konvertiert. Ich finde zu diesen Menschen leichter zugang. Einige Menschen sind sprachbegabter als andere. Eine Frau hat grade einen Studiumplatz für Kunst ergattert. Ihr Mann tut sich mit der Sprache noch sehr schwer.
In der Schule gab es hier schon immer Klassen für Kinder die kein oder schlecht Deutsch sprechen. Ein Blinder Flüchtling in der Schule meiner Kinder macht sich toll.

Eine gute Freundin von mir , hatte es anderesrum. Sie ist Deutsche allerdings in Südafrika geboren . Sie hat immer Lesotho gelebt. Allerings mußte sie auch als Junge Erwachsene das Land verlassen. Naja, auch eine Geschichte für ein Buch ....

Ein Problem ist mehr eine Unsicherheit in der Gesellschaft. Viele Menschen fühlen sich ausgeschlossen, wissen nicht mehr an was sie sich orientieren sollen.

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Ach naja. Es gibt ziemlich genau zwei Punkte, weshalb es mir schwerfällt, dieses Buch als objektiven Tatsachenbericht zu sehen.

1. Die Biographie der Autorin. Bei ihrer Geschichte ist es völlig normal und verständlich, dass sie dem Islam kritisch gegenübersteht. Vielleicht auch nur unterbewusst und wie gesagt, absolut nachvollziehbar. Ginge vermutlich jedem so. Eigene Erfahrungen beeinflussen uns nicht nur in unseren Reaktionen sondern auch in unserer Wahrnehmung.

2. Es erscheint jetzt. Mit diesem Titel. Hätte ich auch gern geschrieben. Da sind hohe Verkaufszahlen fast vorprogrammiert bei der derzeitigen Stimmung im Land. Dazu kommt der Zeitfaktor. Beim Lesen des Artikels war mein erster Gedanke: "Da hatte sie aber sofort nach 'wir schaffen das' ihr 'wir schaffen das nicht' im Kopf". Aber gut, vielleicht gehört sie zu den Autoren, die es tatsächlich schaffen, ein Buch innerhalb von wenigen Wochen zu schreiben. An das Lektorat etc. denke ich jetzt einfach mal gar nicht.

Einfach zwei Punkte, die für mich noch einmal deutlich machen, dass dieses Buch nichts anderes als ein persönlicher Erfahrungsbericht ist, den man nicht überbewerten und nicht als allgemeingültig ansehen sollte.