HSH Nordbank: Ende gut - Alles gut?

Nachdem die HSH Nordbank nun zu 100% an eine größenteils anglo-amerikanische Bietergemeinschaft verkauft wurde stellt sich die Frage, wie es an den Standorten weitergeht. Da eine (wie auch immer geartete) Standortgarantie nach Angaben der Länder keine Bedingung für den Verkauf war, wird vermutlich (neben den beim Steuerzahler verbleibenden riesigen Verlusten im zweistelligen Milliardenbereich) insbesondere der Standort Kiel massiv für die Fehler des Top-Managements (und nicht zu vergessen der Eigentümer) bluten müssen.

Unabhängig von dieser - für sich genommen schon nur schwer zu verdauenden Tatsache stellt sich mir die Frage, wie denn künftig in den beiden Ländern Strukturpolitik betrieben werden soll. Immerhin war die Landesbank ja ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Kreditvergabe an wackelnde Firmen, in den beiden Bundesländern. Mit dem Verkauf endet auch die Möglichkeit der jeweiligen Landesregierungen über faktische Kreditvergabe strauchelnden Unternehmen in den Bundesländern beistehen zu können und so Arbeitsplätze zu erhalten. Wie seht Ihr das?

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Wie ich das sehe? Hamburg und Schleswig-Holstein sollen sich glücklich schätzen, dass sie die überhaupt losgeworden sind. Und der Steuerzahler darf sich nun darüber freuen, dass er den milliardenhohen Schuldenberg abtragen darf, den die HSH hinterlassen hat.

Ich verstehe dich zunehmend weniger: einerseits bist du ständig darum besorgt, dass der böse Flüchtling dir die Butter vom Brot klaut und Mama Merkel dich übervorteilt und nun befürchtest du, dass das Aufkaufen einer Bank, die seit Beginn ihres Bestehens nichts anderes getan hat, als Geld zu verbrennen, ein Unheil für die Region wäre? #kratz

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Ich glaube, du hast dich noch nie mit den Aufgaben einer Landesbank beschäftigt. Ansonsten sehe ich in deiner Antwort keinen Beitrag zu einer sinnvollen Diskussion. Flüchtlinge und Merkel? Was hat das mit dem Thema zu tun?

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Dann nutze doch deine Chance, mich aufzuklären. ICH lerne gerne dazu.

Mein Stand: Landesbanken hatten im Unterschied zu Privatbanken das Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung einer Region zu fördern und sich am Gemeinwohl zu orientieren. Diese Kernaufgabe übernehmen aber seit Jahren Förderbanken, was die Landesbanken an sich schon mal überflüssig macht.
Obwohl in Besitz der Länder und Sparkassen und eben damit per Definition dem Gemeinwohl verpflichtet, haben die Landesbanken immer wieder riskante Geschäfte betrieben, waren deshalb massiv von der letzten Finanzkrise betroffen und wurden von den Ratingagenturen abgestuft.

Die HSH ist unter den Landesbanken das schwärzeste Schaf. Seit 10 Jahren muss die Bank massiv durch öffentliche Gelder gestützt werden, obwohl sie sich selbst immer wieder in die Sch.... reiten. Damit tun sie das Gegenteil davon, wofür sie eigentlich konzipiert waren.

Insofern sehe ich eine Privatisierung der HSH als Glücksfall für die Region. Die Förderung regionaler Unternehmen übernehmen Förderbanken.

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"Wie seht Ihr das?"

Ist nur Papier (der €) mit einem Copyright drauf. Der kann in beliebig hoher Anzahl gedruckt werden. Was ja auch gemacht wird.
In God we trust...#rofl

Es werden sich Lösungen finden. Wie immer.

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Mit solch einer Frage überforderst Du das Muddi-Forum enorm .... #rofl

Wie ich das sehe ? Eine Bank weniger ist immer ein Gewinn und strauchelnde Unternehmen mit faulen Krediten zu unterstützen hilft meist nur bis zur nächsten Wahl, danach knallts umso heftiger. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

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“Eine Bank weniger ist immer ein Gewinn“

Das interessiert mich jetzt aber: du meinst, wenn es keine Banken mehr gibt, dann ist die Welt ein besserer Ort?

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Es gibt zu viele Banken, die sich gegenseitig die faulen Kredite zuschieben und gemeinsam gegen staatliche Reglementierung vorgehen. Ein monopolistischer Bankensektor unter staatlicher Kontrolle würde die Welt zu einem besseren Ort machen, wobei ich zugegebenermaßen mit den Gegebenheiten der HSH-Nordbank nicht so vertraut bin.

Wie Brecht schon sagte: "Der Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.“

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Ich finde das ganze schwer zu verstehen. Außer der der Tatsache das "Gier Hirn frisst" und die gesamte Politk sich aus der Verantwortung gezogen hat.
Heide Simonis wird Aufsichtsratvorsitzende, Vorstandchef Stuhlmann , Stellvertreter Berger. Allle SPD Politiker.
Soweit ich es verstanden hat , war der Grund der Auslauf der Gewährleistung Haftung. Der word bis zur Schmerzgrenze auf 208 Miiarden Euro aufgepumpt. Da das Geld dann ausgegeben werden mußte worden es in Kreditersatzgeschäfte gesteckt. Die wohl auch Experten kaum durchschauen.
Dadurch worde von einer mehrheitlich staatlichen Bank auch noch ordentlich steruen gespart.
Außerdem word sehr viel Geld in die Schifffahrt investiert.Schon bei iher Gründung war die HSH Nordbank der größte Schifffinanzierer der Welt,
Jedenfalls wird Sh damir sehr lange zutun haben. Schlimmer können die Heuschrecken auch nicht sein. Ich hoffe das das Kapitel endlich abgeschlossen ist. Die Politk hat jedenfalls viel Geld und viele Arbeitplätze vernichtet , ohne zu irgendwelcher Verantwortung zu stehen. Für mich gehören die alle in den Knast.
Mal sehen was Jamaika noch alles so findet. Jedenfalls kostet das jeden Schlesig Holsteiner 2500 Euro .

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Hallo zanadu01. Danke für deinen Beitrag! Du beschreibst die Misere vollkommen richtig. Das vollsaugen mit Kapital noch kurz bevor die Gewährträgerhaftung fiel war sicherlich einer der Hauptfehler. Allerdings war mit der Entscheidung aus Brüssel meines Erachtens sowieso die Geschäftsgrundlage des öffentlich-rechtlichen Bankensektors entzogen. Man kann nicht auf der einen Seite den Landesbanken die Möglichkeit zur kostengünstigen Refinanzierung nehmen und auf der anderen Seite von den Instituten verlangen Business-as-usual zu machen.

Das mit dem Steuern sparen sehe ich bei einer staatlichen Bank nicht als Problem. Was nicht an Steuern gezahlt wird wird als Gewinn ausgeschüttet und landet trotzdem im Haushalt. Wenn sowieso kein Gewinn anfällt, dann würden Steuerzahlungen den Verlust nur vergrößern und der müßte dann auch aus Steuermitteln ausgeglichen werden.

Das weitaus größere Problem ist einfach, daß das gesamte Finanzsystem dank Herrn Draghi und Konsorten gegen die Wand gefahren wird.

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Ach noch was: Knast für die Verantwortlichen? Ich bin dafür!

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Ich bin ein normal durchschnittlich kluger Mensch. In letzter Zeit habe ich mich aus Neugier mit dem Thema Banken, Wirtschaft und Wirtschaftskrisen beschäftigt und blicke da teilweise immer noch nicht durch. Ich komme mir richtig dumm vor.
Manchmal glaube ich, dass das doch System hat. Warum haben alle Dinge so komplizierte nichtssagende Namen, warum sind die einzelnen Unternehmen, Organisationen und Co. so undurchsichtig mit einander verkettet? Kann es sein, dass da jemand überhaupt kein Interesse hat, dass der normale Mensch da noch durchblickt? Ich klinge wie ein Verschwörungstheoretiker, aber ich glaube zunehmen, dass Banken froh sind, wenn sie unbehelligt von den normalen Menschen ihre Geschäfte machen können. Das bedeutet Gewinne für sich nehmen und Verluste der Allgemeinheit aufbürden. Ich würde mir wünschen, dass an allen Schulen unabhängige Menschen den Schülern das Banksystem erklären, denn ein Bankberater ist wirklich kein unabhängiger Berater und über Kurz oder Lang hat doch jeder etwas mit denen zu tun.

Fazit für mich persönlich: Ich versuche mich immer mehr weiter zu bilden und hinterfrage mein eigenes Konsumverhalten massiv. Wird das irgendwas ändern? Natürlich nicht, aber es ist trotzdem richtig.

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Hallo Steinkind! Du brauchst dir auf keinen Fall "dumm" vorzukommen. Das bist du bei allem, was ich hier schon von dir gelesen habe ganz sicher nicht. Ich bin vielmehr ganz bei deiner Vermutung, das da ein System hinterstecken MUß.

Niemand kann mir erzählen, daß es Vorstände, Aufsichtsräte, Gewerkschaften, Pressestellen und Betriebsräte bei jeder größeren Bank gibt und KEINER gesehen hat, auf welche Katastrophe wir zulaufen. Ich für meinen Teil glaube inzwischen, daß da ganz viel Schmiergeld im Spiel ist. Wie sonst ist es zu erklären, daß ein Ackermann oder ein Nonnenmacher noch immer in Freiheit ist?

Jeder weiß, daß die Politik eines Draghi uns alle vermutlich große Teile der Rente kosten wird - und niemand tut etwas dagegen. Es wird sehenden Auges gegen die "No-Bail-Out-Regel" verstoßen... Folgen? Keine! Also wenn das alles kein System hat...

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Ich hatte ehrlich gesagt überlegt Wirtschaft zu studieren und in die Politik zu gehen um einen Gegensatz zu schaffen und weil es mich auch wirklich sehr interessiert.

Da ich jedoch bereits ein paar Kinder haben, war für mich die Frage der Finanzierung sehr wichtig. Ich habe mich dann bei zwei Organisationen informiert, was ich denn da machen könnte und es hat mich so angewidert mit diesen Menschen zu reden. Der Rat war: Ich solle einen Kredit aufnehmen und wenn ich dann in der Wirtschaft ankomme, dann würde ich ja eh das große Geld machen und könne alles spielerisch zurück zahlen. Dann könnte ich auch einen Teil vom "großen Kuchen" ab haben.
Da habe ich vieles verstanden. Die wollen gar kein gesundes System aufbauen, da will einfach jeder so schnell wie möglich richtig viel Geld erwirtschaften. Das grenzte schon an nazistischen Persönlichkeitsstörungen und obwohl ich es wirklich wichtig fände, dass da jemand mal einen Gegenpol setzt, bin ich wohl einfach zu zart besaitet.

Man könnte da fast zum Kommunisten werden, aber das klappt ja auch nicht. Ich zweifle immer mehr an dem System und versuche es in meinen eigenen Vier-Wänden anders zu machen.

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