Ab wann sollten Kinder ausziehen?

Hallo,

meine Jungs sind 21 und 16 Jahre. Bis jetzt lief eigendlich immer alles ganz gut und die Pubertät hat uns auch nie Schwierigkeiten bereitet. Habe eigendlich ein supergutes Verhältnis zu meinen Jungs. Nun zu meinem Problem.
Mein 21 jähriger ist im 2. Ausbildungsjahr. Er wohnt bei mir noch zuhause. Seit einem halben Jahr allerdings ist er der Meinung auser seiner Arbeit müsste er nichts anderes mehr erledigen. Ich verlange von ihm 1/3 seines Azubigehaltes für Vollverpflegung und Wäsche waschen. Denke nicht das das zuviel ist. Sein Zimmer sieht aus wie ein verzeihung "Schweinestall" Geschirr räumt er nur noch auf Aufforderung mal so in die Küche. Kocht und spühlt nicht mehr hinterher ab. Das ganze Programm halt was man zu erledigen hat bleibt liegen. Dabei hat jeder hier seine Aufgaben, die meiner Meinung nach niemanden überfordern. Ich gehe ja auch arbeiten und schmeiße den ganzen Haushalt.
Ich bin echt am Überlegen ob ich ihn nicht nahelege sich eine Wohnen zu besorgen. Obwohl ich ihm versprochen habe das er solange bei mir wohnen kann bis er mit der Ausbildung fertig ist.
Was meint ihr? Währe euch für Rat dankbar.

LG
buttercup

1

Ich würde ihm klipp und klar sagen, dass dein ZUhause kein Hotel ist und dass er, auch wenn er dir Geld gibt nicht "all inclusive" gebucht hat.
Sag ihm, dass er willkommen ist, aber nur wenn er sich an deine Regeln hält. Sonst soll er schauen wie er in der eigenen Wohung klarkommt.

2

Hallo Buttercup,

zwar habe ich noch keinen Jugendlichen zu Hause, war aber ja auch mal eine Jugendliche:

Ich würde ihm klipp und klar sagen:

"Du, ich gehe auch arbeiten und stecke von meinem Geld sehr viel mehr hier in den Haushalt, als Du. Du musst nicht glauben, dass durch Deinen Anteil am Haushaltsgeld und dadurch, dass Du jetzt arbeiten gehst, zu Hause nichts mehr zu erledigen ist. Was glaubst Du, wenn ich mit derselben Einstellung zu Hause nichts mehr täte? Ich habe Dir versprochen, dass Du bist zum Ende der Ausbildung bei uns bleiben kannst, aber bitte, Du musst nach wie vor an der Gemeinschaft mitarbeiten."

Rauswerfen würde ich mein Kind nicht, bevor es die Ausbildung nicht abgeschlossen hat.

LG
Nusch

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hallo buttercup,
bin selber mit knapp 18 jahren zu studium weggezogen und es war für mich das beste was mir passieren konnte - so ein entspanntes verhältnis zu meinen eltern gab es davor nie :)...
ich würde dir empfehlen, dass du deinem sohn ins gewissen redest, dass nicht nur du deinen teil zum gemeinsamen wohnen (nämlich das bereitsellen der wohnung, einkaufen usw.) beitragen musst, sondern er auch und wenn das nicht funktioniert, dann muss er eben alleine wohnen. du hast es doch schon gut beschrieben: jeder hat seine arbeit und nebenbei noch den haushalt usw. - sag ihm das auch genauso...mit 21 sollte er das schon verstehen.
interessant ist auch, dass die meisten, die zuhause totral unordentlich waren dann in der eigenen wohnung aufeinmal sehr pingelig wurden...keine ahnung wieso ;).
könnt ihr ihm denn finanzielle etwas unter die arme greifen, sodass esa cuh realistisch ist, dass er sich das alleine wohnen leisten kann bzw. würde sein ausbildungsgehalt dazu reichen?
meine persönliche meinung: bis 20 sollte man schon ausgezogen sein, aber es gibt eben ausnahmen....
lg - kitty

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Hi,

kann er denn eine eigene Wohnung selbst finanzieren? Oder könnt ihr ihm die finanzieren?

Denn soweit ich informiert bin, zahlt die Arge normalerweise nicht für unter 25jährige, wenn sie nicht selber eine Wohnung vom Ausbildungsgehalt finanzieren können und bei den Eltern wohnen könnten, oder? #kratz.

LG
Melanie

5

Hi,

ich sehe es genauso wie aussiegirl. Hier finde ich den Spruch " So lange Deine Füsse unter meinem Tisch..." vollkommen zutreffend.

Hätte er einen eigenen HH, müßte er den auch schmeissen und wenn nicht - ist er dafür selbst verantwortlich, wenn ihn keiner mehr besuchen mag.

Mit 21 kann man schon Selbstständigkeit und Verantwortung voraussetzen und ansonsten würde ich vom Azubigeld mehr abzwacken und zwar fürs Putzen und Aufräumen in seinem Zimmer. Wenns nicht auf die sanfte geht, dann eben auf die harte Tour...

Wenn er sich vom Azubilohn eine eigene Wohnung leisten kann, vielleicht mit einer geringen Unterstützung durch Euch, würde ich ihm durchaus mal den Vorschlag machen, was er von einer eigenen Wohnung hält, denn von Hotel Mama halte ich gar nichts. Gerade bei jungen Männern ist es doch in der Regel üblich, dass sie das so lange wie möglich auskosten.

LG Bessi

6

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Werde Ihm etwas mehr ins Gewissen reden.

#danke
buttercup

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Die Frage stelle ich mir auch zur Zeit!

Allerdings haben wir etwas andere Voraussetzungen.
Mein großer Sohn ist 25. Vor gut einem Jahr hat er seine Ausbildung zum Einzelhändler abgeschlossen.
Der Wunschberuf wars nicht.

Da mein Sohn seine Ausbildung in BaE gemacht hat, war sein Arbeitsverhältnis mit Ausbildungende auch beendet.
Schon vorher haben alle auf ihn eingeredet: Er solle doch sein Abi machen (Fachoberschule, 1 Jahr), dann kann er studieren oder was anderes machen. Wir haben ihm finanzielle Unterstüzung anboten.
Keine Reaktion.
Er wolle erst mal Geld verdienen.
Nur, daraus wurde auch erst mal nichts, denn er hat sich nicht beworben.
Sein bisschen ALG reichte hinten und vorne nicht, aber Hotel Mama war ja da.

Ich habe dann nachgehakt, so kam er in verschiedene Bewerbungskurse.
Das war dann erfolgreich, seit Anfang Juni hat er einen Job. Er wollte sich dann auch um eine Wohnung kümmern, ebenso um seinen Führerschein.

Aber erst mal gings richtig los:
Da die Zug- und Busverbindung zu uns nach Hause so schlecht ist, haben wir ihm wochenweise eine Pension gesponsert.
Wenn er Spätschicht hatte, dann haben wir ihn vom nächsten Bahnhof (20 km entfernt) abgeholt.
Er wollte dann wenigstens einen Teil des Geldes zurückzahlen, wen seine Lohnzahlung kommt.

Und was war? Statt dem nachzukommen, hat er uns angepumpt.
Am Ende seines Geldes war noch zu viel Monat übrig.

Im Moment weiß ich nicht mal, wo er ist. Vielleicht ruft er in 2 Stunden wieder an und möchte vom Bahnhof abgeholt werden?
Oder er ist wieder in einer Pension.

Letztes Wochenende hats gekracht.
Ich wollte waschen, doch wie selbstverständlich hatte er unsere Waschmaschine zum Nulltarif in Benutzung.
Meine guten Handtücher habe ich schon letzte Woche total verdreckt aus seiner ebenso dreckigen Bude geholt.
Zu guter Letzt durfte ich mir noch Vorwürfe anhören, weil ich in seiner Einliegerwohnung nicht geputzt hatte.

Wohnung suchen? Führerschein? Kein Wort fiel davon mehr.
Wir spielen kostenlos Hotel und Taxi in der Nacht, machen Überstunden, um das alles zu finanzieren, und der Herr nimmt alles selbstverständlich!

Ich finde, es reicht jetzt!

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hallo

es gab Krach weil Du nicht für ihn geputzt hast? Er ist 25? Dem würde ich in den A.... treten, ganz ehrlich es wird Zeit für Selbstständigkeit.

Bin selber erst 28 und mit 19 ausgezogen aber so würde ich mich nie meinen Eltern gegenüber verhalten, vorallem nich wenn ich das quasi umsonst wohne. In meinen Augen hilft da nur eins, werf ihn ins kalte Wasser. Wenn er unter geht, kannst ihn immer noch retten in der wilden Hoffnung, dass er gerafft hat was er bei Euch hat.

Laß Dich nicht von ihm versklaven. Ich bin sprachlos, 25 und lebt noch im Mittelalter, Frauen an den Herd und zum putzen. Mache einfach gar nichts mehr für ihn.

lg
stance

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Hallo Jade!

Ich denke, dass er bis jetzt ja auch gut so durchgekommen ist. Wenn er dir Vorwürfe macht, du hättest seine Wohnung nicht geputzt, hast du es bestimmt in der Vergangenheit schon das eine oder andere mal übernommen. So sind Mütter eben :-p.

Ich würde ihn erst mal nicht mehr vom Bahnhof abholen, so lange er seinem Versprechen Benzingeld zu zahlen nicht nachgekommen ist. Auch würde ich ihm erst mal kein Geld mehr leihen. Wenn er am Monatsende nichts mehr hat, kann er ja bei euch mitessen. Ich denke, er lernt es sonst nicht. Er hat bei euch eine Einliegerwohnung, das ist ja schön bequem. Kann er jeder Zeit bei euch in die Wohnung? Ich glaube, das würde mich auch nerven. Du wirst ihn wahrscheinlich ins kalte Wasser schubsen müssen, denn so lange ihr ihm immer aushelft, warum soll er dann etwas tun. Und mit 25 kann er ja wohl alleine vom Bahnhof nach Hause kommen ohne unter die Räder zu kommen.

Es ist bestimmt schwer, aber versuch ihn loszulassen. Er ist 25, er muss es allein schaffen! Solange du ihm alle Schwierigkeiten abnimmst, hilfst du ihm nicht weiter. Ich wünsche euch alles Gute!

Liebe Grüße
Tanja#blume

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Mein Sohn ist mit 27 ausgezogen, hatte aber ein Zimmer außerhalb der Wohnung, im Haus. ABER ! Er hatte bis zu diesem Tag seine klaren Aufgaben (Wertstoffe wegbringen, Kehrwoche erledigen, Spülmasch ausräumen, auch mal SEINE Wäsche auf- und abhängen usw use) und er mußte auch seinen finanziellen Teil leisten, je nach Lohn. Als er arbeitslos war, nur wenig - mehr ideeller Beitrag. Einen Saustall hätt ich nicht geduldet, egal, wie alt er war.
Ich gehe ja auch arbeiten und habe immer von allen Mithilfe eingefordert. Meine Tochter zog auch mit 27 aus, da war es das gleiche. Kostgeld nach Einkommen und aktive Mithilfe im Haushalt ! Da geht kein Weg dran vorbei. Eigener Haushalt kommt den Herrschaften teurer ! Die zogen zwar manchmal auch ein Gesicht, aber ich sagte immer "so dumm kannst du garnicht kucken, dass du es NICHT machen musst, ich kann das übersehen"
Viel Erfolg.
LG Moni

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Genau aus diesem Grund bin ich froh, daß ich zur Ausbildung mit 16 ins Internat gegangen bin und anschließend mit 18 in eine eigene Wohnung (weil das Internat geschlossen wurde). Wenn ich zu Hause geblieben wäre, hätten wir uns das Streiten bekommen, weil man ja in dem Alter nichts zum häuslichen Leben bei den Eltern beitragen will. Aber wenn es die eigene Bude ist, dann sieht die Sache anders aus.