Hallo,
viele von euch haben ja bereits meine Beiträge gelesen.Und ich möchte mich ganz herzlich bei Euch bedanken, denn eure Antworten helfen mir immer sehr.
Aber ich glaube, das ich jetzt professionelle Hilfe brauche.
Denn ich habe große Angst um meinen Sohn.
Ok, ich gebe zu, DIESMAL habe ich absichtlich in seinen PC geschaut und es war auch gut so, obwohl ich nun in totaler Angst lebe.
Es sieht so aus, als diese Beziehung zu dem Mädchen nicht mehr existiert. Er hat viele Fotos von ihr auf dem PC und es sieht so aus, als ob sie älter ist als er.
ER hat ihr ein Video gemacht, indem er sie bittet zurückzukommen und das er sie über alles liebt. Er bittet sie um Entschuldigung und es tue ihm leid was er getan hat. Er schreibt ihr, das sie auf keinen hören muss, und das er ohne sie auch nicht mehr leben will!!!!
Das hat mir den ersten Schrecken eingejagt.
Dann hat er auf seinem PC Fotos und Sprüche. Fotos von Kreuzen und den Spruch: Selbstmord löst unsere Probleme nicht... aber es vernichtet sie.
Ich habe ANGST... große ANGST!!!!
Anscheinend habe ich doch ALLES falsch gemacht.
Ich habe versucht auf euch zu hören und ihn in Ruhe gelassen, nur versucht ihm zu sagen, das ich da bin, wenn ich ihn brauche und er mit allem zu mir kommen kann. Aber er ist nicht drauf eingegangen, hat nichts weiter dazu gesagt.
Ich kann mit keinem darüber reden,schon gar nicht mit meinem Mann, für den bin ich ja nur Schuld an allem. Und zu ihm hat mein Sohn erst recht keinen guten Draht.
Aber ich muss doch was tun!!!!!!
Nur weiss ich bestimmt, das mein Sohn nicht drauf eingehen wird, wenn ich ihn auf die Sachen auf dem PC ansprechen werde. Im Gegenteil, er wird noch mehr zu machen!
Was soll ich nur tun????
Mich erst mal alleine an einen Jugendphsychologen wenden? Oder ans Jugendamt?
Ich bin so verzweifelt.
Danke fürs Lesen
Schon wieder die Übermutter.... Ich habe Angst
Hallo,
wie alt ist Dein Sohn?
LG
Ich habs schon selbst gefunden. 17 Jahre, ja?
Ja, er ist im Dezember 17 geworden
Hallo
ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen, aber ich glaube nicht, dass er sich wegen Liebeskummer gleich was antut. In der Verzweiflung neigen viele Jugendliche ihren Schmerz mit Gedichten und Aussagen theatralisch
zu übertreiben. Bessere Anhaltspunkte zeigen sein Verhalten. Hat sich sein Verhalten sehr verändert?
Auf keinen Fall würde ich ihm sagen, dass du in seinem PC geschnüffelt hast.
Ich habe eine 16 jährige Tochter und bin auch immer sehr neugierig, was gerade geht. Da gibt es auch immer mal wieder Jungs, die mir total leid tun, weil sie wegen ihr so sehr Liebeskummer haben. Wenn sie dann im Kwick ihren ganzen Schmerz als Blog ins Internet stellen, habe ich auch schon richtig angst um die Jungs gehabt. Aber zwei, drei Wochen später sah dann wieder alles anders aus.
Ans Jugendamt würde ich mich jetzt nicht wenden, aber du kannst dir für dich mal einen Termin bei einem Jugendpsychologen geben lassen. Dein Sohn wird garantiert nicht mitgehen aber dir kann es evtl. im Umgang mit ihm helfen.
Ich wünsche euch alles Gute und seh nicht zu schwarz.
LG
Sini
Liebe Sini,
vielen Dank für deine Antwort.
Sein Verhalten hat sich nicht geändert. Er war ja immer schon sehr verschlossen.
Eigentlich hat es sich sogar etwas zum Positiven hin gebessert, indem er, ausser zu seinem Fussballtraining, jetzt auch öfter in die Stadt fährt. Ich denke, das er sich dort mit seinen Freunden aus der Berufsschulklasse trifft.
Liebe Grüße
bea
Hallo,
ich hab beim Suchen nach dem Alter Deines Sohnes zwei weitere Deiner Beiträge gelesen und befürchte Dir zunächst ein paar Dinge sagen zu müssen, die Dir bestimmt bitter aufstossen.
Ich finde, dass Du übergriffig und überzogen reagierst. Du scheinst keine Möglichkeit zu haben mit Deinen Kindern in Ruhe Deine Bedenken auszutauschen. Und Du hast im Gegenzug scheinbar keinerlei Respekt vor Ihrem Privatleben.
Es wird Zeit einen guten Draht herzustellen. Denn Dein Sohn könnte tatsächlich suizidgefährdet sein. Das kann man so sehr schlecht beurteilen. Möglicherweise lebt er an diesen Bildern und Gedanken aber auch nur seine Trauer aus und fühlt sich damit besser. Da ihr aber scheinbar nicht in Kontakt seid, kannst Du das wohl gar nicht beurteilen.
Das es Dir Angst macht verstehe ich, allerdings denke ich, dass die viel größere Angst daher kommt, dass Du weisst, dass Du kein Ansprechpartner für Deine Kinder bist.
Ich hab folgende konkreten Vorschläge:
1. Bitte Deinen Sohn um eine halbe Stunde seiner Lebenszeit. Die wird er Dir, wenn auch unter Murren ja wohl einräumen.
2. Sag ihm, dass Du Dich ihm mitteilen möchtest und von ihm nichts erwartest.
3. Sag ihm, dass Du ihn liebst und Schwierigkeiten hast, damit umzugehen, dass er schon so erwachsen ist.
4. Sag ihm, dass Du siehst, dass es ihm nicht gut geht und Deine Phantasie vor Angst und Sorge um ihn ganz verrückt spielt. Weil Du ihm nicht, wie früher helfen kannst, und natürlich auch gar nicht die genauen Gründe für seinen Leiden kennst. (Formuliere nur in der Ich-Form, vermeide jedwede Vorwürfigkeit, wie etwa "Du erzählst ja nie was".)
5. Sag ihm, dass Du so Angst hast, dass Du ihn verlierst, weil ihr nicht miteinander sprecht, weil er bald auszieht, weil er vielleicht sogar gar nicht mehr leben wollen könnte.
6. Sag ihm, dass Du Dir fest vorgenommen hast, für ihn da zu sein, wenn er das will. Ohne Vorwürfe, ohne Wertungen, ohne ihm Deine Wahrheit aufzuzwängen und ohne ihn weiterhin zu bedrängen.
7. Bedanke Dich, dass er sich die Zeit genommen hat, Dir und Deinen Gefühlen zuzuhören.
8. Lass ihn in Ruhe und nimm auch innerlich Abstand, damit Du ruhig wirst, aber sei da, wenn er nach Dir fragt.
Ich wünsche Euch sehr, dass Ihr einander wieder näher kommt. Und Deinem Sohn wünsche ich, dass er seinen Liebeskummer bald überwindet.
Liebe Grüße,
die Landmaus
Liebe Landmaus,
vielen Dank für Deine Hilfe.
Du magst Recht haben, das ich überreagiert habe und ich weiß auch, das es nicht richtig war, in seinem PC zu schnüffeln.
Es stimmt allerdings nicht, das ich keinen Respekt vor ihrem Privatleben habe... im Gegenteil.
Das ich kein Ansprechpartner für meine Kinder bin, ist auch nur zum Teil richtig.
Mein Sohn war schon immer sehr verschlossen und hat Probleme seine Gefühle zu zeigen, was bei meiner Tochter etwas anders ist. Aber ich habe meinen Kindern immer meine Liebe zu ihnen gezeigt
Natürlich weiß ich, das ich sehr falsch gemacht habe.
Ich werde Deine Vorschläge annehmen und sehen, ob es mein Sohn auch tut und wie er reagiert.
Ich liebe meine Kinder und will wie jede Mutter natürlich nur das Beste.
Liebe Grüße
bea
"Mein Sohn war schon immer sehr verschlossen und hat Probleme seine Gefühle zu zeigen"
Seiner Ex-Freundin gegenüber ist das aber ja scheinbar anders. Ein Video zu machen und sie darum zu bitten, zurückzukommen ist sehr offen und emotional.
Ich kenn Euch ja nicht, aber irgendwas ist in Eurer Kommunikation offensichtlich in Schieflage. Die Frage nach dem Respekt bezog sich auf den PC. Das ist wirklich undenkbar. Hinzu kommt, dass Du jetzt ein echtes Problem hats. Wenn Du ihm das sagst, dass Du da reingeschaut hast, wird sein Vertrauen wohl zumindest deutlich schwinden. Andererseits bist Du jetzt erst recht in Panik und Not, weil Du reingesehen hast.
An Deiner Liebe wollte ich mit keinem Wort zweifeln. Die ist nun wirkich mehr als offensichtlich 
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Liebe Bea,
zum einen kann ich deine Angst verstehen. Die älteste meines Partners (14) hatte auf seinem USB-Stick JPGs vergessen, die allesamt romantische Suizidszenen zeigten - trauriger Engel am Abgrund, trauriger Engel auf Bahnschienen mit nahendem Zug usw. Wir waren natürlich auch beunruhigt und haben sie darauf angesprochen. Sie war dann etwas empört, dass wir sie für so doof halten, dass sie sich umbringen will ... Was ich damit sagen will: Grundsätzlich sind solche Suizidfantasien in dem Alter nicht ungewöhnlich, was nicht heißt, dass man es nicht ernst nehmen soll.
Wir haben dich ja schon mit allerhand guten Ratschlägen zugedröhnt. Nach wie vor würde ich empfehlen, dem Jungen zu erzählen, wie es in dir aussieht. Wenn du dir wünschst, dass er sich dir anvertraut, dann ist es kein schlechter Anfang, dass du sich ihm anvertraust. Ich würde den Übergriff mit dem PC zugeben, deinen Fehler einräumen und dich entschuldigen. Erzähle ihm von deiner Hilflosigkeit, von deiner Traurigkeit, von deinen Sorgen. Versuche nicht, mit ihm über diese Bilder zu reden, sondern bleibe auf deinem Territorium, bei deinen Gefühlen. Über seine Gefühle weiß du so wenig, also erzähle ihm von deinen. Kann sein, dass er nicht besonders scharf darauf ist, sich das anzuhören. Kann sein, dass er sehr sauer wird (zu Recht!) Aber es wird etwas in ihm bewirken, auch wenn das vielleicht etwas Zeit braucht. Die Situation, in der ihr beide miteinander seid, wird nicht durch zwei, drei Gespräche geklärt werden.
Ich lebe mit den Töchtern meines Partners zusammen (14+12) und hatte vor allem mit der Älteren am Anfang ein bisschen Abgrenzungsprobleme, habe zu viel an ihr herumerzogen und mich in Bereiche eingemischt, die mich nichts angehen. Ich habe dann irgendwann mit ihr geredet, mich dafür entschuldigt, ihr erklärt, dass ich mich über mich selbst ärgere, wenn ich das mache (ich könnte mir das Leben sehr viel leichter machen und mich nicht einmischen). Ich habe ihr zugesagt, mich in Zukunft zurückzuhalten, habe aber auch erklärt, dass ich nicht garantieren kann, wie gut ich das durchhalte. Schließlich kann man als Erwachsener schlecht mit zwei Jugendlichen zusammen wohnen und sich dann nicht einmischen, wenn es schief läuft. Ich habe das Gefühl, dass sie meine Misere schon ganz gut verstanden hat.
Was ich versuche zu sagen: du kannst nicht erwarten, dass dein Sohn dir gegenüber offen ist, wenn du selbst unehrlich bist. Und es ist leider unehrlich sich nach außen hin zurückzuhalten und zu sagen: ich bin für dich da und dann heimlich in seinem PC zu schnüffeln. Dein Verhalten sabotiert in gewisser Weise deinen Wunsch nach einem vertrauensvollen Verhältnis. Wie gesagt: es wird Vertrauen schaffen, wenn du selbst deine verletzlichen Seiten zeigst.
Und noch ein Wort zum Schluss: es geht hier nicht um falsch oder richtig oder gar Schuld. Genau wie deine Kinder jetzt eine schwierige Phase durchlaufen, tust du das auch. Es ist normal, dass Eltern ihre Kinder schwer ziehen lassen können, ich glaube es gibt kaum Eltern, die nicht schon in den Sachen ihrer Kinder geschnüffelt haben (habe ich auch und war sehr unglücklich damit und habe es nie wieder gemacht ... Schnüffeln bringt einen in Teufels Küche ...).
Auch Eltern durchlaufen einen Reifeprozess.
Alles Gute,
Suse
Liebe Susi,
ihr habt mich doch nicht mit guten Ratschlägen zugedröhnt. Im Gegenteil..... eure Meinungen und Ratschläge helfen mir.
Ich weiß das es nicht richtig war, in seinem PC nachzuschauen, auch wenn es nur die Sorge um ihn war.
Ich werde eure Ratschläge befolgen und versuchen mit ihm zu reden. Werde ihm keine Vorwürfe machen, sondern von meinen Gefühlen und Sorgen reden und ihm sagen, das ich ihn liebe und stolz auf ihn bin.
Vielleicht bewirkt das ja wirklich etwas in ihm. Würde es mir sehr wünschen.
Liebe Grüße und Danke
bea
Du hast schon gute Ratschläge bekommen, REDEN ist auf alle Fälle wichtig. Ich sehe es allerdings als nicht so wahnsinnig übergriffig und was weiß ich noch an, dass Du vor Sorge in seinem PC nachgesehen hast. Als mein Sohn in diesem entsetzlichen Alter war, wäre ich ohne "Schnüffeln" garnicht draufgekommen, dass er spielsüchtig war !!! Ich hätte ihm nie helfen können, denn geredet hat der auch nichts, bzw nur ich - den Mund fusselig - ohne Echo. Ich suchte schon nach Drogen und was weiß ich, war halb irre vor Angst, was mit ihm los ist. Und dann war er auch noch abgehaun....da hab ich seine Bude auf den Kopf gestellt und dann war alles klar - und man konnte das Problem nach und nach anpacken und behandeln. Ich habs ihm auch gesagt, dass ich gesucht habe vor wahnsinniger Angst um ihn, wir saßen dann beide in der Küche und heulten - und eeeeendlich brach alles aus ihm raus, was los war.
Ich glaube, wenn Dein Sohn ehrlich merkt, dass Du ihn liebst und Dir Sorgen um ihn machst, müsste er schon auch reagieren. Pack es an, offen und ehrlich, aber ohne Vorwurfstiraden - alles Gute ! LG Moni