Angst um 14-jährige Tochter...

Hallo zusammen!!

Ich bin Mutter von 2 Kindern und meine Große bereitet mir im Moment echt viele Sorgen...
Mein Mann und ich haben uns vor kurzem erst getrennt und sie hat die Schule gewechselt. Wegen der Trennung ziehen wir um in eine neue Wohnung.

Und nun zu dem Problem(en): Stefanie ist von dem Gymnasium auf eine Realschule gekommen und ist da seeehr unglücklich. (der Schulwechsel auf die Realschule ging aber von ihr aus). Sie wollte da unbedingt hin wegen ihrer allerbesten Freundin, die da auch hingeht. Nun sind die 2 in einer Klasse und trotzdem ist sie totunglücklich da...
Immer öfter habe ich auch Schnitte an ihrem Arm entdeckt. Die ersten Male hat sie behauptet, dass sie sich am Papier geschnitten hat, aber dann wurden es mehr und mehr Wunden...
Ich habe sie darauf angesprochen und sie meinte, dass sie das nicht selber war. Ich glaubte ihr das ganz sicher nicht, aber sie wollte mir einfach nichts sagen!!!
Einige Zeit später kam Steffi nach Hause und erzählte mir, dass sie wegen den Wunden in der Schule auffällig geworden ist und sich Lehrer da einmischten.
Somit gab sie dann auch zu, dass sie sich selber verletzt. Ich war erstmal sauer, dass sie mir neulich so dreist ins Gesicht gelogen hatte, aber ich machte mir auch tierische Sorgen. Ich kannte mich damit null aus und wusste nicht, wie weit sie noch geht. Steffi schwor mir aber, dass sie aufhören will. Das klappte eine Zeit auch gut, bis ich wieder bemerkte, dass ich sie kaum ohne Ärmel sah. Ich wollte aber noch nichts sagen, bis ich beim waschen von Steffi´s Jeans eine Rasierklinge gefunden hatte. Sie gestand mir, dass sie es erneut getan hatte und diesmal war ihr ganzer Arm voll. Von oben bis unten..Ich war geschockt. Dabei entdeckte ich oft einen bestimmten Buchstaben, den sie in ihre Haut geschnitten hatte.
Ich machte mir meine Gedanken, was ihr so Kummer bereitet und dachte an meine Trennung von mir und meinem Mann. Sie mochte ihren Vater nie besonders, aber sie wollte auch nicht, dass er geht.
In letzter Zeit hatte sie viel Mist gemacht: Geklaut, Schule geschwänzt, Alkohohl getrunken, Graffitis an der alten und neuen Schule geschmiert, kein bisschen Interesse an der neuen Schule (schlechte Noten und schlechten Umgangston gegenüber der Lehrer)
Ich konnte mir alles nicht erklären.
Dann fand ich in ihrem Schulplaner noch Gedichte über Selbstmord und das ritzen!
Ich habe echt Angst um sie und habe sie erneut zur Rede gestellt...
Diesmal habe ich mehr rausgekriegt:
Sie ist wohl unsterblich in ihre alte Klassenlehrerin verliebt!! ( Anfangsbuchstabe von ihrem Nachnamen in ihrer Haut, Fotos und die Trauer auf der neuen Schule sprechen dafür)
Das macht sie so unglücklich, dass sie so in sie verliebt ist.
Dann ist wohl der Umzug in die andere Wohnung ein Problem und sie ist sauer, dass ihr Vater sie so belogen hat. Außerdem erzählt sie, dass sie das schon seit 2 Jahren macht, nur sonst konnte sie es besser verstecken. Es wurde immer schlimmer und heute sagt sie, dass sie sich manchmal einfach selbst verletzen MUSS! Ich habe so Angst, dass sie sich bald echt mal was antut.

Kann das schon Sucht sein?
Wäre ein Psychologe/therapeut hilfreich?
Sie war beim Schulpsychologen, aber da hat sie nur abgeblockt.
Ich bin im Moment etwas ratlos und traurig, dass meine Tochter schonmal Selbstmordgedanken hatte #schock:-(
Bitte schnellstens um Hilfe!

Lg von Kerstin

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Ich kann Deine Sorgen sehr gut verstehen!!!

Ganz ehrlich, ich hab in meiner pubertären Zeit auch solche Sachen gemacht! Ich hab mich mit Rasierklingen geritzt, Selbstmordgedanken in mein Tagebuch gekritzelt, hab geklaut, Alkohol getrunken, hab zeitweise nicht mehr gegessen... Ich war keine Feine!!!
Ich hatte aber gute Freunde, eine Mutter, die immer für mich da war und hab mich mit 16 gefangen - Abi, solide Ausbildung und nun bin ich verheiratet, gehe meinem Job nach und bin selbst Mutter!!!

Vielleicht ist es eine "Phase" wie bei mir, es kann aber auch in eine ganz andere drastische Richtung gehen!

Sie ist hoffnungslos verliebt!
Ihre Eltern sind getrennt - das hinterlässt Spuren!
Neue Schule!
Neue Wohnung!
Das ist alles großer emotionaler Stress!

Red mit ihr und dann holt Euch Hilfe!!!

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Mach einen Termin beim Jugend-Psychologen der auf Fälle wie Bourn out und ähnliches spezialisiert ist.

Das ritzen kann nicht nur eine kurze Phase sein, sondern tief sitzende Gründe haben.
Alleine bekommst sie da nicht raus - also sucht euch Hilfe!

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Hallo!!

Ich kann Dir nur raten, sucht Euch Hilfe!! Geh zu einer Beratungsstelle oder zu einem Jugendpsychologen und lass Deiner Tochter helfen.
Klar macht jeder, gerade mal in der Pubertät, schwierige Phasen durch, wer hat nicht daran gedacht, mal nichtmehr leben zu wollen oder ähnliches.
Aber Deine Tochter ritzt schon länger, es gibt offensichtlich viele einzelne Gründe, die zu einem Großen und Ganzen zusammenkommen und ihr das Leben schwer machen.
Ritzen ist oft ein Zeichen für sehr tiefen seelischen Schmerz, der damit überdeckt werden soll. Selbstverletzendes Verhalten hat immer, wenn es regelmäßig kommt, auch einen Grund und ist in der Intensität wie bei Deiner Tochter nicht zu unterschätzen.
Du als Mutter musst jetzt vor allem für sie da sein, ihre Gefühle versuchen zu hinterfragen und zu verstehen, sie annehmen und auffangen.
Alles andere solltet ihr wirklich mit einem professionellen Psychologen oder Berater klären, denn das ist für Dich nicht leicht. Und jetzt ist sie noch jung, wird die Kurve bestimmt wieder kriegen. Wenn sie sich erstmal (sicher nciht mutwillig) alles versaut hat, wirds nur noch schwieriger für Euch.

Ich wünsche Euch alles Gute
LG, Sandra

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Hallo Kerstin,



ich kann deine Sorgen verstehen und denke jeder Mutter oder Vater hätte große Sorgen wenn sich das Kind ritzt.

Ich denke deine Tochter hat große Probleme. Das sie geklaut hat usw weist in meinen Augen schon daraufhin. Es kann sein das sie sich ritzt um ihren inneren Druck abzubauen. Ich weiß nicht ob man es Sucht nennen kann, aber eine Krankheit ist es in meinen Augen auf alle Fälle. Ich denke es ist wichtig das du versuchst für sie dazu sein, das du dir ihre Sorgen anhörst und sie zu trösten versuchst. Ein Psychologe oder Psychotherapeut ist ganz bestimmt hilfreich, es besteht aber das Problem dabei, das sie selbst einsehen muss das sie Hilfe benötigt. Durch Druck wirst du ehr das Gegenteil erreichen. Es wäre günstig wenn ihr es schafft über ihre Probleme und Sorgen zu reden, mach ihr aber bitte dabei keine Vorwürfe oder der gleichen.
Sollte sich aber andeuten das sie sich nicht mehr unter Kontrolle hat und Gefahr für ihr Leben besteht, dann warte nicht ab und schalte ein Arzt mit ein.

Freundliche Grüße

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Du kannst weiter rumeiern oder endlich etwas tun.

Mein Rat: umgehend in eine Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik einweisen lassen. Das ist das einzig zielführende.

Alternativ kannst Du abwarten, ob sie ihre Selbstmordabsichten in die Tat umsetzt.

Ich sage Dir das ganz bewußt so direkt. Ich habe beruflich mit Kindern- und Jugendlichen zu tun und finde es ganz schrecklich, wenn die Beratungsresitenz oder das Abwarten der Eltern dazu führt, dass ich auf eine Beerdigung eines Menschen gehen muss, dessen Leben gerade erst angefangen hat.

Gruß

Manavgat

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Ich persönlich finde, Du reagierst da etwas über. Selbstmordgedanken haben viele Teenies, weil sie noch nicht so viele Strategien wie Erwachsene kennen, mit Problemen umzugehen. Das heißt noch lange nicht, dass sie es dann auch machen.
Trotzdem wäre es hilfreich einen Therapeuten aufzusuchen. Aber das allein wird das Problem nicht lösen! Es ist immer leicht, zu sagen es ist eine Krankheit und ein Therapeut wirds schon richten. Wenn man aber selbst nicht auch aktiv wird, nützt das alles nichts.
Gegen das Ritzen und damit verbundene Sich-Selbst-Spüren-Wollen kann man auch gut Sport treiben. Klingt banal, ist aber so.
Ich will hier nichts runterreden, aber man sollte nun auch nicht gleich in Panik verfallen, das hilft dem Mädel erst recht nicht.

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Sollte sie nicht gefährdet sein, wird man sie aus der Klinik entlassen und eine ambulante Therapie empfehlen.

Es stimmt, nicht jeder setzt die Gedanken in die Tat um.

Was, wenn sie es tut?

Gruß

Manavgat

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Ganz ehrlich?

Ich würde mich ganz ruhig mit ihr hinsetzen, so wie du es das letzte Mal gemacht hast. Dann würde ich ihr sagen, das egal was sie jetzt sagt du in keinsten Fall wütend oder böse reagierst, denn ich galub davor hat sie am meisten Angst.

Ich würde sie fragen wie das ist, das sie sich selbst ritzen MUSS. Frag wie weit sie weiter gehen würde. In welchen Momenten sie sich ritzt. Sie soll so etwas Vertrauen zu dir aufbauen. Sag ihr das du gehört hast das dies ein Zwang ist, indem man sich immer mehr antut und zum Schluss sich entweder selbst umbring, oder an den Verletzungen erliegt. Sag ihr das du sie über alles liebst und das du Angst um sie hast. Frag sie wie sie an deiner Stelle auf das ritzen geargieren würde und was sie tun würde um ihr zu helfen. (Also damit rausbekommen was für hilfe sie will)
Versuch ganz sangsam und sachte das Gespräch auf einen Psychator zu lenken. Nicht der Schulpsy., da sie angst haben wird das die Mitschüler etwas davon mitbekommen, denn sie verheimlicht das nicht nur vor dir. Was ist ihr größtes Hobby? Kann sie es vielleicht öffter ausüben? Erstens kann sie sich damit ablenken und zweitens könnte sie darin eine Belohnung sehen.

Also das sie weis das sie damit zu dir kommen kann, ohne mit (für sie) schlimmen Konsequenzen rechnen zu müssen. Sie veilleicht zusammen mit dir beschließt sich helfen zu lassen. Und du sie immer wieder fragst in welcher Art und weise sie Unterstützung brauch.

Denn das was sie macht ist wirklich Gefährlich. Es ist ein leiser Hilfeschrei auf den man antworten muss. Nur halt sehr sachte, weil sie sonst wie eine Schildkröte sich sofort wieder zurückziehen wird. In eine Klinik würde ich sie nicht einweisen, da sie sich erstens dazu gezwungen fühlt und zweitens so auch ihr Umfeld davon mitbekommt.

Die Lehrer würde ich bitten diese Sache nicht breitzutragen (da sie sonst Mobbingopfer von den neuen Mitschülern wird) und ihnen zu sagen das du das Problem selber klären wirst.

Liebe Grüße