Was nun? Noten in der neunten Klasse furchtbar...

Wir sind am Verzweifeln. Unser 15jähriger ist in der Schule völlig versackt. Der Notendurchschnitt liegt bei 3,8! Schlimm, und das kurz vor dem Endjahreszeugnis...
Nun möchten wie ihn noch einmal eine Ehrenrunde drehen lassen, die . wiederholen, damit er die Chance hat, die 10. halbwegs vernünftig zu schaffen. Er will so was gar nicht hören, nur hat er mit dien Zensuren null Chancen auf dem Arbeitsmarkt...
Wenn er die zehnte halbwegs ohne eine Wiederholung durchbekäme, hätte er trotzdem in Geo und Kunst eine vier in der 10. stehen, da er die Fächer abgewählt hat. Wir überlegen auch, ob er es trotzdem versuchen sollte, dann könnte er ja die 10. vielleicht noch mal wiederholen, aber das scheint nicht zu funktionieren... so was gibt es wohl nicht...
Ich bin ratlos. Er pubertiert vor sich hin, aber ganz nett und unauffällig, ist weder ein Rabauke noch fällt er irgendwie auf, ein toller Bursche, nur die Noten...
:-[
Wie sind Eure Erfahrungen? Sollten wir ihn noch mal in die 9. stecken?

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Hallo sanftmaus,

die Phase haben wir auch durchlaufen, wie ich hoffe erfolgreich. Das wird sich erst in ein oder zwei Jahren zeigen.

Was ich raten kann, ist Folgendes: Bestimmt nichts über seinen Kopf hinweg, sondern setzt euch mit ihm zusammen und zeigt ihm die Alternativen auf, mit "Folgerechtsbelehrung", also das was auf ihn zukommen würde, bei jeder einzelnen Option.

Überlasst ihm die Wahl, aber die die er trifft, ist dann bindend und er hat dazu seinen Teil bei zu tragen, es gibt dann kein hin und her mehr!

Dein Junge kommt jetzt, genau wie meiner, in eine Phase, die seine Zukunft prägt und diese Erkenntnis ist noch nicht zu ihm durchgedrungen. Er meint, das geht so easy weiter, wie bisher.

Jetzt ist er an einem Punkt, wo er eine Richtung einschlagen muss, ob er will oder nicht, aber welche Richtung, sollte er selbst bestimmen können.

Bei uns hat das lange gedauert, aber nun geht mein Sohn seinen Weg, den er gewählt hat. Ich bin nur halb glücklich damit, aber er steht dahinter und das ist wichtig.

Wenn ihr ihn jetzt einfach nur wiederholen lasst, ohne das der Sinn dahinter für ihn erkennbar ist, dann geht das nach hinten los.

Also. untersch. Wege aufzeigen, ihm ein Ultimatum stellen (zeitlich) und dann seine Entscheidung akzeptieren und das Ganze ohne Druck, denn er weiß sehr wohl, dass es so nicht geht, hat also ein schlechtes Gewissen, auch wenn Du das nicht siehst ;)

Wenn das nicht hilft, hab ich noch nen Tipp, aber eins nach dem anderen.

Alles Gute!

2

Wir haben unseren Sohn auch die Neunte wiederholen lassen. Ich muss aber dazu sagen, dass durch einen Umzug ohnehin ein Schulwechsel anstand und er in der neuen Schule dann am Anfang der 10. direkt in die neunte Klasse gewechselt ist.

Wie bei Euch pubertierte er mehr oder weniger unauffällig vor sich hin, kam nur schulisch irgendwie auf keinen grünen Zweig mehr; war auch wegen der ständigen Misserfolge irgendwann total lustlos. Die Noten dümpelten im Vierer- und schlechten Dreierbereich und in Mathe und Physik hatte er eine Fünf #schock bzw. gerade so eine Vier. Er war nicht faul, hat auch die Hausaufgaben so gut er eben konnte erledigt, nicht geschwänzt, er kam nur nicht mehr aus dem unteren bis untersten Leistungsfeld raus.

Während der freiwilligen Ehrenrunde dann der Durchbruch: Die ersten guten Noten stellten sich ein, dies ergab einen Schub fürs Selbstbewusstsein und dann hatte er einfach einen Lauf, der zu einem tollen Realschulabschluss (Schnitt 1,8) führte und der bis heute anhält (= letzte Woche mit 11 Punkten die drittbeste Mathearbeit in der 12. Klasse Wirtschaftsgymnasium! *stolzbin*).

Ich würde schon versuchen, dass er freiwillig wiederholt, denn ein mittelprächtiger mittlerer Abschluss stellt die Weichen für den Rest des Lebens, zumindest für eine ganz lange Zeit. Es werden ihm einfach verdammt viele Türen verschlossen bleiben mit einem Realschulabschluss, der zur Vier tendiert und er wird viel GLück brauchen bzw. sich mühevoll "hocharbeiten" müssen, wenn er mal "bessere" Arbeitsstellen haben möchte. Von der Ausbildungssuche gar nicht zu reden... Wie gesagt, unsere Erfahrungen sind bestens. Er hat einfach noch mal diese Zeit gebraucht, um Rückstände aufzuholen und sich zu fangen. Ich muss dazu sagen, dass wir davor zuhause allerdings auch eine schwere Zeit hatten mit Erkrankung meinerseits, Arbeitslosigkeit und finanziellen Nöten, die ihn natürlich auch mehr belasteten, als man ihm auf den ersten Blick anmerkte.

LG
Ch.

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>>>Wie sind Eure Erfahrungen? Sollten wir ihn noch mal in die 9. stecken?<<<

Mein Sohn hat auf eigenen Wunch die 9. Klasse wiederholt, es hat absolut NICHTS gebracht. Ohne Ehrgeiz, faul, sind die Noten noch schlechter geworden.

Ich bin nicht mal sicher, ob er jetzt die Mittlere Reife schafft, wenn ja, hat er einen Platz in einem Kolleg für ein Berfufsfachschuljahr.

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Neue Bildungsstudie
Sitzenbleiben ist nutzlos und teuer
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,646709,00.html


Schule
Sitzenbleiben laut Studie teuer und unwirksam
http://www.welt.de/politik/bildung/article4457285/Sitzenbleiben-laut-Studie-teuer-und-unwirksam.html

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... also sollen wir ihn lieber weiterschicken? in die zehnte?

#zitter ich habe nur Bedenken, dass es dann noch schlimmer wird...

bin völlig ratlos...

hat hier noch wer ein Kind, dass die Klasse mit Erfolg wiederholte, siehe oben?

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Leider muss die TE aber mit dem bestehende System leben. Politische Äußerungen nützen wenig.

P.S. Ich halte auch von sitzenbleiben nichts. Das System gibt es aber trotzdem und man muss sich damit arrangieren.

6

Auf keinen Fall würde ich ihn gegen seinen Willen wiederholen lassen. Aber ist er bei diesem Durchschnitt nicht eh versetzungsgefährdet? Hat er 5er?
Ihr habt nichts davon, wenn er genauso unmotiviert wiederholt. Im Gegenteil. Er hätte wahrscheinlich noch weniger Lust zum Lernen und ihr würdet dann Schuld sein, schließlich habt ihr im die Ehrenrunde eingebrockt! Ganz wichtig ist es den Beratungslehrer an eurer Schule einzuschalten. Er berät und vermittelt neutral. Du bist dann nicht mehr in der Rolle des Buhmanns.
Es ist eine ganz schwierige Situation. Ich verstehe dich zugut. Du siehst ihn ins offene Messer rennen und der einzige, der deinem Sohn helfen kann, ist er selber. Und das tut er nicht. Es ist bitter, aber man kann da als Eltern nicht viel tun. Wenn er sonst ein toller Bursche ist, dann sag ihm das. Sprich offen mit ihm über deine Ängste, was seine Zukunft angeht.

Wenn er ein toller Junge ist, wird er seinen Weg machen. Auch wenn dieser über Mamas Magengeschwür verläuft ;-).

Liebe Grüße und viel Kraft
Luka

7

Hallo!!

Ich bin zwar keide Mutter eines Kindes, das schon diese Probleme hat. Aber ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten.

Ich war auch immer relativ gut in der Schule, in der 9. kam dann auch der "Zusammenbruch". Plötzlich war ich 4-er Schülerin. Erst wars mir irgendwie egal.
Aber irgendwann ( ziemlich gegen Ende des Schuljahres ) kam mir dann die "Erleuchtung". Würde ich wiederholen, wäre ich aus meiner heiß geliebten Klasse raus. Wollte ich natürlich nicht, also setze ich mich auf den Hosenboden und schummelte mich irgendwie durch.

Hätten mich meine Eltern damals zum wiederholen gezwungen, ich wäre ewig sauer gewesen.
Wenn er nicht wiederholen möchte, dann lass ich in die 10. kommen.
Er er merkt es wird ernst, wird er bestimmt etwas unternehmen.

Ich glaube kaum, dass er besser sein wird, wenn er die 9. wiederholt.

Für mich war damals schon allein die Vorstellung, das Abifest nicht mitfeiern zu können, grauenhaft. Also habe ich wenigstens etwas gemacht.

Habe dann das Abi auch bestanden ( zwar nicht gut, aber bestanden ;-) ) ohne auch nur eine Klasse zu wiederholen. Wobei bei mir Hausaufgaben nicht machen und Mäc anstatt Schule angesagt waren.

Aaaaber, mittlerweile studier ich Medizinische Informatik und es ist das, was mir Spaß macht und plötzlich bin ich wieder gut in Mathe, Englisch usw... ( Matheabi: 3 Punkte, Mathe im Studium: 1,7 )

Was ich damit sagen will ist, dass dein Sohn wahrscheinlich wieder etwas mehr Freude und Elan zeigt, wenn er etwas machen kann, was ihm Spaß macht. Vllt eben in der Ausbildung nach der 10.

Das er einen entsprechenden Schnitt braucht, um irgendwo angenommen zu werden, ist klar. Aber glaub mir, vor allem nach der Realschule ist es meist so, dass die besten das Abi weitermachen und die mittleren bis schlechten dann viel viel bessere Chancen haben, etwas zu bekommen.
Und wenn er erstmal etwas bekommt, das ihm wirklich Spaß macht, gehts auch wieder bergauf.

Jetzt kannst du ihn nur unterstützen und deine Hilfe anbieten. Setzt euch mit ihm zusammen und findet vor allem raus, obs an seiner Faulheit liegt oder wirklich am Unterrichtsstoff. Ich denke eher, es wird an der Faulheit liegen...

Liebe Grüße!!

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Er hat fast nur noch 4er.
In der Grundschule 1er, selten 2er.
Dann Gymnasium, in der 6ten gings massiv bergab, in der achten war er wieder in der Realschule...
Meine große Sorge ist: WAS kann er denn mit 4ern werden? WO soll er sich bewerben? Als was?
Er selbst weiss auch noch nicht, was er werden will...
Es ist zum Verzweifeln.
Bis jetzt wollte ich ihn immer wiederholen lasse, jetzt bin ich seit ner Woche davon abgerückt, dafür will mein Mann ihn jetzt wiederholen lasse - was mir immer noch am vernünftigsten erscheint...
Nur dann müsste er in eine andere Klasse UND seine Schule ist voll, also auch noch die Schule wechseln...
Es ist zum Piepen...

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Das ist wirklich zum Piepen!

Mit einem schlechten Abschluss kann er sich wohl nirgends so richtig bewerben. Es sei denn, er hätte Glück und sein Chef würde nicht auf die Noten schauen. Aber er weiß ja auch noch gar nicht, was er machen will. Dafür allerdings, habe ich Verständnis. Mit 15 Jahren steckt ein Junge voll in der Pubertät und die meisten wissen noch gar nicht, wo ihre Stärken liegen. Wie äußert sich denn dein Sohn? Was sagt er zu dem Thema? Wie sieht er seine Zukunft nach der 10ten? Er muss doch irgendwelche Wünsche/ Ziele haben? Auch für eine weiterführende Schule braucht man einen guten Durchschnitt!

Liebe Grüße
Luka

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hi
nein, die 10. kann er nicht wiederholen, denn sonst würde man sooft wiederholen, bis man den gewünschten durchschnitt hätte.
geht auch in der 4. klasse nicht, aus den selben gründen.
würde ernsthaft eine wiederholung der 9. ins auge fassen.
lg conny

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Ich hab die zehnte wiederholt :-/

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Natürlich kann man die 10. Klasse wiederholen, warum denn nicht? Ich kenne persönlich 2 Schüler/innen, die das jetzt grade machen.

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Meine Freundin musste das 8. Schuljahr wiederholen und konnte ihre Noten dadurch massiv verbessern.

Ich denke, es hängt davon ab, ob dein Sohn überhaupt motiviert ist. Ohne Motivation wird ihm die Wiederholung nichts bringen.

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Unser Nachbarkind hatte aus denselben Gründen auf Wunsch der Mutter die 9. wiederholt, obwohl die Lehrer gesagt hatten, sie würden es nicht befürworten und es würde nichts nützen. Was soll ich sagen: Die Noten waren genau die schlechten, in allen Fächern eine 4, also ein glatter Durchschnitt von 4! Die Wiederholung hatte also überhaupt nichts gebracht. Es ist aber wohl von Fall zu Fall unterschiedlich. Es kommt wohl darauf an, ob dein Sohn motiviert ist - und es selber einsieht!! - die Noten zu verbessern.

Frag ihn doch mal nach seinem Berufswunsch. Dann wird er sehen, ob er diesen mit den schlechten Noten verwirklichen kann. Die Berufsberatung kann da einiges bewirken.

Ich kenn doch die Jugendlichen: Glauben, es sich aussuchen zu können, dass alle Welt auf sie wartet. Genau wie meine Tochter. Sie war auf der Hauptschule, hat da auch einen guten Schnitt (2,3), ist jetzt auf der Berufsfachschule und wird nächstes Jahr ihren Real machen. Ihr Ziel wäre das Aufbaugymnasium. Wohl gemerkt: Ohne lernen.
Glaubt sie wirklich. #kratz

Wird wohl klappen. #rofl

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Hallo,

ich hatte seinerzeit die gleichen Probleme mit meiner Tochter. Auch das Zeugnis war schlecht, mit dem sie sich einen Ausbildungplatz suchen sollte. Ich hab ihr nur erklärt, wenn du keine Lust mehr auf Schule hast und so ein Zeugnis ablieferst, dann hast du das "Spiel" nicht verstande. Dann solltest du dir mehr Mühe geben, damit du schnell von der Schule entlassen werden kannst.
Sie hat das Spiel danach verstanden, denn sonst hätte sie auch eine Ehrenrunde drehen müssen. Den Ausbildungsplatz bekam sie dann über das Freiwillige Soziale Jahr in einem Krankenhaus, denn mit DEM Bewerbungszeugnis gab es keinen Ausbildungsplatz.

Heute ist sie ex. Krankenschwester!

LG