11jährigen abends alleine heimfahren lassen??

Hallöchen,

ob der aktuellen Ereignisse um den verschwundenen Mirco stelle ich nun auch mal eine Frage, über deren Inhalt sich mein Freund und ich öfter mal in die Wolle bekommen.

Mein Sohn hat "abends" Fussballtraining. D.h. bis halb 7. So langsam wird es um die Zeit ja schon dunkel. Das Trainingsgelände ist ca. 800m von uns zuhause entfernt, aber etwas abgelegen. Er fährt immer mit dem Rad hin und zurück.
Tja, jetzt war ich aber so hibbelig und leicht panisch, dass ich zum Ende hin mit dem Auto losgefahren bin und ihm praktisch "Begleitschutz" gegeben habe. Mein Sohn fand das zwar unnötig, aber ganz witzig.

Mein Freund jedoch hält mich für völlig meschugge - das Kind wäre 11 und keine 3 Jahre mehr alt und so langsam müsste ich auch loslassen können.
Das ist für mich jedoch gar nicht das Thema...ich will einfach nur die Gefahr minimieren, dass er auch einfach mal "verschwindet". Natürlich kann ich ihm nicht ewig hinterherrennen, aber naja, ich weiß auch nicht!! #schwitz

Ich würde jetzt gerne von euch wissen, wie ihr das seht? Hab ich wirklich völlige Paranoia oder könnt ihr meine Situation auch verstehen?
Wie handhabt ihr sowas?
Aber bitte keine Haudrauf-Meinungen wie "die hat doch einen an der Klatsche", sondern ganz freundlich und diplomatisch nett #schein

Liebe Grüße

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Mein Sohn ist 12 jahre geworden. Er darf vom Fußballtraining nach Hause fahren ( Ende 19.00.).
Er hat auf jeden Fall sein Licht an und soll nicht rasen. Oft ist noch ein Kumpel dabei.
Ich habe damit keine Probleme. Der Fall Mirco ist schrecklich, aber davor kannst du dein Kind nicht bewahren. Es ist Schicksal. Dein Kind muss lernen selbstständig zu werden. Und das wird es bestimmt nicht, wenn du ihn überall hin- und herfährst. Taxi Mama. Leider ist das heutzutage so üblich. Ich wehre mich dagegen.
Eh sei denn dein Sohn muss durch ein Waldstück im Dunklen fahren, da hätte ich auch ein Problem mit. Aber ansonsten....lass ihn. Sei froh wenn er es freiwillig macht. Viele sind leider zu faul !!

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Ja, das ist es ja nicht. Er ist total selbständig und auch regelmäßig draussen unterwegs. Aber eben meist mit Freunden und tagsüber.
Mir ging es nur um solche Situationen am Abend, wenn er alleine nach Hause muss.
Wie gesagt, das Gelände ist etwas abgelegen und er muss am Waldrand entlang fahren.

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Warum hat Selbstständigkeit etwas damit zu tun, sein Kind wissentlich einer Gefahr auszusetzen?
Wenn ein Kind hin fährt ist es doch ebenso selbstständig, oder?
Bei Dunkelheit sein Kind abzuholen nimmt dem Kind diese Selbstständigkeit doch nicht wieder weg.

Und doch, man kann sein Kind in vielen Lebenslagen schützen ohne es zu einem unselbständigen Wesen zu erziehen.

***Der Fall Mirco ist schrecklich, aber davor kannst du dein Kind nicht bewahren. Es ist Schicksal.***

Hätte die Mutter ihr Kind NICHT im dunkeln allein fahren lassen, dann würde der Junge heute Mittag bei ihr essen!
(ist kein Vorwurf an die Mutter, aber ich will sagen, es hätte verhindert werden können)

***Dein Kind muss lernen selbstständig zu werden. Und das wird es bestimmt nicht, wenn du ihn überall hin- und herfährst.***

Sagt ja auch keiner. Aber im Dunkeln abholen hat doch damit nichts zu tun!!!

***Leider ist das heutzutage so üblich***

Stimmt, liegt daran dass im Gegensatz zu früher alle mitbekommen wenn Kinder verschwinden und es Mütter gibt die diesen Irren da draussen nicht ihre Kinder zum Fraß vorwerfen wollen.

***Viele sind leider zu faul !! ***
Stimmt, viele Mütter sind zu faul ihren Hintern auf ein Fahrrad zu schwingen und ihre Kinder vom Sport abzuholen. Lieber dieses Restrisiko eingehen und dann evtl. mal todunglücklich dastehen mit den Worten"Ach hätt ich doch......."

Mona

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Ich hatte bei meinen Kindern den klaren Grundsatz, bei Tage fahren sie selber, bei Nacht hol ich sie ab. Und das blieb sicher bis ca 14/15 Jahren so. Sie haben das auch beide so akzeptiert - Sohn wie Tochter.
Wenn ein Verein bei Tageslicht noch begann, marschierten sie hin und ich holte sie dann eben ab, wenns Nacht war.
Überbehütet habe ich sie deswegen noch lange nicht - sind beide zwei selbständige Erwachsene geworden.
"Begleitschutz" hab ich auch schon gemacht - grins - aber nur ein oder zweimal, als mein Sohn wirklich sehr weit fort musste und eben das Fahrrad nahm für den Hinweg. Ich hätte den nie so weit alleine durch die Nacht zurückfahren lassen, da war er ca 12.
Also, Du hast definitiv keinen an der Klatsche !
LG Moni

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#schwitz
Danke.
Ich mache mir nämlich ziemlich oft sehr schnell Sorgen um alles mögliche und wollte mich einfach mal rückversichern, ob ich nicht schon einen Tick zu hysterisch werde.

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Eltern gibt, die Sie da nicht verstehen können. Ich kann Sie da zumindest sehr gut verstehen. Nach rein statistischer Betrachtungsweise würde ich aber schon eher von „Paranoia“ sprechen, da solche Verbrechen (wie „scheinbar“ jetzt im Fall Micro) in Deutschland so gesehen in den letzten 5 Jahren etwa 10 mal vorgekommen ist. Das sind in den letzten 5 Jahren definitiv 10 Vorfälle zu viel gewesen; trotzdem ist diese Zahl (gerade im Vergleich mit Zahlen vor bsw. 20 Jahren) drastisch geringer geworden.

Aber, solange der Mama-Eskort-Service ihrem Sohn nicht stört (meinem [auch 11] wäre das z.B. super peinlich gewesen) ist doch alles in Ordnung. Es nützt ja auch nichts, wenn sie dann zu Hause am Fenster bangen und keine ruhige Minute haben, bis ihr Sohn wieder zu Hause ist. Das sind ja auch Emotionen und Wahrnehmungen, die man nicht einfach so abstellen kann.

Feste Termine Abends hat meiner nur Fechten - da fährt er mit Bus und Bahn schon länger alleine (weil das so ziemlich auch sein Schulweg ist) und da zusammen mit seinem besten Freund ist (die wohnen nur 2 Häuser von einander entfernt). Zumal die beide ein Handy bei haben und sehr verlässlich sind. Abgeholt werden wollen die da im Regelfall nicht mehr; nur im tiefsten Winter oder bei Regen (alleine haben die viel mehr Spass als bei Papa/Mama im Auto). Zumal ein Kind - rein statistisch - als Beifahrer im Auto der Eltern einem weitaus höherem Risiko ausgesetzt ist, dabei umzukommen, als, Opfer eines Sexualverbrechens mit Todesfolge zu werden. Ist ja auch mal interessant zu wissen.

Bei uns liegen die Probleme eher bei der Uhrzeit, wo er generell abends zu Hause sein muss. Weil hier seine Vorstellung dieser Uhrzeit sehr sehr weit von unserer (wenn es dunkel wird) auseinander liegen und das durchaus täglich für Streit und Tränen sorgen kann. Wenn’s nach ihm ging, würd’ er nämlich jedes Wochenende bis 22-23 Uhr auf irgendwelchen Skateparks rumlungern und dann mit der U-Bahn so allmählich durch halb London nach Hause fahren. Und er kann sich so rein gar nicht vorstellen, warum wir da was gegen haben könnten. Für ihn sind wir die gemeinsten Eltern der Welt :-p So im näheren Umfeld (z.B. Sportplatz oder zu Besuch bei Nachbarskindern) geht er aber durchaus im Dunkeln alleine (dann wissen wir aber auch ziemlich genau, wann er losgeht, und, wann er zu Hause sein müsste); da darf er dann auch mal später raus. Bei weiteren Wegen (800 Meter find ich mit dem Fahrrad noch absolut im Rahmen; bei 4-5km hätte ich da schon mehr Sorgen) eigentlich nur, wenn sichergestellt ist, dass er „sicher“ (also zusammen mit einem Erwachsenen oder in Deutschland z.B. mit meiner Nichte) nach Hause gebracht wird.

Da habe ich aber eher Angst vor irgendwelchen betrunkenen Menschen oder pöbelnden Jugendlichen, als, vor einem Sexualstraftäter.

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Eben, es gibt nicht nur Sexualstraftäter, sondern leider massig gelangweilte Jugendliche, die sich einen fragwürdigen Sport daraus machen, Jüngere abzugreifen, das Handy abzunehmen und auch sonst anzugehen, möchte da nicht ins Detail gehen. Besoffene Jugendliche sind noch schlimmer, da werden die "Großtaten" dann mit Handy aufgezeichnet usw.
Obwohl das damals nicht so verbreitet war, hab ich meine Kinder eben bei Nacht gefahren - und da sie es auch okay fanden, war es nie ein Streitpunkt
Gruß Moni

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Meine Tochter wird bald 12 und würde von sich aus beim Dunkeln nicht alleine heim fahren wollen. Ist mir auch recht so,da bin ich ruhiger.

lg
Anja

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meine Tochter wird jetzt 10....eigentlich fährt sie hier alles alleine ab, außer Fußball. Der Platz ist einfach zu weit weg und sie muß über einer ungesicherte Bundesstraße wo es keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt und sich LKW an LKWS schiebt und die PKW s nur am überholen sind...

meine Tochter kann den Verkehr nicht überblicken, ist links alles klar donnert von recht der nächste Brummie ran... das kann bist zu 20 Minuten so gehen...


aber jetzt kommt ja die dunkle Jahreszeit und da werde ich meine Tochter abend wieder abholen....ich mag das nicht wenn mein Kind allein im dunklen unterwegs ist....

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Hallo!

Also verstehen kann ich Dich schon. Auch wenn rein statistisch...das eigene Kind in der Statistik ist einfach Sch.... Wenn mein Sohn abends alleine eine abgelegene Stelle mit dem Rad befahren müsste würde ich ihn abholen. Wäre ein Freund dabei dann würde ich ihn nicht holen, auch nicht wenn er abends 19 Uhr mit dem Bus nach Hause fahren würde.

LG Nicole

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Bringst du ihn dann auch jeden Morgen im Winter zur Schule?

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Da er ein paar Ortschaften weiter zur Schule geht, fährt er Bus.
Und das mit seinem Kumpel.

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Ich ja. Hat aber mehrere Gründe.

1) Ist es mir sicherer, irgendwann wird sie es eher nicht mehr wollen, noch ist es ok.
2) Sie hat Kälteurtikaria und kann im Winter eh nicht mit dem Rad fahren.

lg
Anja

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Hallo,

NIemals würde ich ihn unter diesen Umständen alleine fahren lassen!!!

Also wirklich, die Selbstständigkeit eines Kindes hängt doch nicht davon ab. Jedes Kind hat ein Recht auf Aufsichtspflicht, wenn was passieren würde wäre es alleine EURE SCHLUD!!

Was soll dieses "selbsständigkeits-bla-bla", Die Kindheit ist soo kurz, und jedes Kind wird irgendwann selbstständig werden müssen!

Man muss dem Kind nicht die Aufsichtspflicht deswegen verweigern!

Es ist EINMAL die Woche, Hol ihn AB! Wenn was passiert, wirst du nie im leben damit fertig werden, dass du eine mitschuld hast!

Lg von "Taximama"

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Erstmal vielen Dank für all eure Meinungen.
Ich habe wirklich für einen kurzen Moment gedacht, ich sei paranoid.
Aber ich bin einfach ruhiger, wenn ich weiß, er turnt abends nicht noch auf irgendwelchen Feldwegen herum.
Schön, dass es viele genauso sehen.

Solange ich einen gebührenden Mutter-Sicherheitsabstand einhalte, ist ihm das auch nicht peinlich. ;-)

#winke