Streitereien zwischen meinem Ehemann und meiner Tochter/seiner Stieftochter

Hallo, das hier ist mein erster Beitrag. Und ich habe folgendes Problem:
Mein Ehemann und meine Tochter, also seine Stieftochter streiten sich
seit fast einem Jahrzehnt. Und seit genauso langer Zeit ist er der Meinung,
dass ich dazu verpflichtet wäre meine Tochter zu maßregeln und ihr zu
verbieten ihn anzuschreien.

Er ist dieser Meinung, weil er selbst so erzogen wurde. Immer wenn er
als Kind/Jugendlicher frech war zu seiner Mutter, hat ihn sein Vater
darauf aufmerksam gemacht, dass man sich so nicht seiner Mutter
gegenüber verhält. Und das Ganze auch umgekehrt. (Es sind bis heute
seine leiblichen Eltern, die in einer glücklichen Ehe leben.)

Dazu sollte ich noch sagen, dass mein Mann und
ich uns kennengelernt haben, als meine Tochter wenige Monate alt war und

inzwischen ist sie 19 Jahre alt. Ihren leiblichen Vater kennt sie nicht.
Er hatte nie wirkliches Interesse daran sich um sie zu kümmern. Und mein
Ehemann hat noch eine 24-jährige Tochter aus erster Ehe. Die schon
immer von ihrer gesamten Familie bevorzugt wurde.

Die gesamten Streitigkeiten fingen an, als der leibliche Vater meiner Tochter
vor der Tür stand, als sie selbst 10 Jahre alt war und er ihr erklärte, dass
er selbst noch einmal Vater geworden ist und mit ihrer Halb-Schwester
und deren Mutter jetzt glücklich zusammen leben würde. Er aber zu ihr
selbst keinen Kontakt haben wolle.

Seitdem ist sie nur noch traurig.

Welche Meinung habt Ihr dazu?
Über Antworten würde ich mich freuen.

LG herbstliche-blume

1

Es handelt sich bei deiner Tochter und deinem Mann um Erwachsene, aber wenn sie auch noch nicht über 18 währe würde ich das selbe sagen.

Wenn er mit ihr einen Konflikt hat sollte er als "Erwachsene" die Weitsicht haben diesen auch selber zu beheben.
Das versuchen wir ja sogar den Kindern im Kindergarten beizubriungen, klappt nicht immer sind aber auch erst 3 - 6 Jahre alt.

Wenn es ein Konflikt währe, den die gesamt Familie betrifft ( neulich schrieb eine Mutter etwas über ihren Stiefsohn der von ihr und ihrem Mann 2000 euro für einen neuen Laptop vorderte), das währe dann etwas anderres. Aber in diesem Fall handelt es sich um zwei selbsständige Erwachsene. Wenn ich fragen darf, was ist denn so ein häufiger Konfliktpunkt?

Wenn es Kinderkram ist würde ich sagen "werdet erwachsen". Wenn es sehr festgefahren ist, könnten die beiden wenn es sie belastet, ja über eine Art Supervision oder eine anderre Form der Konfliktlösung nachdenken.
Hat denn dein Mann mit seiner Leiblichen Tochter auch Schwierigkeiten, oder hast du das Gefühl das auch er seine Tochter bevorzugt, und Themen die bei deiner Tochter gleich zu einem Streit mit ihm führen, er bei seiner Tochter "übersieht".

Cloti

2

Erstmal danke für Deine Antwort.
Bei den Konflikten geht es nicht um finanziellle Dinge. Materiell
haben wir in den letzten 19 Jahren unsere Kinder immer gleich
behandelt, und es ist geklärt wer was wann bekommt und wer eben
nicht.

Meinem Mann wurde seine überalles geliebte Tochter vor 20 Jahren
einfach „weggenommen“. Ohne Vorwarnung zog seine damalige
Ehefrau mit dem Kind (damals 4 Jahre alt) 100 Km weit weg.
Sehen konnte er sie nur jedes zweite WE.

Die Frau war ihm sehr schnell gleichgültig…
Doch seine Tochter ... Er hätte alles gegeben um mit ihr weiterhin
in einer Wohnung oder zumindest einer Stadt zu leben.

Nach einem halben Jahr der Trennung lernte er mich kennen. Und
bis heute sind wir beide der Überzeugung dass wir zueinander
gehören. Zwischen uns beiden gibt es keinen nennenswerten Streit.

Mittlerweile denke ich, dass er damals glaubte, dass er mit mir nicht
nur die für ihn perfekte Frau, sondern auch noch eine Ersatztochter
gefunden habe. Die auch noch so wäre wie seine eigene Tochter…
mein Kind war schließlich noch ein Baby…

Doch meine Tochter entwickelte sich anders. Sie gleicht ihrem

leiblichen Vater nicht nur äußerlich, sondern sie IST WIE ER.
Ganz besonders kristallisierte sich dies während ihrer Pubertät

heraus.

Ich finde das ganz wunderbar. Von meiner Seite aus war sie
ein Wunschkind. Leider nicht von der Seite ihres leiblichen
Vaters… Allerdings wusste er, dass ich ein Kind wollte!

Mein Ehemann weiß das auch. Und ja, ich bin der Meinung,
dass mein Mann seine eigene Tochter bevorzugt. Denn wenn
sie bei uns ist, ist meine Tochter grundsätzlich nur zweitrangig.

Denn meine Stieftochter und mein Mann sind ebenso „identisch“
wie meine Tochter und ihr leiblicher Vater.

Und wenn wir zu viert zu seiner Familie kommen, sind zwei Personen
erwünscht, und zwei sind „geduldet“. Das war immer schon so.

Aber ich bin ja nicht mit meinen Schwiegereltern verheiratet…
Daher habe ich den Kontakt stets auf ein Minimum beschränkt
Geburtstage, Weihnachten usw.

Bei Themen die mein Mann bei seiner Tochter übersieht…
So einfach ist das nicht zu beantworten. Von den Schwierigkeiten
der Pubertät meiner Stieftochter haben wir nichts mitbekommen.
Mein Mann und seine Exfrau haben außer dem Kontakt der
„Kindesübergabe“ keinerlei Kontakt gehabt. Und Meine Stieftochter
selbst, hat nie etwas erzählt.

Wenn sie da war, war sie einfach nur ruhig und still, und genoss die
Zeit mit ihrem Papa.

Meine Tochter ist ein „Wirbelwind“. Sie räumt bis heute nicht ihr
Zimmer auf… Irgendwann habe ich es aufgegeben ihr das zu sagen,
dass sie das tun soll. Mein Mann allerdings ist da ganz anderer
Ansicht. Und das ist z.B. ein Konfliktpunkt.

Da sieht er nur seine eigene Tochter, die genauso ein Ordnungsfanatiker
ist wie er. Und schon gibt es Streit…

Wenn ich versuche ihm zu erklären, dass das Chaos welches in ihrem
Zimmer tobt nur das sichtbare Chaos ihrer Gefühlswelt ist, versteht
er das leider nicht.

Unterstützt wird er dabei von seinen Eltern. Denn meine Tochter hat
kein Recht traurig zu sein, dass ihr leiblicher Vater nichts mit ihr zu
tun haben will, denn schließlich hat sich ja der eigene Sohn diesem
Kind angenommen. Und wenn dieses Kind jetzt undankbar ist, tut es
dem Stiefvater (also dem Sohn) schließlich weh.
Und sie wäre schließlich von der ganzen Stief-Familie immer gleich
behandelt worden. (Das stimmt allerdings nur finanziell!)

Das ist leider kein Scherz. Genau das hat meine Schwiegermutter zu meiner
Tochter in meinem Beisein im letzten Jahr am Ostersonntag gesagt.

Den Kontakt haben meine Tochter und ich mittlerweile abgebrochen. Mein Mann geht nur noch alleine zu seinen Eltern.

Ich versuche weiterhin zu erklären, dass mein Kind in gewisser Weise
noch lange nicht volljährig ist. Aber so langsam weiß ich wirklich
nicht mehr weiter.

Denn mein Mann bleibt bei seiner Ansicht, dass ich dazu verpflichtet
wäre meine Tochter zu maßregeln, wenn sich die beiden streiten.

Leider weiß ich nicht was eine „Supervision“ ist. Aber wenn Du glaubst,

dass das eine Möglichkeit wäre, wäre ich für eine weitere Antwort

wirklich dankbar.

LG herbstliche-blume

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...hört sich an, als wenn der Streit tatsächlich aus Eifersucht und gefühlsmäßiger Bevorteilung der eigenen Tochter deines Mannes etc. herrührt, daran wird man so schnell nichts ändern können.

Ich denke, du solltest auf jeden Fall die Individualität und Persönlichkeit deiner Tochter unterstützen, dein Mann muss akzeptieren, dass deine Tochter ein eigenständiger Mensch ist, ein Wirbelwind und völlig anders als er und seine Tochter. Aber deswegen ist sie kein "schlechterer Mensch", der maßgeregelt werden muss. Wenn deine Tochter sich so benimmt und artikuliert wie sie es tut, ist das eben so. Er kann ja das Gespräch abbrechen oder den Raum verlassen, wenn es ihm nicht gefällt. Ich denke, du brauchst nicht deine erwachsene Tochter maßregeln, sie weiß was sie tut. Es ist ihre Sache, vorerst wird vermutlich kein Frieden eintreten bei Euch, vielleicht wenn deine Tochter mal auszieht, ihren eigenen Weg geht, wird sei vielleicht sehen, dass dein Mann auch gutes für sie getan hat und froh sein ihn gehabt zu haben. Aber zur Zeit eben nicht. Ich finde man sollte das und sie akzeptieren, so wie es / sie ist. Und ihr nicht noch das Gefühl geben, sie sei nicht in Ordnung, so wie sie ist. Das gibrt ihr doch noch mehr das Gefühl, dass die leibliche Tochter die liebere, bessere, ist. Ob eine Therapie nötig ist, ist fraglich...kann man von außen schlecht beurteilen. Leidet deine Tochter unter der Situation oder ist es ihr Charakter, der sie so aufbrausend etc. handeln läßt , dann ist das kein Fall für einen Therapeuten. Das gibts in anderen normalen Familien genauso.

Man muss sich damit abfinden, dass Kinder nicht so sind wie Eltern, auch nicht so wie die erziehende Person, sondern viele Dinge anders machen, auch anders mit Problemen umgehen. Wäre vielleicht hilfreich, wenn jeder die Persönlichkeit des anderen akzeptieren und anerkennen könnte.

lg viv

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Hallo,

ich denke, wenn deine Tochter quasi mit deinem Mann "aufgewachsen" ist und er in gewisser Weise die Vaterrolle übernommen hat (auch wenn er da nicht sehr engagiert ist), sollte es ihm doch selbst möglich sein, sie zu maßregeln, wenn ihm ihr Verhalten missfällt

Etwas befremdlich finde ich aber die Aussage, dass deine Tochter seit 9 Jahren nur noch traurig ist.

Einerseits erweckt das den Eindruck, dass du, vielleicht aus falscher Rücksichtnahme ihr gegenüber, ihr schlechtes Benehmen bagatellisierst und entschuldigst, andererseits drängt sich mir die Frage auf, ob sie keine Hilfe bekommen hat, um mit der Situation, die ihr leiblicher Vater scheinbar heraufgeführt hat, besser umgehen zu können.

Vielleicht hast du ihr ja auch vergeblich therapeutisch helfen lassen und das hier nur nicht erwähnt?

LG -neugierig-

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An wessen Substanz würde es nicht gehen, wenn man als Kind vom eigenen Vater
gesagt bekommt "Ich habe jetzt eine andere Familie, und will mit Dir nichts zu tun
haben"?
Und man als Mutter daneben steht...

Eine Therapie als Kind/Jugendlicher ist immer ein Risiko.
Und ich muss sagen, ich hatte Jugendliche im Bekanntenkreis (bzw. natürlich deren Eltern)
die sind von Therapeuten zwangsweise in Kliniken eingewiesen worden (geschlossene
Anstalten). Die Kinder wurden unter legale "Drogen" also vom Arzt verordnete Medikamente gesetzt. Aber außer glasigen Augen und noch verstörteren Kindesseelen haben diese Art Therapien keinerlei Wirkung gezeigt.
Das habe ich bei zwei Kindern im Bekanntenkreis mitbekommen.
Und genau deswegen habe ich davon Abstand genommen.

Wenn Du mit falscher Rücksichtnahme - Schlechtes Gewissen meinst, dann hast Du wohl recht. Ja, ein wirklich schlechtes Gewissen habe ich. Denn ich bin nicht ganz unschuldig daran, dass ihr leiblicher Vater keinen Kontakt wünscht.
Leider habe ich das erst im Nachhinein verstanden und die ganze Angelegenheit ist nicht mehr rückgängig zu machen.

Es tut mir unendlich leid... nur ändern kann ich es nicht.

Die Unordnung (ich möchte hier auch betonen, dass es keine Unsauberkeit ist, sondern nur Unordnung, im Gegenteil sie ist extrem sauber!) meiner Tochter ist für mich allerdings keine Bagatelle sondern ein Symptom. Ich habe auch jahrelang versucht ihr Ordnung beizubringen...
Bis ich verstanden habe, das es nur die Wirkung auf eine Ursache ist.
Und die Ursache ist nuneinmal die fehlende Vaterfigur.

Mein Mann hat ihr Spielzeug repariert, ihren Computer installiert, sie zu ihren Freundinen gebracht usw. usw.
Und sie liebt ihn auch...
und ich weiß, dass auch er sie liebt...
Sonst wäre ich schon lange nicht mehr mit meinem Mann zusammen.

Es ist nur diese innige Verbundenheit die einfach fehlt und nicht herbei zu zaubern ist...

Nur leider ist da seine eigene Kindheit in ihm, die ihm sagt:
bei meinen Eltern war alles gut. Also ist dies der einzig richtige Weg.

Vielleicht weiß noch jemand eine Möglichkeit wie ich versuchen kann meinen Mann vom Gegenteil seiner Ansichten zu überzeugen.

Aber danke schonmal für die Antworten.

Andere Meinungen zu lesen tut auch meiner Seele gut.

LG herbstliche-blume

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Ich finde, du drehst dir alles so zurecht, bis es passt und deine Tochter an allem unschuldig ist.

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Das ist natürlich einfach eine Situration die jede Menge Sprengstoff in sich trägt.

Supervison, ich komme aus der Pädagogik, ist eine Form der Beratrung für einzelne oder auch Gruppen die zusammen arbeiten, also eigentlich nicht das richtige für euch, aber man kommt ja manchmal aus seiner Haut nicht raus.

Was dagegen ihr wirklich braucht, da das Problem sehr tief zu gehen scheint, währe eine Familientherapie.

Ich kann sowohl deinen Mann wie deine Tochter verstehen. Deine Tochter wünscht sich, denke ich, einfach nichts anderres als ihren leiblichen Vater, auch wenn dein Mann diese Rolle bestimmt nach bestem Wissen und Gewissen versucht hat auszufüllen. Jeder Mensch sehnt sich nun mal nach seinen Wurzel. Blut ist dicker als Wasser, der Spruch hat seine Berechtiegung.

Dein Mann sehnt sich nach seiner leiblichen Tochter, auch das hat deine Tochter bestimmt versucht zu erfüllen. Kein Kind verhält sich einfach nur "böse" jedes Kind will den Bezugspersohnen in seiner Umgebung gefallen und einfach nur geliebt und Akzeptiert werden.
Wenn dann aber von Seite deines Mannes oder deiner Tochter, ein Verhalten kam das dem anderren missfiel ist, denke ich, das Verständniss nicht so groß als wenn es sich wiklich um das leibliche Gegenüber gahandelt hätte, einfach weil tief in ihnen immer dieser kleine Punkt sagte ach er/sie ist ja nicht mein/meine richtiger/e Vater/Tochter.

Verstehst du was ich damit sagen will? Sie als Tochter hätte vielleicht manches anders gelöst, wenn es ihr "richtiger" Vater gewesen währe und auch umgedreht.

Das macht man nicht mit böser Absicht, das sind einfach Dinge die in unserren Köpfen unterbewust ablaufen.

Wenn dann natürlich noch Großeltern auf diese Art und Weise Öl ins Feuer schütten, und das wird jetzt zwar seinen Höhepunkt gefunden haben, aber auch vorher wird bestimmt von ihrer Seite schon manches Gesagt worden sein. Dann ist denke ich so ein Konflikt vorprogramiert.

Wenn ihr die Sache alle gemeinsam lösen wollt sucht euch Profesionelle Hilfe, an sowas muss wirklich eine Familientherapeutin ran.

Dann müssen aber natürlich alle bereit sein etwas an der Situration zu ändern.

So, ich hoffe du hast meinem Geschreibsel bis hier her folgen können, is doch sehr lang geworden.

Ich wünsche euch alles gute.
Cloti

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Hallo herbstliche Blume,

es kommt mir vor das ihr unterschiedliche Ansichten über die Erziehung habt.

Deine Tochter hat es ganz gewiss nicht einfach und auch bestimmt ein großen Problem damit das ihr leiblicher Vater den Kontakt mit ihr ablehnt. Trotz dem sollte sie aber einen gewissen Anstand und eine gewisse Gesprächskultur haben.

Kann es sein das ihr die Information vorenthalten habt das dein Mann nicht ihr leiblicher Vater ist und das sie es erst erfahren hat als ihr leiblicher Vater es ihr gesagt hat?

Wenn es so ist, ist in dem Moment eine Welt für sie zusammengebrochen. Sie wir das Vertrauen in deinen Mann verloren haben und richtet jetzt ihre Endtäuschung gegen ihn.

Ich denke das könnte ein Punkt sein an dem ihr ansetzen könntet das Verhältnis zu bessern.

Über eine Therapie bei Kindern und Jugendlichen habe ich eine andere Meinung und in den von dir geschilderten Fälle gehe ich davon aus das zu spät mit der Therapie begonnen wurde oder das an den Ursachen die zu den Problemen geführt hatten nichts geändert wurde. Leider wird oft versucht zu therapieren ohne am Kernproblem etwas zu ändern.

Es gibt auch leider die Fälle bei denen "nicht sein kann was nicht sein darf". Fälle bei deinen Kinder und Jugendlichen nicht glaubt wird.

Ich kenne leider auch diese Fälle und stehe auch in Kontakt mit Betroffenen die in die Klinik "abgeschoben" wurden, aber keiner auf dem Gedanken gekommen ist das die Probleme in der Familie lag und eine Therapie nur helfen könnte wenn die krank machenden Ursachen beseitigt werden.

Ich beziehe meine Aussage nicht auf deine Familie, aber bei den von dir geschilderten Fällen würde ich es für möglich halten.

Fg blaue-rose

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Hallo blaue-rose,
danke für Deinen Beitrag.

Meine Tochter wurde vom Babyalter an von mir aufgefordert meinen Mann mit seinem Vornamen anzureden.

Nur: als sie mit ca. 12-14 Monaten anfing zu reden, war eines ihrer ersten Worte "Papa"
Es war freiwillig. Bis zum heutigen Tag.

Das führte dazu, dass die leibliche Tochter nach sehr kurzer Zeit vor MIR stand und MICH sehr vorwurfsvoll fragte, warum denn "dieses Kind" zu ihrem Papa ebenfalls "Papa" sagte.
Meine Antwort war:
Da musst Du "dieses Kind" selbst fragen. Oder hörst Du von MIR, dass ich sie dazu ermuntere?

Daraufhin erwiderte meine Stieftochter, dass sie das von mir noch nie gehört hatte.
Dieses Geheimnis in die Welt zu setzen, wäre also aufgrund meiner Stieftochter schon nicht möglich gewesen. Aber das hätte ich auch niemals gewollt.

Ich persönlich habe noch nie zu meinem Kind gesagt, sie solle "Papa" zu meinem Mann sagen. Und das werde ich auch bis an mein Lebensende nicht.

Im Gegenteil, ich war diejenige, die ihr von den drei Brüdern ihres leiblichen Vaters erzählte und von ihrer Cousine.

Ihre Cousine hat sie im letzten Jahr kennengelernt. (Das Internet hat es möglich gemacht)
Nur wusste ihre Cousine überhaupt nicht dass es meine Tochter gab.
Ich selbst habe sie erst durch viele Einzelheiten und Fotos überzeugen müssen, dass sie tatsächlich eine Blutsverwandte meiner Tochter ist.
Denn ihre Eltern wollten nicht, dass sie weiß, dass einer ihrer Onkel ein Kind in die Welt gesetzt hat um das er sich nicht kümmert.
Erwähnenswert wäre da vielleicht auch noch der Altersunterschied. Denn meine Tochter ist lediglich 10 Monate älter als ihre Cousine.

Noch mehr aus allen Wolken gefallen ist meine "neue Nichte" als sie erfuhr, dass es noch ein Kind von einem anderen Onkel gibt. Und noch ein zusätzliches Kind von dem leiblichen Vater meiner Tochter. Denn meine Tochter hat insgesamt zwei Halb-Geschwister. Eine Schwester und einen Bruder.

Nunja, die Kommunikation ist in dieser Familie nicht die Beste...

LG herbstliche-blume