Muss mich mal ausheulen!

Hallöchen,
Ich muss mich mal kurz ausheulen, vllt hahaha jemand Tips oder Ratschläge für mich.
Ich (29) habe vor 3 Jahren meinen Freund(34) kennengelernt, er ist schon immer alleinerziehend mit einer damals 8 jährigen Tochter. Es hst alles super funktioniert, sie hat es mir ganz einfach gemacht, ich hsbe sie direkt in mein Herz geschlossen. Wir sind recht schnell zusammen gezogen weil wir 2 Stunden entfernt gewohnt haben, auch das war kein Problem. Da allws gut lieg haben wir uns entschieden mit der Kinderplanung zu starten. Die große wusste auch das sie irgenwann ein Geschwisterchen bekommt. Dann kam Tag x. Wir haben es ihr gesagt und alles war gut. Dann wurde ich bin der Arbeit freigestellt und damit ging alles an. Ich würde mal so sagen, es ist einiges liegen geblieben die Jahre davor, sie hat immer alles bekommen, kannte keine Regeln und Konsequenzen. Angefangen beim regelmäßigen schlüpfer wechseln vis zur Schule. Ich denke das es einfach zu viel für ihn war und er ( mein Papa wäre mit Sicherheit auch so gewesen) einiges nicht gesehen hat. Nun wollte ich da etwas Struktur reinbringen, das man bei der Schule mehr hinterher ist, mehr auf die gesunde Ernährung achtet....
Das passte ihr null! Dazu hat sie in den letzten 1 1/2 Jahren einen wahnsinnigen Sprung gemacht, vom kleinen Mädchen zum Teenie.
Sie ist Stinkfaul!!! Ich muss sie quasi auf Schritt und tritt kontrollieren, ob sie den schlüpfer wechselt, trinkt, Sachen mit der Schule...
Mir ist bewusst das sie ein Kind ist, und einiges ist bestimmt auch normal aber sie ist null komma null ausgeglichen. Fängt ein Hobby an was man vorschlägt und dann hat sie Bauchweh, den Bus verpasst... vis man aufgibt. Auch sonst macht sie nichts außer im Zimmer sitzen.
Man kann ihr nicht vertrauen, versucht immer uns gegenseitig auszuspielen, lügt wie gedruckt, ständig finde ich miese Klassenarbeiten zerknüllt in einer Jackentasche...
Ich Rede immer mit ihr aber es kommt nichts an, sie weint immer und sagt sie macht es nicht mehr und einen Tag später passiert es wieder.
Ein sehr großes Problem ist, das mein Freund nicht konsequent ist, er knickt immer ein. Das ist ein sehr großes Streitthema. Im Grunde streiten wir uns nur wegen ihr, er ist selbständig und oft tagelang nicht da und kaum ist er weg läuft's mies.
Ich habe keine Lust mehr morgens aufzustehen da da schon die ersten Diskussionen starten, bitte iss eine Kleinigkeit, zieh dich bitte etwss wärmer an es sind nur 2° draußen und jedes mal bekomm ich ne patzige Antwort. ,,mir ist warm" ,, hab kein Hunger" oder es werden nur die Augen gerollt.

Was kann ich bzw wir tun?
Ist Das normal?
Wie kann ich damit umgehen?
Ich möchte doch nur ein einigermaßen harmonisches Familienleben.

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Vor drei Jahren 8 Jahre gewesen, sie ist jetzt 11j. ?
Was erwartets du, wenn jemand 10-11 Jahre lang, ohne Regeln, Pflichten und kontrollen aufgewachsen ist und plötzlich , wo du daheim bist, im selbstständigen, bewußten Alter von 11Jahren sich alles ändern soll. Du kommst jetzt lawinenartig plötzlich mit Regeln, Pflichten, Kontrollen und Bemutterung....
Da sie ein lockeres "kann machen was ich will" Leben hatte, fühlt sie sich eher von dir genervt und bedrängt.....aus Bequemlichkeit und Angst vor Tadel, kommen Lügen auf.

Versuche erstmal mit deinem Freund einig zu werden, welche Pflichten, Werte und Rechte für euch wichtig sind, seid ihr euch mit beidseitigen Kompromissen einig geworden , setzt euch dann mit ihr zusammen und beredet das. Fragt aber auch nach ihren Erwartungen und Anliegen, wie ein harmonischeres Zusammensein ermöglicht sein kann.

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Das werden wir machen!

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Du hängst Dich da viel zu sehr rein. Sie ist nicht Dein Kind und Du bist nicht für ihre Erziehung verantwortlich! Aber da Du schreibst, dass ihr Vater tagelang nicht zu Hause ist, musst Du wohl oder übel einen gescheiten Weg finden, mit ihr auszukommen.
Aber versetz Dich erstmal bitte in ihre Lage: sie bekommt eine neue "Mutter" vorgesetzt, die sie jetzt auf einmal erziehen will, wo sie es doch gewohnt war, dass jahrelang ihr Vater alles sehr locker gesehen hat. Noch dazu wird sie eben langsam ein Teenager und hat ihre eigenen Vorstellungen.
Versuch bitte erstmal zu überlegen, welche Sachen Deinem Freund als Vater und Dir als seiner Freundin (und NICHT Mutter!) besonders wichtig sind. Gewisse Grundregeln zu Hause.
Aber bei vielem, was Du schreibst denke ich auch, dass ein größeres Kind, bald Teenager, das eigentlich selbst entscheiden sollte.
Ob sie morgens was ißt oder sie satt ist, ob sie ihre Unterwäsche täglich oder erst alle 2 Tage wechselt, ob sie eine dicke oder dünne Jacke anzieht,... ehrlich, über sowas muss doch nicht gestritten werden! Mach ihr nicht so viele Vorhaltungen und kontrolliere sie nicht bis ins Kleinste! Ich finde es völlig normal, dass sie dann erst Recht dicht macht und sich zurück zieht oder eben anfängt zu lügen.
Redet mit ihr. Was ist ihr wichtig. Hat sie Probleme? Hat sie das Gefühl, dass sie immer zu euch kommen kann, ohne, dass ihr/Du dann gleich belehrend wirst? Fühlt sie sich ernst genommen? Hat sie das Gefühl, dass sie ein gleichberechtigtes Familienmitglied ist?
Einige Sachen gehen natürlich gar nicht. Was meinst Du mit, sie trinkt? Spielst Du da auf Alkohol an? #schock
Und das hier: "versucht immer uns gegenseitig auszuspielen" das ist natürlich auch inakzeptabel. Sprecht in Ruhe mit ihr darüber, was sie damit bezwecken will.
Aber abschließend nochmal: Dein Freund ist der Vater. Er entscheidet über ihre Erziehung. Und wenn er es locker laufen lassen will, dann ist es eben so und dann solltest Du das akzeptieren.

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Ich weiß das ich es unbedingt lockerer sehen sollte und es ist überhaupt nicht mein Interesse sie zu kontrollieren oder sie zu bevormunden. Zum Essen: sie isst kaum etwas, auch da hatte ich es mal vor 2 Jahren mit den Kinderarzt drüber und er sagte Kinder essen wenn sie Hunger haben und hören auf wenn sie satt sind. Da sie aber vor 2 Monaten meinte da sie sich hässlich fühlt und ihre Oberschenkel zu dick sind, was beides überhaupt nicht stimmt und sie oft genug Komplimente bekommt wie hübsch sie ist; habe ich Angst das sie in eine Magersucht rutscht.
Zum trinken: ne ne :) die trinkt zu wenig, viel zu wenig und dann gleich zum schlüpfer, die hat sehr häufig Blasenentzündungen und auch da hat die Ärztin gesagt wir wichtig das täglich Wechseln der Unterhose und das trinken ist .
Ich muss wohl erstmal lernen viel ruhiger zu werden. Aber genau, diese Grundregeln müssen halt sein und das klappt null.

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Für Grundregeln, brauchst du erstmal Einigkeit mit deinem Freund....nur zusammen werden diese erst ernstgenommen. Sie ist inzw. 11J. bindet sie mit Entscheidungen und Abläufe mit ein, dann siehst sie es nicht so nach bevormundet, sondern eher ernstgenommener , die auch Mitsprache hat, wann und wie sie es macht...nicht immer jetzt und hier, sonder irgendwann heute. Pflichten sind Hausaufgaben und lernen, andere häusliche Pflichten Zimmer und co. darf sie sich selber einteilen....macht sier ihre Sachen zuverlässig, auch mal loben oder mal ein Ausnahmerecht als Zuckerstück geben.
Das Leben besteht aus Rechte und Pflichten, Geben und Nehmen.Wer Rechte will, muss auch erst seine Pflichten erledigen, wer stets nimmt, von dem kann man auch nee Gegenleistung erwarten. Bei uns sind Rechte und Pflichten ein Selbstläufer, kein ermahnen, kein kontrollieren...ausser mal nachfragen, ob alles erledigt ist und mit JA, steht der der freien Freizeit nichts mehr im Wege...für jeden ein entspannter Ablauf.

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Moin

Ich würde den Druck mal raus nehmen.
Sie ist alt genug um sich ein Brot zu machen. Wenn sie Hunger hat, wird sie essen.
Das was jahrelang so für die gut funktionierte versuchst du mit einem mal völlig umzukrempeln.

Das würde mir auch nicht gefallen, dann wird sie entthront durch das Baby.

Sprich in aller Ruhe mit ihr, das man sich z.B Infektionen holen kann wenn die Unterbuchsen nicht täglich gewechselt werden , und du es besser findest das sie frühstückt. Ihr aber deutlich machen, es ist ihre Entscheidung ob sie isst, eine Jacke anzieht oder den Schlüpper wechselt.

Die Konsequenz daraus sind dann ihr Problem.
Manchmal kommt sowas learning by doing.
Nur weil du mehr Zeit hast, heißt es nicht das sie das gut finden muss.

Viel Glück

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Jap, ich muss echt entspannter werden. Das mit den reden hab ich schon sehr oft getan, vllt zu oft?! Dann werde ich versuchen den Druck herauszunehmen und die mehr selbst entscheiden zu lassen.

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Hallo,
ich sehe es wie meine Vorschreiberin bezüglich der Absprache mit deinem Partner. Da würde ich als erstes ansetzen, damit ihr euch einig seid und die Grundlinie klar ist.

Abgesehen davon kam bei mir die Frage auf, was sinnvolle Belehrungen sind und welche Kämpfe du überflüssigerweise ausfechten möchtest.
Wenn sie morgens nichts essen möchte, geht es ihr wie Millionen anderen Menschen. Manche können direkt nach dem Aufstehen nichts in sich reinstopfen und nichts anderes als Reinstopfen wäre es dann.
Da braucht es etwas Anlaufzeit und solange sie ein gutes, ausgewogenes Frühstück für die Schule dabei hat, wird sie nicht verhungern, sondern danach greifen, wenn sie Hunger hat und nicht bloß, weil sie es muss. Das ist eigentlich gesünder als nur dann zu essen, wenn man es soll oder von außen muss.

Wenn sie sich nicht wärmer anziehen möchte, wird sie merken, dass sie irgendwann friert oder ggf. krank wird. Da schneidet sie sich ins eigene Fleisch und spürt die Konsequenzen direkt, sodass sie es vermutlich ganz ohne Gemecker anders machen wird. Auch die schlimmste Bockphase wird irgendwann enden, wenn das Kind merkt, dass es dadurch einen Nachteil hat. Mal dauerts länger, mal geht es schneller.

Diese Kleinigkeiten würde ich gar nicht in Streitigkeiten ausarten lassen. Das entspannt den Ablauf ungemein. Sag ihr, dass es draußen ziemlich kalt ist, mach ihr ein gutes Frühstück für die Schule (oder mit ihr zusammen, dann kann sie wählen), aber lass die Vorschriften und Kämpfe.
Wenn du Angst um ihre Ernährung hast, könntest du ihr vorschlagen, mal gemeinsam zu kochen. Sie darf ab und zu was aussuchen, worauf sie Lust hat und ihr setzt es dann gemeinsam um.

Bei wichtigeren Dingen wie Hygiene würde ich anders an die Sache rangehen. Du kannst sie nicht zwingen, die Unterhose täglich zu wechseln, aber du kannst ihr klarmachen, dass sowas unhygienisch ist und anfängt zu riechen, was sicher auch andere Leute, wie ihre Schulfreunde irgendwann wahrnehmen und eklig finden, besonders auch beim Sport, wo man zusätzlich noch schwitzt. Oder wenn sie mal unerwartet zum Arzt muss und der dann ihre dreckige Unterhose sieht, was sehr peinlich ist... Vermutlich wird sie auch darauf erstmal bockig mit "Ist mir egal" reagieren, aber ich bin mir sicher, dass sie insgeheim doch mal drüber nachdenkt und es ihr irgendwann unangenehm sein wird, solange du ihr nur sagst, dass es dir ja wurscht sein kann, wenn sie so rumläuft, aber dass es eben für sie auch mal unangenehm werden kann, wenn andere das mitkriegen oder sie dadurch krank wird.
Es geht ja nicht um dich und was du willst, sondern um sie und ihre Nachteile.

Sture Bitten und Vorschriften helfen in dem Alter selten, vor allem dann nicht, wenn es vorher kaum Regeln gab und du acht Jahre keinerlei Bezug zu ihr hattest. Da musst du etwas subtiler und cleverer an die Sache rangehen.
Frage dich selbst, welche deiner Regeln sinnvoll sind und welche nicht. Lass sie bei harmlosen Sachen wie Kälte auch einfach mal die Konsequenzen am eigenen Leib spüren, anstatt sie davor bewahren zu wollen. Je mehr du jetzt vorschreibst, bittest und befiehlst, desto mehr wird sie dicht machen und es erst recht nicht tun.
Wir waren doch früher nicht anders, wenn uns jemand im Teenageralter was vorschreiben wollte. Erst wenn wir es am eigenen Leib gespürt haben, kam uns in den Sinn, etwaszu ändern. Aber dass der andere vorher Recht hatte, hätten wir natürlich trotzdem nicht zugegeben.

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Zum essen: ich habe ihr früher das Frühstück gemacht, ihre Lieblingswurst, mit Gurke; Tomate, Salat, Apfel und Trauben... wurde fast nie gegessen, irgendwann hab ich gesagt sie soll es auch selbst machen das sie sich so viel macht und macht was sie möchte. Auch das wird kaum gegessen, landet unter dem Bett, schimmelt im Schulranzen. Manchmal kommt sie um 15 Uhr macht Hause und hat nichts gegessen, seit dem Vorabend, deshalb wollten wir das Frühstück einführen. Das Mittagessen wird immer Mit allen zusammen entschieden wenn wir den Essensplan machen und da sind mind 3 Gerichte ihrer Wahl dabei. Mit der Kleidung werde ich sie in Zukunft lassen aber sie wird sich nicht warm anziehen, denn gut aussehen ist wichtiger für sie. Zum schlüpfer, darüber habe ich auch mehrmals mit ihr gesprochen aucj wegen der Krankheit und dem riechen, das ist auch mit dem duschen. Hält sie nicht für nötig, sie riecht es nicht und wir hatten schon Zeiten wo ich eine Unterhose die Woche hatte, ofer sie sich dann geschämt hat für die ekelhaften Unterhosen je sie sie weggeschmissen hat. Ich habe schon soooooo viele Unterhosen gekauft weil sie entweder so ekelhaft waren das ich sie weggeschmissen hsbe oder sie sind sonst wo verschwunden.

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"Ich muss sie quasi auf Schritt und tritt kontrollieren, ob sie den schlüpfer wechselt, trinkt, Sachen mit der Schule..."

Es ist SEINE Tochter und nicht EURE. Das Mädchen hat bereits eine Mutter und braucht keine zweite.

Du musst dich jetzt entscheiden, welche Rolle du einnehmen willst. Aber SO wie jetzt, wird das nix.

VG

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Sie hat keine Mutter! Noch nie gehabt. Danke für die Tip

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Jedes Kind hat eine Mutter. Selbst wenn sie nur im Herzen ist.
Du solltest du mit dem Mädchen (am besten zusammen mit ihrem Vater) klären, ob du sie wie eine Tochter behandeln/erziehen sollst oder eher wie eine Freundin. So ohne weiteres kannst du nicht einfach in die Mutterrolle schlüpfen und versuchen, jetzt gerade biegen, was anscheinend 11 Jahre schief gelaufen ist.
Wenn, dann wäre das Aufgabe ihres Vaters, nicht deine.
Ihr müsst aber euer Zusammenleben klären.
VG

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So kontrolliert habe ich mein Kind nicht mal im Kleinkind- oder Kindergartenalter.

Wir sind beide in die Rollen hineingewachsen. Sie als selbständig werdender Mensch, ich als Mutter.

Zunächst habe ich MIR Prioritäten gesetzt. Was will ich, was kann ich, was ist mir wichtig.
Dann habe ich MEIN KIND angesehen. Was davon braucht mein Kind? (Jetzt, langfristig), was davon ist wichtig, wo dürfen Ausnahmen sein, ohne zu schaden. Wo sind Ausnahmen sogar manchmal ganz gut. Wo darf es keine Ausnahmen geben (vor's Auto rennen)

Und je größer mein Kind wurde, desto mehr habe ich sie in Entscheidungen miteingebunden.

Als Baby: ich bestimme die Windelmarke
Als Kleinkind: sie möchte .... kann aber noch nicht .... mit welcher Windelart kommt sie besser klar

Als Schulkind: das muss, das kann, das darf ..... und das kann sie alleine entscheiden.
Ich gebe beim Schulranzen vor: er muss passen. Folgende Punkte sind wichtig. Motiv darf sie entscheiden.

Und so mache ich es mitzunehmendem Alter auch.

Hierbei weniger des dürfens wegen, sondern ich schaue, was KANN sie, was KANN sie LERNEN (hierbei unterstütze ich sie beim lernen!) und was ist noch zu viel verlangt oder kann warten.


Wie würdest du dich an ihrer Stelle fühlen?
Erst ist alles ok und dann heißt es, tu dies, tu das, mach jenes....

Nachwuchs bekommen ist ok. Aber behandele sie NICHT wie das Baby, das bald kommt.

Besprich dich erst mal mit deinem Partner, was IHM wichtig ist.
Was er durchsetzen möchte, was für ihn ok ist, dass du IHN dabei unterstützt

und dann bespricht er oder ihr beide oder du mit ihr, was sie dazu meint.

Welche Aufgaben möchte sie übernehmen. Was traut sie sich zu.
Was ist IHR wichtig?

Was wird in der Schule verlangt?

Beispiel: ich möchte Gemüse, mein Kind möchte Pizza.
Ergebnis: ab und zu gibt es Pizza bei uns.
Ich bestimme, was gekocht wird, mein Kind sucht sich DAVON aus, was und wie viel sie isst. Das kann mal mehr, mal weniger sein.
Wenn es die Zeit zulässt, biete ich meinem Kind verschiedene Möglichkeiten an.
Im Kindergartenalter sah das so aus: Spaghetti oder Spiralnudeln? Spaghetti oder Kartoffelbrei. Auswahl Kind: Auswahlvorgabe: Überschaubarkeit ohne Überforderung.

Jetzt im Teeniealter frage ich auch manchmal! worauf sie Appetit hat.
Dann sage ich dazu, was nicht geht / wann ich zum Einkaufen komme / was da ist.

Soll es was spezielles sein, geht mein Kind dafür auch selbst mal einkaufen: weil es ihr wichtig ist. Oder sie wartet, bis es passt. Hierzu sprechen wir uns ab.

Getränke stehen frei zugänglich da.
Nur wenn ich merke, dass sie krank wird oder ich merke, dass sie offensichtlich zu wenig getrunken habe, sage ich was. Sonst lasse ich sie machen. Sie merkt selbst, wenn es zu wenig ist und trinkt dann etwas.
Je mehr ich sage, desto mehr schaltet sie auf stur. Logisch. Habe ich in dem Alter auch gemacht.

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Hallo,

für dich ist es verdammt blöd, dass du nicht in die Mutterrolle hinein wachsen konntest und gleich eine 8jährige hattest. Für dich war sie damals ein kleines Mädchen, da du nicht mitbekommen hast wie sie sich entwickelt hat. Mütter, die ihr Kind von Geburt an begleiten kennen ihr Kind, kennen die Entwicklung und wissen in der Regel was sie erwarten können und was nicht. Mit 8 haben Kinder schon ihren eigenen Kopf, fühlen sich groß und lassen sich weder gern erziehen, noch kontrollieren. Nun ist sie 11. Da ist es noch schwieriger. Was erschwerend hinzukommt, ist ihr Wissen, dass du im Prinzip gar nicht erziehungsberechtigt bist. Dass du es nur gut meinst und du dich sorgst, erkennt sie in dem Alter noch nicht. Sie sieht nur die Freundin ihres Vaters, die meint sie kommandieren zu müssen. Ich kenne einen Fall, da zogen Mann und Frau zusammen als die Tochter 1 Jahr alt war. Der Vater brachte das Kind damals mit in die Beziehung. Das Mädchen kannte im Prinzip nur die Partnerin des Vaters als Mama. Zu ihrer leiblichen Mutter hatte sie unregelmäßig Kontakt. Die Partnerin des Vaters hatte kein Sorgerecht. Das lag alleinig beim Vater. Das Mädel und die Freundin hatten ein sehr gutes Verhältnis. Sie war im Prinzip wie die Mutter. Trotzdem hatte das Mädel ab einem gewissen Alter ganz schnell raus, dass nur der Vater erziehungsberechtigt ist. Da ging es auch mit 10 los, dass sie rebellieren. Oft vielen Sprüche wie: "Du hast mir gar nix zu sagen." Mittlerweile ist das Mädel erwachsen und hat wieder ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Ziehmutter. Die Pubertät war aber kein Spaß.
Ich würde, an deiner Stelle, der Tochter keinen Druck machen. Druck erzeugt immer Gegendruck. Ein 11jähriges Mädchen ist definitiv in der Lage, täglich seine Unterwäsche zu wechseln. Ich denke, dass sie es aus reiner Provokation nicht tut. Das Trinken vergessen viele Kinder. Gerade wenn sie oft Blasenentzündungen hat, ist das wichtig. Bevor ich die Erziehungskeule schwingen würde, würde ich erst mal in Ruhe mit ihr reden. Nicht wenn gerade wieder schlechte Stimmung ist. Lade sie zu einem Eis ein, unternehmt was schönes und sage ihr, dass du sie eigentlich gar nicht bevormunden willst und du dir nur Sorgen machst. Eventuell entschuldigst du dich fürs Kontrollieren. Sag ihr, dass das tägliche Wäsche wechseln und die tägliche Hygiene wichtig für ihre Blase sind. Dass sich auf einer Unterhose massig Bakterien tummeln und diese durch den Harnleiter in die Blase wandern und Entzündungen hervorrufen können. Erkläre ihr ebenfalls, dass Blase und Nieren gut durchspült werden müssen. Frage sie was sie gerne trinkt und ob ihr das, was ihr Zuhause habt, vielleicht nicht schmeckt. Trinkt mein Kind täglich extrem wenig, würde ich z.B. nicht nur auf Wasser bestehen, sondern Kompromisse eingehen. Eventuell fragst du sie was sie sich von dir wünscht. Was du anders machen sollst. Kinder können das in dem Alter gut einschätzen und auch ausdrücken. Frag sie was sie stört und nimm es nicht böse, sondern sieh es als Hilfestellung. Eventuell wechselt sie die Wäsche nicht weil sie es tatsächlich vergisst. Hört sich blöd an, kommt aber vor. Mein Sohn hatte das in dem Alter auch mal ne Zeit lang. Er hat sich morgens zwar ne frische Hose und Pulli angezogen, die Unterhose aber tatsächlich im Tran vergessen. Habe ich gefragt, kam, dass er ne frische an hat. Beim Waschen fiel es mir natürlich auf. Ich habe ihm dann tatsächlich eine Zeit lang jeden Abend die Klamotten für den nächsten Tag raus gelegt. Die Unterhose ganz oben auf den Stapel. Es war aber nur eine Phase zu Pubertätsbeginn. Sollte sie es wirklich nur vergessen, habe Verständnis. In dem Alter gleicht das Gedächtnis einem Sieb. Ich habe hier 2 Pubertiere und sie würden ihren Kopf vergessen, wäre dieser nicht angewachsen. Nimm Zuhause den Druck raus. Du erziehst zu viel. Man erreicht in dem Alter mehr über Beziehung als über Erziehung. Das nächste Thema ist der Vater. Im Grunde hat er die Sorgepflicht. Wie steht er zu dem Ganzen? Worüber streitet ihr? Dass du eventuell hü sagst und er hott. Dass du Regeln aufstellst und er sie eventuell nicht so genau nimmt? Ihr müsst vorher genau überlegen was ihr für das Mädel wollt. Klar gibt es immer einen strengeren und einen weniger strengen Part. Trotzdem müssen beide an einem Strang ziehen und sich einig sein. Da die meiste Erziehungsarbeit schon geleistet wurde als du noch nicht präsent warst, kannst du das jetzt nicht Knall auf Fall ändern. Das verwirrt und verunsichert das Kind. Was es wieder durch Rebellion zeigt.

LG
Michaela

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Die letzten 1,5 Jahren hast du dich nicht eingemeischt und jetzt wo du schwanger bist, krempelst du alles um. Na viel Spass, dazu hätte ich auch keinen Bock.

Fange mit Kleinigkeiten an und nicht mit dem Grossen Ganzen.
Ich denke mal mit deiner Übertreibung verkaulst du sie.

lg
lisa

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Mach ich.

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Das ist völlig normales Teenie-Verhalten (außer die Klassenarbeiten zu verknüddeln, das kenne ich nicht)
Es gibt ein schönes Plakat: Achtung! Teenager in der Pubertät: Kann alles, weiß alles und hat immer Recht!
Das ist soo wahr, ich diskutiere über manche Sachen schon nicht mehr. Heute morgen wollte mein Sohn mit T-Shirt und Sweatshirtjacke raus bei 5 Grad...ich habe ihm dann neutral gesagt, dass es 5 Grad sind. Mecker, motz, rausgegangen, wieder reingekommen und die dicke Jacke angezogen #rofl
Auch essen--was soll ich da groß diskutieren? Ich biete Essen an, wenn er keinen Hunger hat, Pech gehabt.
Schlüpfer wechsen? Mein 15jähriger macht das garantiert täglich, der Mittlere (13)...who knows? Mehr als ausreichend saubere Unterhosen im Schrank kann ich nicht anbieten.
Choose your battles!

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Danke :)