Tochter (13) ist einfach zu schüchtern

Hallo, unsere 13 jährige Tochter ist einfach zu schüchtern. Sie ist ein tolles Mädchen, schlau und lieb, aber sie traut sich nichts zu. Egal was wir versuchen, aufbauen, Mut zu sprechen bringt nichts.
Sie hat keine richtigen Freunde, höchstens Bekannte und bekommt kaum Besuch.
In der Schule hängt sich mit ein paar Mädels herum, hält sich da aber eher nur im Randbereich. Sie sagt kaum was. Sie meint, sie mögen sie so wie sie ist, aber irgendwie glaub ich das nicht so..kenne diese Mädels..

Durch das schüchterne wird ihr jetzt auch die Mitarbeitsnote zum Verhängnis, weil sich sich in der Klasse nicht traut zu melden. Die Lehrer wissen das sie schüchtern ist und sich bemüht, aber es bringt nichts- haben jetzt wieder um einen Termin gebeten.

Letzte Woche hatte sie ein diese Mädels zum Geburtstag eingeladen. Während alle fröhlich redeten, saß sie nur da, lachte mit aber sagte nichts. Es wurden auch Bilder gemacht, da machten die anderen gute Sachen, bezogen sie teilweise mit ein, aber man merkte das sie sich nichts zutraut.
Machten dann auch Videos, da ging sie mal etwas mehr aus sich heraus.

Ich darf gar nicht an die anstehende Klassenfahrt denken... Sie sagte schon,sie hat Angst mit anderen in ein Zimmer zu kommen, wurde wohl auch von 2 Mädchen gefragt-aber nur wenn es 4 und nicht 3 Bettzimmer sind, also quasi nur als Option..und eine Andere zu fagen traut sie sich wieder nicht...zum verrückt werden.

In einem Verein ist sie schon, das tut ihr gut, aber ändert nicht viel. schreiben bei Whatsapp tut sie ab und zu - meistens fragt sie mich was sie Antworten soll, ich sagte dann immer was sie Antworten würde. Versuche sie wirklich immer mit allem aufzubauen.

Merke ja auch das sie leidet, sie es gern ändern würde, es aber nicht geht...das tut mir so leid.

Kennt Ihr das auch? Habt Ihr Tipps was man noch tun könnte? Irgendwie bringt bis jetzt alles nichts, sie zieht sich immer mehr zurück...

Gibt es Therapien, irgendwas was helfen könnte?

Ich danke schön mal ganz sehr im voraus

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Hallo Krümel,
war Deine Tochter denn schon immer so schüchtern? Oder gab es ein Erlebnis, das sie so abgeschreckt und eingeschüchtert hat?

LG

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Ja sie war schon immer etwas schüchtern, aber jetzt wo sie älter wird denke ich es wird schlimmer. Ein einschneidendes Erlebnis gab es nicht.

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Ok, dann ist es ihr persönlicher Grundcharakter, der schüchtern ist.
Ganz wichtig und der 1. Schritt ist, dass Du, als Mutter, ihre Schüchternheit akzeptierst und sie so nimmst, wie sie ist. Denn sie ist GUT so, wie sie ist.
Du machst Dir Sorgen- Das spürt Deine Tochter, auch, wenn Du es nicht direkt zu ihr sagst.
Es gibt einfach schüchterne Menschen. Nicht Alle können die vor Selbstbewusstsein strotzenden, lauten Charakter sein.
Also ändere Deine innere Einstellung dazu. Auch schüchterne Menschen können sehr viel im Leben erreichen.
Ergänzend und unterstützend hierzu werden aber auch Seminare und Verhaltenstherapien, speziell für Jugendliche, angeboten. Euer Kinderarzt kann Euch die passenden Adressen weitergeben.
Mut kann man lernen- Deiner Tochter sollten unterstützend die richtigen Strategien aufgezeigt werden.

Kurzum: Akzeptiere, dass Dein Kind von Haus aus schüchtern ist und zweifle nicht an ihr.
Helfe ihr, mutiger und selbstbewusster zu werden durch ein Training.
Sehe gerade die Klassenfahrt, als Chance zum Wachsen für Deine Tochter an!

Alles Gute Euch#klee

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Das klingt nach meinem Sohn, nur das er erst 11 Jahre alt ist. Er ist von drei Geschwistern der ruhigste von allen und das war schon immer so. Zuerst ist es wichtig das Du dein Kind nimmst wie es ist und nicht versuchst sie ändern zu wollen. Denn es ist gut so wie sie ist. Unser Sohn ist in seiner Klasse anerkannt und wird akzeptiert, wie er ist. Die Kinder mit denen er da so zu tun hat sind natürlich ganz anders als er. Grundsätzlich kriegt er also immer gezeigt, das es auch anders geht. Er ist dennoch ein ruhiger und gerade diese Art wird bei manch anderen geschätzt. Grundsätzlich kannst du deine Tochter nicht lebhafter machen, auch ich war als Kind eher schüchtern, was sich nach der Pubertät legte. Also ich würde abwarten wie sie sich entwickelt, es muss auch ruhige Menschen geben.

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Wurde elektiver Mutismus ausgeschlossen?
Scheint schon ein bisschen mehr als "nur" schüchtern. Würde nicht viel ändern, ausser dass sie die Chance hätte, sich vielleicht besser mit ihrer Schüchternheit zurechtzufinden und Strategien zu entwickeln, wenn sie die Abläufe versteht.

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Beim Lesen kam mir der Gedanke ein normales Mädel. Wenn keiner zum Geburtstag kommt, dann stimmt etwas nicht. Sie ist 13....sie muss selber ihre Freunde finden und sie scheint zufrieden zu sein.

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Hallo!

Also wenn sie schon immer so war und du das Gefühl hast sie ist damit unglücklich, würde ich mir Fachliche Hilfe holen. Schüchtern ist nicht gleich Schüchtern. Wenn sie an ihrem Selbstbewusstsein zweifelt und sich gar nichts zutraut, muss man ihr helfen.

Ich würde also wirklich einen Kinderpsychologen zu Rate ziehen. Es geht darum das sie Taktiken entwickelt, die ihr helfen lockerer, offener und Mutiger zu werden. Das nichts schlimmes passiert wenn sie sich traut. Auch glaube ich das ein Kinderpsychologe mehr sieht als ihr Eltern. Eventuelle Defizite kann dieser dann auch feststellen und ihr Fachmännisch helfen. Ihr könnt ihr anscheinend nicht helfen, was auch zeigt wie fest dieses Verhalten in ihr Verwurzelt ist.
Davon ab kommt sie in die Pubertät, da kann sich das Ganze noch verschlimmern, wenn man Pech hat.

Meine Tochter ging auch eine Weile zur Psychologin und ihr hat das wirklich sehr geholfen.

LG Sonja

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Kann es sein dass sie ganz normal ist? Evtl habt Ihr ihr vielleicht in der Kindheit zu wenig zugetraut und immer alles abgenommen? Solange sie keine Mitläuferin ist und sich selbst eine eigene Meinung bildet finde ich zurückhaltend eher angenehmer als die meisten vorlauten Kinder ohne Substanz in dem was sie vortragen...

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Hi!
So richtig helfen kann ich dir nicht, nur zu Gelassenheit und Geduld raten.
Ich war selber extrem schüchtern und tat mich immer schwer mit Kontakt zu Mitschülern und auch bei der mündlichen Mitarbeit. Meine Eltern haben mich immer so angenommen wie ich bin. Besser wurde es im FSJ in der Pflege und auch im weitern beruflichen Werdegang. Ich war zunächst Krankenschwester, habe dann noch studiert und bin seit 5 Jahren Ärztin. Ich arbeite gerne mit Menschen, bin aber immer noch insgesamt zurückhaltend. Aber das schüchterne Mäuschen von früher bin ich nicht mehr.
Man zweifelt sowieso immer an sich selber, da ist es ganz wichtig, dass die Eltern hinter einem stehen und vermitteln, dass man gut so ist wie man ist!
Liebe Grüße!

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Ich habe zwei Töchter bei denen es so ist. Zu Hause sind sie fröhliche, ungezwungene Kinder. Aber sobald sie auf der Straße und unter Fremden, in der Schule, mit anderen Jugendlichen und Kindern zusammen sind, werden sie plötzlich ruhig und zurückhaltend. Ja geradezu abweisend. Obwohl sie beide sehr unterschiedlich sind, ist das doch ein Wesenszug, der bei beiden sehr ähnlich ist. In der Schule sagen sie nichts und das geht jetzt bei der einen auf der weiterführenden Schule in die mündliche Note. Es gibt immer wieder Phasen, in denen mich das sehr belastet und ich mir viele Sorgen mache, Phasen, in denen ich genervt bin, wenn ich mit ihnen unter Leuten bin und sie nur wortlos neben mir sitzen oder stehen und kein bisschen aus sich rauskommen. Sich nicht unter die anderen Kinder und Jugendlichen mischen. Das ist hart, auch wenn sie ganz viele tolle Eigenschaften haben und ich sie natürlich sehr lieb habe. Wenn sie von Erwachsenen angesprochen werden, antworten sie nur kurz und knapp und vermeiden Blickkontakt. Ich habe die Hoffnung, dass sich das irgendwie auswächst oder dass es irgendwann besser wird, wenn sie Erwachsen sind. Aber zwischendurch bin ich auch immer kurz davor, sie zu irgendwelchen Psachologen, Therapien, Logophäden oder sonst wohin zu schicken, um ihnen und mir zu helfen........