Was soll ich machen?

Hallo,

Mein Sohn ( 17 Jahre ) ist heute abgehauen und wollte auch erst gar nicht wieder kommen, alles nur weil ich ihm sagte das er sein Zimmer aufräumen solle. Es sieht wirklich furchtbar aus, leere Teller,leere Schalen wo essen drin war, Milchpackungen im Zimmer verteilt,dazu noch Müll von Süßigkeiten.

Ich muss im Vorfeld sagen das mein Sohn bereits eine Tochter von 1,5 Jahren hat die er nur am Wochenende sieht da er im August diesen Jahres eine Ausbildung angefangen hat. Zudem kommt noch das er bei der Polizei mehrere Anzeigen hat ( ca. 35 Stück) wegen Warenbetrug, Helerei & Geldwäsche ( Polizei ermittelt aber noch ) was er selbst zu verschulden hat, aber er hält immer noch daran fest das es legal war was er gemacht hat.

Nun sagte er mir heute das ihm alles zu viel sei: Arbeit, Kind, Anzeigen und ich mit meinem generve das sein zimmer aufgeräumt werden soll, er will einfach nur seine ruhe haben.

Er braucht sonst nichts weiter zu machen,nur sein zimmer aufräumen und sauber halten.

Unsere Familienhilfe hat auch alles versucht und weiß nun auch nicht mehr weiter ( sie kennt uns nun seit ca. 6 Jahren)

Zudem kommt noch das er mir / uns teilweise sehr respektlos entgegenkommt und mit mir redet als wäre ich ein Kumpel oder seine Putzfrau. Wenn mal etwas nicht nach seiner Nase läuft ist er gleich zickig.

Ich fragte unsere Familienhilfe ob ich morgen zum Jugendamt gehen soll oder nicht, ihre Antwort war : wenn du so weiterleben möchtest dann brauchst du nicht zum Jugendamt,falls nein dann musst du hin gehen!

Mein Mann hält sich natürlich da raus da er gerade dabei ist seinen LKW Führerschein zu machen und nur noch diesen im kopf hat. Zudem ist mein mann auch nicht der leibliche Vater von meinem ältesten. ( kontakt zum leiblichen Vater besteht seit Jahren, aber ich habe das alleinige Sorgerecht und aufenthaltsbestimmungsrecht)

Ich bin echt am grübeln ob ich morgen zum Jugendamt gehen soll oder nicht, besser wird es nicht das weiß ich aber ich möchte ihn ja auch nicht rausschmeißen da er ja zur Familie gehört.

Unsere Familienhilfe sagte nur wenn es gar nicht mehr geht dann muss er gehen.

Es ist halt sehr sehr schwer.

Was würdet ihr mir raten?

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Vielleicht nimmst du ihn mal beim Wort?! Er hat doch gesagt, dass ihm alles zu viel ist! Warum glaubst du ihm das nicht! Hilf ihm aktiv, nur so bekommst du sein Vertrauen und er kooperiert wieder!

Auch wenn ich nicht in so einem Saustall leben würde, kann ich ihn verstehen. Sein Leben schlägt an allen Seiten auf ihn ein und du belästigst ihn mit dreckigen Tellern.

Räum das gammelige Zeug selbst weg. Für Erziehungsmaßnahmen a la „er muss regelmäßig sein Zimmer aufräumen“ ist es bei einem 17-jährigen ohnehin zu spät.

Mach alles ordentlich und besorg ihm einen guten Strafverteidiger, der ihn ordentlich verteidigt, aber ihn auch richtig auf den Pott setzt! Glaube mir, da gibt es richtig gute, die auch das können. Die haben ganz andere Wirkung auf Jugendliche als diese weichgespülten Familienhelfer oder Jugendgerichtshilfe. Zudem ist es für das künftige Verfahren wichtig, dass er bereits jetzt sein Leben in den Griff bekommt.

Arbeite mit ihm und nicht immer gegen ihn! Du bist seine Mutter! Wen hat er denn sonst noch?!

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Super Beitrag!
#pro#pro#pro

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Tut mir leid, aber das ist vollkommener Schwachsinn.
Wenn Mutti jetzt auch noch anfängt hinter ihm aufzuräumen und seine Taten gut zu heißen, herzlichen Glückwunsch.
Ich bin Bewährungshelferin und ich kenne solche Teenies zur Genüge. Oft genug hab ich dann solche Mamis, die regelmäßig bei mir anrufen und fragen was sie tun sollen. Es wird immer schlimmer, der Junge hat keinen Respekt etc.

Der braucht klare Ansagen und ein klares Lebenskonstrukt in dem er sich bewegen kann. Er muss die Grenzen kennen und (und wichtig!) die Konsequenzen, die Folgen wenn er sie überschreitet. Und die müssen dann auch folgen. Und zwar zügig und nicht erst Wochen später!

35 Anzeigen bei der Polizei? Dann stell dich drauf ein, dass er eine Jugendstrafe bekommt, wenn es der erste Gerichtstermin ist, mit Bewährung.

Arbeitet dann mit den zuständigen Stellen zusammen.

Aber - trag deinem Jungen nicht den Hintern hinterher. Er ist alt genug, er kann (!) das! Wenn er sagt, er ist überfordert. Frag ihn konkret - wo? Wie kann ich helfen? Aber du unterstützt nur, nimmst ihm das nicht ab. Das können zB Begleitungen bei Behördengängen sein, Hilfe beim ausfüllen von amtlichen Schreiben etc.

Aber bitte, setz ihm Grenzen. Jugendliche brauchen diese ganz dringend um sich in ihrem Leben orientieren zu können!

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"Was würdet ihr mir raten? "

Dringend noch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen.
Bei den Problemen, wäre das nicht aufgeräumte Zimmer nur die Spitze vom Eisberg.

"Unsere Familienhilfe hat auch alles versucht und weiß nun auch nicht mehr weiter ( sie kennt uns nun seit ca. 6 Jahren) "

Und was war das alles?
Auch diagnostisch? Auch stationäre Abklärung?
Wenn bei der Vorgeschichte nur Familienhilfe mit im Boot war (Jugendamt automatisch, da notwendig um Familienhilfe zu bekommen), war das viel zu wenig in eurem Fall.

Wurde noch einiges anderes gemacht, fehlen diese Infos.
Ich habe keine Lust, vieles zu raten, was dann hinterher nach und nach nachgeschoben wird. Oh, da war ja noch was. Das wurde schon.....


"Ich bin echt am grübeln ob ich morgen zum Jugendamt gehen soll oder nicht"

Was soll das verändern?
Familienhilfe habt ihr ja schon.
Betreutes Wohnen?
Was wurde bei den Gesprächen abgesprochen?

Verbesserung bis .... sonst .... das als Folge ....

Soll der Weg zum Jugendamt bedeuten, dass du die "letzte Unterschrift" für eine abgesprochene Maßnahme gibst, dann sollte die Info mit rein.

Zum Jugendamt gehen, verändert erst mal NULL.
Veränderung gibt es nur, wenn man mit denen spricht, Vorschläge annimmt, Möglichkeiten bespricht.

Nach 6 Jahren Familienhilfe sollten da schon einige aufgezählt worden sein.

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Ich finde das chaotische Zimmer ist sein kleinstes Problem. Was wäre mit einer betreuten Wohngruppe? War sowas schon mal in Gespräch? Geht er regelmäßig zu seiner Ausbildung und läuft es halbwegs mit dem Umgang mit seinem Kind? Die Punkte wären mir erstmal wichtiger wie das Zimmer.
Sprich mit dem Jugendamt was es für Möglichkeiten für euch als Familie gibt und welche davon sich bei euch umsetzten lassen.

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Wo befindet er sich denn jetzt? Gibts bei ihm Alkohol- oder Drogenproblematik?

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Hallo du,
auch mir stellen sich eingie Fragen:
Dein Sohn ist 17, ihr habt seit 6 Jahren Familienhilfe - was ist in dieser Zeit passiert oder eher nicht passiert?
Das Zeitfenster, in dem du überhaupt noch Einfluß geltend machen kannst, ist winzig.
Die Idee, einen fähigen Strafverteidiger zu suchen, finde ich sehr gut. Wäre vermutlich das Letzte, was ich noch finanzieren würde in der Hoffnung, dass Klartext dem Jungen hilft.
Natürlich gehört er zur Familie - aber Familie kann nicht die weiche Matte sein, die alles aushält. Vermülltes Zimmer ist dabei vermutlich das geringste Problem...

Was ist mit dir? Hast du für dich Therapie, Beratung, whatever?

Alles Gute!

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Also erst mal finde ich es eine Sauerei von deinem Partner (auch wenn er nicht der leibliche Papa ist), dass ihn der Junge so gar nicht zu interessieren scheint. Pfui! Und was ist eigentlich mit dem leiblichen Vater? Inwieweit bringt der sich ein?
Dein Sohn hat wirklich größere Probleme als sein Zimmer. Das würde ich kommentarlos für ihn erledigen. Dem sein Leben steht vorm Zusammenbruch. Wie konnte es überhaupt so kommen?? Dass er weggelaufen ist ist für mich ein riesiger Hilfeschrei. Er braucht die volle Unterstützung seiner Familie (und da gehört dein Partner gefälligst dazu). Außerdem würde ich nach einem guten Anwalt Ausschau halten, der dem Jungen den Kopf wäscht UND ich würde über eine Therapie nachdenken! Mir tut das unfassbar leid was dein Sohn in seinen jungen Jahren schon durch hat.

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Was soll ihr Partner den tun? Er gehorcht der Mutter kein bisschen, setzt jede Menge kriminelle Energie frei, denkst du wirklich, der hört dann auf den Stiefpapa? Und dass er einfach davonläuft, weil er sein Zimmer nicht aufräumen will, das ist kein Hilfeschrei eines gequälten Kindes. Sondern ein sehr unreifes Verhalten eines sehr unreife, jungen Mannes.... mal ganz freundlich ausgedrückt...

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Der Stiefpapa soll nicht den Jungen erziehen - dafür ist es eh schon zu spät - sondern der Mutter beistehen! Ist ja toll, dass der werte Herr so toll beschäftigt ist ... aber macht er sich auch Gedanken um die Mutter, um das Kind, um die Zukunft? Für die Frau muss sich das Desinteresse des Partner wirklich toll anfühlen!

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Geh zum Jugendamt. So wie du deinen Sohn beschreibst, da liegt einiges im Argen, und das werdet ihr selber nicht mehr hinbiegen können. Da braucht es professionelle Hilfe. Vielleicht sollte er in einer betreuten Wohngruppe kommen. Er muss lernen, sein Leben in Griff zu bekommen. Da geht es nicht nur um Aufräumen des Zimmer, da geht es schon um weit mehr. Bei so vielen Anzeigen, und er ist erst 17!!, puh, da hat er sich das Leben schon ziemlich verbaut. Du wirst ihm auch nicht mehr Herr, er behandelt dich wie einen Sklaven. Darum schau, dass er in eine Wohngruppe kommt, das ist für euch alle die beste Lösung.

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*Darum schau, dass er in eine Wohngruppe kommt, das ist für euch alle die beste Lösung.*

Wie willst du das denn wissen???
Ich habe schon verzweifelte Eltern erlebt, die sogar das Sorgerecht abegeben haben und jetzt verzweifelt darum kämpfen es wieder zu bekommen. denen wurde auch erzählt, sie sollen den Jungen weggeben, der hatte dann allerdings auch schnell seinen ersten Suizidversuch...

ach vergiss es...

Ich will ja nicht sagen, dass Eltern in der Lage sind, alles durchzustehen, aber oft ist es ein ganz ganz großer Fehler auf irgendwelche Leute zu hören, die angeblich sooooo viel Ahnung haben, aber das Kind und die Familie eigentlich gar nicht kennen.

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Ich richte mich nach dem, was die TE geschrieben hat. Und da ist sie eindeutig mit der Situation überfordert und wird dem Sohn in keinster Weise mehr Herr. Eine Familienhelferin ist seit 6 Jahren bei ihnen, wie es aussieht ebenfalls ohne Erfolg. Stiefvater und Vater lassen sie anscheinend auch allein. Also, was soll ich ihr raten, weiter den Jungen machen lassen wie er will?? Um das Sorgerecht muss sie nicht mehr verzweifelt kämpfen, er ist so und so bald 18.
In einer Wohngruppe gibt es für ihn fachmännische Hilfe. Vielleicht kriegt er dann doch noch sein Leben auf die Reihe. Zuhause wird es nichts mehr mit ihm, da warten nur noch Knast auf ihn, und vielleicht ist es ja dann mal die Mutter, die sich in ihrer Verzweiflung was antut??

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Raten kann ich dir nichts.

Ich kann dir nur sagen, was ich in den letzten Jahren über ähnliche Jungs mitbekommen habe und deren Eltern. Und das war sehr übel.

Dein Sohn ist wahrscheinlich völlig überfordert mit seinem Leben und seinen Anzeigen.
Genau solche Junge habe ich einige kennen gelernt (nur ohne Kind) und noch schlimmere.
Das ist gerade in dem Alter auch eine große psychische Instabilität.

Was erwartest du vom Jugendamt?
Denke darüber nach, was du von ihnen erwartest.

Ich musste leider oft genug ansehen, dass nichts von dem an Hilfe geleistet haben, was alle erwartet hatten, sondern alles nur schlimmer machten, für beide Seiten.

Willst du, dass er auszieht? In eine Wohngruppe zb?
Wäre das etwas für ihn?
Was sagt er denn selber?
Hat er eine Tagesstruktur?
Braucht mehr oder eher weniger Druck?
Falls er auszieht, wer hilft ihm, seine Anzeigen/Fehler durchzustehen?

Habt ihr mal einen Plan gemacht, besprochen, wie ihr wie aus einer Sache rauskommt?
Plan A und Plan B? so etwas?

Wir haben immer zu unseren Kindern gehalten,, ihnen beigestanden und halt geboten so gut wir konnten, hatten teils auch unangenehme Zeiten durch, auch Anzeigen u.ä.

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Ich würde ihm Hilfe anbieten, ihm allerdings klipp und klar sagen, sein Zimmer ist dir so lange nicht egal, wie da schmutziges Geschirr rumsteht und leere Milchkartons. Bis das anfängt zu stinken ist nur noch eine Frage der Zeit. Und da hat nicht nur er, sondern die ganze Familie was von.