Mal eine Frage zu NFM, FU und Abtreibung

Hallo,

es geht nicht um mich, ich bin mit einem Baby schwanger, das in einer Woche hoffentlich gesund zur Welt kommt#verliebt

Es geht um meine Schwester, die dank einer künstlichen Befruchtung nun in der 9. Woche mit Zwillingen schwanger ist.

Ich finde meine Frage etwas indiskret, deshalb frage ich euch und nicht gleich sie persönlich.
Also: Wenn bei der NFM oder FU oder was man sonst so machen kann rauskommen sollte, dass eines der beiden Kinder behindert ist, kann dann dieses eine Kind abgetrieben werden? Oder muss man sich entscheiden, ob man beide bekommen will oder beide abtreiben will?
Ich kann mir das nämich irgendwie nur sehr schwer vorstellen, wie es gehen soll, einen Wurm abzitreiben und den anderen drinzulassen...

Bitte nehmt mir die Frage nicht übel.
Ich persönlich habe mich gegen die Untersuchungen entschieden, weil ich nicht vor dieser schrecklich schweren Wahl stehen wollte. Nun nehmen wir das Kind so, wie es ist und so ist es bestimmt gut so. Aber ich weiß halt nicht, wie sich meine Schwester das so vorstellt....

Danke schonmal!
#winke

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Hey,

ich glaube, so etwas kannst du deine Schwester ruhig fragen, sie wird sich dazu wohl ihre Gedanken gemacht haben.
Aaaalso: Wie die meisten hier schon schrieben, ist es möglich eines abzutreiben, aber es ist gefährlich. Gerade in den ersten Wochen, wo die Abtreibung noch durch absaugen passiert, ist die Gefahr hoch, dass das andere mit abgesaugt wird. Später wird es, wie oben schon gesehen, such fetozid getötet und verbleibt dann in der Regel im Mutterleib.

Aber mal was anderes. Und nimm das bitte nicht persönlich, das ist lediglich meine Meinung zu diesem sehr brisanten Thema, da ich mich beruflich viel damit auseinander setzen muss.
Ich versteh nicht, dass man sich mit 37 Jahren künstlich befruchten lässt (wahrscheinlich geht dem ein langer unerfüllter KIWU voraus), und dann ist man schwanger und lässt alle möglichen Untersuchungen machen, um festzustellen, dass die Kinder/das Kind dass da erwartet wird bloß keine "Mängel" aufweist? Brrrrrr!
Auch wenn das nicht gerne gelesen wird, wenn man meint, mit 37 Jahren ist das Risiko sooo hoch, dass da was bedenkliches herauskommt, dann soll man sich vielleicht gegen eine künstliche Befruchtung oder gegen den KiWu entscheiden.

Ich bin da ganz bei all den Schreiberinnen, die so wie ich, keine Untersuchungen machen lassen.

Trotzdem alles Gute für dich und deine Schwester:)

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ja genau, es gibt nur entweder-oder, schwarz-weiß, ja-nein...#augen

sorry, aber sowas kann man auch nur schreiben, wenn man nie selber in der beschriebenen situation war!
bzw. 27 ist, also außerhalb jeder altersbedingten Risikoschwangerschaft und wahrscheinlich innerhalb des ersten halben Jahres sofort schwanger geworden ist...!

1. wissen wir garnicht wie ihre schwester darüber denkt, weil ja nicht sie selber gefragt hat!

2. hat man gerade nach einem jahrelangen kinderwunsch und künstlicher befruchtung i.d.R. 1000 ängste mehr wie jemand, bei dem es "einfach so" geklappt hat. daher überlegt man sich diverse untersuchungen, risiken, mögliche probleme etc 2x

3. geht es hier ja auch nicht nur um trisomie21 o.vergleichbares, sondern auch um sowas wie die schon beschriebenen schweren herzfehler, die ein überleben unmöglich machen würden.

4. fühlt sich nicht jeder im stande (oder hat die nötige unterstützung) zwillinge zu versorgen, von denen dann auch noch eines behindert ist.

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Nur ganz kurz:
Der Kinderwunsch besteht seit 7 Jahren, seit 4 Jahren immer wieder künstliche Befruchtungen, ich glaube, es waren insgesamt 9 ICSIs, möglicherweise mehr.
Ich weiß nur, dass es in der Kinderwunschpraxis meiner Schwester geraten / empfohlen wird, diverse Untersuchungen zu machen, weil das Risiko bei k.B. für Behinderungen wohl höher ist.

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Hallo,

ich habe diese Frage an meine Frauenärztin gestellt, weil ich mich eben für die NFM (bei auffälligen Ergebniss hätte ich auch entschieden die FU zu machen) hatte und ich auch im Fall der Fälle mir vorstellen konnte, Konsequenzen daraus zu ziehen.

Sie meinte, es gebe in Hamburg einen Spezialisten, bei dem es tatsächlich möglich ist, nur einen Zwilling abzutreiben.
Wie das genau funktioniert, weiß ich nicht, ich musste mich zum Glück nicht weiter damit beschäftigen (ob ich es dann wirklich getan hätte, weiß ich aber auch nicht).

Grüße

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Ja, das geht unter Umständen, so was nennt man selektiven Fetozid, google das doch mal.
Ist wohl immer mit dem Risiko verbunden, dass auch das andere Kind abgeht, also insgesamt ein Eingriff, der schwierig ist und nur von Spezialisten durchgeführt werden kann.

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Hallo,

das man bei der FU mit Zwillingen ein höheres Risiko hat als bei einem Kind und eine Abtreibung für uns sowieso nicht in Frage gekommen wäre (schon gar nicht von "nur" einem) haben wir uns gegen die Untersuchungen entschieden.

Wir waren sehr froh, Zwillinge zu bekommen und hatten nie Bedenken, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Nachdem wir uns gegen die Untersuchungen entschieden haben, war das alles auch kein Thema mehr bei uns. Wir waren uns einfach sicher, dass die Zwei gesund auf die Welt kommen.
Gibt es einen Grund zur Annahme, dass etwas nicht stimmen könnte (in der Familie oder ist Deine Schwester für eine erste Schwangerschaft schon relativ alt?)

LG

kleiner #hasi mit Zwillingsjungs (2J)

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Es gibt zwar keine Behinderungen in der Familie, aber meine Schwester ist "schon" 37. Ich finde das zwar nicht alt, aber das Risiko ist in diesem Alter halt schon etwas höher.

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Ich würde es trotzdem nicht machen lassen.

Wenn die Zwei schon durch eine künstliche Befruchtung entstanden sind, will sie den Traum dann wirklich abtreiben? ....und wenn es möglich ist, "nur" einen abzutreiben, wird der andere Zwilling ohne sein Geschwisterchen aufwachsen.

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Eine schwierige Frage, die in meinen Augen jede (werdende) Mutter für sich beantworten sollte. Für uns war klar, beide auf jeden Fall behalten, daher auch keine großen Untersuchungen.

Wir haben auch den Weg der künstlichen Befruchtung wählen müssen und dadruch das Wunder Schwangerschaft umso kostbarer erfahren dürfen. Wir sind glücklich, dass alles gut verlief und unsere Mäuse gesund zur Welt gekommen sind.

Ohne jemanden verurteilen zu wollen, ist Abtreibung ist für mich ein ganz schrecklicher Gedanke. Nur mal so als gedanklicher Einwurf ein paar Clips/Artikel zum Thema:

http://www.youtube.com/watch?v=csUI1Yv_TQk

http://www.bild.de/news/ausland/behandlungsfehler/arzt-erwischt-das-falsche-baby-beide-kinder-tot-21215754.bild.html

LG

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Bei einer Bekannten war es der Fall, dass nach der NFM festgestellt wurde, dass ein Mädchen schwer krank und wohl nicht lebensfähig war.

Schweren Herzens haben sich die Eltern dann dazu entschieden, die Kleine nicht zu bekommen...sie wurde dann in der 15. Woche im Mutterleib durch eine Injektion ins Herz getötet.
Sie ist dann bis zur Geburt im Mutterleib geblieben...

Ich hoffe nicht, dass Deine Schwester so eine Entscheidung treffen muss, aber es ist möglich ein krankes Kind nicht zu bekommen.

Lg Klene mit Prinzessin (3) und den Zwillingsräubern (15 Monate)

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#schockOh Gott, wie schrecklich ist das denn?!?!?!

Sowas hab ich ja noch nie gehört...

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Gab es da noch weitere Untersuchungen? Eine NFM zeigt ja lediglich eine Wahrscheinlichkeit für eine Behinderung auf, in erster Linie für das Down-Syndrom. Und mit einem Dow-Syndrom ist ein Kind in der Regel lebensfähig.

Allein anhand dieser Untersuchung ein Kind abzutreiben - das verschlägt mir echt die Sprache #schock!

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Hallo, also soll jetzt kein Angriff sein aber wenn ich die Frage allein schon lese läuft es mir kalt den Rücken herrunter.
Nachdem es ein künstliche Befruchtung war gehe ich stark davon aus das es absolute Wunschkinder sind also gibt es da wenn ein auffälliger Befund raus kommen würde überhaupt kein NAchdenken da auch ein behindertes Kind das recht zu leben hat und auf die Liebe der Eltern ......Arbeite selbst im behindertenbereich......

UND weswegen ich hier überhaupt meinen Senf dazu gebe ist:

Ich habe auf der Intensiv eine Frau kennen gelernt der die komplette SSW erzählt wurde das ihr Mädchen schwer Behindert zur Welt kommt und mit ihr wurde schon besprochen wie das Mädchen beim Sterben begleitet wird und was soll ich sagen ích hab das Kind gesehen es ist kern gesund nur etwas kleiner als ein Neugeborenes was sie aber laut Ärzten nachholen wird....

DIe Ärzte haben nicht immer Recht mit ihren Tests drum hab ich nichts ausser die Feindiagnostik machen lassen und das nur weil meine FA drauf bestanden hat

Lg lavenezia mit Jakob und Luca 14 Tage alt

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Kein Arzt treibt aber nach einer Feindiagnostik ab, d. h. die Diagnose muss durch eine Biopsie gesichert werden!

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War noch gar nicht fertig ;-)

Und die FU und Chorionzottenbiopsie sind nunmal sehr sicher.

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Das kranke Kind kann mit einer Kochsalzspritze ins Herz getötet werden und bleibt bis zur Geburt des gesunden Kindes im Bauch der Mutter.

LG
Jana

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Hallo,

die Nackenfaltenmessung ist keine Untersuchungsmethode, bei der eine Behinderung festgestellt oder ausgeschlossen werden kann. Dabei wird lediglich eine Wahrscheinlichkeit ermittelt.

Die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen ist recht gering, trotzdem gewinnt immer mal irgendwer...

Wahrscheinlichkeiten sind mir suspekt.

Die Fruchtwasseruntersuchung bei Zwillingen ist auch umstritten. Außerdem ist die Untersuchung risikoreich und kann (nicht muss) zu Behinderungen führen.

Nun zu deiner Frage: Man kann, man kann es aber auch lassen. Die Entscheidung muss jeder für sich treffen.

Zwillinge sind kein Zuckerschlecken. Zwillinge, von denen eins behindert ist, sollte man nicht austragen müssen, wenn man sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlt.

Meine Meinung: Ihre Schwangerschaft, ihre Zukunft, ihre Entscheidung.

LG Marion