Breieinführung und BLW mit Zwillingen

Hallo zusammen,

ich bin mir auch nicht ganz sicher, was ich mir jetzt von diesem Post erwarte, aber ich brauche einfach mal eure Erfahrungen...

Unsere Mäuse sind jetzt 7 Monate alt und ich hab vor ungefähr 5 Wochen mit der Breieinführung angefangen. Ich teile denen aktuell ein Gläschen Gemüse-Kartoffelbrei mittags auf und manchmal gibt es noch 1-2 Löffel Obstbrei zur Verdauung hinterher.

Der ganze Prozess dauert ungefähr 1 - 1,5 Std, weil beide meist nicht zeitgleich Hunger haben und ewig brauchen zum essen. Schlimmer ist es eigentlich noch, wenn sie zeitgleich Hunger haben und ich aber beide nicht parallel füttern kann, da ich sonst unsere Wohnung wöchentlich renovieren kann (wie schaffen die es eigentlich sich innerhalb einer Nanosekunde den Finger in den Breimund zu schieben und die Hand dann zeitgleich an Oberteil, Babyschale und Haaren abzuschmieren?). Ich geb dann jedem 3 Löffel, putze den Mund ab und füttere anschließend 3 Löffel in das andere Kind, dann wieder den Mund abwischen,...

Gestern hab ich mal testweise BLW mit Avocado versucht. Danach war einfach alles dreckig.

Eigentlich müsste ich jetzt auch mal mit dem Abendbrei starten aber mir graut es förmlich davor. Wenn man dann noch Frühstück und Nachmittagsbrei dazu nimmt, dann ist es ja unmöglich das Haus zu verlassen? Da hab ich das Umziehen nach jeder Schlacht noch gar nicht mit einberechnet...

Wie habt ihr das gehandhabt? Gab es einfach keinen Brei? Wart ihr in der Phase wirklich die ganze Zeit zu Hause oder habt mit einem 30 Minütigen Zeitfenster gelebt? Geht das Ganze irgendwie schneller? Habt ihr Tipps? Ich fühle mich irgendwie eingesperrt 🙈

4

Huhu,

ich habe bei meinen Zwillingen auch ganz klassisch mit Brei gestartet. Am Anfang habe ich sie in der Wippe gefüttert, die komplett mit spucktüchern bedeckt war, die Kinder hatten große Lätzchen um und haben meistens einen eigenen Löffel in die Hand bekommen, mit dem sie sich beschäftigen konnten, während die Schwester an der Reihe war. Ja, auch hier war das am Anfang oft eine Riesensauerei, das gehört wohl dazu 🤷 Wenn ich richtig gelesen habe, fütterst du die beiden in der Babyschale? Ich habe meine beiden mit gut 6 Monaten zum Essen schon immer in den Hochstuhl gesetzt. Sie konnten sich zwar noch nicht selbstständig hinsetzen, aber saßen stabil, wenn man sie hingesetzt hat und sowohl Kinderarzt als auch Osteopath haben gesagt, das wäre nur kurz zum essen kein Problem. Das Essen im Hochstuhl war auf jeden Fall weniger Sauerei als in den Wippen.
Wir haben dann angefangen, eine Mischung aus Brei und Fingerfood zu machen. Brei zum satt werden und Fingerfood zum ausprobieren, selber machen, rum matschen. Avocado ging bei uns auch gut, ist aber natürlich Schmierkram. Bei uns gab es anfangs meist weich gedünstete Gemüsesticks (z.b. Kürbis, Süßkartoffel, Kohlrabi, Knollensellerie, Möhre, Pastinake, Blumenkohl. Brokkoli war hier auch immer beliebt, aber danach sah die Küche immer besonders schlimm aus 🙈), dann gab es weich gekochte Nudeln, Brot, weiches Obst... Du musst dich nicht unbedingt zwischen Brei und blw entscheiden. Probier einfach mal ein paar Dinge aus und schau, was für euch am besten passt. Für Fingerfood und selber essen, kann ich auch Ärmellätzchen wärmstens empfehlen.
Und keine Sorge, das ganze wird von alleine viel schneller, die kleinen müssen das Essen ja erstmal lernen, bald habt ihr alle mehr Routine und dann dauern die Mahlzeiten nicht mehr so lange. Und all diese Phasen sind meiner Erfahrung nach immer viel kürzer, als man denkt, wenn man gerade mitten drin steckt. Bei uns war Thema Brei tatsächlich schon so mit ca. 9 Monaten beendet, da meine Mäuschen sich da entschlossen haben, sich nicht mehr füttern zu lassen und nur noch selber zu Essen, die Breizeit war also ziemlich kurz. Wenn man den kleinen dann einfach unterwegs eine Banane und eine Maisstange in die Hand drücken kann, werden die Zeitfenster für Unternehmungen plötzlich viel größer 😃

Liebe Grüße

1

Wir sind noch nicht so weit, aber ich mache mir auch meine Gedanken dazu.

Das Zeitliche wird sich vermutlich einpendeln, wenn die Kinder routiniert sind. Ist beim Stillen ja genauso.

Und die Sauerei ... Nun ja, wir haben hier schon mal Ärmellätzchen fürs BLW. Und für den Brei werde ich ein Leinentuch opfern: Zwei Schlitze für die Köpfchen reinschneiden, Zwillinge in die Wippe, Leinentuch über beide Kinder stülpen und los geht's. Dadurch bleiben hoffentlich die Pfoten weg vom Löffel 😆 Den Trick habe ich aus einem Ratgeber für Zwillinge.

Aber vielleicht stelle ich mir das auch zu einfach vor 🤷‍♀️🙈

LG Artemis mit ❤ und ❤, 5 Monate

2

Hallo,

Unsere Zwillinge sind noch nicht so weit, aber in spätestens 3 Monaten wird es bei uns auch Thema. Ich habe das Beikostthema schon bei unserem Großen durch und ich freue mich nicht drauf, das nochmal mit den Zwillingen zu machen, denn das Putzen ist wirklich ätzend.

Wir werden bei den beiden von Anfang an wieder BLW machen. Brei tue ich mir nur an, wenn es überhaupt gar nicht anders geht und ich bin geduldig was das Thema angeht, ich still sie notfalls auch voll bis sie ein Jahr alt sind 🙈

Sauerei gibt's leider immer, egal womit man anfängt, weil sie irgendwann auf jeden Fall selbst essen wollen. Also selbst wenn man magische Fähigkeiten hat und es schafft, den Brei sauereifrei zu füttern, kommt das Putzen später wenn sie lernen selbst zu essen (ich bin von der Fraktion "dann sollen sie es gleich selbst machen, wenn ich eh putzen muss" 😄). Bei Zwillingen ist füttern ja noch mal komplizierter, außer man kann mit beiden Händen gleichzeitig einen Löffel bedienen (ich kann es nicht). Außerdem sind die Mahlzeiten so unentspannt, wenn man nicht selbst essen kann, weil man füttern muss (also, ICH werde dann unentspannt weil ich Hunger habe 😄).

Unsere beiden werden nicht viel Wahl haben, wir haben noch einen 2-jährigen Sohn und von daher einen festen Tagesablauf mit geregelten Zeiten fürs Essen. Das werfen wir nicht über den Haufen und ich kann auch nicht den ganzen Tag mit ihnen am Tisch sitzen oder uns deswegen drinnen einsperren. Wir kochen wegen unseres Sohnes sowieso kindgerecht und dann gibt's eben erstmal wieder nur fingerfoodgeeignete Sachen, aber ich koche nicht extra.
Sie sind von Geburt an mit uns zu den Mahlzeiten am Tisch (außer sie schlafen), von daher wird es nichts neues, nur dass sie eben auch einen Teller bekommen und entscheiden können ob sie sich was davon in den Mund stecken wollen oder nicht. Falls sie wollen, super; falls nicht auch in Ordnung. So oder so bekommen sie hinterher die Brust angeboten. Und auch zwischendurch wird wie gehabt nach Bedarf gestillt. Es wird so vermutlich länger dauern bis sie signifikante Mengen essen oder ganze Milchmahlzeiten ersetzt sind, bei unserem Großen hat es gefühlt ewig gedauert, aber diese Variante kann ich in unserem Alltag am besten umsetzen.

Von daher wäre mein Tipp: setz sie zu euren/deinen Mahlzeiten mit an den Tisch, plus einmal vormittags für Rohkost und einmal nachmittags für Obst und dann esst immer gemeinsam. Gib du den Rhythmus vor. Wenn man den Beikostbeginn bei einem Kind nach Bedarf macht, ist man schon den ganzen Tag beschäftigt (been there, done that, fand ich nicht lustig), bei Zwillingen ist es vermutlich ein schneller Weg in den Wahnsinn.
Falls einer oder beide zu den Mahlzeiten keinen Hunger haben, gibt's wie bisher Milch nach Bedarf, ob per Flasche oder Brust ist ja egal. Irgendwann führt die Neugier schon dazu dass sie probieren, sie beobachten dich ja dabei.

Man muss bei diesem Weg zwar etwas anders kochen, aber BLW-geeignete Gerichte schmecken auch Erwachsenen, wichtig ist ohne bis nur minimal Salz, keine ganzen Nüsse oder ähnliches mit Erstickungsgefahr, kein Alkohol und nicht zu scharf. Und man sollte es mit den Händen essen können, also Suppen und Eintöpfe sind erstmal nicht empfehlenswert (das will man danach auch nicht weg putzen müssen...).

Bzgl Minimieren der Sauerei: ich empfehle Ärmellätzchen, dazu zusätzlich ein Spucktuch um den Hals oder ein saugfähiges Lätzchen drüber und ein Spucktuch oder Handtuch auf den Schoß. Je nach Boden empfiehlt sich eine Bodenschutzmatte unter dem Hochstuhl wie man sie normalerweise unter Schreibtischstühle legt, die lässt sich gut abwischen. Und ich kann nur empfehlen von Anfang an vorzumachen wie man sich Mund und Hände an Servietten abwischt und auch zu zeigen wie man den Teller wegschiebt, wenn man satt ist oder keinen Hunger hat. Am Anfang interessiert es sie vermutlich nicht, aber irgendwann macht es klick und sie übernehmen es.

Und ansonsten, entspannt bleiben und sich freuen, dass man jetzt wenigstens wieder regelmäßig zum Essen kommt 😄

Alles Liebe und starke Nerven!

3

Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Ich glaube mein Problem ist, dass ich aktuell keine festen Essenszeiten habe: Als Frühstück schaufel ich mir schnell gegen 10:30 Uhr eine Oatsome Bowl rein während die Kleinen schlafen und dann koch ich erst wieder abends, wenn mein Mann zu Hause ist und die Kinder ins Bett bringt. Sie sehen mich also tatsächlich nie essen..

Ich weiß gar nicht wie ich tagsüber kochen soll, während die Kleinen im Wohnzimmer übereinander rollen... aber irgendwie muss es wohl gehen.

5

Also ich habe sie entweder in der Küche in einen gepolsterten Krabbelbereich gesetzt, der mit einem bunten Zaun abgegrenzt war oder in zwei extra Hochstühle, die dort inzwischen stehen. Und dann wird high speed gekocht 😅🤪

weitere Kommentare laden
6

Füttern in der Babyschale kenne ich nur vom ersten Kind. Kann mich aber gut erinnern, dass diese ganz schön gelitten hat. Bei den Zwillis hatte ich dann zwei Babywippen, beim Füttern natürlich ohne Wippfunktion.
Die Kinder hatten bei mir in der Zeit alle weiße Moltontücher als Ganzkörperschutz an. Lange Ärmel hochgekrempelt oder Ärmchen gleich mit unters Tuch. Die sahen dann natürlich aus wie Sau, konnten aber bei 60 oder 90 Grad gewaschen werden, im Gegensatz zu so manchem Lätzchen. Die waren irgendwann echt eklig. Erst später sind wir auf Ärmellätzchen umgestiegen.
Gefüttert hab ich aus einem XXL-Glas (Selfmade) Löffel links, Löffel rechts (sie haben eh alles geteilt und dran rumgelutscht). Hat nicht länger gedauert als mir einem Kind.
Ich fand die Sauerei in der Zeit noch nicht so schlimm. Heftig wurde es dann beim Selbstessen im Hochstuhl mit Bodenwischen nach JEDEM Essen und später dann 1, 2 oder 3 umgefallene Trinkbecher auf dem Familien-Esstisch. Ich merke gerade, man vergisst so schnell 😉🤭

9

Hallo!

Ich habe bei meinen damals generell jeden Sonntag für die gesamte Woche den Brei vorgekocht...erinnere mich noch an meine Süßkartoffel, Kürbis-Berge in der Küche ;-) So war der Kochstress schon einmal tagsüber von meiner Liste gestrichen. Und ich habe meine beiden synchronisiert und sie gemeinsam in die Wippe gesetzt und wie andere Zwillingsmamas mit Spucktüchern gut abgedeckt und dann ging es los. BLW haben meine nur mit kurz gekochten Möhren ausprobiert, alles, was zu weich war, haben sie direkt auf den Boden geworfen.
Ihr drei werdet auch euren Rhythmus finden! :-)

10

Ich selber habe nur zwei einzelne Kinder aber war als Aupair in einer Familie mit Zwillingskindern also versuche ich einmal ein paar Erfahrungen zu teilen. Zunächst habe ich immer versucht alles so gut es geht Kleckersicher zu machen. Sprich plane unter den Hochstühlen ausbreiten, jedem Kind einen Latzen mit Ärmeln anziehen und die Stühle möglichst nicht in Richtung oder direkt neben der weißen Wand parken. Dann ein Gläschen/Schälchen für beide mit einem Löffel für beide erleichtert die Sache enorm. Und ganz ehrlich sonst haben sie sich auch den ganzen Tag gegenseitig abgesabbert warum sollten sie dann also da so strikt getrennt bekommen. So konnte ich mal links mal rechts den Löffel in den Mund schieben wie es gepasst hat. Meist zweimal links auf einmal rechts;) Während des Füttern habe ich meinen Reinlichkeitsanspruch enorm heruntergefahren und dann einmal nach dem das Werk vollbracht war alles gründlich gereinigt. Wobei durch die Plane der Boden und durch den ärmeligen Latzen die Kleidung verschont blieb. Dadurch war es keine allzu große Sache und meist innerhalb von etwa 30 erledigt mit Vor und Nachbereitung. Für die Haare habe ich bei meiner Tochter übergangsweise eine Duschhaube verwendet weil ich nicht nach jedem Essen baden wollte aber auch nicht das halbe Breischälchen auf ihrem Kopf herumtragen. Ich denke mit der Zeit kommt bei allen die Routine immer mehr.

12

Ich habe auch Probleme das Essen zu timen... Irgendwie sind sie immer dann müde oder noch zu satt oder was auch immer. Ich versuche mir zu sagen, dass es ja BEIkost ist und es nicht immer eine ganze Mahlzeit sein muss. Sie bekommen noch die Brust bzw die Flasche. Es dauert aber trotzdem ewig, zumindest das Mittagessen. Ich versuche gerade die beiden so zu füttern: Nach dem Aufstehen Flasche/Brust. Dann kommt irgendwann das erste Schläfchen, danach Brot/Flasche/Brust, dann Mittagsschlaf, dann Mittagessen (eher gegen Nachmittag) und dann sind sie meist so müde den nachmittag über, dass es eh nervig ist. Gegen 17 Uhr gibts dann Abendbrei und um18 Uhr ins Bett, dazu nochmal Flasche/Brust. Klappt abgesehen von der Müdigkeit nachmittags ganz gut.

13

Machen wir fast 1:1 so wie ihr 😊👍