Probleme mit Stieftochter

Hallo alle zusammen,

ich bin mit dem Rat am Ende, aber hier erstmal eine "kurze" Erklaerung.

Mein Partner hat 3 Kinder (13,11 und 10). Seine Ex hat ihn und die Kinder verlassen als die Kleine grade mal ein einhalb war. Sporadisch hat sie die Kinder gesehen, wann immer es ihr passte. Sie zahlt keinen Unterhalt und schafft es noch nicht mal den Kindern 'ne Geburtstagskarte zu schicken. Die letzten 2 Jahren hat sie die Kinder ueberhaupt nicht gesehen. Nun ist sie leider in die Gegend gezogen und meint sie haette irgendwelche Ansprueche und hat nun sogar einen Anwalt eingeschaltet. Klasse. Es handelt sich dabei aber nur um einen Termin fuer ein sog. Family Dispute Resolution. (Familien Streitbeilegung).

Wir haben den Kindern gesagt, als die Mutter wieder in die Gegend zog und anfing Anstalten zu machen, dass sie die Kinder sehen moechte, dass sie ihre Mutter nicht sehen muessen, wenn sie nicht wollen. Wollen die Kinder die Mutter sehen und wir haben einen Termin am Wochenende vereinbart, taucht sie einfach nicht auf.

Die Kleine und den Grossen stoert das eher weniger, aber die Mittlere nimmt sich das immer zu Herzen und fuer die naechsten ein bis zwei Wochen ist sie einfach nur ein Drama. Bockig, frech, ungezogen, launig und gewalttaetig. Schlaegt ihre kleine Schwester und uns. Wir sind beide mit dem Rat am Ende und ueberlegen nun schon eine Therapie zu besuchen. Sie spricht mit niemanden darueber und es hat eine Weile gedauert bis wir es auf die Mutter zurueck fuehren konnten.

Normalerweise ist sie sehr einfach und ruhig, klar kleine Streitereien mit den Geschwistern, aber das ist ja nichts unnormales.

Gestern hatten wir wieder so eine Aktion, weil die Mutter nicht auftauchte. Nun haben wir ihr schon den Fernseher weggenommen, weil sie lernen muss, dass sie uns nicht auf der Nase rumtanzen kann. Sie weiss bei uns ist an Schultagen 20 Uhr Bettzeit und gestern warf sie sich auf dem Boden herum weil sie eben nicht mehr Fernsehen durfte.

Nachdem die Ex meinen Partner und die Kinder verlassen hatte ist er uebrigens bei seiner Mutter eingezogen fuer Unterstuetzung. 3 Kleinkinder ist ja dann doch etwas viel fuer jemanden der taeglich zur Arbeit geht. Nicht arbeiten kam finanziell nicht in Frage, die Unterstuetzung vom Staat reicht bei 3 Kindern nicht aus.

Entschuldigung wenn das alles ein bisschen durcheinander ist.

Vielen Dank schon mal fuer Tips und Ratschlaege.

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Ihr bestraft sie also dafür, dass sie mit einer unzuverlässigen Kindsmutter nicht klar kommt??!!!

Deine Stieftochter braucht eure Unterstützung und das heisßt in dieser Situation - Geduld. Wir sind auch in der Situation dass die Kindsmutter unzuverlässig im Umgang mit ihren Kindern ist. es hilft zumindest meinen drei Stiefkindern nicht, wenn sie wegen der Mutter die Krise haben und dann von uns auch noch eine mitbekommen würden....

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Mmmh, wo hab ich denn das geschrieben? Sie wurde bestraft, weil sie schlaegt und sich nicht an Hausregeln haelt.

Die Situation mit der leiblichen Mutter ist eine Sache, aber nur weil sie damit nicht umgehen kann, heisst das nicht, dass wir an den Regeln lockern lassen. Die Kinder wissen das ihr Verhalten Konsequenzen hat, wenn wir jedes Mal Ausnahmen machen, weil etwas nicht stimmt, koennen wir die Regeln gleich in die Tonne treten. Wir wollen den Kindern keine falschen Verhaltensmuster beibringen. Nachdem Motto: "Wenn ich Terror mache, bekomme ich mehr." Das ist doch Schwachsinn.

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Hallo,

ich finde auch, dass deine Stieftochter nicht auch noch den Stress mit euch braucht. Sie ist doch schon von ihrer Mutter total enttäuscht.
Wäre es evtl. eine Möglichkeit, den Kindern nicht zu sagen, dass die Mutter erwartet wird und ihr somit die Enttäuschung zu ersparen? Oder wäre das Mädchen dann mit der unerwartet auftauchenden Mutter auch überfordert?
Ich glaube, das wichtigste ist, dass ihr zuverlässig für die Kinder da seid und sie auffangt, wenn sie unter der Situation leiden. Macht ihr klar, dass es nicht an ihr als Kind liegt, sondern an der Mutter.

LG, leviana

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Sie wissen das es an der Mutter liegt, das ist ja nicht das Problem. Das Problem ist, dass sie nicht mit der Unzuverlaessigkeit der Mutter umgehen kann.

Vor zwei Wochen am Wochenende wollte die Kinder die Mutter nicht sehen, also macht die ein Fass auf und wir haben ihr mitgeteilt das die Kinder sie am kommenden Wochenende sehen wuerden, wo sie aber nicht ansatzweise mit uns in Kontakt getreten ist. Ich denke die Kinder muessen akzeptieren, dass sich die Regeln nicht aendern egal wie und warum sie sich daneben benehmen.

Ich sage nicht, dass es mir nicht leid tut, dass Ricki solche Probleme damit hat. Natuerlich, es zerreisst uns beide, aber Regeln sind Regeln.

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Hallo,

ich stimme dir schon zu, Regeln sind zu befolgen und gerade in einer chaotischen Situation mit der Mutter geben sie Struktur.

Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit, mit einer Art "Gesprächstherapie", vielleicht sogar spielerisch, den Frust des Mädchens zu lenken? Denn sie schadet sich ja auch selber mit ihrer Unzufriedenheit.

Ich wünsche euch, dass ihr Ruhe reinbekommt und dir starke Nerven.

LG, leviana

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Hallo,
tja, schwierig, mir tut das Kind auch leid, aber die Schwester und euch schlagen geht natürlich nicht und ich finde es eigentlich auch richtig das ihr auf Regeln besteht, denn das gibt ihr Halt, auch wenn sie es in dem Moment nicht sehen kann.

Kann sie vielleicht mit der Oma über ihre Gefühle sprechen? oder kommt gut mit ihr klar? Ansonsten würde ich schon über eine Therapie nachdenken, oder zur Familienberatung gehen.

Alles Gute und starke Nerven#klee

Andrea

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Die Oma ist 90, schwerhoerig und hat fuer sowas keine Nerven mehr. Leider. Wir haben ueberlegt, beide Maedchen in eine Therapie zu schicken, aber leider leben wir im Outback. Da sind die Moeglichkeiten fuer Therapien leider begrenzt. Die naechstmogliche Therapie ist 150km weit und das ist bei bisschen zuviel Gefahre nach der Arbeit bzw. Schule fuer die Kinder.

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Hallo,

klar gibt es Grundregeln, und den Frust gewalttätig an der kleinen Schwester auszulassen, geht natürlich nicht.

Trotzdem bevorzuge ich im Allgemeinen den Ansatz, dass Regeln auch situationsabhängig "gebeugt" bzw. Sanktionen "gemildert" werden können.

Wenn ich sehe, dass mein Kind gerade Probleme mit sich selbst hat und es ihm daher schwer fällt, die Regeln einzuhalten, reagiere ich anders, als wenn Regeln nur verletzt werden, um Grenzen auszutesten oder seinen Willen durchzusetzen.

Ihr müsst in der "ruhigen" Zeit versuchen, gemeinsam Lösungsmuster zu finden, um solche Eskalationen zu vermeiden. Auch mit professioneller Hilfe, wenn nötig.

Und wenn solche Situationen trotzdem auftreten, könnt ihr versuchen, sie zu entschärfen. Wenn sich meine Tochter in dem Alter auf den Boden geschmissen hätte, weil die Fernsehzeit vorbei ist, hätte ich einfach ihre Bettdecke am Boden auf sie drauf gelegt, das Fernsehkabel mitgenommen, das Licht aus und die Tür zu gemacht :-) Sie hätte 2 Minuten rumgekreischt, wäre dann ruhig geworden, hätte sich entschuldigt und wäre dann ins Bett gegangen. Klappt sicher nicht bei jedem Kind, aber ihr wisst ja am besten, was bei eurer Tochter funktioniert...

LG Dany